Shimano SH-AM702-Schuhe im Test: Der Shimano SH-AM702-Klickschuh richtet sich vorrangig an Downhill- und Enduro-Fahrer, soll dank seiner guten Pedalierbarkeit aber auch fürs Trailbike geeignet sein. Wir haben den blauen Klickschuh für euch getestet!
Shimano SH-AM702: Infos und Preise
Der Shimano SH-AM702 richtet sich an Enduo- und Downhill-Fahrer, die auf Klickpedalen unterwegs sind. Die schnittigen Schuhe sind in 13 Größen von 36 bis 48 erhältlich. Dabei stehen Frauen die Größen 36 bis 43 zur Verfügung, während es bei den Männer-Schuhen mit Größe 38 losgeht. In der von uns getesteten Größe 44 bringen die Schuhe rund 900 g auf die Waage. Bei der Farbe hat man die Wahl zwischen einem klassischen Shimano-Blau und einer etwas dezenteren schwarzen Version – diese wird allerdings mit neongelben Schnürsenkeln ausgeliefert. Shimano ruft für den SH-AM702 einen Preis von rund 130 € auf. Damit rangiert der Schuh im Mittelfeld der Shimano Gravity Klickschuh-Reihe und ordnet sich zwischen dem Topmodell AM9 und dem preiswerteren AM5 ein.
- schlanker Klickpedal-Schuh für den Enduro- und Downhill-Einsatz
- Pedalkanal sorgt für einen stabilen Stand im ein- und ausgeklicktem Zustand
- Neopren-Saum verhindert Dreck-Eintrag in den Schuh
- robuste Zehenkappe für zusätzlichen Schutz
- schnell trocknendes Obermaterial
- Einsatzbereich Enduro / Downhill
- Farben Schwarz / Blau
- Größen 36 – 48
- Gewicht 899 g (Paar, Größe 44)
- www.bike.shimano.com
Preis: 129,95 € (UVP) | Bikemarkt: Shimano SH-AM702 kaufen
Im Detail
Die Shimano SH-AM702-Schuhe sollen den perfekten Mix aus Dämpfung, Effizienz und Sicherheit bieten und sich dementsprechend ideal für den Downhill- und Enduro-Einsatz eignen. Ein großzügiger Pedalkanal sorgt für einen guten Stand im ein- und ausgeklickten Zustand und soll das Herumrutschen auf dem Klickmechanismus verhindern. Zudem lassen sich die Cleats großzügig verstellen: Dank 28 mm Verstellbereich sollte jeder sein passendes Setup finden. Zusammen mit der griffigen Sohle sollen die SH-AM702-Schuhe so eine optimale Verbindung zum Pedal herstellen. Shimano empfiehlt die Schuhe mit den hauseigenen Saint-, XT– oder XTR-Klickpedalen zu kombinieren.
Die Sohle verheiratet Shimano mit einem Oberschuh aus atmungsaktivem Netzgewebe und thermoplastischem Polyurethan. Diese relativ leichte Konstruktion soll über eine gute Atmungsaktivität verfügen, nur wenig Wasser aufnehmen und dementsprechend sehr schnell trocknen. Damit man sich auch im gröberen Gelände keine Gedanken um seine Zehen machen muss, kommt eine robuste Zehenkappe zum Einsatz, die es problemlos mit dem ein oder anderen Stein aufnehmen kann.
Eine echte Besonderheit bei den Shimano SH-AM702-Schuhen stellt der kurze Neopren-Saum dar, der verhindern soll, dass Staub oder diverse Bestandteile des Waldbodens den Weg in die Schuhe finden. Derartige Lösungen findet man sonst eigentlich nur bei wasserdichten Schlechtwetter-Schuhen. Bei der Schnürung vertraut Shimano auf ein klassisches System ohne viel Schnickschnack. Die einzige Besonderheit stellt ein kleiner Gummizug dar, mit dessen Hilfe die Schnürsenkel direkt am Schuh fixiert werden können. Zudem sorgt – wie bei den meisten Klickschuhen – eine integrierte Lasche für zusätzlichen Halt in allen Lebenslagen.
Auf dem Trail
Shimano-typisch fallen auch die SH-AM702-Schuhe eher klein und vergleichsweise schmal aus. Dementsprechend habe ich die Schuhe in Größe 44 bestellt, obwohl ich in Straßenschuhen meist beim 43er-Modell lande. Wie erwartet passen die Klickschuhe in der bestellten Größe wie angegossen. Um die Trails unsicher machen zu können, müssen zuerst die Cleats montiert werden. Da ich schon seit jeher auf Shimano-Klickpedalen unterwegs bin und nicht vorhabe, dies in absehbarer Zeit zu ändern, montiere ich die klassischen SM-SH51 Cleats mit Einfach-Ausstieg. Um später einen möglichst zentralen Stand auf dem Pedal einzunehmen, werden die Cleats komplett nach hinten geschoben. Dadurch hat man im Vergleich mit der herkömmlichen Cleat-Positionierung direkt unter dem Fußballen einen stabileren Stand und ein sichereres Gefühl in der Abfahrt. Negative Auswirkungen auf die Pedalierbarkeit lassen sich dabei meiner Meinung nach nicht wirklich feststellen.
Die Cleats sind um circa einen Millimeter in der Sohle versenkt, wodurch man problemlos einige Meter zu Fuß zurücklegen kann, ohne durch nerviges Klappern aufzufallen. Im Vergleich mit XC-lastigen Klickschuhe fallen die SH-AM702 beim Flanieren durch die Fußgängerzone zudem durch ihre recht flexible Sohle auf – hier muss man nur kleine Einbußen des Geh-Komforts in Kauf nehmen. Flatpedal-Schuhe oder normale Sneaker sind allerdings nochmals deutlich weicher und liegen selbstverständlich trotzdem auf einem höheren Komfort-Niveau.
Doch kommen wir zum wichtigen Part: wie schlagen sich die Schuhe beim Mountainbiken? Im Kombination mit den Shimano Saint- und XT-Pedalen harmonieren die AM702 wie nicht anders zu erwarten hervorragend. Das Ein- und Ausklicken verläuft problemlos und sehr definiert. Unangenehmes Hängenbleiben oder ein schwammiges Gefühl? Fehlanzeige! Erleichtert wird das Einklicken zudem durch den Pedalchannel. Dieser großzügig dimensionierte Kanal in der Sohle erleichtert es, das Cleat schnell in den Klickmechanismus einzufädeln. Wenn man es trotzdem mal nicht rechtzeitig geschafft hat einzuklicken und gerade durch ein verblocktes Steinfeld manövriert, kann dies schnell unangenehm werden. Auf den Shimano Saint-Pedalen hat man dann zwar auch ausgeklickt noch einen halbwegs ordentlichen Stand und kann sich in die nächste Sektion retten. Dies ist allerdings nur eine absolute Notlösung und kann trotz kurzer Pins bei weitem nicht mit dem klassischen Flatpedal-Feeling mithalten. Auf den schmaleren XT- oder XTR-Trail Pedalen steht man, der kleineren Fläche entsprechend, noch etwas unsicherer.
Wie bereits erwähnt ist die Sohle der AM702-Schuhe nicht ganz so bocksteif wie bei manch anderen Klickschuhen. Dies macht sich nicht nur beim Gehen, sondern auch auf dem Trail bemerkbar. Hier bietet die Schuhe deutlich mehr Komfort als steifere Modelle. Trotzdem steht jederzeit genug Gegenhalt zur Verfügung und auch für den Uphill ist die Sohle unserer Meinung nach steif genug. Solange man kein knallharter Rennrad- oder XC-Racer ist, dürfte man mit den AM702 problemlos zurechtkommen und keine Effizienz-Einbußen bemängeln.
Insgesamt liegt der Tragekomfort auf einem hohen Niveau und bietet nicht viel Spielraum für Kritik. Etwas störend empfanden wir allerdings die Position der Lasche. Diese greift tiefer an als noch beim Vorgängermodell und wird nun statt durch eine Öse direkt durch den Schuh geführt. Dies führte bei uns dazu, dass der Strap in technischen Sektionen, bei denen wir die Fersen nach unten fallen ließen, druck auf den Bereich zwischen Schienbein und Fuß ausübte. Ein leichtes Kribbeln im Fuß war die Folge. Dies wurde durch das Eintragen der Schuhe im Laufe des Tests allerdings stark reduziert und trat gegen Ende des Testzeitraums nur noch selten auf.
Was den Wind- und Wetter-Schutz angeht, spielen die Shimano SH AM702-Schuhe eher in der Leichtgewichts-Klasse. Zwar halten die Schuhe einem leichten Regenschauer noch Stand. Regnet es allerdings etwas länger und stärker, so hat man schnell nasse Füße. Auch, wenn man mit Schwung durch eine tiefe Pfütze fährt, bleiben die Socken nicht trocken. Dies ist vor allem auf die dünne und atmungsaktive Bauweise zurückzuführen. Diese sorgt allerdings nicht nur dafür, dass man an heißen Sommertagen nicht so schnell ins Schwitzen kommt, sondern ist auch dafür zuständig, dass die Shimano-Schuhe nach einer Regen-Ausfahrt schnell wieder trocknen. Der Shimano SH Am702 eignet sich dementsprechend eher für die wärmeren Monate im Jahr, in denen ein nasser Fuß nicht so schwer ins Gewicht fällt.
Das ist uns aufgefallen
- Neopren-Saum Der kleine Neopren-Saum an den Schuhen sorgt dafür, dass kein Dreck den Weg in den Schuh findet. Dies ist gerade an staubigen oder matschigen Tagen ein echter Benefit. So nimmt man deutlich weniger Waldboden mit nach Hause.
- Lasche Eine zusätzliche Lasche ist bei Klickschuhen oft Standard, um den Halt im Schuh zu erhöhen. Bei dem SH-AM702 kann diese jedoch je nach Fußposition und Anatomie für Druckstellen sorgen.
- Haltbarkeit Im Bezug auf die Haltbarkeit konnten wir bislang keine Mängel feststellen. Während sich die Verklebungen des Vorgängermodells des Öfteren viel zu früh aufgelöst hat, steht unser Testschuh noch immer da wie am ersten Tag. Hier scheint Shimano nachgebessert zu haben.
Fazit – Shimano SH-AM702
Mit dem Shimano SH-AM702 Schuhen haben die Japaner einen grundsoliden Klickschuh im Programm, der hervorragend mit dem firmeneigenen Pedalen harmoniert. Der Schuh kann mit einem definierten Ein- und Ausklick-Verhalten begeistern und sorgt dank einer gut gewählten Sohlen-Steifigkeit für den perfekten Mix aus Effizienz und Komfort. Auch die gute Belüftung und das schnelle Trocknen stehen auf der Habenseite. Nicht ganz in seinem Element ist der Schuh allerdings an regnerischen Herbst-Tagen: hier hat man nach kürzester Zeit nasse Füße. Etwas störend empfanden wir zudem den relativ tief angreifenden Strap, der je nach Fußstellung unangenehm Drücken kann. Wer allerdings auf der Suche nach einem sehr gut funktionierendem, atmungsaktiven Klickschuh für die Sommer-Monate ist, sollte sich den Shimano SH-AM702 mal genauer angucken.
Pro / Contra
Pro
- guter Mix aus Komfort und Effizienz
- definiertes Ein- und Ausklicken
- hohe Atmungsaktivität und schnelles Abtrocknen
Contra
- keinerlei Schutz gegen nasse Füße
- Lasche kann für Druckstellen sorgen
Mit welchen Klickschuhen seid ihr auf den Trails unterwegs?
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