MTB-News.de

Spyshots – Lapierre DH Prototyp
Downhill-Bike mit e:i Shock?

Nur noch wenige Wochen, dann wird im schottischen Fort William ein weiteres Mal das weltweit größte DH-Spektakel ausgetragen. Kurz vor dem World Cup nutzten am vergangenen Wochenende allerhand DH-Profis die Gunst der Stunde, um sich im Rahmen der zweiten Runde der British Downhill Series unter Rennbedingungen auf die Strecke am Ben Nevis einzuschießen. In der Erwartung, nicht allzu viele neugierige Augen am Streckenrand zu haben, begaben sich gleich drei Firmen mit neuen Prototyp-Bike an den Start. Das wohl interessanteste war ein neues und geheimnisvoll abgeklebtes Lapierre unter den Hintern von Loic Bruni und dessen Team-Kollegin Emmeline Ragot.

Vollständigen Artikel lesen …


# Loic Bruni beim Training am Ben Nevis: Unter seinem Hintern ein brandneuer Lapierre Prototyp, ausgestattet mit einem Data-Recording-System an den Federelemten.

Klebeband und Kabelsalat dominieren die Optitik des Prototyp-Bikes, mit dem die Lapierre Team-Fahrer Bruni und Ragot am Wochenende beim BDS-Rennen in Fort William an den Start gingen. Nachdem ihr neuseeländischer Team-Kollege Sam Blenkinsop bei einem seiner heimischen Rennen im Frühjahr bereits einer 27,5″-Prototyp-Version des Serien-Bikes „DH 722“ gesichtet wurde, scheint nur eine weitere Evolutionsstufe aus Lapierres R&D-Abteilung fahrbereit zu sein. Trotz umfangreicher Abklebungen ist  deutlich zu erkennen, dass der Prototyp nichts mehr mit dem „DH 772“ gemein hat.


# Bei genauem Hinsehen erkennt man an Gabel und Dämpfer die Messinstrumente des Data-Recording-Systems.

Der neue Rahmen scheint nicht mehr auf Lapierres patentiertem Pendbox-System, einem abgestützten Eingelenksystem, zu basieren. Hingegen lassen die sichtbaren Details darauf schließen, dass es sich um einen Viergelenker handelt, bei dem der Dämpfer über eine Wippe ansteuert wird. Obwohl der Dämpfer nach wie vor am Unterrohr befestigt wird, wurde am Prototyp das vom Serien-Bike bekannte dreiteilige Unterrohr verzichtet. Beim „DH 722“ war dies all zu oft eine Schwachstelle, der viele Rahmen zum Opfer vielen.


# Die aktuelle Team-Version des „DH 722″: 27,5“-Laufräder gab es für das Team bereits seit Anfang der Saison. 

Viel interessanter als das Hinterbausystem sind jedoch die zahlreichen Kabel, die den Rahmen bedecken. Wie schon erwähnt lässt sich erkennen, dass die Prototyp-Bikes mit einem Data-Recording-System ausgestattet waren, welches Messungen an Federgabel und Dämpfer durchführte, doch scheinen nicht alle Kabel Teil dieses Systems zu sein. Ähnlich zu Lapierres „e:i Shock“-System ist am Vorbau von Brunis Bike eine Art Bike-Computer zu erkennen, auf der linken Lenkerseite zudem ein Remote-Hebel und am Unterrohr lässt sich unter dem Klebeband ein Akku erahnen.

Es wäre nicht verwunderlich wenn Lapierre sein Engagement mit dem „e:i Shock“ nach einigen Jahren der Erprobung nun auch auf den DH-Sektor adaptieren würde. Letzten Endes bleiben es wohl vorerst reine Spekulationen, doch evtl. wird das Geheimnis um Lapierres DH-Protoyp ja schon in Kürze beim World Cup in Fort William gelüftet. Wir sind gespannt.


# Sam Blenkinsop mit seinem „DH 722″ Prototyp auf 27,5“-Laufrädern und Data-Recording beim World Cup Training in Australien. 


# Loic Bruni und sein neuer Lapierre DH Prototyp: Wir sind auf erste handfeste Details gespannt.

—————————————————————————–

Bilder von Keith Valentine und Hoshi Yoshida

Die mobile Version verlassen