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Spot-Check Königsfeld – Pump or Jump Trail
In der Kürze liegt die Würze!

Das beschauliche Königsfeld im Schwarzwald ist eigentlich eher als ruhiger Höhenluft-Kurort bekannt. Doch hier verbirgt sich der neue Pump and Jump Trail, der Action und Flugzeit in der Höhenluft garantiert. Bei den reinen Daten waren wir zunächst skeptisch: Nur rund 350 Meter Länge mit 30 Tiefenmetern? Doch die Trailbauer haben hier eine spaßige Meisterleistung erbracht – Länge ist eben nicht alles. Wir haben uns den Pump or Jump Trail in Königsfeld angeschaut und Fotos, Video und Informationen zu Anfahrt und Parkmöglichkeiten mitgebracht.

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Königsfeld: Pump or Jump Trail

Aufmerksam wurde ich auf den Pump or Jump Trail in Königsfeld durch Radde, der schon bei unserer Trail Whisperer Challenge in Todtnau im Gewinnerteam mitwirkte und dank seiner zahlreichen Videos auf Youtube und auch bei uns im Forum so einigen bekannt sein dürfte. Gebaut wurde die Strecke in Königsfeld nämlich von Noah Grossmann von 2-Cycle, der auch den Bikepark Todtnau betreibt und als tatkräftigen Unterstützer Radde direkt mit in den tiefen Schwarzwald genommen hat. Dass an der Strecke eingefleischte Mountainbiker mitgewirkt und mit viel Leidenschaft und Liebe zum Detail geschaufelt haben, ist übrigens auf jedem Trail-Meter zu spüren. Auch Jan Sauter von Gartenbau Sauter (Emmendingen) und der Architekt Matthias Müller (Freiburg) haben an der Strecke mitgewirkt.

Wir kurven also über schöne Schwarzwald-Landstraßen von Freiburg nach Königsfeld und genießen dabei die schöne Aussicht. Geparkt wird auf einem großen Schotter-Parkplatz an der Kirche in Königsfeld und von dort geht es in wenigen Minuten mit dem Rad zum Traileinstieg – der Weg ist übrigens sehr gut ausgeschildert. Am Start angekommen sind wir fast schon ein wenig ernüchtert, als wir die eher breite, Flowtrail-mäßig anmutende Strecke erblicken. Flowtrails sprießen in letzter Zeit schließlich wie Unkraut aus dem Boden und nicht selten halten sie das Versprechen einer flowig-schnellen Abfahrt nicht wirklich.

# Der Pump or Jump Trail startet mit ein paar spaßigen Pump-Wellen und kleinen Sprüngen und Kurven - vor Ort trafen wir David und Nick, mit denen wir einige Abfahrten sammelten und die uns freundlicherweise ein wenig Action vor die Linse zauberten
# Hier lässt sich Geschwindigkeit ...
# ... für die ersten etwas längeren Tables aufbauen
Diashow: Spot-Check Königsfeld – Pump or Jump Trail: In der Kürze liegt die Würze
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Doch wir geben der Strecke eine Chance und starten in dem Pump or Jump Trail, der seinem Namen vom Start weg alle Ehre macht. Auf den ersten kleinen Pump-Hügeln lässt sich Fahrt für zwei kleine Tables aufnehmen. Hey, das macht ja doch Spaß – und die Abstände zwischen den Hügeln und Radien der Anlieger passen einfach perfekt! Dann kreuzen wir schon den kleinen Forstweg, über den wir zum Trail gelangt sind, und fliegen über zwei etwas größere Tables und eine Welle. Während der Start für jedermann richtig Spaß macht, sollte man hier dann schon etwas wissen was man tut. Es ist zwar alles abrollbar, aber wer sich hier ans Springen wagt, sollte schon die Landung anpeilen, um nicht unsanft mit dem Hinterrad einzukratern. Freunde von Spielereien in der Luft kommen hier definitiv auf ihre Kosten. Es folgt eine schnelle Kombination aus zwei gewaltigen Anliegern und ein durchaus lustiger Step-Up, der für die nächsten beiden Anlieger etwas Tempo herausnimmt. Dann wird über einen Step-Down nochmal Fahrt für die beiden finalen Tables aufgenommen, die dann tatsächlich auch eher groß ausfallen.

Und schon sind die 350 Meter Länge mit 30 Tiefenmetern vorbei. Schade eigentlich, denn so hätte es gerne noch 2 km weitergehen dürfen. Der Trail hat mich mit seinen perfekt abgestimmten Features tatsächlich ein bisschen an den bekannten „Crank it up“ im Bikepark Whistler erinnert. Denn durch die Pump-Hügel nimmt man natürlich Fahrt für die größeren Sprünge auf, ohne viel pedalieren zu müssen. Und dank der kleinen Step-Ups vor den engeren Anliegern wird automatisch Schwung rausgenommen, sodass man auf das Bremsen fast komplett verzichten kann. So darf ein Flowtrail aussehen! Nach etwas 20 Abfahrten sind wir immernoch begeistert und beschließen, diesen Sommer auf jeden Fall nochmal wiederzukommen.

# Die Sprünge werden im Laufe des Trails langsam größer - so kann man sich herantasten und etwas spielen
# Nach der Start-Sektion kreuzt man einen kleinen Forstweg und die Sprünge werden nochmal etwas größer
# Zwar ist alles weiterhin abrollbar, aber wenn man die Landungen trifft kommt erst richtig Freude auf
# Damit eignet sich der Trail für Einsteiger, die sich hier Stück für Stück steigern wollen ...
# ... zaubert aber auch flugerfahrenen Bikern ein Grinsen ins Gesicht
# Dank guter Drainage ist die Strecke selbst nach einem Regentag schnell wieder trocken
# Zudem finden sich (noch?) keinerlei Bremswellen oder andere Schäden an der Strecke
# So steht einem spaßigen Tag mit mächtig Flow nichts im Wege
# Nach diesem großen Anlieger folgt noch eine weitere spaßige Anlieger-Sektion inklusive Step-Up
# Bevor zwei recht große Tables ...
# ... das Ende des Trails einläuten

Video: Pump or Jump Trail

Traileinstieg Pump or Jump Trail

Informationen zum Trail von den Erbauern
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Fazit: Pump or Jump Trail

Wir waren begeistert vom Flow, den der Pump or Jump Trail bietet. Da die Größe der Sprünge sich im Laufe des Trails steigert, können sich hier auch Einsteiger Stück für Stück herantasten. Wer schon etwas sicherer auf dem Rad sitzt wird sich freuen, dass die Features dafür sorgen, dass man fast ohne Bremsen oder Antreten stets die richtige Geschwindigkeit auf dem Trail hat – und sich zahlreiche Möglichkeiten für Spielereien bieten. Einziges Manko: die 350 Meter Länge mit 30 Tiefenmetern sind sehr schnell vorbei – leider! Aber dafür ist man extrem schnell wieder oben am Start.

Habt ihr schon den neuen Pump or Jump Trail in Königsfeld besucht? Wie war euer Eindruck?

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