Straßen-WM 2025 zu anspruchsvoll Kehrt Van der Poel aufs MTB zurück?

Nach dem WM-Titel ist vor dem WM-Titel? Radsport-Multitalent Mathieu van der Poel hat unmittelbar nach seinem Erfolg bei den Gravel-Weltmeisterschaften im belgischen Leuven Andeutungen über die zukünftige Planung seiner Karriere geäußert – und nimmt womöglich die Mountainbike-Weltmeisterschaften 2025 ins Visier. Kehrt van der Poel also nach seinem kurzen Intermezzo bei den Mountainbike-Weltmeisterschaften im vergangenen Jahr in Glasgow ernsthaft wieder ins Mountainbike-Business zurück?
Titelbild

In nunmehr drei verschiedenen Disziplinen konnte sich das Radsport-Multitalent schlechthin, Mathieu van der Poel, das begehrte Regenbogentrikot zu Ehren des Weltmeistertitels sichern. Nach seinen insgesamt sechs Weltmeistertiteln in der Cyclocross-Disziplin und dem Erfolg bei den Straßenweltmeisterschaften im vergangenen Jahr in Glasgow triumphierte der Niederländer am vergangenen Woche in beeindruckender Manier bei den Gravel-Weltmeisterschaften in Leuven.

Unmittelbar nach seinem Erfolg in Belgien warf van der Poel bereits den Blick nach vorne und ließ gegenüber der niederländischen Tageszeitung AD durchblicken, dass er mit einem potenziellen Comeback im Mountainbike-Zirkus liebäugelt. Bis zu den Olympischen Spielen in Tokio 2021 war van der Poel regelmäßig auf dem Mountainbike und im Mountainbike-Weltcup unterwegs. Insgesamt drei Rennen der Cross-Country-Disziplin und sieben Rennen der Short Track-Disziplin konnte van der Poel in den Jahren 2018 bis 2021 im Mountainbike-Weltcup für sich entscheiden.

Zurück in Matsch und Schlamm auf dem Mountainbike?
# Zurück in Matsch und Schlamm auf dem Mountainbike? - Die schwere Strecke der Straßenweltmeisterschaften könnte womöglich dafür sorgen, dass Mathieu van der Poel die Mountainbike-Weltmeisterschaft 2025 in Angriff nehmen wird.

Die Olympischen Spiele 2021 markierten jedoch dann eine Zäsur in der Mountainbike-Karriere des niederländischen Allround-Talents. Van der Poel stürzte unglücklich und hatte infolgedessen über einen längeren Zeitraum mit Rückenproblemen zu kämpfen. Nach und nach kämpfte er sich zurück zu alter Stärke – aber ausschließlich auf dem Straßen- und Cyclocross-Rad. Im vergangenen Jahr versuchte van der Poel nach seinem Sieg bei der Straßenweltmeisterschaft sein Glück bei den Mountainbike-Wettkämpfen der Disziplinen-übergreifenden Weltmeisterschaften in Glasgow – scheiterte aber erneut aufgrund eines Sturzes in der Short Track-Disziplin.

Im nächsten Jahr scheint es so, als könnte van der Poel einen neuen Anlauf wagen, auf dem Mountainbike einen großen Titel einzufahren. Die Hintergründe der Ambitionen van der Poels im Gelände liegen insbesondere im Austragungsort der Straßenweltmeisterschaften im kommenden Jahr und der vorgesehenen, äußerst anspruchsvollen Strecke begründet. In Ruanda werden im nächsten Jahr die Weltmeistertitel in der Straßendisziplin vergeben, für das Rennen der Herren ist aktuell eine Streckenführung mit rund 5.500 Höhenmeter vorgesehen. Eine Herausforderung, der van der Poel im Kampf um die Goldmedaille womöglich nicht ganz gewachsen ist – zu sehr dürften leichtere und kletterstarke Fahrer dort im Vorteil sein.

Ich weiß nicht, ob es Sinn macht, nach Afrika zu gehen. Ich habe nie einen Hehl daraus gemacht, dass ich den Mountainbike-Weltmeistertitel auch unbedingt haben will. Es ist ein bisschen schwierig geworden, weil der Straßenrennsport Vorrang hat. Es hängt davon ab, wie genau ich in die Saison starten kann, aber es wäre schön, wenn ich es endlich zu einem echten Ziel machen könnte.

Mathieu van der Poel

Die Mountainbike-Weltmeisterschaften werden im kommenden Jahr im September im Schweizer Kanton Wallis durchgeführt, die Short-Track- und Cross-Country-Wettkämpfe sollen in Zermatt und Crans-Montana stattfinden. Dank einer 2023 eingeführten Regel müsste sich van der Poel als einer der bestplatzierten Fahrer in der Weltrangliste im Straßenradsport nicht um eine vordere Platzierung in der Mountainbike-Weltrangliste bemühen und wäre automatisch für einen Startplatz weit vorne im Starterfeld der Mountainbike-Wettbewerbe gesetzt.

Was glaubt ihr? Sehen wir Mathieu van der Poel 2025 wieder vermehrt auf dem Mountainbike?


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17 Kommentare

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  1. Das gibts doch schon lange, findet überwiegend in der kalten Jahreszeit statt und die Rennen dauern in der Regel knapp eine Stunde.
    Gravel ist näher am RR, CX näher am Short track. Der einzige Vorteil wäre, das mehr Personen gleichzeitig in die erste Kurve fahren können.
  2. Ich fände es sehr spannend wenn Mathieu van der Poel wieder mehr im XC Worldcup zu sehen wäre!
    Zumal ich kürzlich irgendwo gelesen habe, das Tom Pidcock sich verstärkt auf Straßenrennen fokussieren möchte und vermutlich erstmal nicht auf dem MTB zu sehen sein wird ...
    Pidcock gegen vdP wäre tatsächlich mal interessant - wobei Pidcock im CX ja eigentlich nur dann gegen Mathieu gewonnen hat, als der mit starken Rückenproblemen kämpfen musste.
  3. Ja, es ist schon irre was die fahrtechnisch aus dem Hut zaubern. Puck hat mal in einem Interview gesagt das sie sich ihre MTB Fahrtechnik durch Rennen fahren angeeignet hat und im Training nicht viel dafür macht. 😜
    "Rennen fahren" bedeutet im XC ja selbst bei Vollhobbyluschen wie unsereins die Tracks vorher detailliert unter die Lupe zu nehmen, abfahren, Linien testen usw. Das ist in der Regel mehr spezifisches Abfahrts-training, als jedes normale MTB Training, bei dem man seine Hausrunden durch den Wald eiert.
    An die XC Strecken auf dem Material kann man sich aber gut gewöhnen, ist kein Mega-Hexenwerk. Die Geschwindigkeit zu fahren und dabei bergab erholen und das auch noch im Pulk ists, was es dann echt belämmert macht
  4. "Rennen fahren" bedeutet im XC ja selbst bei Vollhobbyluschen wie unsereins die Tracks vorher detailliert unter die Lupe zu nehmen, abfahren, Linien testen usw. Das ist in der Regel mehr spezifisches Abfahrts-training, als jedes normale MTB Training, bei dem man seine Hausrunden durch den Wald eiert.
    An die XC Strecken auf dem Material kann man sich aber gut gewöhnen, ist kein Mega-Hexenwerk. Die Geschwindigkeit zu fahren und dabei bergab erholen und das auch noch im Pulk ists, was es dann echt belämmert macht
    Das ist genau der Punkt. Ich hab mal eine Art XC Staffelrennen gemacht. Die Trails bergab waren im Vorfeld absolut gut fahrbar, alles kein Thema. Im Rennen bin ich dann aber das Bergaufstück, was vorher halt entspannt gekurbelt wurde, mit Vollgas gefahren. Oben angekommen hatte ich nen 190er Puls und hab nichts mehr von der Abfahrt wiedererkannt und bin wie der letzte Horst geeiert. Und im Vergleich dazu sind die Weltcupstrecken ja in beide Richtungen noch einmal deutlich fordernder.
  5. Ich glaube er hätte auch heuer bei dem XCO HighSpeed Olympia Kurs eine gute Chance auf den Titel gehabt. Sicher eine bessere als auf der Straße, und da hat er den TP ja auch geschlagen. smilie

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