Hinter dem Label Stealth verbergen sich bei SRAM überarbeitete Geber, die nun sehr eng am Lenker platziert sind und entsprechend nah am Lenker liegende Leitungsabgänge besitzen. Das soll für einen aufgeräumten Look ohne Kabelwirrwarr sorgen – vor allem natürlich in Verbindung mit einer Leitungsführung durch den Steuersatz. Außerdem wurde die Gruppenbezeichnung vereinfacht: Man unterscheidet nun in Ultimate und Silver.
SRAM Level Stealth – Infos und Preise
Die neue SRAM Level Stealth richtet sich nach wie vor an gewichtsbewusste XC-Racer. Neu ist allerdings, dass es nun auch wahlweise eine Version mit dem 4-Kolben-Sattel des Trail-Modells G2 gibt. Diese bringt logischerweise ein paar Gramm mehr auf die Waage, liefert dafür jedoch auch mehr Power. Die Ultimate-Version bietet Carbon-Hebel und Titan-Schrauben, an der Silver-Version gibt’s Alu-Hebel und Edelstahl-Schrauben. Durch die Bank weg gibt’s jedoch ein Kugellager am Hebel und eine werkzeuglose Druckpunktverstellung. Preislich liegen die verschiedenen Modelle bei 220–360 € pro Bremse.
- Bremsflüssigkeit Dot 5.1 / Dot 4
- Sattel 2 oder 4 Kolben
- Einstellungen Hebelweite
- Material Aluminium, Carbon (nur Ultimate-Hebel)
- Bremsbeläge organisch
- Farbe Silber, Schwarz
- Verfügbar März 2023
- www.sram.com
- Preise
- SRAM Level Stealth Ultimate 4-Kolben: 360 € (UVP)
- SRAM Level Stealth Ultimate 2-Kolben: 340 € (UVP)
- SRAM Level Stealth Silver 4-Kolben: 235 € (UVP)
- SRAM Level Stealth Silver 2-Kolben Silver: 220 € (UVP) | Bikemarkt: SRAM Level Stealth kaufen

Bis auf den neuen Look der Hebel und die Option auf den Guide-Bremssattel mit 4 statt 2 Kolben hat sich nicht viel an der bekannten Level-Bremse (SRAM Level Test) geändert. SRAM setzt weiterhin auf Dot 4 oder Dot 5.1 (beides ist vermischbar) als Bremsflüssigkeit, zudem sind die Bremsen mit den bekannte Level oder G2-Belägen sowie SRAM-Entlüftungskits kompatibel. Kleine Unterschiede gibt es am Geber: So wurde die Form der Hebel durch das näher am Lenker liegende Lager etwas variiert, diese sind nicht mit alten Hebeln austauschbar.

SRAM Code Stealth – Infos und Preise
Die Änderungen an der bewährten SRAM Code-Bremse beziehen sich auf den Geber samt Hebel. Auch dieser ist deutlich an den Lenker heran gewandert und wesentlich kantiger als zuvor. Während die Silver-Edition mit Alu-Hebel, Edelstahl-Schrauben und unabhängig einstellbarer Hebelweite sowie Druckpunkt-Lage im Prinzip dem vorherigen Topmodell Code RSC entspricht, setzt das Ultimate-Modell noch einen drauf: Für 40 € Aufpreis gibt’s nun auch einen Carbon-Hebel und Titan-Schrauben. Preislich liegen die Modelle bei 320–360 € pro Bremse.
- Bremsflüssigkeit Dot 5.1 / Dot 4
- Sattel 4 Kolben
- Einstellungen Hebelweite, Druckpunkt
- Material Aluminium, Carbon (nur Ultimate-Hebel)
- Bremsbeläge Sinter-Metall
- Bremsscheiben HS2 (160–220 mm)
- Farbe Silber/Schwarz (Ultimate), Schwarz (Silver)
- Gewicht noch nicht bekannt
- www.sram.com
- Preise
- SRAM Code Ultimate: 360 € (UVP)
- SRAM Code Silver: 320 € (UVP) | Bikemarkt: SRAM Code Stealth kaufen


Abgesehen von den Gebern entsprechen die neuen SRAM Code Stealth-Bremsen dem Vorgänger-Modell und sind mit vielen Ersatzteilen kompatibel. Sie setzen auf die Dot 4 oder Dot 5.1-Bremsflüssigkeit, das bekannte SRAM-Entlüftungskit und die bisherigen Code-Beläge, die es als metallische (bronze) oder organische (schwarz) Version gibt. Ausgeliefert werden die Code Stealth stets mit metallischen Belägen.

Die Geber setzen weiterhin auf das SwingLink-System. Hierbei handelt es sich um einen weiteren, intern verbauten Link zwischen Hebel und Geber-Kolben, der für einen knackigeren Druckpunkt sorgen soll. Zudem werden die Hebel bei beiden Modellen über Kugellager gelagert und verfügen über die von der Code bekannten Einstellmöglichkeiten. Montiert werden die Stealth-Bremsen mit den bekannten Matchmaker-Schellen.

Auf dem Trail
Wir konnten die neuen SRAM Code Stealth-Bremsen in der Ultimate-Version bereits einige Wochen lang an unserem Scott Genius-Testbike fahren, an dem auch die neue SRAM AXS Gen2-Schaltung montiert war. Beim Genius wird die Leitung der Hinterrad-Bremse durch den Vorbau und Steueratz gelegt, worauf die neue Code natürlich perfekt ausgelegt ist. Hier ergibt das „Stealth“ im Namen der Produktgruppe absolut Sinn, denn die Leitung läuft kaum sichtbar am Lenker entlang in den Vorbau und sorgt so für ein extrem aufgeräumtes Cockpit. Am Vorderrad geht die Rechnung natürlich nicht ganz so perfekt auf, doch auch hier ergibt sich keine abstehende Schlaufe – was durch passendes Kürzen und sauberes Montieren der Leitung allerdings auch mit den alten Bremsen kein Hexenwerk war.
Da sich technisch nicht wirklich etwas an den Bremsen geändert hat, fällt auch das Testurteil konsequenterweise sehr ähnlich zur alten Code aus (SRAM Code RSC Test) aus, die sich in unserem Testteam nach wie vor großer Beliebtheit erfreut. Die Bremse kombiniert viel Bremspower mit einem knackigen, aber nicht zu digitalen Gefühl. So lässt sich die Leistung gut dosieren – zieht man den Hebel stärker, kommt auch graduell mehr Power an der Scheibe an. Zudem hat SRAM es geschafft, das ganze mit sinnvollen Einstellmöglichkeiten zu kombinieren.
Die Hebelweite kann über eine große Schraube auf Höhe des Lagers schrittweise in einem großen Bereich justiert werden. Und auch die Druckpunkt-Verstellung, die bestimmt, wann die Beläge mit der Scheibe in Kontakt kommen, funktioniert problemlos. Deren schmales Rädchen ist nun auch etwas besser greifbar. Am alten Modell hat dieses manchmal geklemmt, was bei unserer Testbremse auch nach längerer Standzeit nicht der Fall war. Ob das Problem allerdings endgültig gelöst ist, können wir nicht sicher sagen.

Ein kleines, aber feines Upgrade sind die Carbon-Hebel. Unserem Gefühl nach sorgen diese für einen noch definierteren Druckpunkt. Dieser wird mit zunehmendem Verschleiß allerdings etwas schwammiger, sodass ein direkter Vergleich zu anderen Testbremsen schwerfällt. Der Elefant im Raum ist natürlich die neue Leitungsführung – diese bringt die Leitung nämlich schnell in Kontakt mit dem Lenker. Am teuren Syncros Fraser-Carbon-Cockpit unseres Scott Genius hinterließ das unschöne Schleifspuren. Ein kleiner Schutz-Aufkleber dürfte den Lenker vor Schäden bewahren … so ganz ideal erscheint uns die Lösung allerdings nicht. Beim Kürzen und Verschrauben der Leitungen sollte man sich größte Mühe geben, Abstand zum Lenker herzustellen. Außerdem muss man bei der Montage zusätzlicher Halterungen am Lenker aufpassen. Allerdings dürfte sich jemand, der Wert auf ein „Stealth“-Cockpit legt, kaum allzu viel Zubehör an den Lenker basteln.

Fazit – SRAM Code Ultimate Stealth
Mit der neuen Stealth-Serie spendiert SRAM den bewährten Code-Bremsen einen neuen Look. Geblieben sind die exzellente Dosierbarkeit bei gleichzeitig starker Bremspower und sinnvollen Einstellmöglichkeiten. Auf die Carbon-Hebel kann man zwar verzichten, uns haben sie vor allem haptisch allerdings gefallen. Nur beim Anbringen der Leitungen sollte man größte Vorsicht walten lassen, um Schleifspuren am Lenker zu vermeiden.

Pro / Contra
Stärken
- sehr gute Modulation
- Hebelweite und Druckpunkt separat einstellbar
- hohe Bremspower
Schwächen
- Leitungen schleifen schnell am Lenker

Was sagst du zum Stealth-Design und der Leitungsführung nah am Lenker?
Testablauf
Wir konnten die SRAM Code Ultimate Stealth-Bremsen bereits einige Wochen vor Veröffentlichung an einem Scott Genius-Testbike fahren. In diesem Zeitraum sind wir ausgedehnte Touren auf unseren Hometrails gefahren und sind das Rad im Rahmen unseres Enduro-Bike-Vergleichstests auf den harten Trails in Norditalien gefahren.
Hier haben wir die SRAM Code Ultimate Stealth getestet
- Taunus: Naturbelassene Trails mit vielen Wurzeln, aber auch sehr tiefen, weichen Böden.
- Pfalz: Sandboden mit vielen Felsen, teilweise sehr steil. Bedarf präziser Bremskontrolle.
- Finale Ligure: Harter Lehmboden mit vielen Steinen und Tiefenmetern. Stellt hohe Anforderungen an die Bremsleistung.
- Fahrstil
- verspielt
- Ich fahre hauptsächlich
- Downhill, Enduro
- Vorlieben beim Fahrwerk
- ausbalanciert, Gegenhalt über die Feder, Druckstufe sehr offen, schneller Rebound
- Vorlieben bei der Geometrie
- eher kurz, hoher Stack, ausgewogener Sitz- und Lenkwinkel
- Fahrstil
- Räder auf dem Boden, saubere Linienwahl
- Ich fahre hauptsächlich
- Trail, Enduro
- Vorlieben beim Fahrwerk
- relativ straff mit viel Dämpfung, Heck eher langsam
- Vorlieben bei der Geometrie
- mittellanges Oberrohr, hoher Stack, lange Kettenstreben, flacher Lenkwinkel
- Fahrstil
- verspielt, strammes Grundtempo, lieber eine Kurve mehr als Straightline
- Ich fahre hauptsächlich
- Enduro, Trail, Jumps und auch gern mal Downhill
- Vorlieben beim Fahrwerk
- etwas straffer, schneller Rebound, so wenig Dämpfung wie nötig
- Vorlieben bei der Geometrie
- ausreichender Reach, mittellange Kettenstreben, tendenziell flacher Lenkwinkel
123 Kommentare
» Alle Kommentare im ForumFinish der Hebel und Sättel, Carbonhebel.
Wie kommst du auf unterschiedliches DOT?
Also sind die von den Funktionen und technisch identisch?
Das steht so in den Beschreibungen bei den Händlern.
DOT wohl eher nicht, das 4 sollte bereits seit Jahren nicht im Einsatz sein.
Ausgeliefert werden die Bremsen seit Jahren mit 5.1.
Ja ist identisch, lediglich der Winkel der Bremse ist anders, um eine engere Zugführung am Lenker zu ermöglichen.
Wo liegt denn bitte genau der Unterschied zwischen der 4 Kolben Code und Level Variante? Die Titans Schrauben oder sind auch die Kolben kleiner?
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