Specialized Stumpjumper 29 Expert im Test: Die Kalifornier bewerben ihr Trailbike als das Bike für alles. Mit 29″-Laufrädern, 150/140 mm Federweg und vielen interessanten Rahmendetails macht das Specialized Stumpjumper tatsächlich einen äußerst vielseitigen ersten Eindruck. Kann das Stumpy auf den Trails in Spanien halten, was es verspricht? Wir haben es für euch getestet!
Steckbrief: Specialized Stumpjumper 29 Expert
Einsatzbereich | Trail |
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Federweg | 150 mm/140 mm |
Laufradgröße | 29ʺ |
Rahmenmaterial | Carbon |
Gewicht (o. Pedale) | 12,9 kg |
Rahmengrößen | S, M, L, XL |
Website | www.specialized.com |
Specialized hat mit dem aktuellen Stumpjumper, das 2018 komplett überarbeitet wurde, nicht nur ein sehr schickes, sondern auch ein unfassbar vielseitiges Modell im Programm. Das zeigt sich allein an der Vielfalt der Optionen. Das Trailbike aus Kalifornien ist nicht nur in einer 29″- und einer 27,5″-Variante (+ 10 mm Federweg), sondern auch wahlweise als Short Travel (ST) Version mit 130/120 mm oder langhubiger Bolide mit 150/140 mm Federweg erhältlich. Außerdem gibt es mit dem Specialized Stumpjumper Evo noch eine Aluminium-Version mit einer sehr progressiven Geometrie.
Wir entschieden uns im Test für das Specialized Stumpjumper 29 Expert, das – wie der Name schon verrät – mit 29″-Laufrädern und 150 mm an der Front und 140 mm am Heck in den Startlöchern steht. Das 5.699 € teure Bike mit schickem asymmetrischem Rahmendesign soll vor allem mit seinem verspielten Fahrverhalten für Spaß auf den Trails sorgen. Wir haben es mit auf die Trails in Spanien genommen, um zu testen, ob sich diese Aussage auch in der Realität widerspiegelt.
Laufradgröße | Federweg vorne | Federweg hinten | Gewicht | Preis | |
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Cannondale Habit Carbon 2 | 29" | 130 mm | 130 mm | 13,68 kg | 4.999 € |
Canyon Spectral CF 9.0 | 27,5" | 160 mm | 150 mm | 13,24 kg | 3.999 € |
Cube Stereo 140 HPC TM | 27,5" | 150 mm | 140 mm | 13,16 kg | 3.499 € |
Giant Trance Advanced Pro 29 | 29" | 130 mm | 115 mm | 12,64 kg | 4.799 € |
Scott Genius 910 | 29" | 150 mm | 150 mm | 13,28 kg | 5.299 € |
Specialized Stumpjumper 29 Expert | 29" | 150 mm | 140 mm | 12,86 kg | 5.699 € |
Transition Smuggler Carbon GX | 29" | 140 mm | 120 mm | 13,40 kg | 5.299 € |
YT Jeffsy 29 CF Pro Race | 29" | 150 mm | 150 mm | 13,58 kg | 5.299 € |
Geometrie
Specialized bietet das Stumpjumper 29 in vier verschiedenen Größen von S bis XL an. Je nach Rahmengröße kommen Vorbauten mit 40 mm (Größe S, M) oder 50 mm (Größe L, XL) Länge zum Einsatz. An der Dämpfer-Aufnahme findet sich ein Flip Chip, mittels dessen man das Tretlager um ±6 mm und den Lenkwinkel um ±0,5° verändern kann. An dieser Stelle sei erwähnt, dass Specialized für den Testzeitraum kein Testrad in Größe L zur Verfügung stellen konnte, weswegen das Stumpjumper als einziges Rad im Feld in einer Nummer kleiner an den Start ging.
Die Kettenstreben sollen mit moderaten 437 mm ein ausgewogen verspieltes Fahrverhalten garantieren. Der Reach fällt mit 425 mm in Größe M recht kurz aus und verspricht viel Handlichkeit. Der Lenkwinkel fällt mit 66,5° moderat aus, weswegen das Stumpjumper auf dem Papier insgesamt eher in Richtung Agilität als Laufruhe zu tendieren scheint. Abgerundet wird die Geometrie von einem 74,5° steilen Sitzwinkel, der eine angenehme Sitzposition garantieren sollte. Für viel Beinfreiheit sorgt das in Größe M nur 410 mm lange Sitzrohr in Verbindung mit der Sattelstütze mit satten 160 mm Verstellweg.
Größe | S | M | L | XL |
---|---|---|---|---|
Stack (mm) | 614 | 614 | 641 | 656 |
Reach (mm) | 405 | 425 | 445 | 470 |
Steuerrohrlänge (mm) | 95 | 95 | 125 | 140 |
Lenkwinkel (°) | 66,5 | 66,5 | 66,5 | 66,5 |
Tretlagerhöhe (mm) | 342 | 342 | 342 | 342 |
Tretlager-Absenkung (mm) | 33 | 33 | 33 | 33 |
Gabel-Offset (mm) | 51 | 51 | 51 | 51 |
Gabellänge | 560 | 560 | 560 | 560 |
Front Center (mm) | 714 | 734 | 766 | 797 |
Kettenstrebe (mm) | 437 | 437 | 437 | 437 |
Radstand (mm) | 1149 | 1169 | 1201 | 1232 |
Oberrohrlänge (horizontal) (mm) | 572 | 595 | 628 | 662 |
Überstandshöhe (mm) | 747 | 750 | 762 | 775 |
Sitzrohrlänge (mm) | 380 | 410 | 455 | 505 |
Sitzwinkel (°) | 74,8 | 74,5 | 74,1 | 73,1 |
Vorbaulänge (mm) | 40 | 40 | 50 | 50 |
Ausstattung
Bei der Ausstattung bleibt es beim bewährten Specialized-Vokabular: Die kalifornische Firma bietet ein S-Works als Topmodell an, gefolgt von Expert und Comp. Die Aluminium-Variante des neuen Stumpjumpers gibt es nur in einer Comp-Version. Alle Modelle sind mit 1-fach-Antrieben ausgestattet. Specialized setzt wie gewohnt auf viele selbstentwickelte Komponenten: Alle Stumpjumper-Modelle werden mit hauseigenem Cockpit, Specialized Body Geometry-Sätteln in 143 mm Breite sowie der Reifen-Kombination Specialized Butcher vorne und Purgatory hinten ausgeliefert. Auch die Laufräder stammen von der Eigenmarke Roval und sind bei der S-Works und der getesteten Expert-Ausstattungsvariante aus Carbon gefertigt. Insgesamt ist das Stumpjumper 29 in vier Varianten von 3.099 bis 9.299 € erhältlich. Dazu kommen zahlreiche weitere Ausstattungsoptionen für die Short Travel Varianten und die Modelle mit 27,5″-Laufrädern. Wer sich sein Stumpjumper lieber individuell aufbauen will, der kann für 3.600 € das Rahmenkit inklusive Fox Float DPX2-Dämpfer erwerben.
Wir hatten das 5.699 € teure Specialized Stumpjumper 29 Expert im Test, das mit einem RockShox-Fahrwerk, einem SRAM GX Eagle-Antrieb, SRAM Guide R-Bremsen und Roval Traverse Carbon-Laufrädern ausgestattet ist. Damit bietet das Stumpjumper eine durchaus solide, für einen Preis von 5.699 € aber keine umwerfende Ausstattung. Das Upgrade-Potenzial liegt hier vor allem im Bereich der Bremsen und der Schaltgruppe.
- Federgabel RockShox Pike RC DebonAir (150 mm)
- Dämpfer RockShox Deluxe RT3, Rx Trail Tune (140 mm)
- Antrieb SRAM GX Eagle
- Bremsen SRAM Guide R
- Laufräder Roval Traverse Carbon 29
- Reifen Specialized Butcher / Purgatory 29 x 2,6″
- Cockpit Specialized Trail (780 mm) / Specialized Trail (40 mm)
- Sattelstütze Specialized Command Post IRcc (160 mm)
Ausstattungsvariante | Stumpjumper S-Works 29 | Stumpjumper Expert Carbon 29 | Stumpjumper Comp Carbon 29 | Stumpjumper Comp Alloy 29 |
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Dämpfer | Fox Float DPX2 Factory | RockShox Deluxe RT3 | Fox Float DPS Performance | Fox Float DPS Performance |
Gabel | Fox Float 36 Factory, 150 mm | RockShox Pike RC, 150 mm | Fox Float 34 Ryhtm, 140 mm | Fox Float 34 Ryhtm, 140 mm |
Vorbau | Syntace MegaForce 2 | Specialized Trail | Specialized Trail | Specialized Trail |
Lenker | Specialized Trail Carbon, 780 mm | Specialized Trail, 780 mm | Specialized Trai, 780 mm | Specialized Trai, 780 mm |
Griffe | Specialized Sip Grip | Specialized Sip Grip | Specialized Sip Grip | Specialized Sip Grip |
Bremsen | SRAM Guide RSC | SRAM Guide R | SRAM Guide R | SRAM Guide R |
Schaltwerk | SRAM XX1 Eagle | SRAM GX Eagle | SRAM NX Eagle | SRAM NX Eagle |
Shifter | SRAM XX1 Eagle | SRAM GX Eagle | SRAM NX Eagle | SRAM NX Eagle |
Kassette | SRAM XG1295 | SRAM GX Eagle | SRAM NX Eagle | SRAM NX Eagle |
Kette | SRAM XX1 Eagle | SRAM GX Eagle | SRAM NX Eagle | SRAM NX Eagle |
Kurbel | SRAM XX1 Eagle | Truvativ Descendant | SRAM NX Eagle Dub | SRAM NX Eagle Dub |
Laufräder | Roval Traverse SL 29, 30 mm | Roval Traverse Carbon 29, 30 mm | Roval Traverse 29, 29 mm | Roval Traverse 29, 29 mm |
Reifen | Specialized Butcher / Specialized Pugatory | Specialized Butcher / Specialized Pugatory | Specialized Butcher / Specialized Pugatory | Specialized Butcher / Specialized Pugatory |
Sattel | Body Geometry Phenom Expert | Body Geometry Phenom Comp | Body Geometry Phenom Comp | Body Geometry Phenom Comp |
Sattelstütze | Command Post IRcc, 160 mm | Command Post IRcc, 160 mm | X-Fusion Manic, 150 mm | X-Fusion Manic, 150 mm |
Preis (UVP) | 9.299 € | 5.699 € | 4.299 € | 3.099 € |
Im Detail
Im Vergleich zum Vorgänger wurde das Stumpjumper im letzten Jahr komplett überarbeitet und bekam einen schicken asymmetrischen Rahmen spendiert. Doch die durchaus auffällige Optik ist natürlich nicht die einzige Änderung. Am Rahmen wurden viele weitere Detaillösungen hinzugefügt. Dazu gehört das praktische SWAT-Fach und die überarbeitete Zugverlegung für die innenverlaufenden Kabel. Diese soll das mühelose Verlegen der Züge direkt durch den Rahmen gewährleisten und zudem mehr Platz im erwähnten SWAT-Fach ermöglichen. Interessant ist ebenfalls der neue Kettenstrebenschutz, der mit seiner Form nicht nur die Schläge auf die Kettenstreben abfängt. Gleichzeitig soll das starke Schwingen der Kette abgemildert werden, was die Belastung auf die Kette reduziert.
Ein Grund für das neue Rahmendesign mit der asymmetrischen Brücke ist laut Specialized auch der Kompromiss aus Steifigkeit für effiziente Beschleunigung und Flexibilität für Fahrkomfort: Die Brücke zwischen Oberrohr und Sitzrohr verbindet alle drei Befestigungspunkte von Heck und Dämpfer direkt mit dem Rahmen. So soll ein besseres Ansprechverhalten erzielt und ungewünschter Rahmenflex, wenn der Dämpfer arbeitet, eliminiert werden. Die Umlenkung wurde so überarbeitet, dass der Dämpfer im mittleren Federwegsbereich mehr Rückhalt und eine angemessene Endprogression bieten soll. Das neue Design wirkt sich nicht nur positiv auf die Steifigkeit aus. Gleichzeitig ist das neue Specialized Stumpjumper im Vergleich zum Vorgänger leichter geworden.
Neben dem neuen Rahmendesign hat sich deshalb auch hinsichtlich der Geometrie einiges getan. Die Entwickler des neuen Stumpjumpers haben die großzügige Experimentierphase genutzt, um das Stumpjumper zu einem verspielten Trailbike für einen breiten Einsatzbereich zu machen. So konnte ein passendes Gleichgewicht ausgelotet und eine Rahmengeometrie entwickelt werden, auf der nun alle Specialized Stumpjumper-Modelle basieren.
Der Reach ist gewachsen und durchschnittlich über alle Größen hinweg ca. 15 – 20 mm länger, die Kettenstreben liegen jedoch weiterhin bei ausgewogenen 437 mm. Kombiniert wird der längere Reach mit kürzeren Vorbauten. Der Lenkwinkel ist im Vergleich zum Vorgänger um 0,5° flacher geworden, während der Sitzwinkel nun knapp 1° steiler ist – dieser wird aber mit jeder Größe um jeweils 0,3 Grad flacher. Außerdem befindet sich an der Dämpfer-Aufnahme ein Flip Chip, mittels dessen man das Tretlager um ±6 mm und den Lenkwinkel um ±0,5° verändern kann. Im Vergleich zum bisherigen Stumpjumper liegt das Tretlager der Neuauflage nun knapp 10 mm höher – das soll mehr Bodenfreiheit bei technischen Anstiegen bieten. Gleichzeitig sind Stack und Überstandshöhe geschrumpft, was kleineren Fahrern entgegenkommen sollte. Besonders auffällig ist das nun deutlich kürzere Sitzrohr, das nicht nur mehr Beinfreiheit, sondern dank der neuen Form auch mehr Platz für längere Sattelstützen bietet.
Auf dem Trail
Das Specialized Stumpjumper 29 Expert zählt zu den leichteren Trailbikes in unserem Vergleichstest, was man im Uphill auch sogleich zu spüren bekommt. Dank der leichten Laufräder und Reifen mit erstaunlich geringem Rollwiderstand klettert das Stumpy willig und flink. Dazu trägt auch der antriebsneutrale Hinterbau bei, in dem kaum Energie verloren geht. Werden die Uphills technisch, profitiert man in steilem Gelände und engen Kurven vom eher steilen Lenkwinkel und bekommt stets genug Druck auf die Front. Das im Vergleich zum Vorgänger erhöhte Tretlager sorgt zudem für ausreichend Bodenfreiheit.
Geht es auch flachen Trails bergab, profitiert man in schnellen Kurven von der ausgewogenen Gewichtsverteilung. Zusammen mit dem durchaus guten Grip der Specialized-Bereifung lässt sich so viel Geschwindigkeit aus den Kehren mitnehmen. Dazu machen sich die leichten Laufräder auch im Antritt aus Kurven heraus positiv bemerkbar – hier lässt sich richtig Tempo machen. Über die Vor- und auch Nachteile von Laufrädern aus Carbon wurde schon viel gesprochen und geschrieben. Während unseres Tests hat sich die Kombination aus den Roval Traverse Carbon-Laufrädern und den Specialized-Reifen als zuverlässig und unproblematisch erwiesen.
Insgesamt fährt sich das Specialized Stumpjumper sehr verspielt. Dafür zeichnet sich vor allem der Hinterbau verantwortlich, der ein sehr definiertes Gefühl vermittelt und damit zum Spielen förmlich einlädt. Damit sorgt das Trailbike vor allem auf welligen und flowigen Trails für viel Freude. Jede Gelegenheit, um das Stumpjumper in die Luft zu befördern oder aufs Hinterrad zu ziehen, wird gerne genutzt. Sollte es bei den Flugmanövern zur ein oder anderen verpatzten Landung kommen, freut man sich über die 140 mm Federweg am Heck, die hier hilfreich sein können.
Bei hohen Geschwindigkeiten in hartem Gelände wird das Stumpjumper jedoch nervös. Dazu trägt fairerweise jedoch auch die kleinere Rahmengröße M bei – die anderen Bikes im Vergleich wurden in Größe L getestet. Jedenfalls fühlt sich das Bike in sehr harten Passagen etwas überfordert an. Wer das Stumpjumper mehr in Richtung Abfahrt trimmen möchte, könnte mit einer größeren Rahmengröße und einer 160 mm-Gabel – die natürlich auch für einen etwas flacheren Lenkwinkel sorgen würde – durchaus einiges erreichen. Trotzdem ist das Stumpjumper insgesamt ein eher kompaktes Rad. Mit einem Reach von 445 mm wäre auch die L-Version das kürzeste Bike in unserem Vergleichstest. Bei Rahmengröße XL und einem Reach von 470 mm ist Schluss. Hier muss man außerdem aufpassen, dass einem das 505 mm lange Sitzrohr nicht in die Quere kommt.
Das ist uns aufgefallen
- Tuning-Potenzial Mit einer Gabel mit mehr Federweg würde das Specialized in hartem Gelände eine bessere Figur machen. Vor allem der damit verbundene flachere Lenkwinkel könnte ihm gut stehen.
- SWAT-Fach Zwar wurde der kleine Kofferraum im Unterrohr schon zur Genüge lobend erwähnt, doch auch hier hat er uns wieder voll überzeugt. Das SWAT-Fach bietet genug Platz für einen Ersatzschlauch, eine Jacke, kleine Ersatzteile und etwas Verpflegung. Eine tolle Sache!
- Sattelstütze Die Specialized Command Post überzeugte mit ihrem großen Verstellweg, dem ergonomischen Bedienhebel und der tadellosen Funktion vollkommen.
- Kettenstrebenschutz Mit dem wellenförmigen Schutz der Kettenstreben hat Specialized bei der Präsentation des Stumpjumpers für ein Novum gesorgt. Inzwischen sieht man diese Art von Schutz an immer mehr Bikes von Cross Country bis Downhill. Denn: Der Schutz funktioniert sehr gut und sorgt für ein leises Bike!
- Geometrie Wie schon erwähnt ist das Specialized Stumpjumper 29 in Größe M ein kompaktes Rad. War man zuvor auf einem längeren Bike unterwegs, dann ist dieser Umstieg deutlich gewöhnungsbedürftiger, als wenn man von einem kurzen Rahmen auf einen längeren Rahmen wechselt. Das neue Enduro bietet Specialized statt in klassischen Rahmengrößen nun von S2 bis S5 an, sodass man die Rahmenlänge mehr oder weniger unabhängig von der Sitzrohrlänge auswählen kann. Die Geometrie des aktuellen Specialized Stumpjumpers ist definitiv eher auf der konservativen Seite, was nicht pauschal schlecht sein muss. Für Fans von extremeren Geometrien bieten die Kalifornier das Stumpjumper Evo mittlerweile auch in Deutschland an.
Im Vergleich
Mit 5.699 € ist das Specialized Stumpjumper das teuerste Bike in unserem Vergleichstest. Zwar kommt es dafür mit Carbon-Laufrädern, die dem Bike zu seinem flinken Antritt verhelfen, die übrige Ausstattung wird dem Preis jedoch nicht gerecht – gerade im Bereich Bremsen könnte man sich ein Upgrade wünschen. Trotzdem geht das Konzept eines leichten und verspielten 29er-Trailbikes voll auf. Kein Bike im Test ging so willig aufs Hinterrad oder hat mehr Wellen gedoubled. In hartem Gelände musste das Stumpjumper der Konkurrenz teilweise den Vortritt lassen: Bei steigenden Geschwindigkeiten haben Modelle wie das YT Jeffsy oder das Canyon Spectral die Nase vorn. Insgesamt ist das Specialized Stumpjumper 29 Expert aber ein sehr gelungener Allrounder, der mit hohem Fahrspaß punktet.
Fazit – Specialized Stumpjumper 29 Expert
Specialized hat mit dem neuen Stumpjumper nicht zu viel versprochen und bietet ein Trailbike, das in einem großen Einsatzbereich sehr viel Freude bereitet. Das leichte 29er klettert selbst steile Anstiege in technischem Gelände flink hinauf. In der Abfahrt überzeugt das Stumpjumper mit seinem verspielten Fahrverhalten, das vor allem auf flowigen Trails für ein breites Grinsen im Gesicht sorgt. Kleine Abstriche muss man bei hohen Geschwindigkeiten in hartem Gelände machen, denn hier wird das Trailbike etwas nervös.
Pro / Contra
Pro
- geringes Gewicht
- durchdachtes Rahmenkonzept
- tolle Detaillösungen
- extrem verspielt ...
Contra
- ... dafür allerdings bei hohen Geschwindigkeiten in hartem Gelände nervös
- Preis
Testablauf
Für unseren Trailbike-Vergleichstest sind wir nach Aínsa gereist, um die 8 Modelle auf den Trails zu testen, die bereits die schnellsten Fahrer der Welt in der Enduro World Series unter die Stollen genommen haben. Der spanische Ort am Fuße der Pyrenäen ist umgeben von traumhaften Trails, die alles bieten, was das Mountainbiker-Herz begehrt. Die Strecken in Aínsa reichen von flowig-schnell über technisch und steil bis hin zu knallhart und felsig – ideale Testbedingungen also, zumal die Strecken teils sehr lang und immer wieder mit technischen Gegenanstiegen durchzogen sind. Alle Trailbikes im Testfeld wurden von mehreren Testern auf denselben Strecken gefahren, um Eindrücke im direkten Vergleich zu sammeln. Abgesehen von kleineren individuellen Anpassungen wie der Lenkerhöhe, der Position der Bremsgriffe und natürlich dem Fahrwerk-Setup sind die acht Trailbikes gegenüber ihrer Serienausstattung zunächst unverändert geblieben. Anpassungen, die wir im Testverlauf vornehmen mussten, sind entsprechend vermerkt.
Hier haben wir das Specialized Stumpjumper 29 Expert getestet
- Aínsa, Spanien naturbelassene, technisch anspruchsvolle und lange Trails mit steilen, steinigen Passagen, flowigen Abschnitten und technischen Gegenanstiegen
- Fahrstil
- verspielt
- Ich fahre hauptsächlich
- Trail, Enduro, Park
- Vorlieben beim Fahrwerk
- recht straff mit Progression
- Vorlieben bei der Geometrie
- relativ flacher Lenkwinkel, kurze Kettenstreben, langes Oberrohr mit kurzem Vorbau
- Fahrstil
- sauber, hohes Grundtempo
- Ich fahre hauptsächlich
- Enduro
- Vorlieben beim Fahrwerk
- vorne straffer als hinten, schneller Rebound, nicht zu viel Dämpfung
- Vorlieben bei der Geometrie
- geräumiger Reach, keine zu kurzen Kettenstreben, flacher Lenkwinkel
- Fahrstil
- verspielt
- Ich fahre hauptsächlich
- Downhill, Enduro
- Vorlieben beim Fahrwerk
- unauffällig, hinten progressiv, wenig Druckstufe
- Vorlieben bei der Geometrie
- hinten nicht zu kurz, vorne geräumig, Lenkwinkel nicht zu flach
- Fahrstil
- schnell und aggressiv
- Ich fahre hauptsächlich
- Enduro
- Vorlieben beim Fahrwerk
- hart und progressiv, langsamer Rebound
- Vorlieben bei der Geometrie
- lang und flach, aufrechte Fahr- und Sitzposition
- Fahrstil
- Räder auf dem Boden, saubere Linienwahl
- Ich fahre hauptsächlich
- Trail, Enduro
- Vorlieben beim Fahrwerk
- relativ straff mit viel Dämpfung, Heck eher langsam
- Vorlieben bei der Geometrie
- mittellanges Oberrohr, hoher Stack, lange Kettenstreben, flacher Lenkwinkel
Hier findest du alle weiteren Artikel unseres Trailbike-Vergleichstest 2019:
- 8 Alleskönner im Vergleichstest: Das beste Trailbike des Jahres – unser Fazit
- YT Jeffsy 29 CF Pro Race im Test: Die Liebe des Lebens?
- Canyon Spectral CF 9.0 im Test: Allrounder mit Abfahrts-Ambitionen
- Transition Smuggler Carbon GX im Test: Party in the woods
- Cube Stereo 140 HPC TM im Test: Trailfeger mit Ecken und Kanten
- Giant Trance Advanced Pro 29 im Test: XC-Feile auf Steroiden
- Specialized Stumpjumper 29 Expert im Test: Spezialist oder Allrounder?
- Scott Genius 910 im Test: Beam me up and down, Scotty!
- Cannondale Habit Carbon 2 im Test: Back To The Roots
- 8 Alleskönner im Vergleichstest: Das beste Trailbike des Jahres
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