Spätestens seit dem Bearclaw Invitational dürften alle Slopestyle-Interessierten wissen, dass Specialized ein neues Slopestyle-Fully im Programm hat. Das P.Slope ist das neueste Arbeitsgerät von Martin Söderström und Darren Berrecloth – auf ihren Erfahrungen beruht das Know How der zweijährigen Entwicklungsdauer des neuen SX-Nachfolgers. Mit dem P.Slope bringt Specialized seit Längerem auch erstmals wieder ein Slopestyle-Fully auf den deutschen Markt.
# Specialized P.Slope
Das Bike
Viele waren in den letzten Jahren sehr enttäuscht, dass Specialized das Slopestyle-Fully SX nicht auf dem deutschen Markt im Angebot hatte. Das wird sich mit dem neuen P.Slope nun ändern. Das Bike soll den perfekten Mittelweg zwischen Hardtail und Fully darstellen und nur bei heftigen Einschlägen Belastungsspitzen abfedern. Die Geometrie ähnelt dementsprechend stark der des P.3 – Specializeds Aushängeschild in Sachen Dirt Jump-Hardtail.
# New bike – first win
Das neue P.Slope basiert auf einem Drehpunkt um das Innenlager, welcher es möglich macht, ohne Kettenspanner einen Single Speed-Antrieb zu fahren. Um die Kettenspannung und die Hinterbaulänge anpassen zu können, bietet das P.Slope geschmiedete Ausfallenden, die sich durch Langlöcher im Rahmen verschieben lassen. Das ermöglicht es auch, dass die Radaufnahme der Ausfallenden vertikal liegt, wodurch die Hinterradmontage deutlich unkomplizierter vonstattengeht. Ein Demontieren des Bremssattels, wie es bei vielen horizontalen Ausfallenden der Fall ist, ist somit überflüssig.
# Specialized P-Slope
Um das Bike in Sachen Sprungverhalten einem Hardtail möglichst nahe zu bringen, hat der Hinterbau ein sehr hohes Losbrechmoment sowie eine hohe Progression. Die Federung am Heck dient somit nur dem Abfedern von unsanften Einschlägen. Sprung- und Push-Energie soll nicht in der Federung verloren gehen. Dass das System funktioniert, bewiesen die Specialized Team-Fahrer eindrucksvoll beim Pumptrack-Contest im Rahmen des Crankworx-Festivals. Mitch Ropelato konnte auf seinem P.Slope sogar den Sieg beim Pumptrack-Rennen einfahren und war seinen Hardtail-bewaffneten Konkurrenten haushoch überlegen.
# Gewinnerkombi – Mitch Ropelatos Spielsachen
Die wichtigsten Hard-Facts
- Aluminium Fullsuspension-Rahmen mit 85 mm Federweg
- Drehpunkt um das Innenlager = Single Speed ohne Kettenspanner möglich
- geschmiedete Ausfallenden – einstellbare Hinterbaulänge
- BB30 Innenlagergehäuse – mit Adaptern auch für herkömmliches BB und press-fit BMX BB geeignet
- 135 mm Hinterbaubreite – 10 mm Achse
- ISCG 05 an der Schwinge [Hinterbau] – Kettenführung bewegt sich beim Einfedern mit
- Rock Shox Monarch R Dämpfer mit speziellem Slopestyle-Tune [4 Druckstufenpositionen]
Die Geometrie
Das P.Slope kommt in Sachen Geometrie eher einem Hardtail nahe und orientiert sich nicht wie viele andere Slopestyle-Bikes an langhubigen Freeridern. Demzufolge fällt der Lenkwinkel des P.Slope mit 69.5° relativ steil aus. Um das Bike aber dennoch für große Sprünge und viel Air Time zu wappnen, wurde der Hauptrahmen recht lang ausgelegt, das soll dem Fahrer Sicherheit vermitteln. Für Wendigkeit sorgt ein superkurzer Hinterbau, der mit 383 mm sogar ganze 10 mm kürzer ausfällt als der des Specialized P.3.
Das Video zur P.Slope-Historie
Sind Fullies auch im Dirt Jump die Zukunft?
Bereits letzte Woche hatten wir euch ein ähnliches Konzept von Onooka [hier zum Artikel] präsentiert. Es scheint uns so, als würden die immer größer werdenden Dirt Jump- und Slopestyle-Kurse mehr und mehr nach gefederten Sprung-Kisten verlangen. Ist unser Eindruck berechtigt oder sucht die Industrie nur nach einer Berechtigung für neue Produkte? Wie ist eure Meinung und was haltet ihr von diesen modernen „Dirt Jump-Bikes“?
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Text: Maxi Dickerhoff / Bilder: Jens Staudt