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Sea Otter 2013
GT gewährt erste Blicke auf neues Atherton-Bike

Als wir vor Kurzem ein Bild des bis dato streng geheimen GT Prototyp-Bikes der Athertons präsentierten sorgte das nicht nur für massig Aufsehen, sondern auch für einen gewissen Unmut im Hause GT. Es hat den Anschein, als hätte man sich bei GT nun aber mit der Situation abgefunden, dass Bilder neuer Bikes nur all zu schnell den Weg ins Netz finden, denn beim Sea Otter Festival präsentierte man uns das neue Schmuckstück frohen Mutes und ganz offiziell. 

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Es ist offiziell: GT bringt einen Nachfolger des Downhill-Bikes Fury. Anders als das Fury soll das neue Downhill-Bike von GT, welches die Athertons und Marc Beaumont zurzeit auf Herz und Nieren testen, kein Carbon-Bike werden. Es soll nicht nur für die Team-Fahrer auf einem Aluminium-Rahmen basieren, sondern auch so in Serie gehen. Auch wenn man nur mutmaßen kann, so liegt doch die Vermutung nahe, dass man sich im Hause GT mit dem Carbon Fury etwas die Finger verbrannt hat.


# GT Prototyp – Front

Als eines der ersten Carbon-DH-Bikes sorgte das Fury bei seinem Erscheinen für viel Aufsehen. Doch lange konnte das Interesse am Fury nicht aufrechterhalten werden, denn die etwas unzeitgemäße Geometrie machte das Bike zunehmend uninteressant. Auch der Einkauf der Athertons ins GT Factory Team konnte daran nichts ändern: wohl auch, da die Athertons kurz nach der Team-Präsentation ganz öffentlich zeigten, was sie am Fury-Rahmen alles ändern mussten, um es für den World Cup-Einsatz tauglich zu machen. Da die Formen zur Carbon-Rahmen-Produktion bekanntlich äußerst kostspielig sind, schien GT nichts anderes übrig zu bleiben als den edlen Rahmen mit altbackener Geometrie unverändert im Programm zu behalten.

Laut GT sei das aber nicht der Grund, warum das neue Bike nicht mehr auf einem Carbon-Rahmen basieren wird. Viel mehr seien es die Fakten, die dazu veranlasst hätten, zum guten alten Aluminium zurückzukehren. Das neue Bike soll leichter, steifer und stabiler sein als das aktuelle Fury aus Carbon – und das, obwohl der neue Rahmen im Vergleich zum Fury je eine Größe größer ausfallen wird.


# GT Prototyp – Sebastien Raymond

Wie uns Marketing-Chef Sebastien Raymond verriet, sei es aber vor allem bei den Prototypen-Bikes unumgänglich, diese aus Aluminium zu fertigen. Man habe in der Vergangenheit gelernt, dass es seitens der Team-Fahrer allerlei Wünsche bezüglich der Geometrie gäbe, deren Vor- und Nachteile man ausgiebig testen wolle. Auch in Sachen Laufradgröße würde man bei GT und innerhalb des Renn-Teams allen Standards offen gegenüberstehen. Mit dem Alu-Rahmen habe man die Möglichkeit, auf alle diese Faktoren schnell reagieren zu können, so Raymond.

Die interessanteste Neuerung am aktuellen GT DH-Prototyp ist jedoch das neu aufgelegte I-Drive System. Wenngleich man uns zum derzeitigen Entwicklungsstand noch keinen genaueren Infos geben durfte, so konnten wir dennoch ein paar Kleinigkeiten in Erfahrung bringen. Während das bisherigen I-Drive System, wie es beispielsweise am DH-Bike Fury zum Einsatz kommt, für die Nutzung von drei Kettenblättern ausgelegt war, so soll das I-Drive System am neuen DH-Bike speziell auf den Gravity-Bereich und somit die Nutzung von einem Kettenblatt ausgelegt sein.


# GT Prototyp – Rückseite

Der sogenannte „Dog-Bone“ fällt damit deutlich kürzer aus und dürfte wohl nicht mehr so anfällig sein wie bisher am Fury. Auch soll das Ansprechverhalten des Hinterbaus erheblich von dieser Veränderung profitieren: Um das neue DH-Bike bestens für den Renneinsatz zu wappnen, wurde dem Federungssystem ein anderes Übersetzungsverhältnis verpasst. Wie genau dieses aussehen wird, wollte man jedoch noch nicht verraten – der Federweg soll sich jedoch auf 220 mm belaufen.

Es ist zu erwarten, dass es das serienreife Bike beim ersten Rennen der diesjährigen Downhill World Cup-Saison im schottischen Fort William zu sehen geben wird. Bis dahin werden wir uns mit weiteren Details wohl vorerst noch gedulden müssen.


# GT Prototyp – SeaOtterClassic


# GT Prototyp – Rahmen – Driveside


# GT Prototyp – Umlenkung


# GT Prototyp von Rachel Atherton 


# GT Prototyp: Blickgeschützt hinter dem Team-Truck


# GT Prototyp – in den Pits


# GT Prototyp – Gee Atherton beim Downhill Training


# GT Prototyp – Marc Beaumont beim Downhill Training

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Redaktion: Maxi Dickerhoff // Bilder: Jens Staudt

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