Steckbrief: Scott Genius
Einsatzbereich | Trail |
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Federweg | 160 mm/150 mm |
Laufradgröße | 29ʺ |
Rahmenmaterial | Aluminium, Carbon |
Gewicht (o. Pedale) | 13,3 kg |
Rahmengrößen | S, M, L, XL (im Test: L) |
Website | www.scott-sports.com |
Preisspanne | 3.799 € bis 11.999 € |
Nachdem der Schweizer Fahrradgigant Scott im Frühjahr 2019 die Mehrheit an Bold Cycles übernommen hatte, war für viele Mountainbiker und Industrie-Insider bereits klar: Zukünftig wird es auch Scott-Mountainbikes mit in den Rahmen integrierten Dämpfern geben. Diese Vermutungen wurden dann im Sommer letzten Jahres mit der Vorstellung des Scott Sparks auch prompt bestätigt (Hier geht’s zum Scott Spark Test).
Nun präsentiert Scott mit dem neuen Genius das zweite „Stealth“-Bike der Firmengeschichte. Das Trailbike verfügt über 160 mm Federweg an der Front sowie 150 mm am Heck und rollt auf 29-Laufrädern. Neben dem leichten Carbon-Rahmen ist das Scott Genius auch mit Aluminium-Rahmen erhältlich. Die grundlegende Rahmenform ist bei beiden Rahmen gleich. Dementsprechend sitzt der Dämpfer auch beim Aluminium-Modell verborgen im Inneren des Rahmens. Des Weiteren unterscheidet Scott zwischen den etwas abfahrtslastigeren Genius ST-Modellen und den Varianten ohne zusätzliches Kürzel. ST steht hierbei für Super Trail. Die hiermit gekennzeichneten Modelle zeichnen sich durch abfahrtslastigere Federelemente und Ausstattungsmerkmale aus.
Preislich geht’s bei 3.799 € los, das Ende der Fahnenstange markiert das 11.999 € teure Topmodell. Das von uns getestete Scott Genius ST Tuned kostet 10.999 € und bringt 13,3 kg auf die Waage.

Im Detail
Schon beim ersten Blick auf das neue Scott Genius fällt dem geneigten Velo-Liebhaber auf – hier stimmt was nicht. Während bei praktisch allen anderen auf dem Markt erhältlichen vollgefederten Mountainbikes der Dämpfer eine akzentuierte Position in der Mitte des Rahmens einnimmt, ist er bei Scotts neuster Schöpfung überhaupt nicht sichtbar. Stattdessen verbirgt sich das Federbein komplett innerhalb des voluminösen Sitzrohr-Tretlagerbereichs des Genius. Angesteuert wird der „unsichtbare“ Dämpfer wie bei Scott üblich von einem Horstlink-Hinterbau.


Der auf den ersten Blick sehr komplex anmutende Schritt, den Dämpfer ins Innere des Rahmens zu integrieren, bringt laut Scott einige Vorteile. So soll man neben einem tieferen Bike-Schwerpunkt auch von einer höheren Steifigkeit in Tretlagerbereich profitieren. Außerdem ist der Dämpfer im Innneren des Rahmens natürlich optimal von Matsch, Dreck und Wasser geschützt, was der Haltbarkeit zuträglich sein soll.
Die Integration bringt allerdings auch Nachteile mit sich. Diese hat Scott durch clevere Details allerdings so weit wie möglich reduziert. So hilft ein außen am Hauptlager angebrachter SAG-Indikator dabei, das Fahrwerk einzustellen, während die speziellen Nude-Dämpfer dank individueller Ventil-Platzierung bequem durch die Klappe im Unterrohr befüllt werden können. Diese lässt sich geschmeidig per Druckknopf öffnen und fällt ausgesprochen großzügig aus. Hier hat man genug Platz, die Züge zu verlegen, den Dämpfer ein- oder auszubauen und die Einstellknöpfe für Zug- und Druckstufe zu bedienen. Mit anderen Dämpfern wird man aufgrund der benötigten, individuellen Ventil-Position allerdings nicht glücklich – man ist auf die beiden Nude-Modelle limitiert.
Um die obere Dämpferbefestigung zu lösen, gibt es ein kleines Fenster im Rahmen, dieses wird im Normalbetrieb von einem Gummi-Stopfen verdeckt. Einen kleinen Nachteil der Dämpfer-Integration kann man durch kluge Details allerdings nicht so einfach ausmerzen: Von unwissenden Wanderern wird man schnell als E-Mountainbiker abgestempelt.


Die Integration hört allerdings nicht beim Dämpfer auf. Auch die Züge sind fast komplett versteckt und treten durch Vorbau und Steuersatz in den Rahmen ein, was für einen cleanen Look sorgen soll. Löcher im Steuerrohr-Bereich des Rahmens sucht man hier vergeblich. Neben der einteiligen Syncros Hixon Vorbau-Lenker-Kombination aus Carbon bietet Scott auch einzelne Vorbauten mit der Leitungsintegration zum Kauf an; so ist man nicht darauf angewiesen, dass einem das einteilige Cockpit passt. Die Griffe verstecken übrigens eine Besonderheit: In den Endstopfen ist ein Tubeless-Werkzeug integriert – sehr cool.

Beim Rahmenmaterial stehen gleich drei Varianten mit unterschiedlichen Preispunkten zu Wahl. Den Anfang macht der Highend Vollcarbon-Rahmen, der ohne Dämpfer lediglich 2.295 g auf die Waage bringt. Weiter geht’s mit der preiswerteren Hybrid-Ausführung, die aus Carbon-Hauptrahmen und Aluminium-Hinterbau besteht. Diese hat rund 500 g mehr auf den Rippen. Last, but not least bietet Scott das Genius auch mit komplettem Aluminium-Rahmen zum Kauf an.

Fox Nude Custom-Dämpfer
Wie bereits angeschnitten, wird das Genius mit speziellen Custom-Dämpfern von Fox ausgeliefert. Dies ist bei Scott nichts Neues, sondern eher die Regel– auch das 2018er Genius kam bereits mit individuell konstruiertem Dämpfer. Durch die Integration des Federbeins in den Rahmen kommen beim neuen Genius allerdings noch weitere Faktoren wie die Erreichbarkeit des Ventils und der Verstellknöpfe hinzu. Den Dämpfer gegen ein anderes Modell auszutauschen, ist hier also praktisch unmöglich. Je nach Ausstattungsvariante kommen beim Genius der Fox Nude 5T Custom- oder der Fox Float Nude Custom-Dämpfer zum Einsatz.
Fox Nude 5T Custom & Twinloc
Der Fox Nude 5T Custom Dämpfer kommt ohne Ausgleichsbehälter und ist bereits aus dem Scott Spark bekannt. Der Dämpfer lässt sich über die Twinloc-Fernbedienung, die auch die Federgabel ansteuert, in drei verschiedene Modi stellen: Den komplett offenen Abfahrtsmodus, den sogenannten TractionControl-Modus, bei dem das Luftvolumen verkleinert und die Druckstufen-Dämpfung erhöht wird, sowie den Lockout-Modus. Im LockOut-Modus sorgt ein sogenanntes Blow-Off-Ventil dafür, dass die Federelemente nicht beschädigt werden, falls ungeplant härtere Schläge auftreten.
Fox Floax X Nude Custom & Tracloc
Der Fox Float X Nude Custom ist, wie der Name bereits vermuten lässt, eine stark modifizierte Variante des gewöhnlichen Fox Float X und besitzt dementsprechend auch einen Ausgleichsbehälter. Im Gegensatz zum Float X verfügt der Float X Nude allerdings über zwei positive Luftkammern und soll ein satteres Fahrgefühl bieten. Über die bei diesem Dämpfer Tracloc genannte Lenker-Remote kann man eine der beiden Luftkammern sozusagen abklemmen. Dies hat dann im Prinzip denselben Effekt, als würde man „on the fly“ einen großen Volumenspacer einbauen – dies soll sich sowohl bergauf als auch in bestimmten Situationen bergab bezahlt machen.
Neben dieser Stufe und dem offenen Modus gibt es noch eine dritte Tracloc-Einstellung, das Climb-Setting. Hier wird zusätzlich zur Verkleinerung der Luftkammer auch die Druckstufen-Dämpfung erhöht. Da sich der Fox Float X Nude die allermeisten Komponenten mit dem herkömmlichen Float X teilt, passen hier auch die Dichtungen und Ersatzteile des „normalen“ Float X Service-Kits.

Super Trail vs. non Super Trail
Im ersten Abschnitt des Artikels wurde es bereits kurz angerissen: Einige der Ausstattungsvarianten tragen neben ihrem Namen noch das Kürzel ST. Das steht nicht, wie man fälschlicherweise vielleicht denken könnte für Short Travel, sondern für Super Trail und bedeutet somit eher das Gegenteil. Zwar ändert sich nichts an der Rahmenplattform und dem Federweg – beide Modelle verfügen über 150 mm am Heck – allerdings fällt die Ausstattung beim Genius ST abfahrtslastiger aus.
So soll das Genius ohne ST-Zusatz mit ausgezeichneten Allround-Eigenschaften und einer leichten Einstellbarkeit überzeugen, während der Fokus beim Genius ST deutlich mehr auf der Abfahrts-Performance und einer großzügigen Einstellbarkeit liegt. Im Klartext heißt das: Die Fahrwerke unterscheiden sich. Beim Genius ST arbeitet eine Fox 36 Grip 2 zusammen mit einem Fox Float X Nude-Dämpfer mit Ausgleichsbehälter, während bei den non ST-Modellen eine FIT4 36 und ein Nude 5T zum Einsatz kommen.
Natürlich hat dies auch einen Einfluss auf die Remote-Steuerung der Federelemente. Beim ST wird nur der Dämpfer mit dem Tracloc-System angesteuert. Das normale Genius setzt hingegen auf das Twinloc-System, mit dem man Dämpfer und Federgabel gleichzeitig ruhig stellen kann. Zu guter Letzt wird das „normale“ Genius in der steilen Lenkwinkel-Einstellung ausgeliefert und die ST-Variante in der flachen.
Modell | Federgabel | Dämpfer | Remote | Remote Modi | Lenkwinkel |
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Genius | Fox 36 mit FIT4 Dämpfung | Fox Nude 5T Custom | Scott Twinloc 2 (Dämpfer und Federgabel) | Lockout / Traction Control / Descend | 65,1° |
Genius ST | Fox 36 mit Grip2 Dämpfung / Öhlins 36 M2 | Fox Float X Nude EVOL Ausgleichsbehälter Custom | Scott Tracloc (nur Dämpfer) | Climb / Ramp Control / Descent | 63,9° |
Geometrie
Wie bei den meisten Neuvorstellungen kommt auch das 2023er-Genius gegenüber seinem Vorgänger von 2018 deutlich länger und flacher daher. Der Reach ist in Größe L um ganze 20 mm angewachsen, der Lenkwinkel fällt im neutralen Setting ein halbes Grad flacher aus. Auch der Stack ist mit 640 mm in Größe L üppig. Die Kettenstreben messen 440 mm und der Sitzwinkel beträgt um die 77°. Damit reiht sich das Genius stimmig in die Riege vieler moderner Mountainbikes mit sehr ähnlichen Geometrie-Werten ein.
Einen Flipchip zur Geometrie-Verstellung sucht man am Genius zwar vergeblich, dafür lässt sich allerdings der Lenkwinkel einstellen: Über austauschbare Steuersatzschalen kann dieser, ausgehend vom neutralen Setting, um +/- 0,6° angepasst werden.
Rahmengröße |
S
|
M
|
L
|
XL
|
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Laufradgröße | 29″ | 29″ | 29″ | 29″ |
Reach | 430 mm | 460 mm | 485 mm | 510 mm |
Stack | 617 mm | 626,1 mm | 644,2 mm | 657,8 mm |
STR | 1,43 | 1,36 | 1,33 | 1,29 |
Lenkwinkel | 63,9°65,1°64,5° | 63,9°65,1°64,5° | 63,9°65,1°64,5° | 63,9°65,1°64,5° |
Sitzwinkel, effektiv | 76,8° | 77,1° | 77,2° | 77,4° |
Oberrohr (horiz.) | 570,1 mm | 602,2 mm | 631,3 mm | 659,3 mm |
Steuerrohr | 90 mm | 100 mm | 120 mm | 135 mm |
Sitzrohr | 380 mm | 410 mm | 440 mm | 470 mm |
Überstandshöhe | 728,5 mm | 738,5 mm | 753,5 mm | 768,5 mm |
Kettenstreben | 440 mm | 440 mm | 440 mm | 440 mm |
Radstand | 1.195 mm | 1.229 mm | 1.263 mm | 1.294 mm |
Tretlagerabsenkung | 33 mm | 33 mm | 33 mm | 33 mm |
Tretlagerhöhe | 342,5 mm | 342,5 mm | 342,5 mm | 342,5 mm |
Einbauhöhe Gabel | 571 mm | 571 mm | 571 mm | 571 mm |
Federweg (hinten) | 150 mm | 150 mm | 150 mm | 150 mm |
Federweg (vorn) | 160 mm | 160 mm | 160 mm | 160 mm |

Ausstattung
Scott bietet das neue Genius insgesamt in ganzen zehn verschiedenen Ausstattungsvarianten für Preise zwischen 3.799 € und 11.999 € zum Kauf an. Die erschwinglicheren Modelle setzten dabei auf einen Aluminium-Rahmen, während im mittleren Preis-Segment ein Hybrid mit Aluminium-Hinterbau und Carbon-Hauptrahmen zum Einsatz kommt. Bei den Topmodellen besteht dann auch der Hinterbau aus Carbon.
Neben den bereits zuvor angesprochenen ST-Ausführungen gibt es auch noch zwei Modelle, die den Beinamen Contessa tragen. Diese Bikes richten sich bei Scott traditionell an Mountainbikerinnen und heben sich durch unterschiedliche Kontaktpunkte und Lackierungen von den anderen Ausstattungsvarianten ab.
Das von uns getestete Scott Genius ST 900 Tuned schlägt mit einem Kaufpreis von 10.999 € zu Buche. Dafür erhält man ein Fox Factory-Fahrwerk, Syncros Carbon-Laufräder, Shimano XTR-Bremsen und einen SRAM X01 Eagle AXS-Antrieb. Ohne Pedale bringt das Trailbike in dieser Konfiguration 13,3 kg auf die Waage.
- Federgabel Fox 36 Float Factory (160 mm)
- Dämpfer Fox Float X Nude (150 mm)
- Antrieb SRAM X01 Eagle AXS
- Bremsen Shimano XTR
- Laufräder Syncros Revelstoke 1.0-30 CL
- Reifen Maxxis Minion (2,6″, Exo, Maxxterra) / Maxxis Dissector (2,6″, Exo, Maxxterra)
- Cockpit Syncros Hixon iC Carbon (780 mm)
- Sattelstütze Syncros Ducan Dropper Post 1.5 (170 mm)
Ausstattungsvariante | 900 Ultimate | 910 | 920 | 930 | 940 | ST 900 Tuned | ST 910 | ST 920 | Contessa ST 910 | Contessa 920 |
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Rahmen | Vollcarbon | Carbon-Hauptrahmen mit Aluminium-Hinterbau | Carbon-Hauptrahmen mit Aluminium-Hinterbau | Aluminium | Aluminium | Vollcarbon | Carbon-Hauptrahmen mit Aluminium-Hinterbau | Aluminium | Carbon-Hauptrahmen mit Aluminium-Hinterbau | Carbon-Hauptrahmen mit Aluminium-Hinterbau |
Federgabel | Fox 36 Float Factory, FIT4, 160 mm | Fox 36 Float Perforamnce Elite, FIT4, 160 mm | Fox 36 Float Rhythm, 160 mm | Fox 36 Float Rhythm, 160 mm | Marzocchi Z2, 160 mm | Fox 36 Float Factory Grip 2, 160 mm | Öhlins RXF36 m.2, 160 mm | RockShox Lyrik RC, 160 mm | Fox 36 Float Performance Elite, 160 mm | Fox 36 Float Rhythm, 160 mm |
Dämpfer | Fox Nude 5T Factory, 150 mm | Fox Nude 5T, 150 mm | Fox Nude 5T, 150 mm | Fox Float Custom Performance, 150 mm | X-Fusion Nude 5 RLX, 150 mm | Fox Float X Nude Factory, 150 mm | Fox Float X Nude Performance Elite, 150 mm | Fox Float X Nude Performance Elite, 150 mm | Fox Float X Nude Performance Elite | Fox Nude 5T, 150 mm |
Remote System | Scott Twinloc 2 | Scott Twinloc 2 | Scott Twinloc 2 | Scott Twinloc 2 | Scott Twinloc 2 | Scott TracLoc | Scott TracLoc | Scott TracLoc | Scott TracLoc | Scott Twinloc 2 |
Steuersatz | Syncros-Acros Angle Adjust | Syncros-Acros Angle Adjust | Syncros-Acros Angle Adjust | Syncros-Acros Angle Adjust | Syncros-Acros Angle Adjust | Syncros-Acros Angle Adjust | Syncros-Acros Angle Adjust | Syncros-Acros Angle Adjust | Syncros-Acros Angle Adjust | Syncros-Acros Angle Adjust |
Schaltwerk | SRAM XX1 Eagle AXS | SRAM GX Eagle AXS | Shimano XT | Shimano XT | SRAM NX Eagle | Sram X01 Eagle AXS | SRAM GX Eagle AXS | SRAM NX Eagle | SRAM GX Eagle AXS | Shimano XT |
Schalthebel | SRAM Eagle AXS | SRAM GX Eagle AXS | Shimano Deore | Shimano Deore | SRAM SX Eagle | SRAM GX Eagle AXS | SRAM GX Eagle AXS | SRAM SX Eagle | SRAM GX Eagle AXS | Shimano Deore |
Bremsen | Shimano XTR M9120 | Shimano XT M8120 | Shimano Deore M6120 | SRAM DB8 | Shimano MT501 Disc | Shimano XTR M9120 | Shimano XT M8120 | DRAM DB8 | Shimano XT M8120 | Shimano Deore M6120 |
Kurbel | SRAM XX1 Eagle AXS, 32t | SRAM GX Eagle DUB | Shimano SLX, 32t | Praxis Cadet M24HD | SRAM SX Eagle DUB | SRAM X01 Eagle DUB | SRAM GX Eagle DUB | SRAM SX Eagle DUB | SRAM GX Eagle DUB | Shimano SLX, 32t |
Kettenführung | Scott Custom | Scott Custom | Scott Custom | Scott Custom | Scott Custom | Scott Custom | Scott Custom | Scott Custom | Scott Custom | Scott Custom |
Tretlager | SRAM DUB | SRAM DUB | Shimano BB-MT500 | Praxis M24 BB92 | SRAM DUB | SRAM DUB | SRAM DUB | SRAM DUB | SRAM DUB | Shimano BB-MT500 |
Kette | SRAM XX1 Eagle | SRAM GX Eagle | Shimano Deore | Shimanoe Deore | SRAM SX Eagle | SRAM X01 Eagle | SRAM GX Eagle | SRAM SX Eagle | SRAM GX Eagle | Shimano Deore |
Kassette | SRAM XG1299, 10-52t | SRAM XG1275, 10-52t | Shimano Deore, 10-51t | Shimano Deore, 10-51t | SRAM PG-1210, 11-50t | SRAM XG1295, 10-52t | SRAM XG1275, 10-52t | SRAM PG-1210, 11-50t | SRAM XG1275, 10-52t | Shimano Deore, 10-51t |
Lenker | Syncros Hixon iC Carbon, 780 mm | Syncros Hixon iC Carbon, 780 mm | Syncros Hixon 1.5 Alloy, 780 mm | Syncros Hixon 2.0 Alloy, 780 mm | Syncros Hixon 2.0 Alloy, 780 mm | Syncros Hixon iC Carbon, 780 mm | Syncros Hixon iC Carbon, 780 mm | Syncros Hixon 2.0 Alloy, 780 mm | Syncros Hixon iC Carbon, 780 mm | Syncros Hixon 1.5 Alloy, 780 mm |
Vorbau | integriert | integriert | Syncros AM 1.5 | Syncros AM 2.0 | Syncros AM 2.0 | integriert | integriert | Syncros AM 2.0 | integriert | Syncros AM 1.5 |
Sattelstütze | Syncros Ducan Dropper Post 1.5, 140 mm bis 200 mm | Syncros Ducan Dropper Post 1.5, 140 mm bis 200 mm | Syncros Ducan Dropper Post 1.5, 140 mm bis 200 mm | Syncros Ducan Dropper Post 2.5, 125 mm bis 170 mm | Syncros Ducan Dropper Post, 130mm bis 170 mm | Syncros Ducan Dropper Post 1.5, 140 mm bis 200 mm | Syncros Ducan Dropper Post 1.5, 140 mm bis 200 mm | Syncros Ducan Dropper Post 1.5, 140 mm bis 200 mm | Syncros Ducan Dropper Post 1.5, 140 mm bis 170 mm | Syncros Ducan Dropper Post 1.5, 140 mm bis 170 mm |
Sattel | Syncros Tofino SL Regular 1.0 | Syncros Tofino Regular 1.5 | Syncros Tofino 2.0 Regular | Syncros Tofino 2.5 Regular | Syncros Tofino 2.5 Regular | Syncros Tofino SL Regular 1.5 | Syncros Savona 2.0 V-Concept | Syncros Savona 2.0 V-Concept | ||
Reifen | Maxxis Dissector, 2,6", EXO, Maxxterra | Maxxis Dissector, 2,6", EXO, Maxxterra | Maxxis Dissector, 2,6", EXO, Maxxterra | Maxxis Dissector, 2,6", EXO | Maxxis Dissector, 2,6", EXO | Maxxis Minion DHF / Maxxis Dissector, 2,6", Exo, Maxxterra | Maxxis Minion DHF / Maxxis Dissector, 2,6", Exo, Maxxterra | Maxxis Minion DHF / Maxxis Dissector, 2,6", Exo | Maxxis Minion DHF / Maxxis Dissector, 2,6", Exo, Maxxterra | Maxxis Dissector, 2,6", EXO, Maxxterra |
Laufradsatz | Syncros Revelstoke 1.0S-30 CL | Syncros Revelstoke 1.5 | Syncros X-30S mit Formular Naben | Syncros X-30S mit Formular Naben | Syncros X-30S mit Formular Naben | Syncros Revelstoke 1.0-30 CL | Syncros Revelstoke 2.0 | Syncros X-30S mit Formular Naben | Syncros Revelstoke 2.0 | Syncros X-30S mit Formular Naben |
Gewicht (Herstellerangabe) | 12,8 kg | 14,1 kg | 14,8 kg | 15,5 kg | 15,8 kg | 13,3 kg | 14,4 kg | 15,8 kg | nicht angegeben | nicht angegeben |
Preis (UVP) | 11.999 € | 7.499 € | 4.999 € | 4.499 € | 3.799 € | 10.999 € | 7.499 € | 4.999 € | 7.499 € | 4.999 € |

Auf dem Trail
Bei den meisten Bike-Tests fängt der interessante Teil eigentlich erst an, wenn man sich in den Sattel schwingt und losdüst. Beim neuen Scott Genius gestaltete sich dies hingegen ein wenig anders. Durch den im Rahmen versteckten Dämpfer kommt hier auch der Durchführung des Fahrwerk-Setup viel mehr Bedeutung zu. Kommt man gut an den Dämpfer, lassen sich die Verstellknöpfe problemlos erreichen, wie stelle ich den SAG ein? Alles Fragen, die zwar auch bei gewöhnlichen Mountainbikes auftreten, hier aber noch mal brisanter sind.
Die kurze Antwort darauf ist: Ja. Allerdings muss man dafür erst sein Bike auf den Kopf stellen und die Klappe am Unterohr lösen. Dies funktioniert mittels Druckknopf und fühlt sich sehr wertig an. Da die Öffnung im Unterrohr relativ groß ist, sind alle Knöpfe am Dämpfer gut erreichbar, des Weiteren klappt dank der Custom-Ventilposition auch das Befüllen des Dämpfers ausgezeichnet. Der integrierte Sag-Indikator tut das Übrige. Sprich – der Einstellprozess ist ein wenig umständlicher als gewohnt, aber wahrlich auch kein Hexenwerk. Gleiches gilt übrigens auch für die Montage und Demontage des Dämpfers. Ein sinniges Feature findet man auf der Innenseite der Dämpferabdeckung: Hier ist neben einer Skizze, die die richtige Leitungsverlegung erklärt, auch ein kleiner Setup-Guide aufgedruckt.

Nicht wirklich viele Einstellmöglichkeiten bietet hingegen das Cockpit mit der einteiligen Lenker-Vorbau-Kombination aus Carbon. Hier ist es nicht nur unmöglich, den Lenker zu verdrehen, auch das testweise Heruntersetzen des Cockpits ist nicht ohne Kürzen des Gabelschafts möglich. Einfach einen Spacer von unten nach oben bauen geht hier aufgrund der Bauform mit den durch Vorbau und Steuersatz laufenden Zügen nicht. Hier muss jeder selbst entscheiden, welchen Preis er bereit ist, für eine cleane Optik zu bezahlen. Uns geht das an dieser Stelle allerdings etwas zu weit.

Doch genug der Einstellerei, was wirklich zählt, ist die Fahrperformance. Bergauf sitzt man relativ aufrecht, sehr angenehm und dennoch sportlich. In Kombination mit dem sehr effizienten Hinterbau ergibt sich so ein sehr kletterfreudiges, antrittstarkes und spritziges Bike, mit dem man gerne zügig unterwegs ist. Hier gibt es wirklich absolut nichts zu meckern und dabei wurde in dieser Bewertung der Climbswitch-Hebel des Tracloc-Systems nicht mal einbezogen. Durch die Betätigung ebendiesen Hebels steht das Bike noch mal höher im Federweg und die Druckstufen-Dämfung wird deutlich erhöht. Das kann gerade an langen Anstiegen zwar noch ein paar Quäntchen Energie einsparen, ist unserer Meinung aber fast nicht nötig. Denn selbst im „offenen“ Modus wippt hier bei rundem Tritt praktisch nichts.

In die Tracloc-Remote ist übrigens auch der Hebel für die hauseigene und gut funktionierende Variostütze integriert. Hier braucht es ein paar Anläufe, bis man sich daran gewöhnt hat und nicht aus Versehen den Hinterbau ruhigstellt, anstatt die Variostütze abzusenken oder umgekehrt. Nachdem das Hirn die richtigen Daumen-Bewegungen abgespeichert hat, klappt das Ganze aber absolut geschmeidig. Hierbei ist außerdem positiv zu erwähnen, dass die beiden von der Remote abgehenden Leitungen unten am Lenker fixiert sind und dementsprechend überhaupt nicht sichtbar sind, wenn man auf dem Bike sitzt. Gegenüber dem zünftigen Kabelsalat am alten Scott Genius ist das ein schönes Upgrade.
Bergab überzeugt das neue Genius mit herausragenden Allround-Eigenschaften. Auf flachen, gemäßigteren Trails profitiert man von der hohen Agilität, dem direkten Handling und dem gegenhaltsstarken Hinterbau. Dieser arbeitet hoch im Federweg, sackt auch in schnellen Anliegern oder harten Kompressionen nicht durch und sorgt dafür, dass das Genius überdurchschnittlich gut in die Luft geht. Durch diesen spritzigen, lebendigen Charakter ist man auf nahezu allen Trails mit sehr viel Fahrspaß unterwegs.

Obwohl das Bike verhältnismäßig groß ausfällt, lässt es sich gut um enge Kurven zirkeln und ist vergleichsweise wendig. Auch in steilen und ruppigen Terrain ist man gut unterwegs und bekommt viel Sicherheit vermittelt. Der Hinterbau ist gut abgestimmt, arbeitet sehr definiert und sorgt dafür, dass das Bike ausbalanciert auf dem Trail liegt. Auch große Schläge werden problemlos aufgenommen, ohne dass man Durchschläge fürchten muss. Für Bestnoten in der Bügel-Performance könnte das Horstlink-Design für unseren Geschmack allerdings gerne einen Tick softer und weniger straff ausfallen. Diese zählt aber ehrlicherweise auch nicht zu den Kernkompetenzen eines Trailbikes.

Die Steifigkeit fällt trotz einteiligen Carbon-Cockpit und Kohlefaser-Laufrädern angenehm und nicht zu steif aus. Wer in der Regel auf kleineren Bikes unterwegs ist, dürfte auf dem neuen Genius etwas Eingewöhnungszeit benötigen. Gerade auf gerölligen, laubigen Trails kann es aufgrund der Größe schwierig sein, die richtige Balance zu finden und beide Reifen gleichmäßig zu belasten. Eine besonders gelungene Eigenschaft des Genius ist seine Geräuschlosigkeit. Selbst wenn es auf dem Trail heftig scheppert, merkt man das dem Trailbike zumindest akustisch überhaupt nicht an. Weder die Züge noch die Kette klappern nervig. Einzig, wenn man mal einen losen Stein an die Klappe am Unterrohr geschleudert bekommt, wird dies mit einem Scheppern quittiert.

Meinung @MTB-News.de
Mit dem neuen Scott Genius ist den Schweizern ein echter Alleskönner gelungen: Das Trailbike überzeugt bergauf wie bergab und brilliert mit jeder Menge Fahrspaß sowie schicken Details. Die Integration des Dämpfers und die Zugverlegung durch den Steuersatz sorgt für einen cleanen Look, bringt aber auch Nachteile mit sich – hier muss jeder für sich selbst entscheiden, wo die eigenen Prioritäten liegen. Besonders erfreulich ist, dass Scott nicht nur High End Carbon-Varianten, sondern auch preiswertere Aluminium-Modelle anbietet.

Wie gefällt euch das neue Scott Genius?
Testablauf
Wir hatten die Möglichkeit, das neue Scott Genius auf einem Pressecamp in Aosta testen. Dabei wurden die meisten Höhenmeter per Shuttle zurückgelegt. Allerdings standen auch mehr als genug zu tretenden Höhenmeter auf dem Programm. Die Kosten für das Pressecamp wurden von Scott getragen. Außerdem hatten wir bereits die Möglichkeit, einige Ausfahrten mit einem abweichend von der Serien-Ausstattung aufgebautem Scott Genius durchzuführen.
Hier haben wir das Scott Genius getestet
- Aosta, Italien Teils steile und ruppige, teils flowige Trails bei sehr staubigem Untergrund.
- Darmstadt, Hessen Gebaute, flowige bis technische, naturbelassene Trails mit sandigem Boden.
- Taunus, Hessen Naturbelassene Trails mit zahlreichen Wurzeln und Steinen von flach bis steil.
- Fahrstil
- sauber, hohes Grundtempo
- Ich fahre hauptsächlich
- Enduro, Trail, Downhill
- Vorlieben beim Fahrwerk
- vorne straffer als hinten, schneller Rebound, nicht zu viel Dämpfung
- Vorlieben bei der Geometrie
- moderater Reach, keine zu kurzen Kettenstreben, flacher Lenkwinkel
- Fahrstil
- verspielt
- Ich fahre hauptsächlich
- Downhill, Enduro
- Vorlieben beim Fahrwerk
- ausbalanciert, Gegenhalt über die Feder, Druckstufe sehr offen, schneller Rebound
- Vorlieben bei der Geometrie
- eher kurz, hoher Stack, ausgewogener Sitz- und Lenkwinkel
- Fahrstil
- verspielt, strammes Grundtempo, lieber eine Kurve mehr als Straightline
- Ich fahre hauptsächlich
- Enduro, Trail, Jumps und auch gern mal Downhill
- Vorlieben beim Fahrwerk
- etwas straffer, schneller Rebound, so wenig Dämpfung wie nötig
- Vorlieben bei der Geometrie
- ausreichender Reach, mittellange Kettenstreben, tendenziell flacher Lenkwinkel
204 Kommentare
» Alle Kommentare im ForumEigentlich ist es eine Mischung zwischen Spark und Genius. Mir gefällt hald das massive Unterrohr nicht und das ist beim Lumen und Genius ziemlich gleich wobei das beim Lumen hald einen Nutzen hat.
Aber egal, vielleicht gefällt mir das Genius in 1-2 Jahren dann auch.
Und ich warte auch auf die Leasinggeschichte über den Arbeitggeber.
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