Schwalbe Nobby Nic 2,6″ – Infos & Preise
Der Schwalbe Nobby Nic ist laut Hersteller ein echter Allround-Reifen – mit dem zusätzlichen Volumen sollen auch zusätzlicher Komfort und Grip einhergehen. Inzwischen ist natürlich auch der Nobby Nic in den diversen Addix-Gummimischungen verfügbar. Für die hier getestete 2,6″-Variante gibt es nur das Speedgrip-Gummi.
- Dimension 29″ x 2,60
- ETRTO 65-622
- Luftdruck 1,2–2,6 bar
- Gewicht 950 g
- Gummimischung Addix Speedgrip
- Karkasse 67 tpi
- Seitenwand SnakeSkin
- www.schwalbe.com
- Preis 67,90 € (UVP) | Bikemarkt: Schwalbe Nobby Nic 2,6″ kaufen

Nobby Nic 2,6″ – In der Hand
Erst einmal braucht man natürlich einen Rahmen oder eine Gabel, in die ein so großer und breiter Reifen passt – sollte man zumindest meinen. Folglich haben wir das Ibis Ripley Gen 3 und eine RockShox Pike in der 29″ Boost-Variante gewählt sowie die Reifen auf adäquate Felgen (Newmen mit 35 mm Innenweite) gezogen und siehe da: So breit sehen die Teile gar nicht aus. Auch der Messschieber bestätigt: Ja, das sind schon breite Reifen, aber eben nicht ungewöhnlich breit. Wer einen klassischen 2,4″ Reifen gewöhnt ist, der wird nicht beeindruckt sein. Der Grund ist: 2,6″ klingt nach mehr, als es dann im Falle des Schwalbe Nobby Nic tatsächlich ist. Konkret reden wir von 65 mm Breite auf einer 35 mm Felge, womit er sich wirklich als Semiplus-Reifen bezeichnen lassen muss … oder gar als Viertel-Fett?!
Aufbau
Dennoch: Es ist der breiteste Nobby Nic, den es von Schwalbe in 29″ jemals gab und dadurch auch so ziemlich der schwerste Nobby Nic, den es bisher gab – die Waage bleibt erst bei 950 g stehen. Das Profil sieht aus, wie seit Jahren gewohnt, und tatsächlich entsprechen die Stollenabstände ziemlich genau denen der schmaleren Version. In Sachen Gummi hat man leider keine Auswahlmöglichkeiten (Addix Speedgrip) und auch nur eine Karkasse (Snakeskin) steht zur Verfügung. Aber das macht dann wenigstens die Auswahl leicht.

Montage
Auch wenn der Schwalbe Nobby Nic 2,6″ nicht ganz so breit ausfällt, wie man es erwarten mag: Man kann den Reifendruck eindeutig absenken. In unserem Fall genügten 1,1 bis 1,3 bar, was ungefähr 0,2 bar weniger als mit einem 2,35″-Reifen ist. Der Reifen flutscht nur mit Seifenwasser auf der Flanke leicht ins Felgenhorn – dort sitzt er dann aber sehr gut. Das Tubeless-Setup gelang bei einem Reifen super einfach, beim anderen benötigte es einiges Rotieren und Wenden, bis dieser wirklich dicht saß.

Auf dem Trail
Wir begannen unseren MTB-Reifen Test gemächlich und machten Strecke auf Schotter, Asphalt und – auch das bot das Frühjahr 2018 noch lange – Schnee. Eins vorneweg: Auf Schnee bietet der 29+-Reifen nur minimale Vorteile gegenüber einem einige Millimeter schmaleren Reifen. Ein Durchbruch ist das nicht. Aber die gute Nachricht ist: Der Reifen rollt insgesamt gut – zumindest für einen breiten, grobstolligen Reifen. Auf hartem Untergrund halten sich die Vibrationen in Grenzen, da die Stollen auf der Lauffläche eng aneinander greifen, und auf Schotter walkt die fein gewebte Karkasse sanft. Gleichzeitig steigt der Komfort durch den geringeren Reifendruck und auch die Traktion bergauf ist immer wieder überzeugend (und besser als beim schmaleren Nobby Nic).


Aber es geht natürlich nicht immer nur geradeaus – und Kurven sind durchaus ein interessantes Thema mit breiten, weichen Reifen. Klar, wir reden hier nicht von einem Fatbike- oder Plus-Niveau. Es geht jedoch unverkennbar in die Richtung. Wenn also der Luftdruck mal nach ein paar Tagen etwas zu weit abgefallen ist und man versehentlich mit 0,9 bar die Abfahrt angeht, dann wird es zumindest ein schwammiges und früher oder später auch ein plattes Vergnügen. Für uns steht fest: Der Grat zwischen komfortabel und undefiniert ist schmal. Das Ärgerliche: Was sich auf dem einen Trail genial anfühlt, kann auf dem nächsten schon wieder unpassend sein. Die Moral der Geschichte: Am Ende den Reifen doch ein wenig härter fahren, dann bleiben einem Self-Steering und schwammiges Fahrgefühl erspart. Dabei büßt man zwar ein wenig des genialen Schluckvermögens ein, aber insgesamt scheint es uns der beste Kompromiss zu sein: Der Reifen greift super, fühlt sich in Kurven sehr gut an und bietet bei Wurzeln und Steinen eine Menge Komfort.

Notwendigerweise beschleunigen die schwereren Reifen schlechter, weshalb wir sie für einfaches Gelände und eine Sprint-fokussierte Fahrweise nicht empfehlen würden. Für denjenigen, der auf der Suche nach Sicherheit, Traktion und Komfort ist, dürften 2,6″ ein guter Kompromiss sein. Für den ernsthaften Enduro-Einsatz sind hingegen die Seitenwände zu dünn und das einzig verfügbare Gummi nicht abfahrtslastig genug.
Haltbarkeit
Wir fuhren den Schwalbe Nobby Nic 29″ x 2,6″ ein halbes Jahr lang und können eine gute Haltbarkeit attestieren. Trotz regelmäßiger Liftunterstützung und entsprechenden Tiefenmetern steht der Reifen noch gut da. Die Kanten der Stollen werden eher rund, als dass die Stollen selbst abreißen würden.

Fazit zum Nobby Nic 2,6″
Die 2,6"-Zwischengröße präsentiert sich als gute Wahl für ganz normale Mountainbiker, die weder bergauf noch bergab um Sekunden kämpfen, sondern schlicht einen Allrounder für jede Lebenslage suchen. In den allermeisten Situationen gäbe es einen besseren Spezialisten als den Schwalbe Nobby Nic 29" x 2,6" – dieser muss dann allerdings an anderer Stelle wieder Abstriche machen.

Pro / Contra
Stärken
- großes Volumen, aber noch nicht schwammig
- geringer Rollwiderstand
- vorhersagbarer, solider Grip
Schwächen
- richtiger Luftdruck schwer zu finden
- spürbar schwerer als 2,35"-Variante
Testablauf
Die Schwalbe Nobby Nic-Reifen in Größe 29″ x 2,6″ wurden uns vom Hersteller für den Test zur Verfügung gestellt. Wir sind sie im Verlauf eines halben Jahres sowohl auf unseren Hometrails, als auch in hochalpinem Gelände in Sölden und Davos gefahren.
Hier haben wir die Schwalbe Nobby Nic 2,6″-Reifen getestet
- Selbst treten: Münchner Haustrails und Hausberge
- mit Lift: Sölden, Davos
Testerprofil
- Testername: Stefanus Stahl
- Körpergröße: 177 cm
- Gewicht (mit Riding-Gear): 70 kg
- Schrittlänge: 82 cm
- Armlänge: 65 cm
- Oberkörperlänge: 63 cm
- Fahrstil: Verspielt, sauber und mit vielen Drifts
- Was fahre ich hauptsächlich: Trail, Enduro
- Vorlieben beim Fahrwerk: Die richtige Mischung aus Komfort und Popp macht’s
- Vorlieben bei der Geometrie: Relativ niedrig, relativ lang
Preisvergleich
Was haltet ihr von 2,6″ breiten Reifen? Wäre der Schwalbe Nobby Nic eine Option für euch?
52 Kommentare
» Alle Kommentare im ForumJa ne ist klar ne - ein Reifen wird immer nur in GENAU einer Version betrachtet - andere Größen, Karkassen etc. sind nicth zulässig.
UND wenn man ihn nicht kaufen kann (woran ich nicht glaube) existiert er auch nicht. 😵
EDIT: Sorry, nehm es teilweise zurück. Es gibt ihn gar nicht. Das nächste mal aber dann besser fragen, ob es ihn gibt. Die Frage nach Shop impliziert, dass er käuflich zu erwerben ist.
Maxxis ist da leider schon immer etwas eigen gewesen.
Zum Nobby Nic im Allgemeinen gibt es natürlich von jedem Hersteller eine Alternative. Bei speziell dieser Version in 2.6x29" sieht es aber eben anders aus. Der MK ist zwar im Prinzip das Conti Pendant, aber den gibt es nur 2,3" bzw. 58mm. Also nur vergleichbar zum "standard" Nobby in schmaler.
Den Forekaster gibt es in 29" nicht mal als WT und nur in 2,35", fällt also auch in eine andere Kategorie.#
Echte Alternativen zum getesteten Nobby wären:
1.) Vittoria Mezcal 29 x 2,6"
2.) Bontrager XR4 Team Issue TLR 29 x 2,6"
3.) Maxxis Rekon 29 x 2,6"
Den Vittoria habe ich seit einiger Zeit in Gebrauch, um 1,2bar auf einer 30mm Felge, weigt nur 850g und bisher völlig Pannenfrei und ohne Schwächen.
Aber: Ich fahre damit ausschließlich Touren und CC, kein Park, keine Alpen. Daher schon gut zu hören das der NN das auch (weitestgehend) weggesteckt hat. Für den Einsatz greife ich auch lieber zu den o.g. Hans Dampf, Rock Razor, Trail King, Minion etc ...
Hallo
Der Stadler verkauft einen Nobby Nic 29x2,6 ohne Apex mit angeblich 850 Gramm. Gibts den 2,6er überhaupt ohne Apex ?
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