Santa Cruz Hightower LT im Test: Wie macht man ein schnelles Bike noch schneller? Man verpasst ihm noch ein Quantum mehr Federweg – nichts anderes als das hat Santa Cruz beim neuen Hightower LT gemacht. War das normale Hightower schon bergab eine ganz schöne Ansage, fehlte dem schnellen 29er am Heck noch etwas Federweg, um als vollwertiges Endurobike auf den härtesten Strecken dieser Welt zu glänzen. Wir hatten die Möglichkeit, das Santa Cruz Hightower LT fünf Tage über die Trails in Whistler zu jagen – hier ist unser Test!
Steckbrief: Santa Cruz Hightower LT
Einsatzbereich | Enduro |
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Federweg | 150 mm/148 mm |
Laufradgröße | 29ʺ |
Rahmenmaterial | Carbon |
Gewicht (o. Pedale) | 13,2 kg |
Rahmengrößen | S, M, L, XL, XXL |
Website | www.santacruzbicycles.com |
Zwei Buchstaben können einen großen Unterschied machen: Mit dem Zusatz “LT” haben die Kalifornier im Juli die aufgebohrte und rundum EWS-taugliche Version des 29″-Alleskönners Santa Cruz Hightower vorgestellt. Was sich groß geändert hat? Optisch wenig, im Endeffekt zum braveren, kleinen Bruder Hightower eine Menge. Laut Santa Cruz erhielt man Mitte 2016 von Enduro-Teamfahrer Mark Scott die Anfrage, ob man dem Hightower nicht noch etwas mehr Federweg entlocken könnte – 135 mm Federweg seien schlichtweg zu wenig für harte EWS-Strecken, wenngleich der Rest des Bikes anstandslos funktionieren würde.
Während am Hauptrahmen im Vergleich zum Hightower alles so blieb wie es war, kitzeln zwei neue Umlenkhebel nun 148 mm Federweg aus dem VPP-Hinterbau heraus. Auch vorne wurde der Federweg um 10 mm aufgebohrt. Wir haben den edlen Carbon-Boliden auf den harten Bike Park-in Whistler und den traumhaften Enduro-Trails in British Columbia getestet!
Geometrie
Um das Santa Cruz Hightower LT noch mehr Richtung Rennstrecke zu trimmen, wurden im Vergleich zum Vorgänger einige Änderungen vorgenommen. Während sich der Reach um 7 Millimeter verkürzt (468 mm statt 475 mm bei unserem Testrad in Größe XL), haben die Kalifornier den Lenkwinkel um 0,6° auf 66,4° abgeflacht. Passend dazu sind die Kettenstreben auf 438 mm angewachsen. Der Sitzwinkel wird ebenfalls ein halbes Grad flacher und sorgt so für satte 42 mm Zuwachs in der Oberrohrlänge. Erhältlich ist das Santa Cruz Hightower LT in fünf Größen von S bis XXL.
Größe | S | M | L | XL | XXL |
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Sitzrohrlänge | 390 mm | 420 mm | 450 mm | 490 mm | 510 mm |
Oberrohrlänge | 577 mm | 605 mm | 627 mm | 653 mm | 692 mm |
Steuerrohrlänge | 90 mm | 95 mm | 100 mm | 110 mm | 130 mm |
Lenkwinkel | 66,4° | 66,4° | 66,4° | 66,4° | 66,4° |
Sitzwinkel | 73,7° | 73,7° | 73,7° | 73,7° | 73,7° |
Kettenstrebenlänge | 438 mm | 438 mm | 438 mm | 438 mm | 438 mm |
Radstand | 1146 mm | 1173 mm | 1195 mm | 1223 mm | 1261 mm |
Reach | 398 mm | 423 mm | 443 mm | 468 mm | 498 mm |
Stack | 609 mm | 614 mm | 618 mm | 628 mm | 646 mm |
Tretlagerabsenkung | 32 mm | 32 mm | 32 mm | 32 mm | 32 mm |
Ausstattung
- Federgabel Fox 36 Float Performance Elite (150 mm)
- Dämpfer Fox Float Performance Elite DPX2 (148 mm)
- Antrieb SRAM X01 Eagle
- Bremsen SRAM Guide RSC
- Laufräder Santa Cruz Reserve 30 Carbon
- Reifen Maxxis Minion DHR II EXO TR (2,4″)
- Cockpit Santa Cruz Bicycles AM Carbon (800 mm) / Race Face Æffect R (50 mm)
- Sattelstütze RockShox Reverb Stealth
Modellvariante | R | S | XE | X01 | XX1 |
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Material | Carbon C | Carbon C | Carbon C | Carbon CC | Carbon CC |
Gabel | RockShox Revalation RC 150 | FOX 36 F150 Performance | FOX 36 Float Performance Elite 150 | FOX 36 Float Performance Elite 150 | FOX 36 F150 Factory |
Dämpfer | FOX Float Performance DPS | FOX Float Performance DPS | FOX Float Performance Elite DPX | FOX Float Performance Elite DPX | FOX Float Factory DPX Kashima |
Schaltung | SRAM NX | SRAM GX Eagle | Shimano XT M8000 | SRAM X01 Eagle | SRAM XX1 Eagle |
Kettenblatt | Race Face Aeffect 30T | SRAM GX Eagle 30T | Race Face Turbine 30T | SRAM X1 Eagle Carbon 30T | SRAM XX1 Eagle 30T |
Kassette | SRAM XG1150 CS 10-42T | SRAM XG1275 Eagle 10-50T | E13 TRS Race 11SPD Cassette 9-46T | SRAM XG1295 Eagle 10-50T | SRAM XG1295 Eagle 10-50T |
Kette | SRAM PC1110 | SRAM GX Eagle 12 SPD | Shimano SLX M7000 | SRAM X01 Eagle 12 SPD | SRAM XX1 Eagle 12 SPD |
Bremsen | SRAM Level T | SRAM Guide R | Shimano XT M8000 | SRAM Guide RSC | SRAM Guide Ultimate |
Lenkungslager | Cane Creek 10 IS Integrated Headset | Cane Creek 40 IS Integrated Headset | Cane Creek 40 IS Integrated Headset | Cane Creek 40 IS Integrated Headset | Cane Creek 110 IS Integrated Headset |
Lenker | Race Face Aeffect R 35x780 20 mm Rise | Race Face Aeffect R 35x780 20 mm Rise | Santa Cruz Bicycles AM Carbon Bar 35x800 mm | Santa Cruz Bicycles AM Carbon 35x800 mm | Santa Cruz Bicycles AM Carbon 35x800 mm |
Vorbau | Race Face Ride 50 mm | Race Face Aeffect R 50 mm | Race Face Aeffect R 50 mm | Race Face Aeffect R 50 mm | Race Face Turbine R 50 mm |
Griffe | Santa Cruz Palmdale Grips | Santa Cruz Palmdale Grips | Santa Cruz Palmdale Grips | Santa Cruz Palmdale Grips | Santa Cruz Palmdale Grips |
Vorderradnabe | Novatec D711 Front Hub 15x110 mm | Novatec D641 Front Disc Hub 15x110 mm | Novatec D641 Front Disc Hub 15x110 mm | DT 350 15x110 mm 28H Front Hub | I9 15x110 mm 28H Front Hub |
Hinterradnabe | Novatec D462 Rear Disc Hub 12x148 (XD) | Novatec D642 Rear Hub 12x148 (XD) | Novatec D642 Rear Hub 12x148 (XD) | DT 350 148x12 28h Rear Hub XD | I9 148x12 28h Rear Hub XD |
Felgen | WTB STP i29 TCS 29 | E13 TRS 29 32h 30mm | E13 TRS 29 32h 30mm | E13 TRS+ 29 28h 30mm | E13 TRS+ 29 28h 30mm |
Optionale Felgen | - | - | - | Santa Cruz Reserve 30 Carbon Rim | Santa Cruz Reserve 30 Carbon Rim |
Reifen | Maxxis Minion DHR 29x2.4 3c EXO TR | Maxxis Minion DHR 29x2.4 3c EXO TR | Maxxis Minion DHR 29x2.4 3c EXO TR | Maxxis Minion DHR 29x2.4 3c EXO TR | Maxxis Minion DHR 29x2.4 3c EXO TR |
Sattelstütze | RF Aeffect 31.6 Dropper | RockShox Reverb Stealth 31.6 | RockShox Reverb Stealth 31.6 | RockShox Reverb Stealth 31.6 | RockShox Reverb Stealth 31.6 |
Sattel | WTB Volt Race | WTB Volt Race | WTB Silverado Pro | WTB Silverado Pro | WTB Silverado SLT |
Gewicht | 14,05 kg | 13,76 kg | 13,41 kg | 13,17 kg | 12,59 kg |
Preis | 4.399 € | 4.899 € | 5.599 € | 6.999 € | 8.499 € |
Im Detail
Fünf Tage haben wir in Whistler Zeit, uns nach einem Jahr Hightower-Abstinenz mit dem LT-Nachfolger vertraut zu machen. Zur Verfügung gestellt wird uns ein Santa Cruz Hightower CC in der X01-Variante inklusive Upgrade auf die neuen, hauseigenen Santa Cruz Reserve-Laufräder aus Carbon. In dieser Ausführung hat der edle Carbon-Bolide einen Preis von über 8000 € – dafür erhält man neben dem Rahmen in der (noch) leichteren und edleren CC Carbon-Ausführung auch eine äußerst solide Ausstattung. Eine 12-fache SRAM X01 Eagle-Schaltgruppe soll in Verbindung mit der Race Face Æffect-Kurbel für eine ausreichend große Bandbreite sorgen, der an einem Race Face Æffect-Vorbau montierte 800 mm breite Carbon-Lenker kommt ebenso aus eigenem Hause wie die sündteuren, auf schlauchlosen Maxxis Minion DHR II laufenden Santa Cruz Reserve-Laufräder, die den Gesamtpreis des Rades in empfindliche Höhen katapultieren.
Entschleunigt wird das Santa Cruz Hightower LT von einer SRAM Guide RSC-Bremsanlage mit 180 mm großen Bremsscheiben. Eine RockShox Reverb sorgt mit 170 mm Verstellbereich für Variabilität, Platz genommen wird auf einem WTP Silverado Pro-Sattel. Komplettiert wird unser Testbike „nur“ von einem Fox Performance-Fahrwerk, bestehend aus Float Performance Elite DPX-Dämpfer und 36 Float Performance Elite 150-Federgabel. Diese ist ab Werk mit 2 Volumenspacern ausgestattet; an dieser Einstellung verändern wir für den Testzeitraum nichts.
Optisch wirkt das Bike (fast) ausnahmslos edel: Das tiefglänzende Grau ist dezent, aber elegant, die Züge bis auf das Hinterradbremse intern verlegt – gerade in Bezug auf den Renneinsatz steht hier die Möglichkeit, schnell eine defekte Hinterradbremse zu tauschen, vor dem Designaspekt, auf ein optisch störungsfreihes Unterrohr hinunterzublicken. Die innenliegende Zugverlegung allerdings ist smart und aufwendig gelöst: Im Rahmen laufende Carbon-Röhren führen die Kabel, sodass man keine Probleme mit den typischen Unterrohr-Fummeleien hat, sollte mal etwas getauscht werden. Auf der Oberseite des Unterrohrs ist trotz Dämpfer mit Ausgleichsbehälter genug Platz für eine Trinkflasche. Per ISCG-Aufnahme lässt sich eine Kettenführung montieren – auf eine Umwerfer-Aufnahme verzichtet Santa Cruz am Hightower LT hingegen.
Die Optik der Carbon-Laufräder zeugt nicht von epischen Designschlachten, sondern kennzeichnt sich lediglich durch einen roten Balken am Ventil. Apropos Laufräder: Im Gegensatz zum 135 mm-Hightower fällt die 27,5 Plus-Option weg und somit auch die Flip Chip-Anpassung der Geometrie. Eine Laufradgröße, eine Geometrie: So einfach ist das beim HTLT. Lack und Bike generell sind perfekt verarbeitet, Santa Cruz bietet hier – für viel Geld – auch kompromisslos viel Qualität.
Auf dem Trail
Mit einem 700 hm-Uphill zum Trail im Hinterland von Whistler starten wir zünftig und mit perfekten Bedingungen: Eine Schotterstraße wechselt sich mit technischen Segmenten ab, von flach bis sehr steil geht es zügig den Berg hinauf. Angesichts des mir persönlich etwas zu flachen Sitzwinkels habe ich den Sattel etwas nach vorne geschoben. So sitzt es sich angenehm zentral. Auch wenn der Reach auf dem Papier etwas kürzer ist als beim regulären Hightower, steigt das Vorderrad – auch dank der etwas verlängerten Kettenstreben – erst sehr spät. Der VPP-Hinterbau sorgt auch im offenen Modus für ein nahezu wippfreies Pedalieren und generiert in technischen Bergauf-Passagen ordentlich Traktion. Race-Enduro? Fehlanzeige! Bergauf fühlt sich das Santa Cruz Hightower LT an wie ein Trailbike.
Der Trail beginnt im oberen Teil mit einigen sehr steilen Fels-Rollern in Verbindung mit Drops und anspruchsvollen, technischen und steilen Waldpassagen. Das Santa Cruz Hightower LT folgt jeder Linie willig und zeigt sich kontrolliert – allerdings sollte man mit den etwas steiferen Carbonlaufrädern selbstbewusst umgehen. Die Gesamtkonstruktion mit Carbon-Rahmen und -Laufrädern fährt sich direkt und verzeiht kleine Fahrfehler weniger gutmütig als vergleichbare Alu-Pendants.
Generell gilt hier: Je schneller, desto Hightower LT. Das Bike kann auch langsam, spielt aber seine Stärken generell dann aus, wenn es ruppiger wird. Zwar ist es kein Bügeleisen – hier wurde klar der Race-Einsatz bedacht, in dem man zwischendurch auch mal treten muss – dafür kann man die Bremse in den meisten Situationen aber bedenkenlos aufmachen. Auch wenn das Hightower LT nicht mit dem Top-Fahrwerk von Fox ausgestattet ist, stehen Dämpfer und Gabel der teureren Kashima-Edition in kaum etwas nach. In Kompressionen – und davon gibt es auf den Trails abseits des Bike Parks viele – tauchen trotz minimal weniger Luftdruck im Fahrwerk weder Gabel noch Hinterbau weg, sondern geben den Federweg präzise dann komplett frei, wenn man ihn wirklich braucht.
In der Ebene reicht ein kurzer Antritt und das Santa Cruz Hightower LT beschleunigt eindrucksvoll. Die steifen Laufräder in Kombination mit der nicht minder steifen Carbonrahmen-Konstruktion lassen kaum Energie liegen, sodass man auf leichteren Trails zügig eine hohe Geschwindigkeit erreicht und diese auch beibehält. Das Bike führt exakt das aus, was man im Sinn hat: Präzise lässt sich das Hightower um Kurven drücken, über kleine Kicker fliegen und durch Wellen pushen.
Weg vom Trail, hin zum Park: Im Bike Park Whistler altert ein Rad schnell, laufen Bremsen und Handgelenke heiß. Hauptfeinde eines Fahrrads sind hier hohe Kurvenkompressionen, Bremswellen und harte Schläge auf den technischen und schnellen Trails. Hohen G-Kräften trotzt das Hightower LT grimmig und eindrucksvoll kontrolliert – selten habe ich auf einem Endurobike aus engen Anliegern soviel Energie wieder mit hinausgenommen. Die 29”-Laufräder flubbern nicht so wild wie kleinere Felgen über Bremswellen und können diese so definitiv besser ausgleichen.
Trotz des niedrigen Gewichts – in Whistler sind Sprünge eher auf Downhillbike-Gewichte zugeschnitten, was wir in der Vergangenheit schon öfter schmerzhaft erfahren mussten – fliegt das Rad kontrolliert über die Kicker der A-Line, Crank It Up oder Freight Train. Die Federelemente sind gut aufeinander abgestimmt und bei zentraler Fahrposition arbeiten Dämpfer und Gabel ausgewogen miteinander, sodass unsere einzigen Einstellungen, die von den Empfehlungen abwichen, sich auf wenige Klicks an den Zugstufen beschränkten.
Dennoch: Ein Downhill-Bike ist das Santa Cruz Hightower LT nicht. Will es aber auch gar nicht sein. Zwar sind die 150 mm Federweg ein ordentliches Brett, aber butterweich wie eine Downhill-Sänfte verhält sich das schnelle Carbonbike nicht: Auch auf sprunglastigen Strecken sollte man nicht allzu nachlässig mit seinen Lines umgehen und im Hinterkopf behalten, dass das Gesamtkonstrukt Santa Cruz Hightower LT eine robuste, aber nicht extrem fehlerverzeihende Geschichte erzählt. Festzuhalten allerdings bleibt, dass das Hightower LT auf solchen Trails beweist, dass man mit einem Bike, welches wie ein Trailbike klettern kann, auch in Bikeparks keine Angst haben muss.
Das ist uns aufgefallen
- Tiefes Cockpit Wer eher hohe Fronten mag, sollte einen entsprechenden High Riser verbauen. Wir sind das Bike sowohl mit dem ab Werk montierten, 20 mm flachen Santa Cruz Carbon-Lenker als auch mit einem Spank Spike Vibrocore mit satten 50 mm Rise gefahren. Die Unterschiede waren im Bikepark und auf schnellen Trails gering, aber speziell auf technischeren Trails, die mehr Körpereinsatz (beispielsweise beim Überspringen von Hindernissen) erforderten, bot die hohe Front mehr Kontrolle.
- Scheibengröße Dass die SRAM Guide RSC mit 200 mm in Whistler funktioniert, hatten wir bereits in einem früheren Test der Bremse erfahren. Die 180 mm-Variante muss bei steilen, langen Abfahrten, auf denen die Bremse zwingend oft am Anschlag gefahren wird, bei einem schwereren Fahrer wie mir relativ schnell die Segel streichen. Wir würden uns ab Rahmengröße L ab Werk größere Scheiben wünschen.
- Federelemente Kashima hin oder her: Auch die Fox Performance Elite-Produkte arbeiten auf einem sehr hohen Niveau …
- Federelemente II … doch bei einem Bike, das über 8.000 € kostet, wären die Factory-Produkte aus der Fox-Palette auch nicht fehl am Platz
- Defekte In unserem fünftägigen Testzeitraum und ebenso fünfstelligen Tiefenmetern gab es keine weiteren Vorkommnisse oder Defekte. Sowohl die Santa Cruz Reserve-Laufräder wie auch die sonstigen Anbauteile haben den harten Einsatz absolut schadlos überstanden.
Fazit – Santa Cruz Hightower LT
Kaum eine Formulierung ist abgedroschener als die eierlegende Wollmilchsau – und dennoch trifft diese auf das Santa Cruz Hightower LT zu. Mit dem Plus an Federweg ist das bisher schon konsequent allroundfähige Bike noch schneller, noch kompromissloser geworden: Vom Bikepark über schnelle Enduro-Race-Strecken bis hin zur entspannten Trailrunde lässt das HTLT kaum Wünsche offen. Durch das geringe Gewicht und den wippfreien Hinterbau kurbelt es fix bergauf; mit 150 mm Federweg, starkem Hinterbau und robusten Anbauteilen limitiert das Hightower LT bergab nur das eigene Fahrkönnen. Die Front ist eher niedrig, der Preis ist Santa Cruz-typisch hoch: dafür allerdings gibt es auch ein top-verarbeitetes Bike, das sich praktisch in jedem Einsatzgebiet wohlfühlt.
Pro / Contra
Stärken
- tolle Allround-Performance
- exzellente Verarbeitung
- gut abgestimmtes, ausbalanciertes Fahrwerk
Schwächen
- für große Fahrer recht niedriger Stack
- etwas zu flacher Sitzwinkel
- $$$$
Testablauf
Das Santa Cruz Hightower LT wurde uns für den Testzeitraum von Santa Cruz zur Verfügung gestellt und musste sich sowohl im Bike Park, als auch auf den technischen und natürlichen Trails in Whistler beweisen.
- Bike Park Whistler: Harte, fordernde Trails mit tausenden Bremswellen, Drops, Steinfeldern und Sprüngen. Durchschnittliche Tiefenmeter pro Abfahrt: 1000
- Whistler Hinterland: Geheime und nicht so geheime Trails mit langen Steilstufen, Felsen, Wurzelfeldern und engen wie flowigen Sektionen
Testerprofil
Körpergröße | 193 cm |
Schrittlänge | 98 cm |
Oberkörperlänge | 61 cm |
Armlänge | 59 cm |
Gewicht | 97 kg |
- Fahrstil
- verspielt und sauber
- Ich fahre hauptsächlich
- Enduro, Trails, Pumptrack/Park/Street
- Vorlieben beim Fahrwerk
- Progressiv, nicht zu soft, schnelle Zugstufe
- Vorlieben bei der Geometrie
- Eher kürzerer Hinterbau, Lenkwinkel nicht extrem flach, die Front darf gern etwas höher