Specialized Stumpjumper Evo 2021 im ersten Test: Specialized präsentiert die nächste Evolutionsstufe des Stumpjumper Evo. Das neue Carbon-Bike rollt auf 29″-Laufrädern und verfügt über 160 mm Federweg an der Front sowie 150 mm am Heck. Doch nicht nur der Federweg des Allmountain-Bikes hat sich im Vergleich zum Vorgänger verändert, auch die Ausrichtung ist eine gänzlich neue: Ab sofort nimmt das Evo keine Sonderrolle mehr ein, sondern schließt die Lücke zwischen Enduro und Stumpjumper im Specialized-Produktportfolio. Wir hatten bereits die Möglichkeit, das neue Evo für euch zu fahren. Hier gibt’s den Testbericht!
Steckbrief: Specialized Stumpjumper Evo
Einsatzbereich | All-Mountain, Enduro |
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Federweg | 160 mm/150 mm |
Laufradgröße | 29ʺ |
Rahmenmaterial | Carbon |
Gewicht (o. Pedale) | 14,0 kg |
Rahmengrößen | S1, S2, S3, S4, S5, S6 (im Test: S4) |
Website | www.specialized.com |
2018 stellte Specialized mit dem Stumpjumper Evo ein etwas anderes Trailbike vor, dass damals mit seiner progressiven Geometrie ganz schön aus der Reihe tanzte und nicht so genau wusste, wo es wirklich hingehört. Damit ist jetzt Schluss: Das Specialized Stumpjumper Evo ist erwachsen geworden und gliedert sich für 2021 stimmig zwischen Enduro und normalem Stumpjumper in die Produktpalette der Amerikaner ein. Vorbei ist die Zeit, als das Evo noch eine Sonderrolle als cooler, aber etwas unvernünftiger Bruder des normalen Stumpjumpers innehatte. Mit 160 mm Federweg an der Front, 150 mm am Heck, 29″-Laufrädern und einer großzügigen Geometrie-Verstellung soll das neue Evo für wirklich jeden Trail bestens geeignet sein. Coole Details wie der Swat-Kofferraum im Carbon-Rahmen und der großzügige Rahmenschutz runden das Paket ab. Zudem lässt sich das neue Stumpjumper Evo bei Bedarf auch als Mullet-Bike mit einem 27,5″-Hinterrad fahren.
Wir hatten bereits vorab die Möglichkeit, das neue Specialized Stumpjumper Evo einen Tag lang in Saalbach-Hinterglemm für euch zu testen. Dabei waren wir mit einem genau 14 kg schweren Expert-Modell in der Rahmengröße S4 unterwegs. Hier erfahrt ihr, wie sich das neue Evo im ersten Test geschlagen hat!
Im Detail
Optisch unterscheidet sich das neuen Stumpjumper Evo nur minimal von seinem Vorgänger. Specialized setzt weiterhin auf das schicke, asymmetrische Rahmen-Design und den bewährten FSR-Hinterbau. Trotzdem wurde der Carbon-Rahmen des Evo von Grund auf neu entwickelt. So stehen nun anstatt der spärlichen zwei Rahmengrößen des Vorgängers ganze sechs Größen zur Auswahl. Allerdings setzt Specialized beim neuen Stumpjumper genau wie schon beim Downhill-Bike Demo und dem aktuellen Enduro nun auf das S-Sizing Modell und vergibt keine klassischen Rahmengrößen à la S, M oder L. Ziel dieses Konzepts ist es, den Fahrern die Möglichkeit zu geben, die richtige Rahmengröße anhand ihres bevorzugten Fahrstils und nicht aufgrund der Beinlänge zu wählen. Durch kürzere Sitzrohre und reduzierte Überstandshöhen hat ein klassischer M-Käufer so die Chance, sein Stumpjumper Evo je nach Vorliebe entweder in S3, dem etwas handlicheren S2 oder dem laufruhigeren S4 zu kaufen.
Das ist allerdings nicht der einzige Clou, den sich die Specialized-Ingenieure bezüglich der Rahmengrößen überlegt haben. Die Steifigkeit der Rahmen wurde für jede einzelnen Rahmengröße gesondert optimiert, sodass jeder Fahrer, egal ob mit 1,60 m oder 2 m Körpergröße, genau das gleiche Fahrgefühl erleben können soll. Weitergeführt wird diese Idee auch bei der Kettenstrebenlänge: In den Größen S5 und S6 fällt diese 10 mm länger aus. Schlussendlich schlägt Specialized mit dem RX-Tune noch ein drittes Mal in die gleiche Kerbe – hinter diesem Begriff verbirgt sich nämlich ein für jede Rahmengröße spezifisches Dämpfer-Setup.
Und beim Hinterbau geht es mit den Neuerungen direkt weiter. Dieser fällt nun deutlich progressiver als beim Vorgängermodell aus. Hier hat man sich stark an der Charakteristik des Specialized Enduro orientiert, um die bestmögliche Performance aus den 150 mm Federweg des Evo herauszukitzeln. Durch den nach oben gesetzten Hauptlager-Drehpunkt soll neben der erhöhten Progressivität auch eine im ersten Drittel nach hinten gerichtete Raderhebungskurve für eine echte Leistungssteigerung sorgen. In der Summe soll der neue Hinterbau schön feinfühlig ansprechen, viel Gegenhalt im mittleren Federwegsbereich bieten und zudem jede Menge Reserven für große Schläge mitbringen.
Eine Besonderheit stellt allerdings der S1-Rahmen dar: Dieser kommt bauartbedingt nur mit 145 mm statt 150 mm Federweg am Heck. Zudem verbaut Specialized hier aus Balance-Gründen eine Federgabel mit 150 mm Federweg.
Für alle, denen ein reines 29″-Setup nicht so ganz schmecken mag, hat Specialized zudem noch ein Ass im Ärmel. Über ein separat erhältliches Yoke lässt sich das neue Stumpjumper Evo bei Bedarf auch mit einem kleineren 27,5″-Hinterrad fahren. Bislang ist das Specialized Stumpjumper Evo LTD mit seinem Stahlfeder-Dämpfer jedoch das einzige Modell, das ab Werk im Mullet-Setup ausgeliefert wird. Wer jetzt denkt, das wäre es in Sachen Einstellbarkeit gewesen, der liegt falsch: Denn auch der Lenkwinkel lässt sich durch unterschiedliche Steuersatzschalen in drei verschiedenen Positionen einstellen, während ein Flipchip am Horst-Link-Lager die Einstellung der Tretlagerhöhe ermöglicht. Dadurch ergeben sich zahlreiche Möglichkeiten, das neue Evo genau nach den eigenen Vorlieben zu konfigurieren.
Auch bei den Details lässt sich Specialized bekanntermaßen nicht lumpen. Alle Züge werden intern und absolut klapperfrei durch einlaminierte Röhrchen geführt, Kettenstreben und Unterrohr sind durch einen speziell vorgeformten Kunststoff-Schutz geschützt und eine kleine Gummi-Lippe am Sitzrohr soll verhindern, dass sich Matsch oder Steine zwischen Hauptrahmen und Hinterbau verirren. Außerdem kommt auch das Stumpjumper Evo mit einer, unter dem Flaschenhalter versteckten Swat-Box im Unterrohr. Diese ist im Vergleich zum vorherigen Stumpjumper rund 15 % größer geworden und bietet Ersatzteilen, Werkzeug oder einer kleinen Jacke Platz. Auch eine im Lieferumfang enthaltene perfekt vorgeformte Trinkblase mit 650 ml Volumen kann hier verstaut werden.
Trotz all dieser Features ist das Specialized Stumpjumper Evo verhältnismäßig leicht: 2.750 g bringt der S4-Rahmen inklusive Dämpfer, aller Montageteile, Protektoren, Achse und Sattelklemme auf die Waage. Alle Ausstattungsvarianten setzen übrigens auf denselben Rahmen. Beim S-Works-Modell kommt lediglich ein anderes Yoke aus Carbon zum Einsatz.
Ebenfalls zu erwähnen: Die untere Dämpferbefestigungsschraube verläuft nun leicht schräg durch das Yoke, sodass sie besser erreichbar ist. Dies vereinfacht den Dämpferausbau deutlich. Sehr nutzerfreundlich ist zudem auch eine kleine Aussparung im Sidearm des Rahmens, wodurch mehr Platz zum Ansetzen der Dämpferpumpe zur Verfügung steht.
Geometrie
Im Vergleich mit seinem Vorgänger ist das Specialized Stumpjumper Evo, was die Geometrie angeht, etwas zurückhaltender geworden. Trotzdem lässt sich der zugedachte Einsatzbereich des Bikes anhand der Zahlen in der Geometrie-Tabelle nur schwer verleugnen. Im Auslieferungszustand liegt der Lenkwinkel bei flachen 64,5°, der Sitzwinkel misst 77° und die Kettenstrebenlänge beträgt 438 mm. Kombiniert wird dies mit einer Tretlagerhöhe von 340 mm und einem Reach, der sich in Größe S4 bei 475 mm einpendelt. Der Stack liegt in dieser Rahmengröße bei 635 mm. Bei den Rahmen S5 und S6 fallen die Kettenstreben aus Balance-Gründe 10 mm länger aus.
Die Geometrie ist beim Stumpjumper Evo allerdings keineswegs in Stein gemeißelt. So lässt sich der Lenkwinkel mittels im Lieferumfang enthaltenen Steuersatz-Schalen in insgesamt drei Positionen verstellen und misst je nach gewähltem Setting zwischen 63° und 65,5°. Zudem kann die Tretlagerhöhe mittels eines Flipchips am Horst-Link um circa 7 mm verstellt werden. Dies hat dann auch Einfluss auf die Kettenstreben, die in der tiefen Tretlagerposition circa 5 mm länger ausfallen.
Wer gerne rumprobiert, hat hier also jede Menge Spielraum und kann zahlreiche verschiedenen Kombinationen ausprobieren. Liebhaber des alten Stumpjumper Evo kommen zudem in der langen und flachen Einstellung ziemlich nah an die Geometrie-Werte dieses Bikes heran.
Wir konnten das neue Stumpjumper Evo aufgrund des auf einen Tag begrenzten Testzeitraums allerdings leider nur im Auslieferungszustand (High / Mittel) testen.
Rahmengröße |
S1
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S2
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S3
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S4
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S5
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S6
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Laufradgröße | 29″ | 29″ | 29″ | 29″ | 29″ | 29″ |
Reach | 409 mm428 mm407 mm403 mm402 mm401 mm | 429 mm428 mm427 mm424 mm423 mm422 mm | 449 mm448 mm448 mm444 mm443 mm442 mm | 474 mm475 mm473 mm468 mm468 mm467 mm | 499 mm498 mm498 mm493 mm492 mm493 mm | 528 mm528 mm528 mm523 mm523 mm523 mm |
Stack | 610 mm613 mm616 mm614 mm617 mm620 mm | 614 mm617 mm620 mm618 mm621 mm624 mm | 623 mm626 mm629 mm627 mm630 mm633 mm | 633 mm635 mm638 mm636 mm639 mm642 mm | 642 mm644 mm647 mm646 mm648 mm651 mm | 651 mm654 mm656 mm655 mm658 mm660 mm |
STR | 1,491,431,511,521,531,55 | 1,431,441,451,461,471,48 | 1,391,401,401,411,421,43 | 1,341,341,351,361,371,37 | 1,291,291,301,311,321,32 | 1,231,241,241,251,261,26 |
Lenkwinkel | 63,5°64,5°65,6°63°64°65° | 63,5°64,5°65,5°63°64°65° | 63,5°64,5°65,5°63°64°65° | 63,5°64,5°65,5°63°64°65° | 63,5°64,5°65,5°63°64°65° | 63,5°64,5°65,5°63°64°65° |
Sitzwinkel, effektiv | 78,2°77,6°77,9°77,7°77,4°77,1° | 77,8°77,6°77,2°77,3°77,1°76,7° | 77,4°77,2°76,9°77°76,7°76,5° | 77,1°76,9°76,6°76,6°76,4°76,2° | 77,2°77°76,8°76,7°76,5°76,4° | 77,2°77°76,9°76,8°76,6°76,4° |
Oberrohr | 536 mm538 mm539 mm537 mm540 mm542 mm | 562 mm564 mm568 mm563 mm565 mm569 mm | 588 mm590 mm594 mm588 mm592 mm595 mm | 618 mm623 mm625 mm620 mm623 mm625 mm | 644 mm647 mm650 mm646 mm649 mm651 mm | 676 mm679 mm681 mm677 mm680 mm683 mm |
Steuerrohr | 95 mm | 95 mm | 105 mm | 115 mm | 125 mm | 135 mm |
Sitzrohr | 385 mm | 385 mm | 405 mm | 425 mm | 445 mm | 465 mm |
Kettenstreben | 438 mm438 mm438 mm443 mm443 mm443 mm | 438 mm438 mm438 mm443 mm443 mm443 mm | 438 mm438 mm438 mm443 mm443 mm443 mm | 438 mm438 mm438 mm443 mm443 mm443 mm | 448 mm448 mm448 mm453 mm453 mm453 mm | 448 mm448 mm448 mm453 mm453 mm453 mm |
Radstand | 1.177 mm1.167 mm1.154 mm1.181 mm1.173 mm1.159 mm | 1.202 mm1.191 mm1.179 mm1.207 mm1.198 mm1.185 mm | 1.226 mm1.216 mm1.204 mm1.231 mm1.221 mm1.210 mm | 1.256 mm1.247 mm1.233 mm1.261 mm1.251 mm1.240 mm | 1.296 mm1.285 mm1.272 mm1.300 mm1.291 mm1.279 mm | 1.330 mm1.319 mm1.307 mm1.334 mm1.325 mm1.313 mm |
Tretlagerabsenkung | 42 mm40 mm37 mm49 mm47 mm44 mm | 37 mm35 mm32 mm44 mm42 mm39 mm | 47 mm35 mm32 mm44 mm42 mm39 mm | 37 mm35 mm32 mm44 mm42 mm39 mm | 37 mm35 mm32 mm44 mm42 mm39 mm | 37 mm35 mm32 mm44 mm42 mm39 mm |
Tretlagerhöhe | 334 mm335 mm338 mm326 mm328 mm331 mm | 338 mm340 mm343 mm331 mm333 mm336 mm | 338 mm340 mm343 mm331 mm333 mm336 mm | 339 mm340 mm343 mm331 mm333 mm336 mm | 339 mm340 mm343 mm331 mm334 mm336 mm | 339 mm340 mm343 mm331 mm333 mm336 mm |
Einbauhöhe Gabel | 561 mm | 571 mm | 571 mm | 571 mm | 571 mm | 571 mm |
Gabel-Offset | 44 mm | 44 mm | 44 mm | 44 mm | 44 mm | 44 mm |
Federweg (hinten) | 145 mm | 150 mm | 150 mm | 150 mm | 150 mm | 150 mm |
Federweg (vorn) | 150 mm | 160 mm | 160 mm | 160 mm | 160 mm | 160 mm |
Ausstattung
Specialized bietet das neue Stumpjumper Evo in insgesamt fünf verschiedenen Ausstattungsvarianten sowie als Rahmenset zum Kauf an. Alle Modelle setzen auf den gleichen Carbon-Rahmen, einzig das Rahmenkit und die S-Works-Ausstattungsvariante tanzen etwas aus der Reihe und verfügen über ein Yoke aus Carbon statt Aluminium. Die dritte Besonderheit stellt das LTD-Modell dar: Dieses kommt mit 27,5″-Hinterrad, Stahlfeder-Dämpfer und RockShox-Fahrwerk. Alle anderen Modelle setzen auf Federelemente von Fox, Laufräder von Roval sowie Bremsen und Antriebe von SRAM. Eine kleine Ausnahme bildet hierbei das preiswerte Comp-Modell, welches mit einer Shimano SLX-Gruppe ausgeliefert wird. Preislich gehts mit 3.699 € für das Rahmenset los. Die günstigste Ausstattungsvariante ist für 4.499 € zu haben, während das S-Works Highend-Modell mit 10.499 € zu Buche schlägt.
Das von uns getestete Expert-Modell setzt auf ein hochwertiges Fox Performance Elite-Fahrwerk, SRAM Code RS-Bremsen und einen Antrieb bestehend aus X01-Schaltwerk und Schalthebel sowie einer GX-Kassette. Bei Laufrädern, Reifen und Cockpit setzt Specialized auf die eigenen Komponenten, während eine X-Fusion Manic mit 170 mm Hub als Sattelstütze dient. Inklusive Flaschenhalter brachte unser Testbike in der Rahmengröße S4 genau 14 kg auf die Waage. Preislich wandert das Specialized Stumpjumper Evo Expert für 5.499 € über die Ladentheke.
- Federgabel Fox Float 36 Performance Elite (160 mm)
- Dämpfer Fox Float DPX2 Performance Elite (150 mm)
- Antrieb SRAM GX / X01 Eagle
- Bremsen SRAM Code RS
- Laufräder Roval Traverse 29 Alloy-Felgen mit Roval DT Swiss 360er Nabe
- Reifen Specialized Butcher / Specialized Eliminator
- Cockpit Specialized Trail (780 mm) / Alloy Trail Stem (170 mm)
- Sattelstütze X-Fusion Manic (170 mm)
Ausstattungsvariante | S-Works | Pro | LTD | Expert | Comp | Rahmen |
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Rahmen | Specialized Stumpjumper Evo mit Carbon-Yoke | Specialized Stumpjumper Evo | Specialized Stumpjumper Evo | Specialized Stumpjumper Evo | Specialized Stumpjumper Evo | Specialized Stumpjumper Evo mit Carbon-Yoke |
Dämpfer | Fox Float DPX2 Factory | Fox Float DPX2 Factory | RockShox Super Deluxe Select Plus Coil | Fox Float DPX2 Performance Elite | Fox Float DPX2 Performance | Fox Float DPX2 Factory |
Federgabel | Fox Float 36 Factory, 160 mm (S1 nur 150 mm) | Fox Float 36 Factory, 160 mm (S1 nur 150 mm) | RockShox Zeb Select Plus, 160 mm | Fox Float 36 Performance Elite, 160 mm (S1 nur 150 mm) | Fox Float 36 Rhythm, 160 mm (S1 nur 150 mm) | |
Vorbau | Deity Copperhead | Deity Copperhead | Deity Copperhead | Alloy Trail Stem | Alloy Trail Stem | |
Lenker | Roval Traverse SL Carbon, 800 mm | Roval Traverse SL Carbon, 800 mm | Specialized Trail, 780 mm | Specialized Trail, 780 mm | Specialized, 800 mm | |
Griffe | Deity Knuckleduster | Deity Knuckleduster | Deity Supracrush | Deity Knuckleduster | ||
Bremsen | SRAM Code RSC, 200 mm | SRAM Code RSC, 200 mm | SRAM Code RSC, 200 mm | SRAM Code RS | Shimano SLX M7120 | |
Schaltwerk | SRAM XX1 Eagle AXS | SRAM X01 Eagle | SRAM X01 Eagle | SRAM X01 Eagle | Shimano SLX M7100 | |
Schalthebel | SRAM XX1 Eagle AXS | SRAM X01 Eagle | SRAM X01 Eagle | SRAM X01 Eagle | Shimano SLX M7100 | |
Kette | SRAM XX1 Eagle | SRAM X01 Eagle | SRAM GX Eagle | SRAM GX Eagle | Shimano SLX M7100 | |
Kurbelgarnitur | SRAM X01 Eagle, 30t | SRAM Descendant Carbon, 30t | SRAM Descendant 7K, 30t | SRAM Descendant 7K, 30t | Shimano SLX, 30t | |
Laufradsatz | Roval Traverse SL 29 | Roval Traverse Carbon 29-Felgen mit DT Swiss 350er-Naben | Roval Traverse 29 mit DT Swiss 370 internals | Roval Traverse 29 Alloy mit Roval DT Swiss 360er Nabe | Roval 29 mit Shimano MT400- und MT510-Naben | |
Reifen | Specialized Butcher / Specialized Eliminator (Grid Trail, Gripton, 29" x 2,3" ) | Specialized Butcher / Specialized Eliminator (Grid Trail, Gripton, 29" x 2,3" ) | Specialized Butcher / Specialized Eliminator (Grid Trail, Gripton, 29" x 2,3" ) | Specialized Butcher / Specialized Eliminator (Grid Trail, Gripton, 29" x 2,3" ) | Specialized Butcher / Specialized Eliminator (Grid Trail, Gripton, 29" x 2,3" ) | |
Sattel | Bridge | Bridge | Bridge | Bridge Comp | Bridge Comp | |
Sattelstütze | RockShox Reverb AXS | Fox Transfer Factory | OneUp Dropper V2 | X-Fusion Manic | X-Fusion Manic | |
Preis (UVP) | 10.499 € | 7.999 € | 5.699 € | 5.499 € | 4.499 € | 3.699 € |
Auf dem Trail
Im Rahmen des Testcamps ging es morgens direkt nach dem Frühstück gleich auf die Trails in Saalbach-Hinterglemm. Bereits nach einigen Meter auf einer blauen, nicht unbedingt dem Einsatzbereich des Bikes entsprechenden Strecke, waren sich die versammelten Tester durch die Bank weg einig: Dieses Bike benötigt wirklich keine Eingewöhnungszeit und macht jede Menge Spaß. Auf dem neuen Specialized Stumpjumper Evo fühlt man sich auf Anhieb pudelwohl und kann bereits nach der ersten Kurve schon anfangen, den Grenzbereich auszuloten. Dies ist auch bei wirklich guten Fahrrädern nur selten der Fall.
Der Grund für diese vom Start weg vertrauen einflößende Performance liegt zweifelsohne in der gut ausbalancierten Geometrie und dem passend dazu abgestimmten Fahrwerk. Nach diesen ersten positiven Eindrücken und dem nun aufgewärmten Körper geht es dann schnell auf einen von Saalbachs ruppigeren Trails, der X-Line. In diesem Terrain ist das neue Evo ganz in seinem Element und kann bei all den Wurzeln, Steinen, Sprüngen und Kurven zeigen, was es alles auf dem Kasten hat. Auch hier weiß das Evo wieder ein Lächeln ist Gesicht zu zaubern: Das Bike liegt sehr satt und ausgewogen auf der Strecke und vermittelt dementsprechend viel Sicherheit. Dies führt dazu, dass man schnell die Bremse offen lässt und sich voll auf die Linienwahl konzentrieren kann.
Einen großen Anteil an dieser guten Performance hat der überarbeitete FSR-Hinterbau mit seinen 150 mm Federweg. Da dem alten Stumpjumper und dem Stumpjumper Evo in der Vergangenheit des Öfteren vorgeworfen wurde, wegen der recht linearen Kennlinie zu sehr im Federweg zu versacken und bei harten Schlägen schnell durchzurauschen, hat Specialized hier reagiert und die Progression des Hinterbaus deutlich angehoben. Und das merkt man auf dem Trail: Nicht zuletzt aufgrund des Extra-Zentimeters Federweg spricht das Fahrwerk ausgesprochen feinfühlig an, ohne zu viel Hub zur verschenken oder bei großen Schlägen durchzurauschen. So überzeugt das Evo mit einer ausgesprochen guten und definierten Federwegs-Ausnutzung. Bei gut 30 % eingestelltem Negativ-Federweg befand sich der Gummi-Ring am Ende der Abfahrt zwar immer auf den letzten Millimetern des Dämpferhubs, durchgeschlagen ist uns das Fahrwerk aber auch bei härteren Einschlägen nie.
Wie bereits erwähnt, kann das Specialized Stumpjumper Evo auch in ruppigen Gelände mit jeder Menge Sicherheit begeistern. Die wahre Stärke des Evo liegt allerdings in seinem nahezu perfekten Mix aus Agilität und Laufruhe. Das Evo ist auf dem Trail nämlich keineswegs behäbig oder gar schwerfällig unterwegs – bei Bedarf flitzt das Trailbike nur so über die Strecke. Egal ob der spontane Scandinavian Flick, das kurzfristig erkannte Gap oder die nicht ganz einfach zu erreichende Highline, ein kleiner Fahrerinput reicht aus, um das Evo genau nach seiner Pfeife tanzen zu lassen. Auch in solchen Situationen macht der am Specialized Enduro angelehnte, neue Hinterbau dank jeder Menge Gegenhalt eine gute Figur. In Kombination mit der gut gewählten und nicht zu steifen Rahmen-Nachgiebigkeit sorgt dies dafür, dass man das neue Stumpjumper Evo auf anspruchsvollen Trails präzise auf der gewünschten Linie fahren kann und auch auf eher anspruchslosen Trails noch jede Menge Spaß hat. Wer also auf der Suche nach einem potenten Rad für die Abfahrt ist, aber keine Lust hat, die teils etwas schwerfälligen Vertreter der Enduro-Race-Kategorie durch die Landschaft zu manövrieren, könnte mit dem neuen Stumpjumper Evo genau das richtige Bike gefunden haben.
Bei all dem Bergab-Spaß wollen wir jedoch auch nicht vergessen, dass sich ein Bike dieser Kategorie auch bergauf profilieren muss. In dieser Disziplin macht das neue Evo ebenfalls eine gute Figur. Der mit rund 77° relativ steile Sitzwinkel sorgt für eine gute Kraftübertragung und in Kombination mit dem gut gewählten Reach für eine sportliche, aber nicht zu gestreckte Sitzposition. Dadurch lassen sich auch längere steile Rampen wie der letzte Abschnitt auf dem Weg zum Schattberg-Westgipfel problemlos erklimmen. Der Hinterbau wippt minimal mit, was aber nicht wirklich störend auffällt. Selbst im Wiegetritt bleibt der Hinterbau stabil und versackt nicht. Für längere Uphills auf ebenem Grund kann man den Dämpfer zudem mit dem leicht zu erreichendem Lockout-Hebel schnell ruhigstellen.
Das ist uns aufgefallen
- Mucksmäuschenstill Dank der in einlaminierten Röhrchen geführten Zügen und dem großzügigen Kettenstrebenschutz in Wellenform ist das Stumpjumper Evo auf dem Trail absolut ruhig. Lediglich das Abrollen der Reifen ist zu hören.
- Swat-Fach Mittlerweile findet das vor einiger Zeit erstmals von Specialized eingeführte Swat-Fach im Unterrohr auch bei anderen Herstellern Verwendung. Wir sind nach wie vor absolut begeistert von der Idee, den Platz im Unterrohr für Werkzeug, Schläuche oder Verpflegung zu nutzen.
- Nutzerfreundlichkeit Beim alten Stumpjumper war die untere Dämpferbefestigungsschraube etwas schwer zu erreichen. Dies ist auch den Specialized-Ingenieuren aufgefallen. Jetzt läuft der Bolzen leicht schräg durch das Yoke und ist dadurch wesentlich leichter zu erreichen.
- Rider-First Engineered Die Steifigkeit, der Dämpfertune und teilweise die Kettenstrebenlänge wurden speziell für jede Rahmengröße einzeln optimiert. Dadurch soll das Evo über alle Rahmengrößen hinweg eine gleichmäßig hohe Performance abliefern.
Fazit – Specialized Stumpjumper Evo
Das neue Specialiezd Stumpjumper Evo kombiniert die Agilität eines Trailbikes mit einer Laufruhe, die noch Kurzem auch bei einem waschechten Enduro-Race Bike nicht bemängelt worden wäre. Diese Kombination macht das neue Evo zu einem perfekten Mittelgebirgs-Enduro, mit dem man auch den Bikepark-Ausflug oder den Alpen-Trip keineswegs scheuen muss. Hervorragende Details wie das Swat-Fach, der großzügige Rahmenschutz und die perfekt innenverlegten Zügen vervollständigen den guten Eindruck. Den einzigen Wermutstropfen stellt der Specialized-übliche recht hohe Kaufpreis dar. Eine preiswerte Variante mit Aluminium-Rahmen wäre hier wünschenswert.
Pro / Contra
Pro
- ausgezeichneter Mix aus Agilität und Laufruhe
- hoher Fahrspaß
- gute Bergauf-Performance
- schicke Details
Contra
- relativ hoher Preis
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Testablauf
Das Specialized Stumpjumper Evo wurde im Rahmen eines Pressecamps in Saalbach-Hinterglemm für einen Tag getestet. Dabei wurde der Großteil der Höhenmeter per Lift bewältigt. Trotzdem wurden auch ausreichend Höhenmeter aus eigener Kraft zurückgelegt. Die Kosten für das Pressecamp wurden von Specialized getragen.
Hier haben wir das Specialized Stumpjumper Evo getestet
- Saalbach Hinterglemm Diverse Trails, teils wurzelig und steinige, teils flowig, größenteils mit gebauten Anliegern und kleineren Sprüngen
- Fahrstil
- sauber, hohes Grundtempo
- Ich fahre hauptsächlich
- Enduro
- Vorlieben beim Fahrwerk
- vorne straffer als hinten, schneller Rebound, nicht zu viel Dämpfung
- Vorlieben bei der Geometrie
- geräumiger Reach, keine zu kurzen Kettenstreben, flacher Lenkwinkel
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