Specialized scheint seine Profis aus dem Specialized Racing Team mit einem neuen XC-Bike in die neue Saison zu schicken. Sowohl Neuzugang Martin Vidaurre als auch Haley Batten wurden in den vergangenen Tagen bei unterschiedlichen Wettkämpfen auf einem unbekannten Specialized-Modell mit mysteriös abgedecktem Hinterbau gesichtet. Was es damit auf sich hat und alle Details, die wir bisher herausfinden konnten, gibt’s hier in der Übersicht.
Fast drei Jahre alt: das aktuelle Specialized Epic
Nunmehr fast drei Jahre ist es her, als Branchenriese Specialized mit der Präsentation der aktuellen Evolutionsstufe des Specialized Epic zum letzten Mal die Cross-Country-Szene aufwirbelte. Mit einem äußerst progressiven Geometrie-Ansatz, einer rundum optimierten Kinematik und einem der leichtesten Rahmengewichte für ein Cross-Country-Fully auf dem Markt hievte sich Specialized einmal mehr in die höchsten Ebenen des Cross-Country-Marktes und holte sich nicht ohne Grund den Tipp Cross-Country im Race-Fully-Vergleichstest hier auf MTB-News.de im Jahr 2020. Selbst knapp drei Jahre später gilt das Specialized Epic S-Works als eines der fortschrittlichsten Räder auf dem Markt und somit schien eine neue Evolutionsstufe des Rades zum aktuellen Zeitpunkt nur bedingt notwendig zu sein.
Specialized Epic 2023: erste Fotos
Doch nun scheinen die Entwicklerinnen und Entwickler im Hause Specialized aus dem Nichts ein gänzlich neues Rad für den Cross-Country-Markt zu präsentieren, was zumindest der Einsatz eines unbekannten Rades bei Haley Batten im spanischen Banyoles und bei Martin Vidaurre in seiner chilenischen Heimat vermuten lässt. Beide Räder weisen kaum Ähnlichkeit zum bisherigen Epic S-Works-Modell auf und ziehen die Blicke, insbesondere durch eine Abdeckung des Hinterbaus auf sich. Es scheint also so, als würde man im Team Specialized besondere Details der Hinterbaukonstruktion bewusst geheim halten, gleichwohl lassen sich anhand von Bildern via Instagram und des spanischen Bikemagazins Brujula einige spannende Informationen gewinnen.
Specialized Epic 2023: das wissen wir bisher
Es handelt sich beim entdeckten Prototypen definitiv um ein vollgefedertes Rad, das jedoch in seiner Kinematik wesentlich reduzierter erscheint als noch das bisherige Epic S-Works-Modell. Dies lässt sich anhand des sichtbaren Gelenks und Drehpunkts oberhalb des Tretlagers erkennen. Die Optik der Hinterbaukonstruktion erinnert sehr stark an jene des Trek Supercaliber, das im Gegensatz zu vielen klassischen Race-Fullys auf dem Markt den Dämpfer nicht mit einer klassischen Umlenkung, sondern mit einer Linearführung ansteuert.
Die Kettenstreben des gesichteten Prototyps wirken sehr filigran und scheinen somit prädestiniert zu sein, die Aufgaben einer sonst üblichen Umlenkung zu übernehmen. Wie viel Federweg der Dämpfer letztlich zur Verfügung stellen kann, ist angesichts der bisher verfügbaren Bilder reine Spekulation – weitere Details hierzu könnten womöglich in den kommenden Wochen durchsickern.
Brain am Epic 2023?
Auch die Frage, ob und inwiefern Specialized an der seit Jahren außergewöhnlichen Brain-Technologie zur automatischen Fahrwerkseinstellung festhält, ist noch offen. Die bisher veröffentlichten Bilder lassen zumindest das bisher am hinteren Ausfallende des Rades befindliche Brain-Öl-Reservoir vermissen.
Darüber hinaus scheint Specialized inzwischen auch auf eine integrierte Vorbau-Lenker-Option zu setzen: Auf einem vom Specialized Racing Team veröffentlichten Foto auf Instagram ist auf den Lenkern von Martin Vidaurre und dem Amerikaner Christopher Blevins eine Lenker-Vorbau-Einheit aus Carbon zu erkennen, die mit einem dicken Roval-Schriftzug versehen ist. Roval ist die Eigenmarke von Specialized in puncto Komponenten und bisher vor allem durch überaus leichte Laufräder im XC-Bereich allseits bekannt.
Was haltet ihr vom Specialized XC-Fully Prototyp?
134 Kommentare