
Spot-Check: Saalbach Hinterglemm
Drei Tage Urlaub haben wir in Saalbach eingeplant und in Anbetracht des Wetters sind wir relativ zuversichtlich, als wir aus München hinaus im Stau in Richtung Freiheit und Berge stehen. Der bis dahin verregnete Sommer scheint für dieses verlängerte Wochenende ein Auge zudrücken zu wollen und mit leichter Bewölkung und angenehmen Temperaturen geht es dem verheißungsvollen Saalbach-Hinterglemm entgegen. Der Ort ist unter Bikern allgemein bekannt und große Freeride-Wettkämpfe und Events haben hier stattgefunden. Hinzu kommen diverse Cover-Shots in den Magazinen.
Unweit des World Cup-Ortes Leogang gelegen scheinen hier sowohl von der Infrastruktur als auch von der Topographie her fast ideale Bedingungen vorzuliegen, um den großen Mountainbike-Spaß genießen zu können und sich die Zeit zu vertreiben.
Nun aber los auf’s Rad: Basierend auf den Empfehlungen von Freunden, einer kurzen Recherche im Forum und einer abschließenden Beratung direkt im Hotel entscheiden wir uns für ein knackiges Programm: Am ersten Tag wollen wir den Hacklberg-Trail in Angriff nehmen und uns dabei den Anstieg hinauf auf den Westgipfel des Schattbergs selbst erarbeiten. Für den zweiten Tag steht dann die Big Five Bike Challenge auf dem Programm, bei dem die fünf Liftanlagen der Region angefahren und die Gipfel dazwischen besucht werden. Das bedeutete immerhin 60km Stecke und 5000 Höhenmeter. Abschließen wollen wir mit einer Runde über den Hochalm-Trail und eine leicht abgeänderte Tour über den Bergstadl-Trail, der von vielen als das eigentliche Highlight der Region gehandelt wird.
„4 Seilbahnen, 4 Berge und ein zusammenhängendes, 400 km langes Wege- & Trail-Netzwerk. Das sind die Zutaten für ein Bike-Eldorado der Extraklasse. Neben dem umfangreichen Strecken-Angebot für jede Alters- & Könnerstufe, der Anbindung an den Bikepark Leogang und einer top Infrastruktur lockt die Freeride Region Saalbach Hinterglemm weiters mit Pumptrack & Fahrtechnikgelände, Bike-Shops & Service- Stätten, Events & Camps, Guiding, einer lebhaften Community u.v.m.
Besondere Highlights sind die Z-Line powered by TREK, eine spektakuläre Freeride-Strecke für Jedermann, die X-Line powered by CONTI, eine der längsten und abwechslungsreichsten Freeride-Strecken Europas, der adidas Freeride mit PRO & BLUE Line, die anfängerfreundliche Milka Line, der legendäre Hacklberg Trail sowie der anspruchsvolle Bergstadl Trail oder die fordernde BIG–5-BIKE Challenge.
Eines steht auf jeden Fall fest: Jung oder alt, Freerider oder Cross-Country Fahrer, Rookie oder Downhill-Crack, im Bike-Circus Saalbach Hinterglemm ist für jeden etwas dabei.“ //Pressetext Bike-Circus Saalbach Hinterglemm
Tag 1 – Schattbergrunde mit Hackelberg-Trail I und II
Nach dem Bezug unseres Hotelzimmers im Hotel Conrad geht es auf den Weg durch das Tal nach Saalbach und weiter nach Jausern. Hier geht es auf den Löhnersbachweg, der uns das Tal entlang bachaufwärts führt. An einer großen Wildbachsperre geht es scharf rechts in Richtung Jausenstation Rammern, vor der es wiederum links auf einen Forstweg geht, der zur Limbergalm führt. Hier sollte man nicht zu lang verweilen, denn langsam aber sicher wird es steiler. Nach einem kurzen Waldabschnitt und wenigen Kurven kommt an einer Weggabelung der Schattberg Ostgipfel in den Blick – das wichtige Teilziel dieser Runde. Wer bis zum Gipfel durchhält kann sich durchaus etwas einbilden, denn insgesamt warten vom Tal aus gemessen gut 1.000 Höhenmeter bis zum Gipfel auf die müder werdenden Beine. Und die lange, steile Rampe ist definitiv ein echter Gegner.

Am Ostgipfel angekommen fahren wir direkt weiter und wählen die ersten Meter auf der X-Line, bevor es in den nächsten knackigen Anstieg auf den Westgipfel geht. Hier sind wir mit unseren schlanken 1×11-Übersetzungen (32 Zähne, 650b) definitiv am Ende und erreichen den höchsten Punkt – den Schattberg-Sprinter an der Bergstation der Westgipfelbahn. Doch von nun an geht es abwärts und wir freuen uns auf über 1.000 Tiefenmeter, die der erweiterte Hacklberg-Trail für uns bereithalten soll. Theoretisch würde die Westgipfelhütte auch zur Einkehr einladen, doch wir geben Gas und starten auf dem Hacklberg-Trail I den Turbo. Voll im Flow schlagen wir kurz darauf bei der Hacklbergalm auf, wo der Hacklberg-Trail II beginnt. Wer hier nicht einkehren will könnte kurz darauf auch im Bergstadtl einkehren oder aber den Buchegg-Trail anhängen. Dieser führt zum Alpengasthof Gerstreit, von dem es weiter über einen Wiesen-Trail in Richtung Hinterglemm gibt.

Am Ende der Runde haben wir über 1.600 Höhenmeter erklettert und insgesamt 29 km zurück gelegt – kein schlechter Einstand in das Wochenende. Landschaft und Trails machen Laune und wer die entsprechende Kondition mitbringt, wird auf dieser Runde in 2 bis 4 Stunden seinen Spaß haben. Als Bikes haben sich unsere Enduros als ein wenig überdimensioniert herausgestellt… für den Anstieg wäre mehr Übersetzungsbandbreite (oder ein kleineres Kettenblatt) sowie etwas weniger Federweg schon nicht verkehrt gewesen. Das jedoch ist Jammern auf hohem Niveau und wir haben für die nächsten Tage ja noch mehr geplant.

Die Bilanz stimmt in jedem Fall: Auf dem Hacklberg-Trail haben wir auf gut 10 km Strecke über 1.000 Höhenmeter abgefahren und dabei ein großartiges Panorama erleben dürfen – der Trail verläuft insbesondere zu Beginn so gut wie ausschließlich oberhalb der Baumgrenze.

Kurz gesagt: Dieser Trail macht richtig Spaß und insbesondere diejenigen, die an einem flowigen Alpentrail mit schnellen Kurven und gut geshapten Sprüngen ihren Spaß haben, werden sich hier wohl fühlen. Wer jedoch auf steile, vorblockte Passagen steht den wird es mit Sicherheit eher zur X-Line oder direkt nach Leogang ziehen. Soweit sind wir aus einer All-Mountain-Perspektive jedoch mehr als zufrieden.


Tag 2 – Big Five Freeride Challenge
Die schweren Regenfälle des Vorabends sind vergessen, als wir pünktlich zur ersten Fahrt des Tages an der Talstation der Kohlmaisgipfelbahn-Bahn stehen. Der Himmel ist zwar bewölkt, doch die Aussicht ist nicht schlecht und prallen Sonnenschein können wir bei dieser Runde auch nicht unbedingt gebrauchen. An der Bergstation beginnt ein Weg, der vor Ort kurz „Wurzeltrail“ genannt wird. Dieser Trail ist direkt zum Start der Runde das, was wir uns gewünscht haben: Ohne nennenswerte Steigung aber dafür mit unzähligen Wurzeln geht es hier leicht bergauf und bergab an der Flanke des Wildenkarkogels (1910 m) entlang bis zur Schönleiten Hütte. Der Weg macht richtig viel Spaß und wer hier schnell fahren will, braucht einerseits eine sehr gute Fahrtechnik und andererseits besonders starke Beine. Denn so wirklich im Schwung bleibt man bei den vielen kleinen Schlägen der Wurzeln nicht. Wer hier ohne einen Fuß auf den Boden zu setzen durchfährt, kann sich durchaus etwas darauf einbilden. Genial.



Wenige hundert Meter nach Trail-Anfang treffen wir auf eine Gruppe Biker, die zusammen mit ihrem Guide dabei ist, einen platten Reifen zu flicken. Wir haben gar nicht erst Flickzeug dabei und unterhalten uns kurz mit dem Guide, der anmerkt, dass nur die wenigsten größeren Reisegruppen die Freeride Challenge tatsächlich auch beenden. Technische Defekte und körperliche Erschöpfung sowie die begrenzte Laufzeit der Lifte am Abend sorgen dafür, dass die Runde zügig angegangen werden will. Davon motiviert treten wir weiter über die schier endlosen Wurzelfelder und erreichen schließlich breit grinsend die Schönleiten Hütte. So viel Spaß hat uns eine flach bergauf führende Passage schon lange nicht mehr gemacht. Von der Hütte geht es nach Norden über den Sattel und auf einen kurzen Downhill mit anschließendem knackigen Uphill zur Bergstation der Asitz Kabinenbahn führt, die den Bikepark Leogang bedient.
Wer den Bike-Park Leogang kennt, der kann sich hier die entsprechende Abfahrt aussuchen und je nach Lust und Laune den ersten großen Downhill der Tour in Angriff nehmen. Wir denken an die noch folgenden Strecken und entscheiden uns für die weniger riskante Alternative im Bike-Park, die Hangman-Strecke. Hier geht es in großen Kurven und mit knackigen Waldabschnitten immer steiler den Berg hinab und als es zum Einstieg auf den frisch gebauten Hangman II geht, katapultiert sich Hanne mit einem großen Satz vom YT Capra Testbike. Die Narbe am Unterarm von einem Sturz wenige Wochen zuvor in Livigno reißt direkt wieder auf und leichte Ernüchterung macht sich breit. Bei einsetzendem leichten Regen rollen wir den sehr spaßig aussehenden Hangman II weiter hinunter, überholen ein paar Urlaubs-Biker, die erst nach zehn Kurven Platz machen und bitten an der Talstation der Asitz Kabinenbahn um Kompresse, Pflaster und Desinfektionsspray. Alltag im Bikepark.
Während die ersten zwei Wünsche direkt und freundlich erfüllt werden, bleibt die Hoffnung auf ein Desinfektionsspray unerfüllt. Aus rechtlichen Gründen seien die Bahnbetriebe dazu nicht befugt und so muss der Wasserhahn auf der Herrentoilette herhalten, um zumindest den gröbsten Dreck aus der Wunde zu entfernen und das Blut vom Unterarm zu waschen. Merke: Frischer, tiefer Brechsand kann seine Tücken haben.

Wenige Minuten später stehen wir in der langen Schlange des Bikeparks Leogang. Zwischen den vielen Downhillern sind wir mit unseren Enduros definitiv in der Unterzahl, aber der eine oder andere erkennt direkt unser Ziel und so plaudern wir gemütlich über die noch zu bezwingenden Streckenstücke. An der Bergstation beginnt der kurze aber zum Ende hin knackige Uphill zum Gipfel des Asitzkopf. Hier angekommen stellen wir fest, dass 1×11 mit einem 32er Blatt in unserer körperlichen Verfassung das absolute Limit des Erträglichen darstellt und wir fragen uns, wie Jared Graves und Co mit einem 38er Blatt an der Front tausende Höhenmeter an einem Tag fahren können. Gleichzeitig genießen wir die großartige Aussicht und stellen fest, dass wir jetzt wohl etwas mehr als ein Drittel der Strecke geschafft haben.

Vom Gipfel geht es auf der Schotterpiste weiter bergab und nachdem wir uns kurz verfranzt haben, landen wir wieder auf dem Wurzeltrail. Das ist an sich so in der beschriebenen Route nicht vorgesehen, doch diese Option macht durchaus Spaß. Wer direkt an der Schönleiten Hütte einsteigt, kann den gesamten Trail mitnehmen, sollte dabei jedoch bedenken, das hier erstens Wanderer auf dem Weg sein können und die meisten Biker den Weg in der Gegenrichtung befahren. Also Augen auf und Rücksicht genommen.
Von der Bergstation der Kohlmaisgipfelbahn folgen wir dann wie beschrieben der Beschilderung zum Spielberghaus. Arbeiten an Wald und Weg zwingen uns auf eine unsinnige kurze Umfahrung, die über einen extrem feuchten Berghang führt und die insbesondere für Wanderer eine echte Herausforderung ist. Direkt vor dem Spielberghaus gibt es dann nochmals kurze Trail-Abschnitte, die direkt auf den Parkplatz des Hauses führen. Bis dahin führen normalerweise jedoch Schotterpisten und wir fragen uns ein wenig, ob das hier wirklich die Big 5 Bike Challenge ist – oder eher Forstwegpiraterie.

Der Kaiserschmarrn kompensiert für unsere Trauer um die auf dem Schotterweg abgefahrenen Höhenmeter und nach dem Essen und einer kleinen Pause stürzen wir uns direkt auf den Höllentrail, der die ersten 200 m vom Spielberghaus weg führt. Nice. Danach geht es jedoch wieder auf die Schotterpiste und später auf Asphalt – die Höhenmeter schmelzen bei über 60 km/h dahin wie Butter in der Sonne und als wir die Talstation der Kohlmaisgipfelbahn erreichen wissen wir: Dieser Abstecher macht eigenlicht keinen Sinn. Wer Trails fahren will, der sollte wie vorgeschlagen den Wurzeltrail zurück fahren und dann über die Milka Line direkt ins Tal rauschen. Das Spielberghaus mag eine tolle Adresse mit idyllisch gelegenem Hot Tub sein, doch auf der Big Five Freeride Challenge gehen hier quasi 900 Höhenmeter ungenutzt verloren.
Doch nichts für ungut – drei Gipfel stehen ja noch an und der erste in der Reihe ist der Schattberg, der über den Schattberg X-Press erreicht wird. Oben angekommen schauen wir uns gut um und stellen fest, dass wir vom Wetter her mit Sicherheit durchkommen werden. Davon motiviert nehmen wir wieder den Einstieg der X-Line, bis es in der ersten scharfen Kehre direkt auf den verflucht steilen Anstieg zum Westgipfel geht, den wir vom Vortag schon kennen. Geschwächt von der Tour und dem offenen Unterarm lassen wir es ruhiger angehen und bei der Pause am Westgipfel genießen wir die überragende Aussicht, die sich hier bietet. Theoretisch könnte man, wenn man Lust hat, hier auch direkt die X-Line wieder ins Tal nehmen und anschließend wieder den Schattberg X-Press zum Gipfel nehmen. Das wären nochmals 1.000 zusätzliche Abfahrtshöhenmeter ohne weitere Kletterei. Doch wir wollen bei der vorgesehenen Routenplanung bleiben.
Gemeinsam entscheiden wir, den Bergstadl-Trail für den morgigen Tag aufzusparen und lassen es den Hacklberg-Trail hinunter laufen. Die Erstbefahrung am Vortag zeigt deutlich ihre Wirkung und wir werden schneller, wodurch auf dem an sich relativ flachen Trail richtig Spaß aufkommt. 1.100 Höhenmeter später wartet der nächste Lift auf uns (Zwölferkogelbahn), der uns zur neuen Z-Line führt. Der Trail hier ist relativ kurz und der Verkehr stark, so dass wir ein wenig entspannen können und uns sicher sein können, die Runde zu vollenden.
Der letzte Lift des Tages, die Reiterkogelbahn direkt im Zentrum von Hinterglemm, führt uns direkt zur Blue Line. Wer es etwas anspruchsvoller mag, kann sich auch die Pro Line hinunter stürzen, doch die Handgelenke wünschen sich Flow und so geben wir auf der Blue Line nochmal richtig Gas. Für einen weitestgehend angelegten Trail macht die Strecke richtig viel Spaß und der Fahrfluss ist sehr gut, so dass der Tag ein würdiges Ende findet. Auf den letzten Kehren hinunter zur Talstation dürfen die Bremsen nochmals zeigen, was in ihnen steckt, am Pumptrack vor der Talstation schnallen wir die Helme ab und sind erschöpft, aber insgesamt zufrieden. Mit kleinen Veränderungen ist die Big Five Bike Challenge eine tagesfüllende Aktivität, die sowohl vom Panorama, als auch von den Trails her viel Abwechslung bietet. Nur ein Freeride-Bike sollte man nicht benutzen, wenn man nicht ausgesprochen fit ist. Oder in Leogang auf den World Cup-Downhill gehen will. Ein leichtes All-Mountain- oder Enduro-Bike mit absenkbarer Sattelstütze ist hier angebrachter.
Zufrieden und geschafft gönnen wir uns in der Fußgängerzone ein saftiges Schnitzel mit Extraportion Kartoffeln und nur wenig später geht es ab ins Bett. Die GPS-Auswertung meldet 65 km und 5500 Höhenmeter (inkl. Lift). Nicht schlecht.
Tag 3: Bergstadl-Trail und Hochalm-Trail
Für den letzten Tag haben wir uns nochmals zwei kleine Highlights aufgespart: Wir wollen erst den Bergstadl-Trail angehen und danach mit einer Runde über den Hochalm-Trail abschließen.
Der Bergstadl-Trail beginnt wie der Hacklberg-Trail am Schattberg Westgipfel und führt zum Bergstadl, den auch der Hacklberg-Trail erreicht. Allerdings führt der Bergstadl-Trail auf wesentlich direkterem Wege dorthin – er überwindet die identische Anzahl an Höhenmetern auf einer vier Kilometer kürzeren Strecke. Entsprechend steiler fällt die Fahrt aus. So geht es unmittelbar nach dem Start in Richtung Lawinenverbauung und dann auf natürlichen Pfaden mit vielen Wurzeln und deutlich höherem Anspruch ins Tal. Begleitet von der immer wieder hervorragenden Aussicht ist dieser Trail ein echtes Schmankerl und der perfekte Ort für die modernen Enduro-Bikes mit ihren leistungsfähigen Fahrwerken.
Wem der Hacklberg-Trail also zu langweilig geworden sein sollte oder wer allgemein etwas mehr Steilheit und fahrtechnischen Anspruch sucht, der sollte sich den Bergstadl-Trail ganz genau anschauen.
Bei uns stellt sich am Ende des Weges ein Dauergrinsen ein und auch wenn man mit Sicherheit die ein oder andere Stelle beim zweiten Versuch wesentlich besser meistern würde, sind wir vollauf zufrieden mit dem Erlebnis. Hier könnte man theoretisch auch mit dem Downhiller viel Spaß haben, doch ein Enduro ist unserer Meinung nach vollkommen adäquat. Insbesondere dann, wenn man den Trail auf die Big 5 Bike Challenge mit aufnimmt.
Nach einem kleinen Mittagessen geht es weiter: Wir rollen zur Reiterkogelbahn und lassen uns zur Wieseralm hinauf fahren. Von hier geht es auf Schotter steitig steigend zur Rosswaldhütte (1532 m). Hier gibt es neben diversen Leckereien auch Lademöglichkeiten für Pedelecs – die in der Karte der Region jeweils eingezeichnet sind und so E-Bikern zu einer besseren Navigation verhelfen sollen.
Von der Rosswaldhütte geht es immer steiler werdend hinauf zum Reichendlkopf (1941 m), der den höchsten Punkt der Tour darstellt. Nun endet der Forstweg und der Trail verläuft entlang der Höhenlinien mit toller Aussicht auf Sonnspitze, Staffkogel und Geißstein am Steilhang entlang. Langsam nimmt man Fahrt auf und dann wird der Trail immer schneller und steiler. Nach starken Regenfällen ist allerdings Anfang August auch das Wasser in unserer Richtung unterwegs, so dass wir teilweise tief im Matsch unterwegs sind und ganz schön zu kämpfen haben, um auf dem an sich sehr flowigen Trail zu bleiben.

Leider ist es nach diesem kurzen aber extrem spaßigen Abschnitt mit dem Spaß zu Ende: eine breite Schotterpiste führt uns die letzten 400 Höhenmeter dem Tal entgegen und als wir beim Ausrollen in Richtung Hinterglemm einen anderen Biker einholen, erfahren wir, dass wir die eigentliche Attraktion am Hochalm-Trail ausgelassen haben. Wer sich am Ende des ersten Trail-Abschnitts nicht wie wir der Karte folgend nach rechts für die Schotterpiste entscheidet, sondern nach links fährt, sich dort ins Gebüsch schlägt und einen kleinen Bachlauf quert, der findet einen feinen Trail mit hohem technischen Anspruch, der ebenfalls ins Tal führt… hätten wir das schon früher gewusst! So steht fest: Wir müssen wiederkommen, doch der Alltag ruft und wenig später rollt der Bus wieder zurück in Richtung München und zurück in die Heimat. Das Bergabenteuer ist zunächst vorbei.

Übersicht Bike-Park und Trails
Bike-Park
Trail | Länge | Höhenunterschied | Schwierigkeitsgrad |
---|---|---|---|
Z-Line | 3.700 m | 450 hm | leicht-mittel |
X-Line | 6.800 m | 1.025 hm | schwer |
Milka Line | 2.900 m | 380 hm | leicht |
Pro Line | 2.300 m | 428 hm | mittel |
Blue Line | 2.600 m | 428 hm | leicht |
EvilEye Trail (Parallel Pro Line) | mittel-schwer |
Übersicht online: Bike-Park-Trails Saalbach Hinterglemm
Trails
- Bergstadl Trail
- Buchegg Trail
- Huberalm Trail
- Panorama Trail
- Wurzel Trail
- Höllen Trail
- Hochalm Trail
- Wetterkreuz Trail
- Ossmannalm Trail
- Egger Trail
- Asitz Trail
Übersicht online: Trails Saalbach Hinterglemm
Touren
Die verschiedenen Trails in und um Saalbach Hinterglemm lassen sich selbstverständlich zu spannenden Touren zusammenstellen. Informationen und Vorschläge dazu findet ihr auf dieser Tourenseite des Bike Circus.at. Wer interaktiv auf die Trail- und Tourenbeschreibungen zugreifen will, kann sich die Informationen zu Höhenprofil, Beschreibung und GPS-Daten auf der Homepage www.saalbach.com downloaden oder über die Saalbach Hinterglemm App direkt vom Smartphone darauf zugreifen.
Reise, Organisation und Unterkunft
Anfahrt
Liftanlagen
Wer mit dem Bike nach Saalbach will, um Trails zu fahren, der sollte sich direkt zusammen mit der Unterkunft die sogenannte JokerCard buchen. Dieses Kombiticket erlaubt die Nutzung aller Liftanlagen in und um Saalbach-Hinterglemm und wer damit ausgetattet die Big Five Bike Challenge in Angriff nimmt, der wird auch im Bike-Park Leogang einmal mit wieder zum Gipfel genommen, um den die Runde komplettieren zu können. Außerdem können an den verschiedenen Checkpoints Fotos gemacht werden, die anschließend online abrufbar sind – sofern man die gesamte Runde absolviert hat und bis zum Ziel durchhält. Zum Liftnetz von Saalbach-Hinterglemm gehören die folgenden Anlagen:
Lift | Betriebszeiten | Zugang zu |
---|---|---|
Reiterkogelbahn | 18.05. bis 26.10.2015; 09:00 bis 16:30 Uhr (keine Mittagspause) | Pro Line, Blue Line, Evil Eye Trail, Touren |
Kohlmaisgipfelbahn | 14.05. - 17.05.2015, 04.06. - 04.10.2015; 09:00 bis 16:30 Uhr (keine Mittagspause) | Milka Line, Panorama Trail, Höllen Trail, Touren |
Schattberg X-Press | 20.06. bis 21.06.2015 und 27.06. bis 20.09.2015; 09:00 bis 16:15 Uhr (keine Mittagspause) | X-Line, Hacklberg Trail I / II, Bergstadl Trail, Touren |
Zwölferkogelbahn | 27.06. bis 20.09.2015; 09:00 bis 16:15 Uhr (keine Mittagspause) | Z-Line, Pumptrack |
Preise
Saalbach Hinterglemm & Leogang | Erwachsene | Jungend ('96-'96) | Kinder ('99-'04) |
---|---|---|---|
Bikecard 4h | 28,50€ | 21,50€ | 14,50€ |
Bikecard Tageskarte | 34,50€ | 26,00€ | 17,50€ |
Bikecard 2-Tageskarte | 65,00€ | 49,00€ | 32,50€ |
Bikecard 3-Tageskarte | 77,00€ | 58,00€ | 38,50€ |
Bikecard 4-Tageskarte | 106,50€ | 80,00€ | 53,50€ |
Big 5-Ticket (1 Tag, 1x pro Lift) | 29,50€ | 22,00€ | 15,00€ |
Saisonkarte Bike (Saalbach Hinterglemm, Leogang, Kitzsteinhorn Kaprun) | 260,00€ | 195,00€ | 130,00€ |
Anschluss Saisonkarte (Sommer und Winter) | 220,00€ | 165,00€ | 110,00€ |
Gravity Ticket (Saisonkarte Saalbach Hinterglemm, Bikepark Leogang, Bikepark Zauberberg Semmering, Mountainbike Park Wagrain, Bikepark Planai, Bikepark Serfaus-Fiss-Ladis, Bikepark Winterberg, Bikepark Geisskopf, Bikepark Maribor, Bikepark Bad Wildbad, Bikepark Spicak, Bikepark Tirol) | 385,00€ | 305,00€ | 195,00€ |
Bike-Verleih und Werkstätten
Ort | Telefonnummer | |
---|---|---|
Bike'n Soul Shop | 5753 Saalbach | +43 676 843645360 |
Sport Hagleitner | 5753 Saalbach | +43 654 17828 |
Sunbikers Shop | 5753 Saalbach | +43 654 164020 |
Bike'n Soul Shop | 5754 Hinterglemm | +43 676 843645304 |
Sport Gumpold | 5754 Hinterglemm | +43 654 16375 |
Rabbit Sports | 5754 Hinterglemm | +43 676 847798805 |
big time | 5751 Maishofen | +43 654 268070 |

Unterkünfte
Vom Wintersport geprägt verfügen sowohl Saalbach als auch Hinterglemm über eine vollständig durchgeplante Infrastruktur. Hotels, Ferienhäuser, Restaurants, Cafés und Bars – hier gibt es alles, was man sich wünscht und auch wenn die Preise für das Essen etwas höher ausfallen als anderswo, kann man sich den Urlaub hier durchaus leisten. Für unseren kleinen Spot-Check haben wir uns im Hotel Conrad niedergelassen. Das liegt nicht nur daran, dass das Haus mit gesichertem Fahrradraum mit kleiner Werkstatt, Wäscheservice und Wellness-Angebot lockt, sondern daran, dass der Eigentümer Bascht Hasenauer einer derjenigen ist, die das Mountainbiken in Saalbach-Hinterglemm entwickelt und populär gemacht haben. Unser Interview mit Bascht zur Entwicklung der Region und dem Trend hin zum Elektrorad findet ihr hier.
Praktisch ist die JOKER CARD: Wer in einem Partnerbetrieb der JOKER CARD in Saalbach Hinterglemm untergebracht ist, der erhält für die Aufenthaltsdauer eine sogenannte JOKER CARD, über die man unter Anderem uneingeschränkten Zugang zu allen in Betrieb befindlichen Sommerbahnen in Saalbach Hinterglemm erhält. So relativiert sich der Preis pro Übernachtung ein wenig, denn die Liftkarte für die Region ist bereits im Preis inbegriffen. Außerdem ist eine Fahrt mit der Asitz-Bahn im Bike-Park Leogang inbegriffen, so dass die Big 5 Bike Challenge in Angriff genommen werden kann.
Eine Übersicht über die verschiedenen Bike-Hotels in Saalbach-Hinterglemm findet ihr auf dieser Seite.
Links
Region Saalbach Hinterglemm
Bike-Circus Saalbach
Hotels & Unterkünfte Saalbach Hinterglemm
Bike’n Soul Gruppe http://www.bike-n-soul.at/Shops.69.0.html
Interview Bascht Hasenauer zur Zukunft von Saalbach Hinterglemm
Pressemitteilung Verlängerung Hacklberg-Trail

Fazit
Lohnt es sich also, zum Biken nach Saalbach-Hinterglemm zu fahren? Wir würden sagen: Ja! Wer sein Downhill-Bike benutzen will, der sollte sich eher in Leogang aufhalten oder gleich nach Schladming fahren, doch wer ein Enduro dabei hat und nicht die krassesten Abfahrten, sondern familientauglichen Fahrspaß sucht, der ist in Saalbach gut aufgehoben.
Freerider finden auf der X-Line ihren Spaß und können von kleinen Sprüngen bis zum amtlichen Road Gap alles mitnehmen. Die JokerCard ist ein einfaches und sinnvolles Angebot, dass viele Optionen eröffnet. Doch auch ohne Lift sind ausgedehnte Touren fahrbar, die an so manche schöne Hütte mit leckeren Alpenspezialitäten führen. Die gute Aussicht der Bergwelt rund um Saalbach Hinterglemm ist in jedem Fall dabei.
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76 Kommentare
» Alle Kommentare im ForumDas kann ich nicht bestätigen. War 2007/2008 mit Hardtail bzw. 120mm Fully dort, dann 2013/2014 wieder.
Tourenfahrer, CCler etc. kommen dort auf jeden Fall auf ihre Kosten und können bei entsprechender Fahrweise auch auf den Trails klarkommen. Es gibt genügend geführte Touren und Fahrtechniktraining z.B. vom Conrad aus.
Meine Begleiter (Tourenfahrer) waren begeistert und haben den Urlaub 2013 verlängert. 2014 viel leider ins Wasser wegen Dauerregen.
Das "Mekka für einen perfekten Bikeurlaub" kann nicht in einem Land liegen, in dem das Radfahren im Wald grundsätzlich verboten ist.
Hi,
ich kenne die Strecken dort gut, bin auch schon alles dort gefahren, fand den Bericht aber etwas "dünn".
Das liest sich eher wie ein Tourenbericht der Big5, gemischt mit einem Werbetext für ein Prospekt.
Das ledige Thema des Streckenzustands wurde weggelassen. Die üblichen Texte des Hackelbergtrails waren dafür dabei.
Es wird aber immer verschwiegen, dass man sich den Wolf zu Beginn hochschiebt und der Trail später eine Schotterstrasse ist.
An der X-Line wird auch immer mehr "rumgedoktert", und an einigen Stellen wurde es sogar gefährlich.
Es gibt natürlich auch viel Gutes in Saalbach, aber mir geht es um den Bericht. Falls jemand noch nicht dort war, und möchte
sich so informieren, kommt nicht viel dabei rum.
Andi
Selten so 'nen Blödsinn gehört.
Warum lebe ich dann nach hunderten von Fahrten über mehrere Jahre überhaupt noch?
Ich fahre schon seit mehreren Jahren nach Saalbach, die X-Line war eine meiner Lieblingsstrecken, seit dem Umbau des unteren Teils macht die Strecke gefühlt nur noch halb so viel Spaß. Auch die Umbauten auf der Pro Line, Stichwort Stufen um künstlich die Geschwindigkeit rauszunehmen, empfinde ich als eher suboptimal, der Umbau vor 2 Jahren im mittleren Teil war dagegen sehr gut.
Dieses Jahr waren die Strecken schon recht zerbombt, habe mich auch mit dem Trailchef darüber unterhalten, der meinte pro Woche gab es 1-2 Tage an den es nicht durchgeregnet hat, der Boden konstant so weich dass man nix machen konnte, das ging ab August fast den ganzen Sommer so. Als ich da war, war es trocken und die Shaper waren täglich unterwegs. Pro und X-Line sind normalerweise immer super fahrbar, auch dieses Jahr war es noch im Rahmen. Vor allem ist es nicht so überlaufen und man kommt wenigstens zum fahren weil sich alles gut verteilt. Ab Mitte August ist man unter der Woche teilweise allein unterwegs.
Saalbach ist schon ne Reise wert.
Ich war dieses jahr auch mal wieder in PdS, und das war schon echt sehr sehr cool, bisher der beste Bike urlaub, haben da aber auch die einzige Regenfreie Woche der Saison erwischt. Manche Strecken waren dort aber in einem kaum fahrbaren Zustand, Bremswellen die man als Pushhügel nutzen kann, vor allem Les Gets bestand eigtl nur aus Bremswellen. Aber auch in pdS haben wir täglich Shaper gesehen, die waren da wirklich fleißig, einzelne Streckenabschnitte werden teilweise für 2 Stunden gesperrt und komplett neu gemacht mit dem Bagger, das kenne ich so aus D/Ö nicht.
Ist doch schön das mittlerweile viele Regionen etwas für Biker anbieten
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