Specialized Air Trak und Fast Trak – Infos und Preise
Nach dem Specialized Reifen-Update von Specialized im Jahr 2021 legen die US-Amerikaner nun nach und präsentieren kurz vor dem Saisonstart den komplett neuen Air Trak sowie den überarbeiteten Fast Trak. Der pfeilschnelle Air Trak basiert auf dem bisher bekannten Renegade-Pneu, erhält allerdings ein optimiertes Profil sowie eine überarbeitete Gummimischung. Der Fast Trak, der etwas größere Allround-Fähigkeiten besitzt, kommt aufgrund gezielter Anpassungen leichter und auch schneller daher als sein Vorgänger. Wir haben alle Infos zu den neuen Modellen zusammengestellt.
- Laufradgrößen 29“
- Reifenbreiten 2,2“ / 2,35“
- Gummimischung T5/T7
- Karkasse Flex Lite / Grid Lite
- Gewicht Air Trak 629 Gramm (29“ x 2,35“, Flex Lite, nachgewogen)
- Gewicht Fast Trak 640 Gramm (29“ x 2,35“, Flex Lite, nachgewogen)
- Verfügbarkeit ab sofort
- Preis 50 € bis 55 € (UVP)
- www.specialized.com

Im Detail
Specialized hat in den vergangenen vier Jahren jede Menge Entwicklungsarbeit in die Optimierung ihrer XC-Reifenflotte gesteckt. Die Basis bilden die drei Modelltypen Air Trak, Fast Trak und Ground Control, wobei der interne Fokus der US-Amerikaner auf den beiden erstgenannten Produkten lag. Der Ground Control wird ohne Veränderung weiter im Portfolio geführt.
Das lässt sich definitiv nicht vom Air Trak behaupten. Der schelle XC-Pneu ersetzt den Renegade, der zukünftig auch nicht mehr produziert wird, und bildet somit die neue Speerspitze im XC-Segment. Der MTB-Reifen basiert auf einer T5/T7-Gummimischung (dazu später mehr) sowie auf einer 60 TPI-starken Flex Lite- oder Grid Lite-Karkasse. Im Vergleich zum Renegade wurden die Stollen größentechnisch optimiert und leicht verändert angeordnet, sodass ein äußerst schneller und vor allem leichter Cross-Country-Reifen entstanden ist – laut Hersteller können aufgrund der Anpassungen 60 Gramm im Vergleich zum Renegade eingespart werden.

Der Fast Trak bleibt zumindest optisch seinem bereits bekannten Layup treu und soll als etwas robusterer Allrounder glänzen. Doch das heißt keinesfalls, dass der Reifen seine XC-Renngene verloren hat – eher im Gegenteil: Mit leicht verkürzten Stollen in der Profilmitte sowie den überarbeiteten Karkassen Flex Lite bzw. Grid Lite soll im Vergleich zur alten S-Works-Karkasse der Rollwiderstand um 5 % verbessert und das Gewicht um 55 (Flex Lite) bzw. 110 Gramm (Grid Lite) gedrückt worden sein.

Karkassen
Werfen wir einen gesonderten Blick auf die Karkassen der neuen Specialized XC-Reifen. Die beiden Varianten Flex Lite und Grid Lite kommen beide mit 60 TPI daher und sind für den Renneinsatz optimiert.
- Flex Lite: Die neue Flex Lite-Karkasse führt die alten „S-Works“- und „Control“-Varianten zusammen – frei nach dem Motto: So leicht wie „S-Works“, aber so robust wie „Control“. Das ist zumindest die Idee der Entwicklerinnen und Entwickler. Da auch im Weltcup fast ausschließlich auf die Control-Karkasse zurückgegriffen wurde, sah sich Specialized gezwungen, an dieser Stellschraube zu drehen und eine Optimierung vorzunehmen.
- Grid Lite: Die Grid Lite-Karkasse bleibt unverändert im Vergleich zur alten „Grid“-Variante – lediglich der Zusatz „Lite“ kommt in der Produktbezeichnung dazu, um die XC-Modelle stärker von den Trail- und Gravity-Produkten (Grid Trail / Grid Gravity) abzugrenzen. Insbesondere bei harten Strecken oder dem Cape Epic setzen die Profis vom Specialized Factory Team auf diese Karkasse.

Währenddessen kommen beide Varianten – Flex Lite und Grid Lite – mit einer bewährten 60 TPI-Karkasse daher. Bei fast identischer Gummierungsstärke besitzen diese – im Vergleich zu 120 TPI-Karkassen – dickere Polyamidfäden, die zu einer höheren Schnittfestigkeit und einem verbessertem Pannenschutz beitragen. Der Rollwiderstand ist laut Specialized bei 60 TPI und 120 TPI gleich groß, lediglich das Membrangewicht ist etwas höher. Aufgrund der oben angesprochenen Optimierungen am Profildesign und der damit verbundenen Gewichtsreduktion, entschieden sich die Ingenieurinnen und Ingenieure, ausschließlich auf das verlässlichere Karkassenmaterial zu setzen.
Gummimischungen
Bei den neuen XC-Reifen kommt lediglich ein Dual Compound zum Einsatz – eine Mischung aus T5 und T7. Grundsätzlich steht das „T“ bei Specialized für „Tread Compound“ und die folgende Zahl bestimmt die Dämpfungseigenschaften der Reifen: Je höher die Zahl, desto mehr Dämpfung verspricht der Reifen. Dies resultiert meist in einem steigenden Grip im Gelände, sorgt aber auch für erhöhten Rollwiderstand.
Konkret bedeutet das, dass der Air Trak und der Fast Trak eine Mischung aus optimalem Rollwiderstand und bestmöglichen Grip für den XC-Einsatz bieten soll. Auf der Lauffläche besitzen die beiden Modelle mehr T5-Gene, also eine härtere Gummimischung, während im Schulterbereich, in dem der Grip eine entscheidende Rolle spielt, die T7-Faktoren (weicherer Compound) zum Tragen kommen.

Übersicht der verfügbaren Modelle
Preis | Gewicht | |
---|---|---|
Air Track Flex Lite T5/T7 TLR XC Tire 29x2.2 | 50 € (UVP) | 575 g (Herstellerangabe) |
Air Track Flex Lite T5/T7 TLR XC Tire 29x2.35 | 50 € (UVP) | 629 g (nachgewogen) |
Air Track Flex Lite T5/T7 TLR XC TAN Sidewall Tire 29x2.35 | 55 € (UVP) | 585 g (Herstellerangabe) |
Air Track Grid Lite T5/T7 TLR XC Tire 29x2.35 | 50 € (UVP) | 680 g (Herstellerangabe) |
Fast Track Flex Lite T5/T7 TLR XC Tire 29x2.2 | 50 € (UVP) | 605 g (Herstellerangabe) |
Fast Track Flex Lite T5/T7 TLR XC Tire 29x2.35 | 50 € (UVP) | 640 g (nachgewogen) |
Fast Track Flex Lite T5/T7 TLR XC TAN Sidewall Tire 29x2.35 | 55 € (UVP) | 615 g (Herstellerangabe) |
Fast Track Grid Lite T5/T7 TLR XC Tire 29x2.2 | 50 € (UVP) | 676 g (Herstellerangabe) |
Fast Track Grid Lite T5/T7 TLR XC Tire 29x2.35 | 50 € (UVP) | 690 g (Herstellerangabe) |
Erster Eindruck: Specialized Air Trak und Fast Trak
Bereits die Vorgängermodelle der präsentierten Reifen wussten in der Vergangenheit zu überzeugen – sowohl Renegade als auch Fast Trak, der zuletzt 2021 überarbeitet wurde, waren bei all unseren Testbikes treue Begleiter und ließen uns praktisch nie im Stich. Demnach konnte es bei Specialized schlussendlich nur um das Motto gehen: Gutes noch besser machen! Ob das klappt?
Aus unserer Sicht ja: Für unseren Test montierten wir den Fast Trak an der Front und den Air Trak am Heck (beides Flex Lite mit einer Breite von 2,35“) und jagten das Duo während unseres kurzen Testzeitraums über unsere Hometrails. Das Ergebnis lässt sich sehen: Wie gewohnt überzeugte die Kombi durch ein griffiges Ansprechverhalten sowie gute Rolleigenschaften. Die Seitenstollen des Fast Traks griffen auch bei Off Camber-Sektionen tadellos und überzeugten mit einem überdurchschnittlich hohen Maß an Grip im Vergleich zu anderen XC-Reifen auf dem Markt.

Und wie schlägt sich der nigelnagelneue Air Trak? Kurze Antwort: Hervorragend! Zugegeben: der Pneu ist kein Grip-Monster, aber das soll er auch nicht sein. Am Heck hinterlässt er einen pfeilschnellen Eindruck, ohne Kontrollverlust in technisch anspruchsvollen Passagen. Eine Weiterentwicklung zum Renegade ist dementsprechend wahrzunehmen, auch wenn der Vorgänger vielleicht etwas größere Allroundfähigkeiten besaß. Der Air Trak mag trockene und harte Böden, dann spielt er seine ganze Klasse aus. Durch feuchtes Terrain manövriert er sich zwar ordentlich, muss aber insbesondere in nassen Uphillpassagen etwas mehr nach Traktion suchen als sein Vorgänger – so zumindest unser erster Eindruck.

Fazit
Die Kombination Fast Trak/Air Trak stellt unserer Meinung ein starkes Duo dar, das in 80 Prozent aller XC-Situationen eine annährend perfekte Kombination bietet. Wird es sehr nass, kann ein Wechsel auf Fast Trak/Fast Trak sinnvoll sein – dazu muss aber ein ordentlich aufgeweichter Untergrund vorliegen. Fakt ist, dass die neue Kombi vor allem eins ist: Verdammt schnell. Das Konzept aus geringem Rollwiderstand mit hohem Grip (durch weichere Gummimischung am Rand beim Fast Trak) geht auf und lässt XC-Fahrerinnen und -Fahrer vom Sprung aufs Podium nicht nur träumen.

Wie gefallen euch die neuen Specialized Air Trak- und Fast Trak-Reifen?
Testablauf
Der Specialized Air Trak und Fast Trak wurde uns seitens des Herstellers vorab zur Verfügung gestellt. Um einen bestmöglichen Gesamteindruck der Pneus zu erhalten, wurden aufgrund des kurzen Testzeitraums die Reifen lediglich auf unseren bekannten Hometrails im Schönbuch auf Herz und Nieren geprüft.
- Fahrstil
- Bergab zügig, aber saubere Linie; bergauf meist gleichmäßig
- Ich fahre hauptsächlich
- XC, vereinzelt Marathon- und Etappenrennen
- Vorlieben beim Fahrwerk
- Straff, für eine optimale Traktion – auch in Anstiegen
- Vorlieben bei der Geometrie
- Kompakte Sitzposition; kurzer Hinterbau für mehr Agilität; tiefe Front
71 Kommentare
» Alle Kommentare im ForumBin jetzt aufgrund der Trockenheit von Barzo auf Peyote gewächselt: die Karkasse ist schon ein Unterschied wie Tag und Nacht. Hab mit 1.5bar angefangen (für mich die Grenze beim Barzo) und das Ding fühlt sich wie ein Basketball an. Werd es Mal mit 1.3bar probieren.
Die Peyote 2.4 sind nicht breiter als der Barzo 😕, aber deutlich schwerer und noch nicht Mal rund. Kann man fahren, kenne ich so aber nicht von Vittoria. Hatte mal Vredestein spotted cat sl, die waren genauso breit und wogen 200g das Stück weniger. Bleibt nur zu hoffen, dass die noch wachsen...
Ich habe die AirTrak Flexlite montiert, haben die bei Euch auch eine Unwucht? Beide „eiern“ dort, wo sich die Schrift befindet. Komisch dass ich das bei beiden habe. Sind auf den Roval Control SL montiert.
Klingt alles gut und interessant. Es wird aber immer nur von trockenen oder feuchten Bedingungen geredet / geschrieben. Weiß man hier zufällig, was Specialized für schlammige Rennen im XCO / Marathon im Angebot hat?
Der FastTrak ging bislang für sowas immer ganz gut. Wie das neue Profil bei Schlamm funktioniert, bleibt abzuwarten. Die Abstände im Profil passen auf den ersten Blick, aber die Stollen sind in der Mitte geringer. Für den WeltCup und gute Fahrer reicht das. Aber vestehe das Problem, der GroundControl ist derzeit nicht im Programm. Vielleicht kommt der auch nochmal in überarbeiteter Fassung demnächst raus? Das alte Modell war ja für Rennen viel zu schwer - den hat im XC/Marathon niemand gefahren.
Habe meine jetzt mal auf maximalen Druck aufgepumpt und werde sie so über Nacht stehen lassen. Vielleicht "strecken" sie sich dadurch nochmal und sind dann ein bisschen gleichmäßiger.
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