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Spot-Check Punta Ala/Italien
Traumtrails in der Toskana

Punta Ala werden die Rennbegeisterten sicherlich aus der Enduro World Series kennen: 2013 fand hier das erste EWS-Rennen überhaupt statt. Dass man hier allerdings neben fast ganzjährig angenehmen Temperaturen nicht nur einige Race-Tracks, sondern über 20 Trails in unterschiedlichsten Facetten vorfindet und auch bikefreundliche Unterkünfte direkt vor Ort hat, verrät unser Spot-Check aus Punta Ala.

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Trockene Trails und akzeptable Temperaturen auch im Winter? Mit diesem Wunsch reisten wir im vergangenen Februar nach Punta Ala, um unseren Trailbike-Vergleichstest durchzuführen. Wir wohnten in Mobile Homes im PuntAla Camp & Resort direkt am Meer. Zugegeben, zum Baden laden Wassertemperaturen um die 15° C am Tag nicht ein und auch auf dem Trail ist zumeist ein langes Trikot zu empfehlen – doch besser als im verregneten und kalten Deutschland ist das allemal, wenn man keine langen Inselflugreisen antreten möchte.

# Willkommen in der Toskana: Sanfte Hügel, viel Wald und weite Blicke. Dass sich in diesen Wäldern harte Trails verbergen, denkt man nicht zwingend

Im Februar herrscht selbst im Süden der Toskana noch absolute Nebensaison. So gestaltet sich die Suche nach einer Unterkunft etwas schwerer und auch ein Großteil der Restaurants und Cafés öffnet erst in den wärmeren Monaten wieder die Pforten. Trotzdem findet man natürlich Restaurants, die leckere Pizza, Pasta oder frischen Fisch im Angebot haben. Wenn man nicht gerade auf dem Bike sitzt, lohnt es sich auch, das schöne Castiglione della Pescaia neben der Hafenstadt Punta Ala zu erkunden. Die Stadt wird von einer mittelalterlichen Burg überragt, von der aus man einen grandiosen Blick aufs Meer hat und wartet mit wunderschönen, typisch italienischen, engen Gassen auf.

# Eine Runde zum Strand? Gerne. Am ersten Tag hatten wir im Februar 20 Grad … - ...das Wasser allerdings nur 15°
# Typischer Toskana-Flair auch im Februar
# Küstenlinie - hinter dem Hügel befindet sich das PuntAla-Resort

Trails in Punta Ala/Toskana

Insgesamt 28 Strecken hat das Trailcenter Punta Ala auf der eigenen Webseite ausgewiesen. Dass mittlerweile so viele Trails bestehen, liegt daran, dass schon vorher viele Transportwege, jahrzehntelang durch Maultiere festgetreten, vorhanden waren. Thomas Daddi, Resortmanager von Punta Ala und superschneller Endurofahrer, hat das Campingresort mit den Jahren immer bikefreundlicher gestaltet und kümmerte sich schon 2013 darum, dass auf den ruppigen Trails in den Bergen das erste EWS-Rennen stattfinden konnte. Transportwege wurden Trails, diese wurden miteinander verbunden – mittlerweile hat man eine sehr ansehnliche Auswahl.

# Thomas Daddi: Der Mann für alles - schneller Endurofahrer, Manager des PuntAla-Resorts und gleichzeitig Mitverantwortlicher für die Trails
# Die Trail-Beschilderung ist recht gut, ein GPS-Gerät oder Smartphone zur groben Orientierung ist jedoch durchaus zu empfehlen.

In direkter Nähe zur Unterkunft, dem PuntAla Camp & Resort, befinden sich einige eher flowige Trails in Meernähe. Innerhalb von wenigen Minuten pedaliert man die etwa 200 Höhenmeter bergauf und kann dann spaßige Trails mit Achterbahnfeeling und Blick aufs Meer genießen – das geht auch mit dem E-Bike bestens, wie unser Kollege Rico von eMTB-News.de erfahren durfte. Nimmt man etwa 20 Minuten Anfahrt mit dem Bike in Kauf oder genehmigt sich ein Shuttle, gelangt man etwas weiter im Landesinneren zu grandiosen Trails. Diese warten mit um die 400 Höhenmeter und steilerem Gelände auf. Der Untergrund gestaltet sich im oberen Teil der Trails dank erdigem Waldboden meist griffig, daher beginnen die Trails oft flowig. Im weiteren Verlauf findet man jedoch meist einige anspruchsvolle felsige Passagen, inklusive Geröll und Wurzeln.

# Flowiger Kurvenspaß auf dem Trail “301”
# “Hero Dirt”? Ja, ganz genau! Die Waldpassagen sind auch bei Nässe gut befahrbar und bieten meistens ordentlich Grip
# Sebastian gibt Vollgas
# Bergauf geht es entweder aus eigener Kraft ...
# ... oder mit dem Shuttle. Die Geländewagenfahrt gestaltet sich je nach Weg durchaus abenteuerlich
# Rico und Alex auf einem der Hügelgipfel – gleich geht's wieder in den Trail

Wir hatten vor allem auf den Trails „Tre Dita“ und „301“ mächtig Spaß. Diese lassen sich entweder mit dem Rad erreichen oder mit einem Geländewagen shutteln. Aber auch den Trail „Le Valette“, der am Sportplatz des kleinen Bergdorfes Tirli startet, können wir sehr empfehlen – vor allem falls man einen Trail sucht, dessen Startpunkt man bequem mit einem nicht geländegängigen Auto ansteuern kann.

# Die Trails rund um Punta Ala bestehen schon viele, viele Jahre – es wurde einiges an Holz hinaustransportiert und die Maultiere haben die Wege stark verdichtet
# Die Trails sind größtenteils natürlich - die ein oder andere Gelegenheit zum Abheben findet sich trotzdem – zum Beispiel hier auf dem "301" im oberen, waldigen Teil
# Tunnelblick - Jana kurvt durch einen der Trailtunnel auf den Abfahrten nahe des Meeres
# Die ein oder andere Gelegenheit zum Spielen findet sich auf praktisch jedem Trail …
# ... obwohl diese zumeist volle Konzentration erfordern. Gerade auf “301” kann es durchaus rumpeln.
# James McKnight kann nicht nur tolle Bücher wie “Hurly Burly” schreiben, sondern kann auch schnell Rad fahren - der Brite ist häufig in Punta Ala vor Ort und half uns mit vielen Tipps
# Flowige Trails in traumhafter Landschaft …
# … mit allerlei felsigen Passagen zwischendrin.
# Teilweise enthalten die Trails ziemlich grobe Felspassagen, die sich dann direkt dutzende Meter hinabziehen. Jeder einzelne Trail ist für sich jedoch sehr abwechslungsreich
# Neben viel steinigem Gerumpel gibt es auch wunderbar flowige Passagen mit vielen Kurven …
# … oder auch mal Wurzelfelder
# Nach der Tour direkt ans Meer
# Aussicht ist garantiert!
# Am Abend: Entspannte Runden auf dem Holz-Pumptrack

Während man am Morgen leicht bergauf pedalieren muss, um zu den Trails zu gelangen, geht es vom Ende der Trails auf einer Asphaltstraße leicht bergab Richtung Unterkunft und Strand. Dort kann man den Tag perfekt ausklingen lassen. Wer noch Kraft übrig hat, kann sich auf dem Holzpumptrack im Punta Ala Camp & Resort austoben.

Eine detaillierte Karte inklusive allen Trails auf Trailforks findet ihr unter visitpuntaala.bike.

# Punta Ala Trail Map

Reise, Organisation und Unterkunft

Anreise

Die Anreise aus Deutschland in den Süden der Toskana gestaltet sich mit dem Auto durchaus weit. Doch unterwegs liegen je nach Jahreszeit viele interessante Ziele, die man auf dem Weg ansteuern könnte, um nicht die ganze Strecke in einem Stück durchfahren zu müssen. Alternativ geht es mit dem Flugzeug bis nach Pisa und mit dem Mietwagen etwa 130 km weiter nach Punta Ala – Pisa wird unter anderem auch von Ryanair angeflogen.

Unterkünfte in Punta Ala

Wir haben während unserer Woche in der Toskana in Mobile Homes im Punta Ala Camp & Resort (www.campingpuntala.it) gewohnt. Alternativ kann man hier natürlich auch mit dem eigenen Campingwagen oder Zelt übernachten. Das Resort ist auf Biker eingestellt und bietet neben einer Bike-Wasch-Station auch eine Werkstatt an. Zusätzlich gibt es in der Nähe viele Ferienwohnungen, Hotels und auch andere Campingplätze.

# Italienische Stulle für die lange Tour
# Ein Teil des MTB-News-Teams im PuntAla Resort
# Eins unserer Mobile Homes im “PuntAla Resort”. Bis zum nächsten Mal!

Zehn Tipps für einen Bike-Urlaub in Punta Ala

  1. Im Punta Ala Resort checken ob Profis vor Ort sind, von denen man sich bei den Shuttle-Touren deklassieren lassen kann
  2. Nachts wegen Fröschen auf der Straße vorsichtig fahren!
  3. Den schönen Ort Castello della Pescaia entdecken – so ganz ohne Fahrrad …
  4. … dabei am besten einen Zwischenstopp in der Osteria Sapori di Maremma oder einem anderen leckeren Restaurant machen.
  5. Unterwegs einen Zwischenstopp am Strand „Cala Violina“ einlegen, wo beispielsweise der Toretta Trail endet.
  6. Nach der Tour als Ausgleich auf dem Kajak durchs Meer paddeln oder ein Pumptrack-Rennen unter Freunden auf dem Holz-Pumptrack veranstalten.
  7. Wer keine Lust auf eine Übernachtung im Zelt hat, kann im Punta Ala Camp & Resort auch ein Mobile Home mieten.
  8. Falls ein Trip ins nahegelegene Follonica ansteht, sollte man bei der Pizzeria Pulcinella seine Kraftreserven auftanken.
  9. Auf Shuttle-Tour kommt man häufig im kleinen Bergdorf Tirli vorbei. Im Ristorante Il Cacciatore Di Giacinto Valentina könntet ihr einen kurzen Zwischenstopp für einen hervorragenden Espresso einlegen.
  10. Auch im Winter kann man in Punta Ala eine gute Zeit haben, ab April ist das Wetter jedoch deutlich stabiler und die Temperaturen angenehmer.

Fazit

28 ausgewiesene Trails und viele weitere versteckte Schätze schlummern in den Bergen um Punta Ala. Allein das sollte schon überzeugend sein, doch obendrauf liegt der Ort direkt an der schönen Küste im Süden der Toskana – was auch im Winter angenehme Temperaturen und in den wärmeren Monaten traumhafte Nachmittage am Strand verspricht. Die Vielzahl an Trails beeindruckt mit abwechslungsreichem Gelände von flowigen Waldboden bis zu technischen, felsigen Sektionen. Die schöne Landschaft und das kulinarische Angebot runden das Bella Italia-Gesamtkonzept ab.

# Sonnenuntergang in Punta Ala – diesen Blick erhält man auf "Le Valette"
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