SQlab 611 Ergowave active 2.1 Sattel im Test: Wir haben ausprobiert, wie sich der ergonomische SQlab 611 Ergowave active 2.1 Sattel in der Praxis schlägt. Hier ist unser Test!
SQlab 611 Ergowave active 2.1 Sattel: Infos und Preise
Als direkter Kontaktpunkt zum Fahrrad trägt der MTB Sattel einen entscheidenden Teil zum Fahrerlebnis bei. Dies wird spätestens dann klar, wenn man nach einer längeren Tour auf einem unbequemen Modell lieber mal ein paar Tage auf sein geliebtes Zweirad verzichtet. Damit es nicht dazu kommen muss, haben sich die Ergonomie-Experten von SQlab einige Gedanken zu diesem Thema gemacht und bequeme, ergonomisch sinnvolle Mountainbike-Sättel entwickelt. Einer davon ist der SQlab 611 Ergowave active 2.1 Sattel.
- ergonomischer Mountainbike Sattel für den Trail-Einsatz
- Besonderheiten Härtegrad mittels drei Elastomeren einstellbar / in vier Größen erhältlich / Kevlar-Verstärkungen in abriebintensiven Bereichen
- Größen 13 cm / 14 cm / 15 cm / 16 cm
- Gewicht 239 g (13 cm) / 242 g (14 cm)
- www.sq-lab.com
- Preis 159,95 € (UVP) | Bikemarkt: SQlab 611 Ergowave active 2.1 kaufen
Im Detail
Der SQlab 611 Ergowave active 2.1 Sattel setzt auf die SQlab-typische Form mit dem hochgezogenem Heck und einem ausgesparten Damm-Bereich. Dadurch soll eine perfekte Druckverteilung, die Entlastung des Dammbereichs und eine gute Kraftübertragung ins Pedal erzielt werden. Wie bei SQlab üblich, stehen auch hier verschiedenen Größen zur Auswahl. Dies soll allen Kaufinteressierten ermöglichen, anhand des individuellen Sitzknochenabstandes einen perfekt passenden Sattel zu finden.
Anders als bei den übrigen Sätteln in SQlabs-Portfolio bietet der 611 active zudem die Möglichkeit, seine Nachgiebigkeit über drei im Lieferumfang enthaltene unterschiedlich feste Elastomere anzupassen. Dadurch kann justiert werden, wie stark sich die Sattel-Flanken beim Pedalieren mitbewegen können. Die dadurch ermöglichte natürliche Bewegung des Beckens soll sowohl die Sitzknochen als auch die Bandscheiben entlasten.
Damit man lange Spaß an seinem Sattel hat, ist der Bezug des SQlab 611 Ergowave active 2.1 in den abriebintensiven Bereichen an der Seite mit Kevlar verstärkt. Gewichtstechnisch liegt der 159,95 € teure Sattel bei 239 g in Größe 13 cm.
Auf dem Trail
Als Mountainbike-Tester hat man das Glück, regelmäßig auf vielen verschiedenen Bikes unterwegs zu sein. Nicht ganz so vorteilhaft ist dabei, dass diese Fahrräder natürlich immer mit unterschiedlichen Lenkern, Griffen und Sätteln den Weg zwischen unsere Beine finden. Diese doch teilweise sehr spezifischen Kontaktpunkte passen dabei leider nicht immer optimal zur eigenen Ergonomie. Gerade bei Sätteln kann dies bisweilen unangenehme Folgen haben. Ein schmerzendes Gesäß oder gar Gefühllosigkeit in delikaten Bereichen können schnell zum Stimmungskiller auf der Mountainbike-Tour werden.
Die Lösung ist oft simpel: Ein anderer Sattel muss her. Einer, der sich für diese Zwecke eignet, ist der SQlab 611 Ergowave active 2.1 Sattel. Dieser ist in vier verschiedenen Größen erhältlich. Welche Größe perfekt zum eigenen Gesäß passt, wird vom Abstand der Sitzknochen abhängig gemacht. Dieser kann entweder beim Händler oder bequem zu Hause gemessen werden. Für alle Heim-Anwender bietet SQlab ein kostenloses Mess-Set an. Diese besteht im Grunde aus einer Wellpappe, auf der sich, nachdem man darauf Platz genommen hat, die Sitzknochen abzeichnen. Das Verfahren ist ausgesprochen einfach, wodurch man schnell die richtige Sattel-Breite gefunden hat.
Auf dem Trail überzeugt der 611 Ergowave Sattel vom Start weg mit einer effektiven Entlastung des Damm-Bereichs. Unangenehme Taubheitsgefühle sind selbst auf wirklich langen Touren, bei denen man den ganzen Tag im Sattel zubringt, überhaupt kein Thema. Allerdings muss der Druck, der jetzt nicht mehr im Damm-Bereich ankommt, natürlich irgendwo hin. Dieser wird komplett von den beiden Sitzknochen aufgefangen, was auf den ersten Fahrten recht deutlich und etwas unangenehm spürbar ist. Hier muss sich das Gesäß erst mal an die neue Art der Belastung gewöhnen. Nach einigen wenigen Fahrten hat sich allerdings alles eingeschliffen und man kann vom sehr hohen Komfort des Sattels profitieren.
Der 611 Ergowave sitzt sich wirklich ausgesprochen bequem. Allerdings wird dies nicht etwa durch eine dicke Polsterung, sondern hauptsächlich durch die Form des Sattels erreicht. Die Polster des ergonomischen Sattels fallen nämlich relativ dünn aus.
Der Komfort wird durch die active-Funktion des Sattels noch weiter gesteigert. Die seitliche Nachgiebigkeit sorgt genau wie beim BikeYoke Sagma dafür, dass sich der Sattel beim Pedalieren angenehm natürlich von links nach rechts neigt und so die Tretbewegung mitmacht. Wie ausgeprägt dies ausfällt, kann man durch die im Lieferumfang enthaltenen Elastomere justieren. Der Wechsel mutet auf den ersten Blick etwas hakelig an, ist aber wirklich kinderleicht, wenn man den Dreh raus hat. Vor allem in Anbetracht der teilweise doch recht ausgeprägten Gewichtsspanne, die die Mountainbike-Community zu bieten hat, ist eine solche Einstellbarkeit auf jeden Fall sehr sinnvoll.
Bei steilen Anstiegen sorgt das etwas erhöhte Heck dafür, dass man trotzdem gut im Sattel sitzt und nicht in Gefahr läuft hinten herunterzurutschen. Ist man bergab unterwegs, fällt allerdings die Breite des Sattels etwas negativ auf. Hier kam es vor allem zu Anfang des Testzeitraums bei einigen Fahrmanövern immer mal zu ungewünschten Kontakten zwischen Knie oder Oberschenkel und Sattel. Wir haben uns allerdings schnell an den etwas breiteren Sattel gewöhnt, wodurch diese Kollisionen mit fortschreitender Testdauer automatisch weniger wurden. Wer allerdings hinsichtlich dieser Thematik sehr empfindlich ist oder eine Sattelstütze mit relativ wenig Hub fährt, könnte sich dadurch gestört fühlen.
Haltbarkeits-Defizite konnten wir keine feststellen und auch von dem bei einigen Sätteln gelegentlich auftretenden Knarzen oder Knacken wurden wir bislang komplett verschont.
Fazit – SQlab 611 Ergowave active 2.1 Sattel
Mit den SQlab 611 Ergowave active 2.1 haben die Ergonomie-Experten einen echten Problemlöser für Sitzprobleme im Programm. Der Sattel kann nicht nur mit einem sehr hohen Sitzkomfort und einem entlasteten Damm-Bereich überzeugen, sondern besticht auch durch die Anpassbarkeit. Kleine Abzüge in der B-Note gibt es allerdings in der Downhill-Wertung: Hier kann es passieren, dass der vergleichsweise breite Sattel aneckt.
Pro / Contra
Pro
- sehr hoher Sitzkomfort
- entlasteter Dammbereich eliminiert Taubheitsgefühle
- anpassbare Nachgiebigkeit
Contra
- vergleichsweise hohe Sattelbreite kann im Downhill stören
Mit welchem Sattel seid ihr bei euren Enduro-Touren unterwegs?
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