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XC World Cup Albstadt
Erster Streckencheck des Weltcup-Kurses

Der Weltcup in Albstadt steht unmittelbar bevor: Nur noch wenige Tage, bis sich die weltbesten Mountainbiker erstmals 2019 miteinander messen. Mitten auf der Schwäbischen Alb bitten Schurter, van der Poel und Co. zum Showdown – und der Event wirft seine Schatten voraus. Einerseits wurde in den vergangen Tagen innerhalb der Szene viel darüber spekuliert, wer denn zum ersten Mal in dieser Saison ganz oben auf dem Podium stehen wird und andererseits sorgte der Kurs in Albstadt für reichlich Gesprächsstoff. Wir haben uns zunächst zu Fuß auf die Runde begeben und einige Fotos von der Strecke geschossen.

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Veranstalter reagiert auf Kritik von Cooper

Eines steht fest: Der Rundkurs in Albstadt steht in diesem Jahr wohl extrem im Mittelpunkt des Events. Viel wird darüber spekuliert, viel wird geredet – doch was ist eigentlich genau passiert? Beim World Cup in Albstadt im vergangen Jahr regnete es teilweise in Strömen. Der Kurs war dementsprechend extrem aufgeweicht und rutschig, sodass viele Stürze während der Rennen die Folge waren. Der Veranstalter rund um das Organisationskomitee der Stadt Albstadt musste sich die Kritik gefallen lassen, dass der Kurs an der einen oder anderen Stelle technisch zu anspruchsvoll und zu gefährlich sei.

Der lehmige Boden auf der Schwäbischen Alb sorgt bei Nässe für eine äußerst rutschige Angelegenheit, ein kontrolliertes Bergabfahren mit einem Mountainbike ist bei diesen Bedingungen und bei diesem Untergrund nur noch sehr schwer möglich. Es ist stets ein schmaler Grat, auf dem sich die Organisatoren in Albstadt bewegen: Ist es am Rennwochenende auf der Schwäbischen Alb trocken, dann gehört der Kurs, fahrtechnisch gesehen, eher zu den einfacheren im Weltcupzirkus. Ist es allerdings nass und regnerisch, verwandelt sich die Strecke in eine große Rutschbahn.

Um auch im Falle von schlechtem Wetter an den Renntagen die Sicherheit der Fahrerinnen und Fahrer zu gewährleisten, wurde der Kurs in Albstadt an einigen Stellen stark modifiziert. Die Stadt Albstadt bzw. die dienstleistenden Agentur „Skyder Event & Track Company“ reagierte somit auf die Kritik aus dem Vorjahr. Um die etwas mehr als 4 km lange Strecke wetterfester zu machen, setzten die Streckenbauer somit an einigen Stellen auf ein Schotterbett sowie mehrere große Holzbrücken.

# Die Strecke soll sicherer werden! - Im oberen Teil des Devil Corners geht es nun fast ausschließlich über Brücken. So soll auch bei schlechter Witterung die Strecke halbwegs gut zu befahren sein.

Nachdem sich nun in den vergangenen Wochen mehr und mehr die ersten Stars der Szene zum Training auf dem Rundkurs einfanden, entstand zusehens eine Welle der Kritik an dem modifizierten Kurs. Beispielsweise war von einer „Gravelrunde“ die Rede. Anton Cooper äußerte auf Instagram seinen Unmut über die Strecke und stellte unter anderem die Frage, ob ein derartiger Kurs wirklich interessant für die Zuschauer sei. Der Neuseeländer erhielt für seinen Post sehr großen Zuspruch aus der Szene, sodass sich die Stadt Albstadt und die „Skyder Track & Event Company“ gezwungen sahen, eine Stellungnahme zu der Kritik abzugeben.

Darin heißt es, dass nach den Vorfällen aus dem Vorjahr in Absprache mit der UCI sowie einer Streckenbegehung mit deutschen Bundestrainern einige Maßnahmen ergriffen wurden, um die Strecke „bei allen Wetterbedingungen fahrbar zu machen“. Dies soll mit Blick auf die WM 2020 für alle Kategorien gelten – also beispielsweise auch für die Juniorinnen. Zudem sollen durch die Umbaumaßnahmen mehr Überholmöglichkeiten bestehen. Missverstände könnten, laut dem Statement, entstanden sein, da es entlang der Strecke etliche eingeschotterte Zuschauerwege zu sehen gibt.

Die Stellungnahme im englischen Wortlaut findet ihr hier:

Safer and more overtaking opportunities

As a consequence of the edition 2018, when rain influenced the races in Albstadt and caused too much crashes, the Bullentäle course upon consultation with UCI got some corrections. They do not concern the spectator friendly layout of the lap but helping to make it safer and in sense of overtaking opportunities more fair.

After a track walk with German national coaches and discussions with UCI the organisation took action. The most important point is to avoid what happened in 2018 and make the course rideable in all weather conditions. Regarding the world championships in 2020 that means for all categories. Second aspect was to create a better flow and to add some passages to overtake. Due to weather conditions in spring with snow it was not possible to start the work on the course earlier. Also some spectator tracks were added and maybe that caused some misunderstandings about the course. But for the world cup itself the course will be ready and for sure safer than the year before.

Wir haben uns im Vorfeld des Weltcups auf der Strecke umgesehen und einige Bilder vom Kurs geschossen.
Anmerkung: Die Bilder sind vergangenen Samstag entstanden, kleine Änderungen am Kurs können bis zum kommenden Wochenende also noch vorgenommen werden.

# Teil 1 der Strecke - Nach dem Start führt die Strecke zunächst über die Wiese und ein erstes Mal an der Feedzone vorbei. Anschließend folgt ein erster kurzer, steiler Anstieg, ehe die Fahrer von oben ins Bullentäle einbiegen und erstmals zum Zuschauerhotspot gelangen.
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# Erste Verschnaufpause - Die ersten Höhenmeter der Runde liegen hier hinter den Fahrern, bevor es kurz bergab geht.
# Einmal kurz rollen lassen, dann geht es schon in Richtung Albstadt Rock Garden, der am vergangenen Samstag noch nicht endgültig fertiggestellt war.
# Der Mitas Abbys - Im vergangenen Jahr kam es hier zu heftigen Stürzen. Nun wurde der Abschnitt massiv entschärft.
# Es ist zwar noch steil, allerdings sind keine großen Steine mehr in der Einfahrt. - Zudem wurde der Auslauf der Passage stark eingeschottert, damit im Idealfall niemand mehr wegrutschen kann.
# Das große Dilemma in Albstadt - Sobald der Boden nass ist, wird es extrem rutschig. Vergangenen Samstag regnete es kurz auf der Schwäbischen Alb und schon waren wieder große Teile der Strecke eine Rutschbahn.
# Einfahrt in den Devils Corner, nachdem der erste lange Anstieg mit über 100 Höhenmetern geschafft ist!
# Links geht die B-Linie ab, während die A-Linie geradeaus führt.
# Über einen kleinen Absatz geht es hinein in die B-Linie.
# Die Geländer fehlen noch - Aus Sicherheitsgründen werden am Rand der Brücken noch Geländer angebracht, sodass im Falle eines Crashs niemand abstürzt.
# Steil ist es trotzdem - Auch hier fehlen noch Metallgitter, damit auch bei Nässe über die Holzelemente gefahren werden kann.
# Ein Blick ins Albstädter Bullentäle - Am Sonntag werden hier tausende Zuschauer die Fahrerinnen und Fahrer den Berg hinauf tragen.
# Hier treffen A- und B-Linie zusammen - Von links kommt die B-Linie!
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# Zuschauerwege, wohin das Auge reicht
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# Was ist wohl die schnellste Linie?
# Durch die breite Trassierung bleibt es den Fahrerinnen und Fahrern selbst überlassen, wie und vor allem auf welcher Linie sie diese Passage meistern.
# Breite Zuschauerwege mitten im Hexenkessel!
# Die Anfahrt zum Albstadt-Drop ist breit eingeschottert.
# Hinein in den Albstadt-Drop - Im Vergleich zum Vorjahr wurde auch dieser Streckenabschnitt stark modifiziert. Über Holzelemente führt der Kurs in eine Steilwandkurve.
# Die Steilwandkurve war am Samstag noch nicht vollständig fertig. - Wie unschwer zu erkennen ist, ist diese momentan noch äußerst früh zu Ende.
# Die Anfahrt zur Steilwandkurve ist noch etwas zu lang. - Die Fahrer bauen über die Holzstufen wohl zu hohe Geschwingkeiten auf, um sicher in den Anlieger unten einbiegen zu können. Aus diesem Grund will die Skyder Event & Track Company an dieser Stelle noch eine kleine Anpassung vornehmen.
# Reifenverschleiß! - Auf den Gittern, die auf den Holzelementen aufgebracht sind, werden sich im Laufe des Wochenendes wohl einige Reifen stark abnutzen bzw. Stollen verlieren. Einen Satz Reifen pro Fahrer dürfte wohl kaum übers Wochenende reichen.
# Nach dem Albstadt-Drop folgen die Teufelswellen
# Nachdem die Fahrer die erste Hälfte der Runde geschafft haben, geht's über zwei große Holzbrücken zur Feedzone und anschließend zurück auf den zweiten Teil der Runde.
# Der zweite Anstieg der Runde wartet!
# Der Gonso-Uphill schlängelt sich von der Feedzone hinauf in Richtung GoPro-Slalom.
# IMG 2350
# Ab in den GoPro-Slalom ...
# ... der erste Teil des Downhills ist breit eingeschottert.
# Anschließend wird es etwas unebener und steiniger. - Vor allem bei Nässe rutscht man über die glatten Kalksteine und den lehmigen Boden an dieser Stelle.
# Es folgen drei Steinstufen, die schnell zu überfahren sind.
# Nach der letzten Stufe springt man minimal in die folgende Steilstelle. - Auch hier gilt: Bei Trockenheit kein Problem! Sollte es allerdings nass werden, müssen die Fahrerinnen und Fahrer bei der Landung etwas Acht geben, um nicht wegzurutschen.
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# IMG 2366
# Zuschauerwege par excellence - Besucher können optimal über das Eventgelände laufen und die Biker fast überall auf dem Kurs anfeuern.
# Und nochmal Zuschauerwege ...
# Wir haben sie gefunden: Freiliegende Wurzeln! - Zugegebenermaßen, Wurzelpassagen sucht man in Albstadt vergebens. Dieser Streckenabschnitt wird die Weltcup-Pros nicht wirklich vor eine Herausforderung stellen.
# Ab ins Deep Hole - Die letzte kleine Abfahrt vor dem Ziel. Was wird wohl schneller sein? Innen durch oder mit Schwung außen vorbei?
# Ein letztes Mal über die Wiese, bevor die Weltcupfahrer in Richtung Ziel abbiegen.
# Albstadt macht sich bereit für den Weltcup - Das THW baut eine riesige Hilfsbrücke auf, über die Zuschauer die Start- und Zielgerade überqueren können.
# Das Festzelt steht - das Wochenende kann kommen!

Wie findet ihr den Kurs in Albstadt? Zu schwer? Zu leicht? Oder genau richtig für einen World Cup?


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