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Scott MTB AR BOA Clip Klickpedal-Schuh im Test
Allrounder mit Boa-Verschluss

Scott MTB AR Boa Clip im Test: Steife Schuhe für den Allround-Einsatz, geeignet für Klick- oder Flatpedale, will Scott mit der zur Eurobike 2017 vorgestellten AR-Serie geschaffen haben. AR steht für Allround – die Schuhe gibt es in verschiedenen Versionen und für alle Klick-Fahrer auch mit Boa-Verschluss. Wie schlägt sich der auffällige Schuh im Test?

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Scott MTB AR Boa Clip – kurz & knapp

Preis: 179,90 € UVP | Bikemarkt: Scott MTB AR Boa Clip kaufen

# AR steht für Allround. Der Scott MTB AR Boa Clip soll aber vor allem von Trail bis Enduro passen - Auch am Downhill-Bike haben wir die Scott Fahrer Gaetan Vige und Petra Bernhard schon mit dem Schuh gesehen
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Im Detail

Schick, aber auch nicht ganz günstig: Knapp 180 € muss man auf den Tisch legen, wenn man ein paar Scott MTB AR Boa Clip sein Eigen nennen will. Dem Preis entsprechend ist die Feature-Liste lang und hört sich entsprechend wertig an. Fangen wir beim Verschlusssystem an: Während Scott den Schuh auch als Schnürschuh anbietet, kommt unser Testmodell mit Boa-Variante. Dieses System hält seit einigen Jahren auch bei Bikeschuhen Einzug und kommt meist mit einem oder zwei der Ratschenköpfen aus. Mithilfe dieser Drehknöpfe wird ein leichtes, flexibles und sehr dünnes Seil gespannt. Damit die Kraft gleichmäßig verteilt wird, werden reibungsoptimierte Führungen verwendet, in denen das Seil nicht hängen bleiben soll. Am AR Boa Clip kommen zwei der Ratschenköpfe zum Einsatz, die eine sehr genaue Einstellung des Systems versprechen.

# Im Cleat-Bereich ist die Ortholite-Einlegesohle etwas stärker gepolstert
# Im Schuh soll man zudem einen Kleber auf der Cleat-Fläche anbringen

Eine Mischung aus Mesh und Mikrofaser wird als Obermaterial verwendet. Besonders zugfest soll dieses sein, dank einiger Perforationen und Ausschnitte aber trotzdem gute Belüftung bieten. Am Schuh wurden Nähte und Materialien teils vernäht, teils verklebt. Eine relativ glatte Oberfläche ist das Resultat, an der sich Dreck einfach abwischen lassen sollte.

# Mit Sticky Rubber und einer wechselnden Profilierung je nach Fußzone soll der Schuh auch im uneingeklickten Zustand Halt am Pedal bieten - Dank einer breiten Vertiefung für den Cleat sollte der Schuh auch bei Matsch gut performen

Abgesehen von diesen eher aus dem Performance-Bereich bekannten Features, sieht der Schuh doch sehr nach Trail- und Enduro-Einsatz aus. Eine solide Sohlenkonstruktion, bestehend aus einer EVA-Mittelsohle und Sticky Rubber-Außensohle soll für gute Kraftübertragung sorgen. Mit Scotts Steifigkeitsindex 7 reiht sich der Schuh unterhalb der XC-Modelle der Schweizer ein, übertrumpft aber die geschnürten Trail-Klickschuhe um einen Punkt. Verglichen mit Five Tens Hellcat Pro ist der MTB AR Boa Clip ein Stück steifer.

Weiterhin bietet der Schuh abgesehen von der Vertiefung für den Cleat im Zehenbereich und im Fersenbereich eine gröbere Profilierung, die für Tragepassagen Grip bieten soll. Scott zieht das Profil dabei im Fersenbereich nicht bis zur Hacke, hier ist der Schuh wiederum recht glatt.

# Dank des Boa-Schnellverschlusses kann man den Schuh zum Anziehen ganz öffnen.
# Zwei Boa-Ratschen ermöglichen eine genaue Einstellung.
# Offen – zieht man den Ratschenknopf nach oben weg, öffnet er sich und das Seil kann gelockert werden.
# Geschlossen – um den Schuh zu schließen, muss man den Knopf hineindrücken und kann dann drehen.

Auf dem Trail

Boa scheidet die Geister: Auf der einen Seite soll das System gerade für Racer viele Vorteile bieten, denn es ermöglicht, den Schuh in Sekundenschnelle bombenfest anzuschnallen. Durch die gleichmäßige Kraftverteilung soll zudem nichts am Schuh drücken. Wer eine etwas speziellere Fußform hat, muss das System recht genau einstellen, damit auch auf langen Ausfahrten nichts drückt. Ein Schnürschuh lässt diese Einstellung über die individuelle Anpassung an den einzelnen Ösen zu, wird dabei aber schwieriger anzuziehen – der Boa-Schuh bedarf dafür jedes Mal der Feinjustage von Anfang an oder dem Nachstellen auf dem Trail, wenn es zu drücken beginnt. Beim schnellen Anziehen muss man außerdem aufpassen, denn die Zunge verfängt sich gerne und drückt dann auf den Spann.

# Bergauf geht es mit dem Schuh dank steifer Sohle und zugfestem Obermaterial schnell - Der Schuh ist außerdem recht gut belüftet und keine Fußsauna

Sitzt der Schuh aber, tut er dies angenehm fest. In den Schuhen rutscht man dann nicht mehr herum, das Obermaterial umschließt den Fuß formschlüssig und gleichmäßig. Mit der Kombination aus steifer Sohle und zugfestem Boa-System ist der Schuh auf Druck und Zug effizient und ermöglicht eine sehr gute Kraftübertragung – vor allem für Räder die sehr viel Vortrieb bieten ideal, um Vollgas zu geben.

Die Cleats kann man so weit hinten in der Sohle positionieren, dass man eine Flatpedal-Position des Schuhs imitieren kann – die Verstellmöglichkeiten sind groß. Muss man mal ausklicken und setzt auf dem Boden auf, sammelt sich Dreck um das Metallteil. Dank des großzügig dimensionierten Raumes drumherum kann das Pedal beim Einklicken aber ebenjenen Dreck verdrängen, indem er durch die angeschrägte Vertiefung seitlich herausgedrückt wird. Erst bei extrem klebriger Erde und viel direktem Kontakt zwischen Sohle und Matsch gibt es Probleme mit dem Einklicken. Schafft man es nicht zurück ins Pedal, kann dank der griffigen Sohle und dem vertieft sitzenden Cleat genug Grip auf Pedalen mit zusätzlichem Pedalkörper – wie Crankbrothers Mallet DH oder DMRs V-Twin – generiert und sorglos bei der nächsten Gelegenheit wieder eingeklickt werden – der Schuh hält auf den Pedalen.

Gegen Spritzwasser hilft das Obermaterial, sobald aber etwas mehr Flüssigkeit auf den Schuh trifft, dringt das Wasser auch in den Schuh ein. Dafür passt die Belüftung weitestgehend – der Scott MTB AR Boa Clip sorgt für Durchzug und verhindert stickig-warme Füße.

# Bergab bietet der Schuh dank griffiger Sohle guten Halt, auch wenn man mal nicht ins Pedal findet - Die steife Gesamtkonstruktion und der verstärkte Zehenbereich bieten Schutz vor Einschlägen

Haltbarkeit

Während des Testzeitraums sind keine Mängel aufgetreten. Auch direkter Kontakt zwischen Boa-Ratschen und hoch hängenden Wurzeln hat in unserem Fall keine Defekte hervorgerufen. Generell zahlt sich aber aus, Ersatz fürs Boa-System oder Ersatzschuhe zu besitzen. Vor allem, wenn während des Rennwochenendes oder auf dem Roadtrip etwas am Verschluss kaputtgeht, ist der Ersatz nicht ganz so schnell und sorglos erledigt wie an einem Schnürschuh.

Fazit – Scott MTB AR Boa Clip

Sportlich-ambitionierte Enduro- und Trail-Fahrer, die einen steifen Schuh und gute Kraftübertragung schätzen, werden beim Scott MTB AR Boa Clip fündig: Mit dem Boa-Verschlusssystem lässt sich der Schuh fest mit dem Fuß verbinden. Dank profilierter Sohle gibt es auch bei unverhofftem Ausklicken noch genug Grip – die verstärkte Zehen- und Fersenpartie sorgt für zusätzlichen Schutz bei Bodenkontakt.

Pro / Contra

Pro

  • Gute Kraftübertragung
  • Spritzwasserschutz
  • Grip am Pedal
  • Belüftung

Contra

  • Preis
  • Feineinstellung nicht einfach reproduzierbar


Testablauf

Testablauf
Scott hat uns den MTB AR BOA Clip zur Vorstellung des Genius und des E-Genius letzten Sommer zur Verfügung gestellt. Seitdem musste sich der Schuh im Alltag auf Shimano SPD und Crankbrothers-Klickpedalen beweisen. Im Testzeitraum wurde der Schuh bei sämtlichen Bedingungen gefahren.

Tester-Profil: Christoph Spath
Körpergröße 190 cm
Schrittlänge 94 cm
Oberkörperlänge 49 cm
Armlänge 60 cm
Gewicht 70 kg
Chris fährt gerne alles, von Dirt Jump über Trail und Enduro bis Downhill, gerne schnell, in grobem Gelände und mit viel Luftstand
Fahrstil
flüssig
Ich fahre hauptsächlich
Downhill, Enduro
Vorlieben beim Fahrwerk
auf der straffen Seite, viel Druckstufe, Balance zwischen Front und Heck
Vorlieben bei der Geometrie
vorne lang, hinten mittellang, flacher Lenkwinkel

Preisvergleich

Habt ihr bereits Erfahrungen mit dem Boa-System gemacht oder schnürt ihr lieber klassisch?

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