
Scott Fuga Plus REV Helm: Infos und Preise
Dass dieser Helm von Scott kommt, wird bei unserem Testmuster des Fuga Plus auf den ersten Blick klar: Schlichtes Schwarz kombinieren die Schweizer mit knalligem Neon-Gelb – ganz wie beim Scott Spark 900 RC, das unter Nino Schurter nun schon seit Jahren den Cross Country-World Cup dominiert. Auch wenn Nino selbst einen anderen Helm fährt: Der Scott Fuga Plus ist als Helm mit 149,95 € im gehobenen Preissegment positioniert.
- Helm für den Cross Country- und Trail-Einsatz
- 12 Belüftungsöffnungen
- In-Mould-Technologie, Polycarbonate Micro Shell
- MIPS-Technologie zur Reduzierung von Rotationsmomenten bei Stürzen
- CE EN1078 und CPSC-zertifiziert
- herausnehmbare, antibakterielle X-Static-Innenpolster
- Reflektierende Aufkleber
- Abnehmbares Visier
- HALO-System zur Weiteneinstellung
- Größen S (51 – 55 cm) / M (55 – 59 cm) (getestet) / L (59 – 61 cm)
- Gewicht 318 g (M); (Herstellerangabe: 290 g)
- Farben Schwarz / Weiß / Schwarz Gelb RC / Stellar Grau/Rot / Cobalt Grün/Orange / Dunkel Grau/Pink
- www.scott-sports.com
Preis: 149,95 € (UVP) | Bikemarkt: Scott Fuga Plus REV kaufen
In der Hand
Auf die Waage bringt der Scott Fuga 318 g und ist damit etwas schwerer als in der Angabe vom Hersteller. Die verwendeten Technologien entsprechen dem Stand der Technik: Außenschale (Polycarbonat) und Hartschaumkern werden wie im Wettbewerb üblich im sogenannten In mould-Verfahren hergestellt. Gleichzeitig verspricht Scott, ein besonders ausgeklügeltes Belüftungssystem entwickelt zu haben, bei dem die Einlass- und Auslassöffnungen an Vorder- und Rückseite geschickt mit Kühlkanälen verbunden sein sollen. Das soll auch an heißen Tagen für einen kühlen Kopf sorgen.

Für den passenden Komfort stattet Scott den Fuga Plus mit dem speziellen „HALO Fit System“ aus, über das der Helm an verschiedene Kopfumfänge angepasst werden kann. Scott verspricht einfache Verstellbarkeit und unvergleichbaren Tragekomfort – es kann sowohl die Nackenhöhe angepasst als auch der Kopfumfang eingestellt werden, während man den Helm auf dem Kopf trägt.
Ganz dem Stand der Technik entsprechend spendiert Scott dem Fuga Plus Helm ein MIPS-System. Dieses entkoppelt elastisch den eigentlichen Helm von der Polsterung – im Falle eines Sturzes soll so die Übertragung von Rotationskräften gedämpft werden. Das soll die Gefahr von Gehirnverletzungen reduzieren und findet in den letzten Jahren zunehmend Anwendung in den Helmen verschiedener Hersteller. Scott war einer der ersten, die die damalige Innovation in ihre Modelle aufgenommen haben und so bietet auch der Scott Fuga Plus Helm alle heute gängigen Schutzvorrichtungen für Halbschalenhelme.


Was kostet der Spaß? Scott bietet den Fuga Plus REV zum Preis von 149,95 € in drei Größen und sechs Farben an. Zeit ihn aufzusetzen und auf dem Trail zu erproben!
Auf dem Trail
Ich liege mit 59 cm Kopfumfang am oberen Ende des Einstellbereiches, der sich feinfühlig über einen gut in der Hand liegenden Drehknopf einstellen lässt. Dennoch findet der Fuga Plus bequem auf meinem Kopf Platz, sitzt vom Gefühl her allerdings eher „auf“ als „um“ den Kopf. Auch mit etwas nach unten gezogenen HALO System bleibt dieser Eindruck bestehen. Doch der Fuga Plus will auch eher XC- als Enduro-Helm sein. So ist er im Nacken nicht sonderlich tief gezogen und auch bei zwei weiteren “Testköpfen” in der Redaktion bleibt der Eindruck vom “oben auf”-Sitzen bestehen. Das tut er gleichwohl definitiv bequem. Scott hat nicht mit antibakteriellen und waschbaren X-Static Innenpolstern gegeizt und erzielt so trotz geringem Gewicht guten Tragekomfort.

Stichwort Gewicht: Der von uns gewogene Scott bringt 318 g auf die Waage und liegt damit im Bereich leichter Cross Country-Helme. Insbesondere von vorne betrachtet dominieren den Fuga Plus fünf breite Belüftungskanäle, die sich von der Stirn bis weit auf den Kopf hinauf ziehen. Ermöglicht wird diese offene Gestaltung durch einen Kniff: Scott verwendet am Vorderkopf keinen klassischen EPS-Schaum, sondern verbindet die Stege mit einem bogenförmigen Bügel. Dieser stützt die Struktur, ohne dem anströmenden Wind einen großen Querschnitt entgegen zu stellen. Das Ergebnis soll eine bessere Belüftung sein. Im Verlauf unseres Tests mussten wir die Schutzwirkung nicht testen, Scott hat den Helm jedoch nach der gängigen CE EN1078-Norm sowie zusätzlich nach CPSC zertifizieren lassen.
Bleibt nur noch die Frage nach dem Praxiseinsatz. Kurzum: Auch auf langen Ausfahrten trägt sich der Scott Fuga Plus REV angenehm und ohne Druckstellen. Insbesondere in den heißen Sommermonaten konnte er auch mit durchweg guter Belüftung überzeugen, wobei diese an Stirn und vorderer Kopfhälfte erheblich besser ausfällt als am Hinterkopf und an den Schläfen. Hier hilft dann vor allem Geschwindigkeit, um eine entsprechende Belüftung zu erreichen. In der Summe der Eigenschaften präsentiert sich der Helm damit als gute Wahl, kann sich jedoch nicht nennenswert von anderen, teils deutlich günstigeren MIPS-Helmen absetzen.

Haltbarkeit
Die Verarbeitung des Scott Fuga Plus REV kann nach gut einem halben Jahr durchweg überzeugen: Der Lack ist hinreichend gut vor Kratzern geschützt und die verwendeten Materialien zeigen sich von der schweißig-staubigen Praxis unbeeindruckt. Darüber hinaus ist der weiche EPS-Schaum an allen wesentlichen Stellen von der harten In-Mould-Schale geschützt, so dass der Helm nicht nur optisch ansehnlich bleibt, sondern auch seine Schutzfunktion dauerhaft gewährleisten kann.



Ein Detail ist jedoch immer wieder störend aufgefallen: Der Kinnriemen löst sich im Laufe vieler Touren von selbst. Wir sprechen hier jeweils nur von wenigen Millimetern, doch dieser Umstand war uns auch schon beim teureren Top-Modell Scott Centric Plus aufgefallen. Auch wenn in der Regel nichts passiert: Im Falle eines Sturzes trägt der Kinnriemen entscheidend dazu bei, dass der Helm auf dem Kopf bleibt und den erwarteten Schutz auch tatsächlich bieten kann. Die negativen Analogien zum teureren Modell setzen sich auch in Richtung Ohren fort. Wie beim Centric lässt sich der Kinnriemen an den Ohren nur suboptimal einstellen. Zwar gewährleistet das Y-Stück, dass die Riemen nicht in die Ohren schneiden, doch kann man hier lediglich eine Einstellung nach vorne und hinten vornehmen, nicht jedoch nach unten und oben. Je nach Kopfform sind die Riemen so störend an der Wange spürbar.
Fazit zum Scott Fuga Plus REV
Was kann der Scott Fuga Plus REV? Während die Belüftung und auch die Passform den Erwartungen entsprechen, leistete sich der Helm beim Kinnriemen einen nicht unerheblichen Detailmangel: Dieser lockerte sich immer wieder auf dem Trail. Abgesehen davon präsentiert sich der Scott Fuga Plus REV mit aktueller Sicherheitstechnik und niedrigem Gewicht als zeitgemäßer XC- und Trail-Helm für Mountainbiker.

Pro / Contra
Stärken
- Gute Belüftung
- Sehr gute Passform
- Niedriges Gewicht
Schwächen
- Kinnriemen lockert sich
Testerprofil
- Testername: Tobias Stahl
- Körpergröße: 177 cm
- Gewicht (mit Riding-Gear): 70 kg
- Schrittlänge: 83 cm
- Armlänge: 58 cm
- Oberkörperlänge: 52 cm
- Fahrstil: Beide Räder am Boden und Vollgas: Attacke bergauf, sauber bergab
- Was fahre ich hauptsächlich: Trail, Enduro
- Vorlieben beim Fahrwerk: Gabel straff, Hinterbau effizient
- Vorlieben beim Rahmen: Mittellang und flach
Wäre der Helm eine Option für deine kommende Saison?
Hier findest du weitere MTB-Helm-Tests:
- Neuer POC Cularis MTB-Helm im ersten Test: Leicht und belüftet über die Trails
- Neuer Fox Speedframe MTB-Helm im Test: Sitzt wie angegossen
- Lidl MTB-Helm von Crivit im Test: Das kann der 10 €-Helm vom Discounter
- 7 Fullface MTB-Helme im Test: Der perfekte Schutz für Downhill und Bikepark
- Abus HiDrop MTB-Helm im Test: Das kann der leichte Downhill-Helm für 200 €
- Neuer iXS Trigger X-Helm im ersten Test: Safe auf’s Ohr legen
- Hövding Airbag-Helm – Ausprobiert!: Diese Trockenhaube rettet nicht nur die Frisur
- Leatt Enduro 3.0 MTB-Helm im Test: Trail, Enduro, Bikepark – one to rule them all?
- Neuer Bluegrass Vanguard Core MTB-Helm im Test: Leicht und nach höchster Norm geprüft
- Uvex Revolt MTB-Helm im Test: Alleskönner von Trail bis Bikepark
- Troy Lee Designs Flowline SE MTB-Helm im Test: Understatement mit vielen Features
- Fox Proframe RS MTB-Helm im Test: Gut belüftet auf voller Sendung
- Rockrider Feel Enduro-Helm – Ausprobiert!: Was kann der Decathlon-Helm für 50 €?
- Abus Airdrop MIPS im Test: Luftiger Fullface-Helm mit Lizenz zum Senden
- 100% Aircraft 2 Downhill-Helm im Test: Mit kühlem Kopf in die Abfahrt
6 Kommentare
» Alle Kommentare im ForumErnst gemeinte Frage an die Redaktion: Was versteht ihr unter "gute Passform?" Doch wohl nur dass der Helm zufällig gut auf die Köpfe des (der) Tester passt. Das hat aber doch für mich, für Max Mustermann und für Helga Helmträgerin überhaupt keine Relevanz, weil wir garantiert nicht die gleiche Kopfform haben wie der Tester.
Da gebe ich simda absolut Recht: die Helmschale sieht billig aus und wirklich nicht nach 150€. Wenn man einen Konkurenz-fähigen Helm auf den umkämpften Markt bringen will, muss man sich schon ein bisschen mehr Mühe geben...
Zitat: "Der Scott Fuga Plus ist als Helm mit 149,95 € im gehobenen Preissegment positioniert."
Ich denke, das Wort "positionieren" trifft es bei Helmen ganz gut: Die bestehen praktisch alle aus dem Gleichen EPS mit dem gleichen Material als Abdeckung. Es gibt eben Helme für die Biker, die mehr ausgeben "müssen".
Ich habe gerade einen sehr gut getesteten Helm für 30,- Euro gekauft, der ist zudem top verarbeitet.
MIPS könnte einen Unterschied machen, jedoch würde ich die Wirksamkeit eher bei straff sitzenden FF sehen als bei vergleichsweise lose sitzenden XC-Schalen.
Gibt es einen Grund warum es nur 1 richtigen CC Helm Test gibt ? Und der auch noch 3,5 Jahre zurück liegt ?
Wir laden dich ein, jeden Artikel bei uns im Forum zu kommentieren und diskutieren. Schau dir die bisherige Diskussion an oder kommentiere einfach im folgenden Formular: