Syncros Silverton SL – die neuen Laufräder waren definitiv eines der Highlights des diesjährigen Sea Otter Festivals. Die Syncros Silverton SL Laufräder bestehen aus einem Carbonteil – inklusive zwanzig Carbonspeichen, die den Laufradsatz auf leichte 1250 Gramm bringen.
Syncros Silverton SL – kurz und knapp
- Einsatzbereich XC-Racing
- Größe 29″
- Gewicht 1250 Gramm
- Breite 26 mm (innen), 31 mm (außen), 35 mm tiefes Profil
- Speichenanzahl 20 Carbonspeichen
- Limit Systemgewicht 130 kg
- Verfügbar ab Herbst 2018
- Preis 3500 $
Mit einem Paukenschlag eröffnete Syncros das diesjährige Sea Otter Festival: Die Carbon-Laufräder Silverton SL sind Endergebnis eines jahrelangen Entwicklungsprozesses und sollen die Konkurrenz bezüglich der Kombination aus Gewicht, Stabilität und Steifigkeit ordentlich in den Schatten stellen.
Das erklärte Ziel der Syncros-Entwickler um Benoit Grelier war es, ein Carbon-Laufrad aus einem Stück herzustellen – nachvollziehbar, dass man dabei nicht einfach Speichen mit einer Felge zusammengebackt. Erste Tests von Syncros ergaben, dass die bekannten, einteiligen Fünfspeichen-Laufräder durch die geringe Anzahl der Speichen eine sehr stabile Felge benötigen, um eine hohe Steifigkeit zu generieren – und das kostet Gewicht, was Syncros gerne vermeiden wollte. Eine leichte Felge sollte es sein, also machte man sich auf die Suche nach der optimalen Anzahl an Speichen. Dass es am Ende „nur“ 20 wurden, lag daran, dass die Testresultate keinen signifikanten Vorteile ergaben, wenn man mehr als 20 Speichen einsetzte – 28 Speichen erzielten nahezu identische Werte wie 20, sodass diese für die Ingenieure lediglich ein Mehrgewicht ohne bessere Funktion darstellten.
Die größte Herausforderung bei den Silverton SL Laufrädern war die Herstellung der Laufräder. Anhand von computergenerierten Prozessen fand man heraus, dass die kritischste Stelle die Verbindung von Speiche und Felge ist. Also machte man sich daran, diesen Bereich möglichst stabil zu gestalten und trotzdem die anderen beiden wichtigen Punkte im Lastenheft – Performance und Steifigkeit – im Fokus zu behalten.
Statt also die Speichen einfach an die Felge zu laminieren, wurden diese beim Herstellungsprozess außen an die Felge angelegt und tief mit dem äußeren Felgenflansch verbunden. Statt alle 20 Speichen an der Nabe zusammenzuführen, laufen die Speichen am Nabenflansch vorbei und führen auf der anderen Seite wieder zur Felge. Aus Steifigkeits- und Stabilitätsgründen laufen die linksseitigen Speichen zur rechten Flanschseite und andersherum. Zudem kreuzen sich die Speichen nicht einfach übereinander: stattdessen sind die Carbonfilamente Lage für Lage übereinandergekreuzt, was laut Syncros eine extrem steife Verbindung schafft.
Die „Hochzeit“ mit dem Nabenkörper findet im Anschluss statt: Dabei werden beide Flanschseiten nach außen gedrückt und der Nabenkörper unter Spannung eingesetzt und alles verbunden. Am Anfang des Entwicklungsprozesses waren 34 Einzelteile zum Molding nötig – der finale Fertigungsprozess benötigt nur noch 8 Einzelteile.
Syncros Silverton SL im ersten Test
Viel Zeit hatten wir definitiv nicht – aber am Samstagabend schafften wir es doch noch, uns das Scott Spark mit den montierten Laufrädern auszuleihen und rund 90 Minuten über die schnellen Trails rund um Monterey zu jagen.
Das Bike ist schnell, richtig schnell. Das geringe Gewicht der Laufräder sorgt dafür, dass extrem schnell beschleunigt werden kann, in Sprints zieht das Rad beeindruckend flink weg. Ich habe versucht, das Bike absichtlich hart in die Anlieger und Kurven zu drücken, um Verwindungen oder sonstigen Stress in den Laufrädern zu provozieren – keine Chance. Natürlich ist schon das aktuelle Spark RC leicht, steif und schnell – aber die Laufräder als i-Tüpfelchen kitzeln ein ordentliches, zusätzliches Quäntchen Performance aus dem Bike heraus.
Ein richtiger Test war dies natürlich keinesfalls, auch die Trails reichten lange nicht aus, um die Syncros Silverton SL an die Belastungsgrenze zu bringen – der erste Eindruck aber ist sehr beeindruckend. Der Preis allerdings führt zum gleichen Effekt wie beim Gegner, der beim Sprint ohne die Silverton SL-Laufräder das Nachsehen haben wird:
Schnappatmung.
Syncros Fraser iC SL Vorbau-Lenker-Kombination
Neben den Laufrädern wurde auch das neue Fraser iC SL Cockpit vorgestellt: Die einteilige Lenker-Vorbau-Kombination wiegt nur 230 Gramm und beinhaltet keine harten Knicke, sodass die Carbonfasern nicht zusätzlich belastet werden und der organischen Form des Lenkers folgen können – beispielsweise laufen die Carbonfasern auch um die Vorbauklemmung herum, um das System noch stabiler zu machen.
Der Vorbau hat eine sogenannte „Virtual Extension“ und misst nicht die exakte Länge des Vorbaus, sondern rechnet die Länge der Konstruktion entsprechend um: Zu haben ist der Vorbau in 60, 70, 80 und 90 mm Länge bei 8° Negativwinkel. Der Upsweep beträgt 6°, der Backsweep 9°.
Als tiefe Zusatzvariante ist außerdem die Nino Schurter Edition verfügbar, die über die exakte Lenker-Vorbau-Geometrie des XC-Superstars verfügt.
Preise: 329 € / 429 € (Nino Schurter Edition)
Weitere Informationen: www.syncros.com
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