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Sea Otter 2013
Carbon Operator soll für frischen Wind im Hause Kona sorgen

Kona macht auf modern! Mit dem neuen Carbon Operator möchte die kanadische Freeride-Kultfirma Kona das alte „Hardcore“-Image endgültig ablegen. Style und Funktion sind die Schlüsselwörter, die man sich bei der Entwicklung des neuen Carbon Operator als oberste Prämisse setzte. Für das Operator bedeutet das: 300 Gramm Gewichtsersparnis, drei Mal steiferer Hinterbau, neue Federkennlinie und mehr Stabilität. 

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# Kona Carbon Operator: Supreme Operator 2014

Es scheint als wäre Kona endlich in der Gegenwart angelangt: Zwar bietet das neue Operator gerade mal einen Carbon-Rahmen, während das bei der Konkurrenz längst Standard ist und sie bereits daran tüftelt, DH-Bikes auf 27,5″-Laufräder zu adaptieren, und dennoch bringt das Carbon Operator frischen Wind ins Hause Kona. Während man die 300 Gramm Gewichtsersparnis als eher unbedeutend wahrnimmt, sind es die Details, die das neue Operator interessant machen.

Dank der überdimensionalen Lagerpunkte konnte man die Steifigkeit des ohnehin schon steifen Aluminium-Operators um den Faktor drei erhöhen. Auch soll die Lebensdauer der Lager von deren Größe erheblich profitieren. Ebenfalls für die Steifigkeit am Heck verantwortlich ist die Klemmung der neuen 12 x 157 mm Steckachse: Je zwei Schrauben pro Seite halten die Steckachse im Hinterbau fest auf Position. Bei den dafür zum Einsatz kommenden Schrauben handelt es sich um Bremsscheibenschrauben, die auch an allen anderen Schraubverbindungen des Rahmens zu finden sind, wie beispielsweise am Schaltauge. Ein weiteres feines Detail sind die hohl gefrästen Ausfallenden, welche die ungefederte Masse am Hinterbau reduzieren sollen und mit einer Abdeckung gegen eindringenden Schmutz geschützt sind.

Kona Carbon Operator 2014

Kona Operator Carbon in Action mit Graham Agassiz von Maxi – mehr Mountainbike-Videos

Auch wenn das Carbon Operator den Anschein eines reinrassigen Race-Bikes erweckt, so soll es vielmehr ein Big Bike für jeden Einsatzzweck darstellen. Wie uns Entwicklungsleiter Chris Mandell mitteilte, möchte man den Wurzeln der kanadischen Freeride-Kultmarke treu bleiben: Das bedeutet, dass das Carbon Operator in vielerlei Hinsicht wichtige Aspekte eines Freeriders, oder eben Big Bikes besitzt. Vor allem sind das die 420 mm kurzen Kettenstreben, die dem Bike ein spielerisches Handling vermitteln sollen.

Dem Kona-Entwicklungsteam zufolge würden die Ansprüche, die man heut zutage an Freeride- und Downhill-Bikes stellen würde, immer mehr verschwimmen. Eine exakte Trennung der beiden Genres sei daher nur mehr schwer möglich. Vor allem den immer wachsenden Anforderungen an Freeride-Bikes und dem Trend hin zu schnellen Trails gepaart mit großen Sprüngen lassen für Freeride-Bikes dieselben Anforderungen aufkommen wie für DH-Boliden. Das neue Carbon Operator soll sich daher auch bestens für beide Einsatzzwecke eignen.

Bevor sich nun jedoch der eine oder andere Downhill-Pilot vom 64°-steilen Lenkwinkel abschrecken lässt, sei an dieser Stelle angemerkt, dass dieser unter Berücksichtigung der tiefsten Position der untern Gabelbrücke bemessen wurde. Zieht man die Gabel also an das obere Limit, so dürfte sich nochmals -1° beim Lenkwinkel erzielen lassen. Fraglich ist jedoch, ob durch den enorm kurzen Hinterbau bei einem 63° flachen Lenkwinkel noch genügend Anpressdruck auf das Vorderrad wirkt, oder ob die Hebelwirkung zu gering wird, was ein frühes Untersteuern zur Folge haben dürfte.

Erstaunlich ist der Sprung in Sachen Länge zwischen den verschiedenen Größen. Der Wechsel von „Medium“ zu „Large“ bringt satte 29 mm Längenveränderung beim Reach mit sich. Verglichen mit den Wettbewerbern ist das ein übermäßig großer Sprung. Bei einer Körpergröße von 1,80 Meter sollte man sich daher gut überlegen, welche Größe man beim Operator wählt.

Racern dürften die Veränderungen an der Kinematik sehr entgegen kommen. Während das alte Operator stets dazu neigte etwas zu sehr in den Federweg abzutauchen, um erst im mittleren Federwegsbereich in die Progression zu gelangen, soll das neue Carbon Operator über eine deutlich höhere Progression im oberen Teil des Federwegs verfügen. Bemerkbar dürfte sich das vor allem bei Sprüngen und Anliegern machen.

Erhältlich soll das neue Carbon-Schmuckstück ab der Eurobike sein. Zu haben gibt es auch das Carbon Operator in den zwei bereits bekannten Ausstattungsvarianten: Operator und Supreme Operator. Am teureren Supreme Operator kommt ab 2014 die jüngst vorgestellte Fox 40 Float zum Einsatz. Im Großen und Ganzen verändert sich die Ausstattung kaum zum aktuellen Modell. Lediglich die Laufräder wurden getauscht. Während das Supreme Operator bisher auf Shimano Saint-Laufrädern stand, wird das 2014er Modell mit Hope-Naben komplettiert. Diese sollen das Gewicht drücken und Rennfahrern eine leichtere Wartung ermöglichen.


# Kona Operator – Details im Überblick

In Sachen Gewicht sorgt das Carbon Operator nicht für den erhofften WOW-Effekt. Das knapp 7.000 Euro teure [Preise stehen noch nicht endgültig fest] Supreme Operator bringt in der Vorserienversion trotz Carbon-Hauptrahmen und leichter Anbauteile 17,1 kg auf die Waage. Bleibt nur zu hoffen, dass sich dieser Wert für das Serien-Bike noch drücken lässt.

Carbon Operator – ein Blick in die Entstehung

Pinkbike Intro: Kona Operator Carbon von Maxi – mehr Mountainbike-Videos

Kurz und bündig: die Daten

Kona Carbon Operator 2014

Supreme Operator


# Kona Supreme Operator 2014: 17,1 kg


# Kona Carbon Operator: Shimano Saint Ausstattung und Fox Federelemente


# Kona Carbon Operator: hohle Ausfallenden und Bremsscheibenschrauben an allen Schraubverbindungen


# Kona Carbon Operator: Ausfallende mit Klemmung


# Kona Carbon Operator: Rahmeninfo


# Kona Carbon Operator – Forkbumper und Eingang für interne Leitungsführung


# Kona Carbon Operator – Sitzdom


# Kona Carbon Operator – Hauptrahmen


# Kona Carbon Operator: Antriebsseite mit Shimano Saint

Operator  


# Kona Carbon Operator – das günstige Modell


# Kona Carbon Operator: Rock Shox Cage Dämpfer und Boxxer Gabel


# Kona Carbon Operator: das günstige Modell mit Shimano Zee

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Redaktion: Maxi Dickerhoff // Bilder: Jens Staudt // Videos: pinkbike.com & Kona Bikes

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