Trockene Trails und akzeptable Temperaturen auch im Winter? Mit diesem Wunsch reisten wir im vergangenen Februar nach Punta Ala, um unseren Trailbike-Vergleichstest durchzuführen. Wir wohnten in Mobile Homes im PuntAla Camp & Resort direkt am Meer. Zugegeben, zum Baden laden Wassertemperaturen um die 15° C am Tag nicht ein und auch auf dem Trail ist zumeist ein langes Trikot zu empfehlen – doch besser als im verregneten und kalten Deutschland ist das allemal, wenn man keine langen Inselflugreisen antreten möchte.

Im Februar herrscht selbst im Süden der Toskana noch absolute Nebensaison. So gestaltet sich die Suche nach einer Unterkunft etwas schwerer und auch ein Großteil der Restaurants und Cafés öffnet erst in den wärmeren Monaten wieder die Pforten. Trotzdem findet man natürlich Restaurants, die leckere Pizza, Pasta oder frischen Fisch im Angebot haben. Wenn man nicht gerade auf dem Bike sitzt, lohnt es sich auch, das schöne Castiglione della Pescaia neben der Hafenstadt Punta Ala zu erkunden. Die Stadt wird von einer mittelalterlichen Burg überragt, von der aus man einen grandiosen Blick aufs Meer hat und wartet mit wunderschönen, typisch italienischen, engen Gassen auf.

Trails in Punta Ala/Toskana
Insgesamt 28 Strecken hat das Trailcenter Punta Ala auf der eigenen Webseite ausgewiesen. Dass mittlerweile so viele Trails bestehen, liegt daran, dass schon vorher viele Transportwege, jahrzehntelang durch Maultiere festgetreten, vorhanden waren. Thomas Daddi, Resortmanager von Punta Ala und superschneller Endurofahrer, hat das Campingresort mit den Jahren immer bikefreundlicher gestaltet und kümmerte sich schon 2013 darum, dass auf den ruppigen Trails in den Bergen das erste EWS-Rennen stattfinden konnte. Transportwege wurden Trails, diese wurden miteinander verbunden – mittlerweile hat man eine sehr ansehnliche Auswahl.
In direkter Nähe zur Unterkunft, dem PuntAla Camp & Resort, befinden sich einige eher flowige Trails in Meernähe. Innerhalb von wenigen Minuten pedaliert man die etwa 200 Höhenmeter bergauf und kann dann spaßige Trails mit Achterbahnfeeling und Blick aufs Meer genießen – das geht auch mit dem E-Bike bestens, wie unser Kollege Rico von eMTB-News.de erfahren durfte. Nimmt man etwa 20 Minuten Anfahrt mit dem Bike in Kauf oder genehmigt sich ein Shuttle, gelangt man etwas weiter im Landesinneren zu grandiosen Trails. Diese warten mit um die 400 Höhenmeter und steilerem Gelände auf. Der Untergrund gestaltet sich im oberen Teil der Trails dank erdigem Waldboden meist griffig, daher beginnen die Trails oft flowig. Im weiteren Verlauf findet man jedoch meist einige anspruchsvolle felsige Passagen, inklusive Geröll und Wurzeln.


Wir hatten vor allem auf den Trails „Tre Dita“ und „301“ mächtig Spaß. Diese lassen sich entweder mit dem Rad erreichen oder mit einem Geländewagen shutteln. Aber auch den Trail „Le Valette“, der am Sportplatz des kleinen Bergdorfes Tirli startet, können wir sehr empfehlen – vor allem falls man einen Trail sucht, dessen Startpunkt man bequem mit einem nicht geländegängigen Auto ansteuern kann.








Während man am Morgen leicht bergauf pedalieren muss, um zu den Trails zu gelangen, geht es vom Ende der Trails auf einer Asphaltstraße leicht bergab Richtung Unterkunft und Strand. Dort kann man den Tag perfekt ausklingen lassen. Wer noch Kraft übrig hat, kann sich auf dem Holzpumptrack im Punta Ala Camp & Resort austoben.
Eine detaillierte Karte inklusive allen Trails auf Trailforks findet ihr unter visitpuntaala.bike.

Reise, Organisation und Unterkunft
Anreise
Die Anreise aus Deutschland in den Süden der Toskana gestaltet sich mit dem Auto durchaus weit. Doch unterwegs liegen je nach Jahreszeit viele interessante Ziele, die man auf dem Weg ansteuern könnte, um nicht die ganze Strecke in einem Stück durchfahren zu müssen. Alternativ geht es mit dem Flugzeug bis nach Pisa und mit dem Mietwagen etwa 130 km weiter nach Punta Ala – Pisa wird unter anderem auch von Ryanair angeflogen.
Unterkünfte in Punta Ala
Wir haben während unserer Woche in der Toskana in Mobile Homes im Punta Ala Camp & Resort (www.campingpuntala.it) gewohnt. Alternativ kann man hier natürlich auch mit dem eigenen Campingwagen oder Zelt übernachten. Das Resort ist auf Biker eingestellt und bietet neben einer Bike-Wasch-Station auch eine Werkstatt an. Zusätzlich gibt es in der Nähe viele Ferienwohnungen, Hotels und auch andere Campingplätze.

Zehn Tipps für einen Bike-Urlaub in Punta Ala
- Im Punta Ala Resort checken ob Profis vor Ort sind, von denen man sich bei den Shuttle-Touren deklassieren lassen kann
- Nachts wegen Fröschen auf der Straße vorsichtig fahren!
- Den schönen Ort Castello della Pescaia entdecken – so ganz ohne Fahrrad …
- … dabei am besten einen Zwischenstopp in der Osteria Sapori di Maremma oder einem anderen leckeren Restaurant machen.
- Unterwegs einen Zwischenstopp am Strand „Cala Violina“ einlegen, wo beispielsweise der Toretta Trail endet.
- Nach der Tour als Ausgleich auf dem Kajak durchs Meer paddeln oder ein Pumptrack-Rennen unter Freunden auf dem Holz-Pumptrack veranstalten.
- Wer keine Lust auf eine Übernachtung im Zelt hat, kann im Punta Ala Camp & Resort auch ein Mobile Home mieten.
- Falls ein Trip ins nahegelegene Follonica ansteht, sollte man bei der Pizzeria Pulcinella seine Kraftreserven auftanken.
- Auf Shuttle-Tour kommt man häufig im kleinen Bergdorf Tirli vorbei. Im Ristorante Il Cacciatore Di Giacinto Valentina könntet ihr einen kurzen Zwischenstopp für einen hervorragenden Espresso einlegen.
- Auch im Winter kann man in Punta Ala eine gute Zeit haben, ab April ist das Wetter jedoch deutlich stabiler und die Temperaturen angenehmer.
Fazit
28 ausgewiesene Trails und viele weitere versteckte Schätze schlummern in den Bergen um Punta Ala. Allein das sollte schon überzeugend sein, doch obendrauf liegt der Ort direkt an der schönen Küste im Süden der Toskana – was auch im Winter angenehme Temperaturen und in den wärmeren Monaten traumhafte Nachmittage am Strand verspricht. Die Vielzahl an Trails beeindruckt mit abwechslungsreichem Gelände von flowigen Waldboden bis zu technischen, felsigen Sektionen. Die schöne Landschaft und das kulinarische Angebot runden das Bella Italia-Gesamtkonzept ab.

97 Kommentare
» Alle Kommentare im ForumNun sind praktisch alle Meinungen zu Punta Ala gesagt und man kann sich die Meinung raussuchen die einem am Besten gefaellt
Sentinel waren außerdem Bäume und so Sträucher, siehe https://www.trailforks.com/report/2998970/
Guardian hab ich vorhin Video gesehen, fand ich gut da wenig Geröll und eher flowig. Vor Ort nochmal zu scouten bin ich gewohnt..
Hier
Für "fortgeschrittene" Kinder und Erwachsene aber richtig gut.
Ganz am Ende am Video, wo man raus kommt sind die Gelsen plötzlich extrem. Da ist ein Reithof hinter der Wiese. Vlt ein bisschen vorher rasten und dann mit Vollschub links den Rücken rüber und entlang vom Meer zurück, oder eben rechts noch ein bissl runter und auch dann wieder Vollstoff zurück. Dort rasten und sich einen runterfreuen ist echt kacke haha
Also falls du im Sommer hin fährst
So wäre aktuell der Plan für die Kombi Sandstrand+Bike ungleich Ostsee
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