# Unser Testhelm für den Abschluss des großen All-Mountain- und Enduro-Helmtests auf MTB-News.de: Der Sweet Protection Bushwhacker Carbon MIPS in der Farbe „gloss black“
Technische Daten
Hersteller: Sweet Protection
Modell: Bushwhacker Carbon MIPS
Modelljahr: 2014
Kategorie: Fahrradhelm – Halbschale
Einsatzbereich: Trail, All-Mountain, Enduro
Aufbau / Struktur: EPS-Schaum, InMould-Schale, stellenweise Verstärkung durch Carbonschale
Belüftungsöffnungen: 17, dazu 5 Kanäle
Verschluss: Schnappverschluss
Größen: SM, ML, LXL
Gewicht: 385g (ML)
Versionen: Carbon MIPS, Classic
Farben: Blau, Rot, Schwarz, Orange, Grün, Weiß
Preis: 249€ (Classic-Ausführung für 149€ UVP erhältlich)
In der Hand
Nimmt man den Sweet Protection Bushwhacker Carbon MIPS in die Hand, so fällt direkt das recht hohe Gewicht auf. Carbon sorgt hier offenbar nicht für Leichtbau, denn mit 385g ist der Helm alles Andere als leicht. In jedem Fall wirkt er aber sehr solide und bei näherem Hinsehen entpuppt sich die Verarbeitung als einwandfrei. Echtes Carbon und Kunststoff sind im Inmold-Verfahren um den Styropor-Kern geschmolzen. Die Spaltmaße sind gering und gleichbleibend und die Oberflächenqualität kann überzeugen.
# Carbon soll dort verwendet worden sein, wo es zu den größten Belastungen kommt.
Die Carbon-Einlagen sollen wohl das Logo nachahmen, erinnern aber auch an Tribals oder Fischerhaken. Ob man darauf steht ist Geschmackssache. Gleiches gilt für die glänzend schwarzen Oberflächen, bei denen sich zeigen wird, wie lange sie glänzen und wie anfällig sie für Kratzer sind. Ansonsten sind rote Akzente (Logo, Kinnriemen, Visier-Befestigung) schön eingebaut, nur das Gelb-Rot des Verstellmechanismus wirkt etwas ungestylt.
Wie bei den aktuellen Enduro-Helmen üblich ist auch der Bushwhacker im Nackenbereich tief hinunter gezogen, wodurch er den Hinterkopf bei Stürzen besser schützen soll. Um die Sicherheit weiter zu steigern gibt es außerdem zwischen Haltesystem und Helmschale die MIPS-Schutzeinlage, die das Gehirn bei Stürzen vor hohen Belastungen durch Rotationsmomente schützen soll. Die leuchtend gelb gefärbte Zwischenschicht erlaubt auch bei hoher Flächenpressung noch eine Relativbewegung zwischen Kopf und Helmschale und soll so Belastungsspitzen reduzieren, die bei einem Aufprall mit Relativgeschwindigkeit zum Boden auftreten.
Für die Montage von Helmkameras oder -lampen bietet der Sweet Protection Bushwhacker Carbon MIPS großzügige Flächen. Die reduzierte Anzahl an Belüftungsöffnungen zeigt hier ihre Vorzüge und ermöglicht die einfache Montage von Klebepads und oder Klettbändern.
# Schön: Die geschlossene Kante beugt Macken vor
Auf dem Kopf
Genug über Äußerlichkeiten sinniert, setzen wir die Schüssel einmal auf: Zack, Größe M-L passt mir bei 57 cm Kopfumfang wie angegossen. Über die zwei sehr kleinen, etwas fummeligen Schieber ziehe ich auch noch den tief sitzenden Rahmen eng, und das Teil umschließt meinen Hinterkopf sehr gut. Das Visier lässt sich leicht neigen, viel Spielraum für Anpassungen ist jedoch nicht vorhanden.
# Die Glanzlack-Optik hält leider nur, wenn man den mitgelieferten Transportbeutel fleißig nutzt.
Bei hohen Temperaturen zeigt sich die Belüftung akzeptabel. Die an sich recht kleinen Lüftungsöffnungen sind intern über Kanäle miteinander verbunden, so dass je nach Frisur eine gute Wärmeabfuhr erreicht werden kann. Generell haben wir aber auch einige luftigere Helme im Test gehabt (POC, Specialized, GT). Der Kinnriemen mit Klickverschluss tut seinen Job, genau wie jeder andere auch. Leider ist die Einstellung aber auch wie an jedem billigen Helm umständlich und suboptimal. Hier ist der deutlich günstigere Specialized deutlich außergewöhnlicher und praktischer aufgestellt.
# Die Belüftung ist etwas besser, als sie aussieht – mehr als Durchschnitt aber auch nicht.
Für bestmöglichen Schutz wartet der Sweet Protection Bushwhacker Carbon MIPS mit guter Passform und dem tief gezogenen Heck auf. Innendrin steckt zusätzlich das MIPS-System. Bei der Verwendung einer schweren Helmkamera hat dieses zusätzliche Sicherheitsfeature dazu geführt, dass die Helmschale leichter wackeln kann. Sicherheit ist zweifellos wichtiger als wackelfreie Aufnahmen, bei anderen MIPS-Helmen ist uns das jedoch nicht in dieser Form aufgefallen. Ein Fliegengitter gibt es übrigens nicht, was den Helm für jeden, der schon einmal so einen Insektenstich erlitten hat, wohl aus der engeren Auswahl wirft – oder individuelle Lösungen erfordert, die bei einem derart hochpreisigen Helm jedoch eher schwer zu akzeptieren sind.
# Der Helm ist am Hinterkopf weiter herunter gezogen.
Auch die Carbon-Einsätze sollen nicht nur Deko, sondern auch Schutz sein: So soll ihre Position nicht zufällig gewählt sein, sondern dort, wo bei Stürzen die größten Kräfte wirken. Kann sein, kann aber auch nicht sein… jeder Sturz ist anders und schick sieht es jedenfalls aus. Wer’s nicht braucht, kann 100€ sparen und kriegt Bushwhacker ohne Carbon – aber auch ohne MIPS. Das spart dann übrigens 60g, was auch nicht zu verachten ist.
# Das Visier ist kaum einstellbar, steht aber in einem vernünftigen Winkel
Moment, 100€ weniger? Dann müsste der ja ganz schön günstig sein! Leider nein – die Variante mit MIPS ist einfach nur sehr teuer. 249€ um genau zu sein – Norwegische Preise eben. Für so viel Geld kann der Helm sicher nur mit emotionalen Werten restlos überzeugen. Objektiv ist der Preis kaum gerechtfertigt, Alleinstellungsmerkmale lassen sich kaum finden. Beide Versionen gibt es in je drei Farben, die ohne Carbon kommen tendenziell knalliger daher.
# Gute Verarbeitung, je nach Frisur besser oder schlechter funktionierende Belüftungskanäle
Fazit
Gut passender, akzeptabel belüfteter Helm mit hochwertiger Verarbeitung, MIPS und Carbon-Applikationen zum gigantischen Preis von 249 €. Nicht mehr und nicht weniger. Ach eins noch: „Bushwhacker“ bedeutet Machete. Trägt man gerne auf dem Kopf herum, oder?
Stärken
- Hochwertige Verarbeitung
- MIPS und tief gezogene Schale
- Gute, für viele Kopfformen taugliche Passform
Schwächen
- Preis/Leistung
- Solide bis Schwer
- Etwas fummelige, nicht sehr hochwertig wirkende Weitenverstellung
# MIPS verwackelte uns beim Bushwhacker so manche Aufnahme mit schwerer Helmkamera (Garmin). Mit der leichteren GoPro gab es keine Probleme.
Preisvergleich Sweet Protection Bushwhacker Carbon MIPS
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Weitere Informationen
Sweet Protection Homepage
Fotos: Tobias Stahl, Stefanus Stahl
Redaktion: Stefanus Stahl | MTB-News.de 2014
35 Kommentare
» Alle Kommentare im ForumHier bekommst du den Helm in allen Größen in Schwarz noch. Preis ist auch gut! http://www.sportokay.com/at/sweet-protection-bushwhacker-carbon-mips-fahrradhelm.html
Edit: Nur mehr 1 Stück je Größe
Danke dir. Das ist wirklich ein guter Preis. Auf jeden Fall eine Option, auch wenn der leider schwarz ist und ich eigentlich weiss möchte. Ich muss jetzt nur erstmal mit BMO klären was Sache ist, da die den auch noch besorgen wollten. Da hab ich auch moch einen weitaus besseren Preis bekommen, der allerdings zur Zeit rein theoretisch ist.
Ausserdem hab ich gestern den Sweet Protection Agenten von GB/Irland über Facebook kennengelernt, der auch noch schauen wollte wollte was geht und mir auch den Kontakt seines deutschen Kollegen verschaffen wollte.
Wie auch immer, das war/ist die nervigste Bestellung bzw. Kaufentscheidung ever... lol
Ich habe den scheiß Helm übrigens immer noch nicht, aber es sieht so aus, dass der eine Mips in XL auf den BMO eine placed order hält (in der letzten Lieferung für diese Saison), der für mich ist. Wird gerade geklärt. Was ne Odyssey, am 5. April bestellt... wow
Nach 6.5!!! Wochen (bei Bestellung wurden 3-4 Tage angegeben) ist der Helm wohl endlich von BMO auf dem Weg zu mir. Einfach unfassbar das Ganze... Einzelheiten erspare ich mir. Meine mail an BMO enthält allerdings verklausulierte Kraftausdrücke.
Erster Eindruck: Super der Helm, look (outstanding) and feel, Verarbeitung usw., und das bestätigt meinen bereits erwähnten Eindruck, dass der "Test" hier oben derart ungenau, oberflächlich, voller Desinformation und wirklich völlig wertlos ist. Neben den bereits oben erwähnten Falschinfos stimmt noch nicht mal das oben angegebene Gewicht, denn wie kann der hier getestete M-Helm 385 g wiegen, wenn mein Helm in L/XL nur 359 g wiegt? Fühlt sich auvh absolut leicht am Kopf an. Mein XC Helm wiegt gerade mal 30 g weniger. Na ja, vorerst würde ich sagen, dass das warten sich gelohnt hat und der "Test" hier völliger bs ist - was auch ein allg. schlechtes Licht auf alle Tests hier wirft, aber mindestens auf den Helm Test. Weitere updates aus der Praxisnutzung folgen sofern relevant.
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