Spotcheck Graubünden: Disentis & Flims
Disentis Sedrun
Disentis geht durchaus noch als Geheimtipp unter den Graubündner Bikeregionen durch. Die Gemeinde liegt auf 1.130 m über dem Meeresspiegel und bietet über 300 km Trails, die größtenteils mit ihrer Naturbelassenheit punkten – doch auch einige Flowtrails sind natürlich im Programm. Insgesamt fünf Bergbahnen sind in dem Bike-Tagesticket zum Preis von 38 CHF inkludiert. Über die Unterkunft lässt sich der Andermatt+Sedrun+Disentis PASS erwerben, der je nach Übernachtungszahl für 1 – 7 Tage gültig ist und 20 CHF pro Person kostet. Dieser erlaubt Fahrten (nur Personentransport inkludiert) mit den Bergbahnen und der Matterhorn Gotthard Bahn – außerdem erhält man mit dem Pass 50 % Rabatt auf das Biketicket.
Einen guten Ausgangspunkt bietet die Catrina Experience in Disentis. Hier findet ihr alles von Hotel, der Ferienwohnung bis zum Bikeshop und natürlich steht die Luftseilbahn Caischavedra direkt vor der Haustür. Wir waren in einer der schönen Ferienwohnungen im Catrina Resort untergebracht.
Donnerstag: Bostg (Piz Plaun Grond)
Zur Einstimmung steht der erste Teil der Trails der „Best of Disentis Sedrun“-Runde an. Nur dass für uns heute nach der ersten Abfahrt Schluss ist, denn eine ausgedehnte Runde über den Oberalppass steht für den morgigen Tag auf dem Programm. Zusammen mit Remo Eberle – er ist Produktmanager Bike in der Region und kennt jeden Stein beim Namen – geht es mit der Caischavedra Luftseilbahn hinauf. Danach erwartet uns ein natürlicher Singletrail der mit toller Aussicht in einem steten Auf und Ab auf den Aussichtsberg Bostg (Piz Plaun Grond) führt.
Danach erwartet uns ein grandioser Trail Richtung Camischolas. Flowige Abschnitte wechseln sich mit anspruchsvolleren Wurzel- und Felspassagen ab. Dabei sind alle Schlüsselstellen so entschärft, dass sie fahrbar sind, aber immer noch einen fahrtechnischen Anspruch haben. Diese Mischung aus natürlichem Trail mit leichter Entschärfung findet sich in Disentis immer wieder und hat uns richtig gut gefallen. Zurück nach Disentis geht es im Tal entlang der Bahnstrecke – und genau diese Bahn wird uns morgen hinauf auf den Berg bringen.








Die Tour zum Nachfahren
Freitag: Oberalppass
Zusammen mit einer kleinen, motivierten Gruppe stimmen wir uns mit einer Sonnenaufgangtour auf einen langen Tag auf dem Bike ein. Die Tour führt uns noch mal auf den Bostg (Piz Plaun Grond), um noch einen der anderen Trails, die von dem schönen Aussichtsgipfel hinab ins Tal führen, unter die Stollen zu nehmen. Auch heute wartet wieder ein grandioser Mix aus flowigen Kurven und natürlichen Trailabschnitten auf uns. Und die ersten Trailmeter bergab bei den ersten Sonnenstrahlen genießen zu dürfen, entschädigt für den frühen Wecker.







Nach einem ausgedehnten Frühstück im Catrina Resort steht die Bahnfahrt zum Oberalppass an. Die Schweizer Bahn ist natürlich pünktlich und mit einem großen Bike-Abteil ausgestattet, in dem sich die Räder bequem am Vorderrad aufhängen lassen. Die Fahrt auf den Oberalppass begeistert mit grandiosen Ausblicken und endet an der Bahnstation direkt am schönen Oberalpsee. Unterwegs ist unsere Gruppe gewachsen und wir starten mit guter Laune in die Abfahrt.
Wir folgen dem zweiten Teil der Tour „Best of Disentis Sedrun“. Nach einer kurzen Asphaltabfahrt erwartet uns ein endlos langes Trailabenteuer. Der Trail ist extrem flowig, bietet aber doch ab und an eine fahrtechnische Herausforderung in Form von Felsen oder Spitzkehren. Es geht über mit Alpenrosen übersäte Bergrücken und durch staubige Kurven, bis wir schließlich das Tal queren. Nach einem kurzen Uphill gibt es eine leckere Stärkung in der Berghütte Las Palas. Darauf erwartet uns eine spaßig-felsige Abfahrt, die sich – sobald wir nach einem kurzen Zwischenuphill die Baumgrenze überqueren – in einen flowig, wurzligen Trail verwandelt. Ein Traum! Den Tag lassen wir danach im Nangijala Bar & Café ausklingen, sehr empfehlenswert.






Die Tour zum Nachfahren
Zur Tour: Best of Disentis Sedrun
Anreise
Schweiz-typisch lässt sich die Anreise nach Disentis Sedrun auch problemlos mit der Bahn bewältigen. So reist man mit den Schweizerischen Bundesbahnen (SBB) bis nach Chur und von dort mit der Rhätischen Bahn (RhB) nach Disentis Sedrun. Alternativ geht es mit den SBB bis nach Göschenen / Andermatt und von dort mit der Matterhorn Gotthard Bahn (MGB) über den Oberalppas nach Disentis Sedrun.
Alternativ wird Chur auch von Flixbus angefahren. Auch mit dem eigenen PKW ist Sedrun Disentis aber natürlich bequem zu erreichen.
Unterkunft
Ob Hotel oder Ferienwohnung, bei Catrina Experience wird man fündig. Von Frühstück über Restaurant bis hin zu Wellness und dem angeschlossenen Bikeshop – hier ist man als Mountainbiker gut aufgehoben. Perfekt ist natürlich auch die Lage direkt gegenüber der Caischavedra Luftseilbahn. Auch Camper kommen beim TCS Camping Disentis auf ihre Kosten. Der Platz punktet mit einem Naturbadesee, Restaurant und der schönen Lage.
Flims Laax Falera
Flims ist schon lange als Bike-Eldorado bekannt – unter anderem dank Renn-Events von Trailtrophy bis Swiss Enduro Series. Doch kann die Region dank des gewaltigen Wegenetzes auch Kenner immer wieder mit neuen Trails überraschen. Die Region Flims-Laax-Falera wirbt mit satten 330 km Biketrails und drei Pumptracks/Skill Areas. Das Ticket für die insgesamt drei Bergbahnen schlägt mit 51 CHF pro Tag zu Buche. Mit einer Gästekarte, die es zur Unterkunft gratis dazu gibt, erhaltet ihr 5% Rabatt auf Bergbahn-Tickets und fahrt zudem kostenlos mit dem Regionalbus.
Einen zentralen Ausgangspunkt für Touren hat man sowohl in Flims als auch in Laax. Wir waren in der Flem Lodge der Gehrig Twins untergebracht. Das moderne Konzept mit kontaktfreiem Check-In überzeugt ebenso wie das grandiose Essen und der extrem gute Kaffee. Außerdem können Anita und Caro natürlich perfekte Touren-Tipps geben und haben die Lodge ideal für Mountainbiker ausgestattet – von der Bikegarage mit voll ausgestatteter Werkstatt über die Kärcher Bikewaschanlage hin zu Leihbikes bleiben keine Wünsche offen.
Samstag: Vom Crest Da Tiarms in die Rheinschlucht
Zusammen mit Tina und Andrea geht es ins Flims heute auf etwas unbekanntere Trails. Statt Vollgas auf dem „Never End Trail“ steht heute eine ausgedehnte Tour bis in die Rheinschlucht auf dem Programm. Die ersten Höhenmeter sparen wir uns mit der Luftseilbahn Crap Sogn Gion. Danach gilt es noch einen kleinen Uphill bis zum Crest Da Tiarms aus eigener Kraft zu überwinden. Dort wird das Gelände kurz richtig alpin und das Rad wird geschultert, bevor uns eine extrem lange Abfahrt erwartet. Am Anfang gestaltet sich diese technisch und felsig und wird im weiteren Verlauf immer flowiger, bis wir mit Vollgas über die Almwiesen fliegen.
Daraufhin gilt es einen kurzen Uphill zu überwinden, bevor wir auf einen weiteren Trail in den Wald einbiegen. Zunächst flowig wird es bald ordentlich wurzelig, steil und technisch anspruchsvoll. Bald sind wir in einer wunderschönen Schlucht entlang des Ual da Mulin (Mühlenbach) unterwegs, der zu einer kurzen Abkühlung einlädt.
Nach einem kurzen Transfer durch das malerisch schöne Örtchen Siat erwartet uns das heutige Trail-Finale. Steil, staubig und mit Vollgas geht es hinab Richtung Rheintal. Was ein Spaß! Von Ilanz geht es mit dem Postbus zurück Richtung Flims – Pünktlichkeit und Bikehalterung sei Dank. Und zum Abschluss gibt es noch einen Eiskaffee in der Flem Lodge.












Die Tour zum Nachfahren
Sonntag: Vorab & Runca Trail
Zum Abschluss mache ich mich am Sonntag mit Caro von der Flem Lodge auf Richtung Vorab Trail. Zum Glück wurde ich für heute mit einem Turbo Levo Leihbike ausgestattet, denn so geht es „huere schnell“ und mit viel Spaß bergauf. Zunächst geht es durch schöne Wälder, bevor wir die Baumgrenze passieren und einen tollen Weitblick genießen dürfen. Akustisch begleitet wird der Uphill von pfeifenden Murmeltieren, wobei wir auch einige Jungtiere erspähen. Der Blick Richtung Glarner Vorab (3.017 m) ist genial.
Die Abfahrt beginnt in technisch felsigem Gelände, wobei die glatten Felsplatten ein wenig Slickrock-Feeling aufkommen lassen. Auch eine kurze Schneefeldquerung gilt es zu meistern, bevor der Trail im weiteren Verlauf flowiger und schneller wird. Mit einem Grinsen im Gesicht geht mit Vollgas vom Trail direkt zur Einkehr in der Alp Nagens, wo wir bei leckerem Kaffee und Kuchen die Aussicht genießen.
Als Abschluss erwartet uns die Abfahrt auf dem Runca Trail bis hinab nach Flims. Die schnellen Anliegerkurven laden zum Geschwindigkeitsrausch ein und werden im unteren Abschnitt von vielen spaßigen Sprüngen begleitet. So kann man das Wochenende ausklingen lassen!





Die Tour zum Nachfahren
Anreise
Auch Flims Laax Falera erreicht man entspannt mit der Bahn. Mit den SBB geht es bis nach Chur und von dort aus weiter mit dem Postbus. Auch an dieser Stelle nochmal der Hinweis, dass Chur auch von Flixbus angefahren wird. Alternativ ist auch Flims natürlich problemlos mit dem PKW erreichbar.
Unterkunft
In Sachen Unterkunft hat man die Qual der Wahl. Fällt die Wahl für den Urlaubsort auf Flims, bietet sich die Flem Lodge an. Leckeres Essen, wahnsinnig guter Kaffee, perfekte Ausstattung für Mountainbiker und der ein oder andere Trail-Tipp von den Gehrig Twins locken in die Lodge. Soll es eher Richtung Laax gehen, bietet sich etwa das Riders Hotel an. Neben der schicken Unterkunft punktet man hier mit dem Restaurant mit tollen vegetarischen oder veganen Menüs.
Selbst bei den Campingplätzen hat man Auswahl. Der TCS Camping Flims liegt ziemlich zentral und grenzt direkt an das Sportzentrum Prau la Selva mit Hochseilpark, Tennisplätzen, Eishalle, Minigolf und Restaurant. Etwas ruhiger, aber auch etwas abgelegener, liegt der Camping Trin, der unter anderem mit einem eigenen kleinen Natursee punkten kann.
Mehr Infos gibt es auf den Destinations-Seiten:
Fazit
Graubünden ist eine Top-Destination für Mountainbiker. Die Trails sind spaßig, top gepflegt und decken einen großen Schwierigkeitsgrad von flowig bis anspruchsvoll ab. Dazu begeistern Landschaft und Panorama stets aufs Neue. Abgerundet wird das ganze von einem starken Angebot an Bergbahnen und dem perfekten Postbus Netzwerk. Den finalen Bonus stellen die Unterkünfte dar, die optimal auf Mountainbike-Tourismus eingestellt sind und zudem häufig auch noch mit kulinarischen Highlights punkten können. Wir kommen wieder!

7 Kommentare
» Alle Kommentare im ForumIst wohl so gewollt, weil sie ja am ersten Tag nur einen Teil dieser Tour gefahren sind. Zumindest habe ich das so verstanden.
Bei diesem Artikel handelt es sich um eine bezahlte Anzeige eines Herstellers.
Das es sich hier wahrscheinlich um eine nicht selbst bezahle, wahrscheinlich zur Werbezwecken veranstaltete Aktion handelt, geht doch aus dem Vermerk hier oben klar hervor.
wie ist das jetzt mit den Seilbahnen in Flims/Laax?
Die haben das jetzt irgendwie seit diesem Jahr umgestellt, den Runka Trail nach oben verlängert
In der Karte sieht man, dass man jetzt die Bahn Nagens nutzen kann
letztes Jahr sind wir noch Foppa --> Naruns --> Grauberg gefahren
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