Steckbrief: Santa Cruz 5010 2019
Einsatzbereich | Trail |
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Federweg | 130 mm/130 mm |
Laufradgröße | 27,5ʺ |
Rahmenmaterial | Aluminium, Carbon |
Rahmengrößen | XS, S, M, L, XL |
Website | www.santacruzbicycles.com |
Liest man sich die Beschreibung von Santa Cruz über das neue 5010 durch, könnte man glatt meinen, das 27,5″-Trailbike mit 130 mm Federweg vorne und hinten habe so etwas wie eine eingebaute Fahrspaß-Garantie. Eher evolutionär als revolutionär fallen die Veränderungen gegenüber dem Vorgänger aus. Neben einer nun deutlich geradlinigeren Optik beziehen sich die Änderungen in erster Linie auf die Geometrie: Mit einem kürzeren Sitzrohr, einem längeren Reach, einem steileren Sitzwinkel und einem flacheren Lenkwinkel folgt Santa Cruz ganz dem Länger-und-flacher-Trend, ohne allzu große Experimente einzugehen. Vor knapp drei Jahren ist diese Rechnung beim Vorgänger voll aufgegangen – aber wie schlägt sich das kleine Trailbike im Zeitalter der 29″-Boliden gegen die Konkurrenz? Wir haben die 8.299 € teure CC-Variante des Santa Cruz 5010 2o19 inklusive Upgrade auf die edlen Reserve Carbon-Laufräder über die staubtrockenen Trails in Freiburg und den französischen Alpen gejagt.

Geometrie
Santa Cruz bietet das neue 5010 in fünf Größen von XS bis XL an und deckt damit ein sehr breites Spektrum ab. Radikal fällt die Geometrie nicht aus, ist aber insgesamt sehr auf der Höhe der Zeit. Im Vergleich zum Vorgänger ist der Lenkwinkel flacher und der Sitzwinkel steiler geworden – die Veränderung von knapp 1° soll für bessere Uphill-Eigenschaften und mehr Stabilität bei hohen Geschwindigkeiten sorgen. Dank durch die Bank weg kurzer Sitzrohre kann man bei Bedarf auch zum nächstgrößeren Rahmen greifen, ohne zu wenig Beinfreiheit zu haben. Unverändert sind die 425 mm kurzen Kettenstreben geblieben – das soll den verspielten Charakter des Trailbikes unterstreichen.
Über einen Flip Chip an der Umlenkwippe lässt sich außerdem die Geometrie anpassen: In der High-Einstellung werden Lenk- und Sitzwinkel um jeweils 0,3° steiler, der Reach wächst um wenige Millimeter und das Tretlager klettert 4 mm nach oben. Da das neue Santa Cruz 5010 dank massig Reifenfreiheit mit bis zu 2,8″ breiten Reifen kompatibel ist (und optional auch als Plus-bereifte Variante ausgeliefert wird), bietet der Flip Chip außerdem die Möglichkeit, den Einfluss der großvolumigeren Reifen auf die Geometrie zu kompensieren. Bei unserem Testrad in Größe L treffen ein 66,2° flacher Lenkwinkel und ein Reach von 457 mm auf ein 74,9° steiles und 430 mm kurzes Sitzrohr. Knappe 330 mm trennen das niedrige Tretlager vom Boden der Tatsachen.
Größe | XS | S | M | L | XL |
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Oberrohr | 539 mm | 575 mm | 598 mm | 621 mm | 661 mm |
Lenkwinkel | 66,2° | 66,2° | 66,2° | 66,2° | 66,2° |
Steuerrohr | 100 mm | 120 mm | 130 mm | 140 mm | 170 mm |
Sitzwinkel | 74,9° | 74,9° | 74,9° | 74,9° | 74,9° |
Sitzrohr | 370 mm | 380 mm | 405 mm | 430 mm | 460 mm |
Kettenstrebe | 425 mm | 425 mm | 425 mm | 425 mm | 425 mm |
Tretlagerhöhe | 330 mm | 330 mm | 330 mm | 330 mm | 330 mm |
Tretlagerabsenkung | 24 mm | 24 mm | 24 mm | 24 mm | 24 mm |
Reach | 387 mm | 417 mm | 437 mm | 457 mm | 487 mm |
Stack | 573 mm | 591 mm | 600 mm | 609 mm | 636 mm |
Radstand | 1106 mm | 1143 mm | 1167 mm | 1191 mm | 1233 mm |
Größe | XS | S | M | L | XL |
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Oberrohr | 538 mm | 574 mm | 597 mm | 620 mm | 660 mm |
Lenkwinkel | 66,5° | 66,5° | 66,5° | 66,5° | 66,5° |
Steuerrohr | 100 mm | 120 mm | 130 mm | 140 mm | 170 mm |
Sitzwinkel | 75,2° | 75,2° | 75,2° | 75,2° | 75,2° |
Sitzrohr | 370 mm | 380 mm | 405 mm | 430 mm | 460 mm |
Kettenstrebe | 425 mm | 425 mm | 425 mm | 425 mm | 425 mm |
Tretlagerhöhe | 334 mm | 334 mm | 334 mm | 334 mm | 334 mm |
Tretlagerabsenkung | 20 mm | 20 mm | 20 mm | 20 mm | 20 mm |
Reach | 390 mm | 420 mm | 440 mm | 460 mm | 490 mm |
Stack | 570 mm | 589 mm | 598 mm | 607 mm | 634 mm |
Radstand | 1106 mm | 1142 mm | 1166 mm | 1190 mm | 1232 mm |

Ausstattung
AL, C, CC, Rahmenset, Plus-Varianten: Das neue Santa Cruz 5010 2019 wird in einer Vielzahl verschiedener Ausstattungen erhältlich sein. Der clever designte Hinterbau bietet Platz für Reifen mit einer Breite von bis zu 2,8″, weshalb das neue 5010 zusätzlich zu jeder regulären Version auch als Plus-Variante mit breiten Felgen und 2,6″-Bereifung von Maxxis erhältlich sein wird. Neben drei Komplettbikes aus Aluminium (3.199 € bis 4.699 €) unterteilt Santa Cruz die Carbon-Ausführungen in gewohnter Manier in C und CC, wobei letztere auf einem leichteren, aber eben auch teureren Carbon-Rahmen basieren. Die drei C-Bikes kosten zwischen 4.499 € und 6.399 €, ab einem Preis von 7.099 € ist die günstigste CC-Ausführung des Santa Cruz 5010 2019 erhältlich. Die drei teuersten Varianten des edlen Trailbikes kosten zwischen 8.299 € und 9.699 € – inklusive Santa Cruz Reserve Carbon-Laufräder. Wer lieber individuell ein Santa Cruz 5010 aufbauen möchte, hat dank zweier Rahmensets aus Aluminium (1.999 €) oder CC-Carbon (3.099 €) ebenfalls die Möglichkeit dazu.
Unser Testrad – ein 5010 CC X01 Reserve, das immerhin stolze 8.299 € kostet – ist insgesamt sehr stimmig ausgestattet. Die 130 mm Federweg werden von einer Fox 34 Float Performance Elite und einem dazu passenden DPX Float Performance Elite-Dämpfer kontrolliert. Ein SRAM X01-Antrieb stellt eine ausreichende Bandbreite für nahezu alle Anstiege zur Verfügung, verzögert wird mit SRAM Guide RSC-Bremsen. Ein Highlight am Testrad sind mit Sicherheit die Santa Cruz Reserve 27-Felgen – vier der insgesamt zehn Komplettvarianten des neuen 5010 kommen mit den edlen Carbon-Felgen, auf die die Kalifornier eine lebenslange Garantie bieten. Ein 50 mm kurzer Race Face Æffect-Vorbau, ein breiter Carbon-Lenker von Santa Cruz und eine RockShox Reverb mit ausreichend bemessenen 150 mm Verstellweg runden das Gesamtpaket ab.
- Federgabel Fox 34 Float Performance Elite (130 mm)
- Dämpfer Fox DPX2 Float Performance Elite (130 mm)
- Antrieb SRAM X01 Eagle
- Bremsen SRAM Guide RSC
- Laufräder Santa Cruz Reserve 27 / DT Swiss 350
- Reifen Maxxis Minion DHF / Maxxis Minion DHRII
- Cockpit Santa Cruz AM Carbon (780 mm) / Race Face Æffect R (50 mm)
- Sattelstütze RockShox Reverb (150 mm)
Alle erhältlichen Varianten des neuen Santa Cruz 5010 findet ihr auf der Website von Santa Cruz.


Im Detail
Auf den ersten Blick erkennt man sofort, dass es sich auch beim neuen 5010 um ein Santa Cruz handelt. Ein einteiliger Hinterbau aus Carbon, zwei Umlenkwippen und das klassische VPP-System am Hinterbau, die Position des Dämpfers, der horizontal unter dem Oberrohr sitzt: All das erinnert stark an den Vorgänger und dessen zeitloses Design. Doch bei näherem Hinsehen entdeckt man die ein oder andere durchaus auffällige Veränderung: Der Bereich rund um das Tretlager wirkt nun deutlich wuchtiger. Das liegt vor allem daran, dass der Hinterbau nicht mehr asymmetrisch ist, sondern von beiden Seiten die untere Umlenkwippe in die Zange nimmt. Das Oberrohr wirkt nun deutlich kantiger und fällt nicht sanft geschwungen ab, sondern bildet vom Steuerrohr bis zum kurzen Sitzrohr eine gerade Linie. Durch die zahlreichen kleineren und größeren Veränderungen wirkt das neue Santa Cruz 5010 nun wie eine wuchtigere Version des kürzlich vorgestellten XC-Fullies Blur. Diese neue Geradlinigkeit steht dem kalifornischen Trailbike.
Seinerzeit kontrovers diskutiert, mittlerweile aber ein sehr etablierter Standard ist der Boost 148-Hinterbau, auf den Santa Cruz auch am neuen 5010 setzt – ebenso wie auf ein geschraubtes Tretlager, das viele Hobby-Mechaniker freuen dürfte. Ebenfalls positiv hervorzuheben ist der großzügige Gummischutz auf der Kettenstrebe. Der zweilagige Protektor ist vorne sehr weit nach oben gezogen – eine mehr als sinnvolle Anpassung. Die Möglichkeit, einen Umwerfer zu montieren, gibt es nun nicht mehr: Das neue Santa Cruz 5010 ist ein reines 1x-Bike.



In der Vergangenheit hat Santa Cruz nahezu durchweg auf eine extern verlegte Bremsleitung gesetzt. Damit ist nun Schluss: Alle Kabel werden durch den Hauptrahmen geführt, was für eine sehr aufgeräumte Optik sorgt. Die Leitungseingänge befinden sich nun etwas niedriger an der Seite des Steuerrohrs. Dank interner Leitungskanäle im vorderen Rahmendreieck lassen sich die Kabel sehr leicht durch den Rahmen führen und klappern außerdem nicht. Zwischen Unterrohr und Hinterbau treten die Kabel aus dem Rahmen, um dann wieder intern durch die beiden Sitzstreben geführt zu werden.
Über einen kleinen Flip Chip an der oberen Wippe lässt sich die Geometrie des Santa Cruz 5010 2019 anpassen. Der Effekt fällt jedoch relativ moderat aus: Lenk- und Sitzwinkel verändern sich um 0,3°, außerdem wandert das Tretlager um 4 mm nach oben oder unten und der Reach verkürzt bzw. verlängert sich um wenige Millimeter. Doch der Flip Chip hat einen weiteren Zweck: Der Hinterbau des 5010 bietet nämlich massiv Platz für Reifen bis zu einer Breite von 2,8″. Auf Wunsch ist das Trailbike der Kalifornier auch mit 2,6″ breiten Maxxis-Reifen und Santa Cruz Reserve 37-Felgen mit einer Innenbreite von 37 mm – der Name ist Programm – erhältlich. Diese Reifenbreite bietet laut Santa Cruz mehr Volumen und Traktion als traditionelle Reifen, ohne ein zu schwammiges oder undefiniertes Gefühl zu vermitteln. Da die großvolumigen Reifen in der Regel etwas höher bauen, ist die niedrige Flip Chip-Einstellung also vor allem dafür da, die Geometrie mit Plus-Bereifung leicht anzupassen.
Ein Flaschenhalter lässt sich problemlos auf der Oberseite des Unterrohrs montieren, auf der Unterseite des Unterrohrs kann man bei Bedarf sogar eine zweite Trinkflasche mit sich führen. Zwei Optionen hat man auch bei der Farbe des Santa Cruz 5010 2019: Neben der von uns gefahrenen Variante in einem hellen Lila-Farbton ist das überarbeitete Trailbike der Kalifornier außerdem noch in einer matten Dunkelgrau-Lackierung erhältlich.


Auf dem Trail
Laut Santa Cruz dürfte das neue 5010 das wohl spaßigste Bike im Angebot der Kultmarke sein. Danny MacAskills Fahrrad der Wahl? Verwandelt Trails in Pumptracks? Und liebt es, durch die Lüfte bewegt zu werden? Die bislang erhältliche Version des Trailbikes, das genau genommen auf den Namen Santa Cruz 5010-2 hört, konnte vor etwa drei Jahren in unserem Test dank spritzigem Fahrverhalten, gelungener Geometrie, einem ausreichend progressiven Hinterbau und einer steifen Rahmenkonstruktion sehr überzeugen. Um das Fazit der Neuauflage an dieser Stelle vorwegzunehmen: Das neue Santa Cruz 5010-3 knüpft genau dort an.
„The 5010 is the most fun you can have on two off-road wheels, and Danny MacAskill’s wee bike of choice. Turning trails into pump tracks and logs into launches this bike begs to spend as much time above the ground as on it.“ – Santa Cruz Bicycles
Dank motorisiertem Shuttle-Gefährt bleibt uns während unseres Tests ein langer Anstieg zwar erspart, doch die abwechslungsreichen Trails in und rund um die inoffizielle deutsche Mountainbike-Hauptstadt Freiburg bieten neben sehr vielen Tiefenmetern auch zahlreiche flache Tret- und Sprintpassagen sowie knackige Gegenanstiege. Dank des steilen Sitzwinkels nimmt man auch bei voll ausgefahrener Sattelstütze bergauf eine sehr zentrale Position zwischen den Achsen ein. So dürfte man auch längere Anstiege problemlos und vor allem komfortabel bewältigen können. Der Hinterbau zeigt sich VPP-typisch antriebsneutral. Im offenen Modus des Fox DPX2 bietet das Heck in wurzeligen Uphill-Passagen genügend Traktion – und auch auf sanfteren Anstiegen ist ein Griff zum Plattform-Hebel des Dämpfers nicht notwendig. Mit einer Höhe von 330 mm in der Low-Position ist das Tretlager des neuen Santa Cruz 5010 allerdings recht niedrig. In technischen Gegenanstiegen und auch auf stein- und wurzeldurchsetzten Trails kann es deshalb durchaus mal vorkommen, dass die Kurbelarme mit dem Boden in Kontakt kommen. Insgesamt macht das neue 5010 bergauf aber eine sehr gute Figur. Die steife Rahmenkonstruktion sorgt vor allem in Kombination mit den edlen Santa Cruz Reserve-Laufrädern dafür, dass das Rad den Input der Beine direkt in Vortrieb umsetzt.



Auch bergab vermittelt das neue Santa Cruz 5010 2019 ein Fahrgefühl, das wohl am besten mit dem Adjektiv „direkt” beschrieben ist. Spielerisch leicht lässt sich das Trailbike aufs Hinterrad ziehen und um enge Kurven zirkeln. Dank kurzer Kettenstreben und niedrigem Tretlager hat man das Gefühl, im Rad zu stehen, und fühlt sich sofort sehr wohl an Bord des neuen 5010s. Vor allem auf flowigen Abschnitten und kurvigen Trails ist das 5010 voll und ganz in seinem Element. Der Hinterbau bietet viel Gegenhalt und ist vergleichsweise progressiv. Wir starten die erste längere Abfahrt des Tages zunächst mit 25 % Sag im Fox DPX2-Dämpfer und reduzieren den Negativfederweg im Verlauf unseres Tests auf 30 %. Durch diese Anpassung steht man etwas tiefer im Federweg und der Hinterbau folgt kleineren Unebenheiten besser, ohne dass man Gefahr läuft, das Heck würde an der nächstbesten Kante direkt durchschlagen. Analog stellen wir den Rebound des Dämpfers einige Klicks schneller als üblich ein – eine Maßnahme, die gut zum verspielten Charakter des neuen 5010 passt. Dadurch lässt sich noch leichter jede kleine Welle als natürlicher Absprung nutzen und die Abfahrten verkommen zu einer Suche nach Linien, auf denen man möglichst oft Luft zwischen die Reifen und den Untergrund bringen kann.
Die große Stärke des neuen 5010 ist, dass es eben kein Baller-Bolide oder hipper Racer sein will, sondern ein verspielter und vielseitiger Begleiter, mit dem man zwar keine KOMs holt, dafür aber die Spaßwertung gewinnt
In ruppigem Gelände ist das neue Santa Cruz 5010 ein zuverlässiger Begleiter. Man darf jedoch nicht vergessen, dass es unterm Strich ein 27,5″-Trailbike mit 130 mm Federweg vorne und hinten ist. Für ein Rad dieser Kategorie kommt das 5010 erst spät in einen Grenzbereich. Wer auf der Suche nach einem schnellen Enduro-Gerät für grobes Gelände ist, der wird mit dem Santa Cruz Nomad oder dem Hightower LT aber besser bedient sein. Die große Stärke des neuen 5010 ist, dass es eben kein Baller-Bolide oder hipper Racer sein will, sondern ein verspielter und vielseitiger Begleiter, mit dem man zwar keine KOMs holt, dafür aber die Spaßwertung gewinnt.
Will man trotzdem mit seinen Enduro-Kollegen die Trails unsicher machen, dann geht das natürlich, erfordert auf längeren Abfahrten aber eine gewissen Fitness: Die Ermüdung steigt, weil insgesamt mehr Schläge an den Fahrer weitergereicht werden als auf einem Bike mit mehr Federweg. Das gilt auch für Passagen mit kleineren Unebenheiten, die man nicht überfliegen kann. Hier wäre ein 29er vermutlich etwas besser aufgehoben. Interessant ist der Ansatz von Santa Cruz, dem neuen 5010 sehr viel Reifenfreiheit zu spendieren und es auch mit 2,6″ breiten Maxxis-Reifen und Reserve 37-Laufrädern anzubieten – je nach Perspektive also vergleichsweise dünne Plus-Reifen oder … dünne Minus-Reifen? Diese Ausführung konnten wir leider nicht testen, der Komfort dürfte sich aber auf langen Abfahrten mit vielen kleineren Schlägen erhöhen.




Das ist uns aufgefallen
- Ansichtssache I Das neue Santa Cruz 5010 2019 ist nach wie vor ein abfahrtsorientiertes Trailbike mit 130 mm Federweg, guten Uphill-Fähigkeiten und verspieltem Charakter. Natürlich ist ein Enduro-Bike mit mehr Federweg auf ruppigen Trails der komfortablere und schnellere Begleiter – doch das 5010 will so ein Bike auch gar nicht sein.
- Ansichtssache II 29er sind derzeit voll im Trend und es sieht so aus, als wäre dies nicht nur eine temporäre Erscheinung. Santa Cruz setzt auch beim neuen 5010 nach wie vor auf die kleineren 27,5″-Laufräder. Dadurch vermittelt das Rad bei hohen Geschwindigkeiten und aufeinanderfolgenden Schlägen zwar nicht so viel Sicherheit wie ein vergleichbarer 29er, ist dafür aber auch verspielter. Was man nun bevorzugt, ist letztlich auch persönliche Präferenz.
- Laufräder Ein Lob muss man Santa Cruz für die Wahl der Laufräder und Reifen aussprechen: Die Reserve-Felgen zählen zu den besten derzeit erhältlichen Carbon-Optionen, haben eine lebenslange Garantie und sind vor allem im Vergleich zu manch anderem Kohlefaser-Vertreter nicht brutal steif. Und mit der Maxxis-Reifenkombination Minion DHF und Minion DHR II liegt man praktisch immer goldrichtig. Neuerdings ist auch das 5010 S in der günstigeren C-Carbon-Ausführung optional mit dem 1200 € teuren Carbon-Laufrad-Upgrade erhältlich.
- Details Auch bei den zahlreichen kleinen Details merkt man, dass Santa Cruz seine Hausaufgaben gemacht hat. Gelungener Kettenstreben-Schutz, der vorne weit genug nach oben gezogen ist? Check. Geschraubtes Tretlager? Platz für einen Flaschenhalter? Check. Einen kleinen Abzug in der B-Note gibt’s jedoch für die Kabelverlegung. Diese ist an sich sehr gelungen – die Kabel werden optisch sauber und geräuschfrei durch den Hauptrahmen und den Hinterbau geführt –, doch dort, wo sie in einem Boden aus dem Unterrohr austreten, kommen sie mit der Trinkflasche in Berührung, was zum ein oder anderen Klappern führen kann. Ein paar kleine Streifen Velcro oder Slapper Tape dürften hier effektiv Abhilfe schaffen.
- Flip Chip Über einen Flip Chip lassen sich Lenkwinkel, Sitzwinkel und Tretlager-Höhe minimal anpassen. Wir sind das neue Santa Cruz 5010 durchweg in der Low-Einstellung erfahren. Ein Wechsel in die High-Einstellung könnte sich aber durchaus als sinnvoll erweisen: In der niedrigen Einstellung ist das Tretlager sehr niedrig. Zwar verändert sich die Geometrie durch den Flip Chip nicht dramatisch. Doch Santa Cruz weist darauf hin, dass die niedrige Flip Chip-Einstellung in erster Linie dafür da ist, die um die Geometrie bei der Verwendung von Plus-Laufrädern anzupassen. Rumexperimentieren dürfte sich hier lohnen!


Fazit – Santa Cruz 5010 2019
Das neue Santa Cruz 5010 2019 ist ein sehr zuverlässiger und spaßiger Begleiter, der bergauf eine gute Figur macht und bergab vor allem auf flowigen, kurvenlastigen Trails dank verspieltem Charakter, passender Geometrie und progressivem Hinterbau voll und ganz in seinem Element ist. Auch ruppige Strecken lassen sich mit dem kalifornischen Trailbike gut bewältigen, erfordern aber einen sauberen Fahrstil und eine entsprechende Fitness. Ein Baller-Bolide ist das neue 5010 ebenso wenig wie ein hippes Race-Bike – dafür ist es aber gut möglich, dass man am Ende des Trails die Spaß-Wertung souverän für sich entschieden hat.

Pro / Contra
Stärken
- agiles und verspieltes Fahrverhalten
- gute Uphill-Eigenschaften
- progressiver Hinterbau
- Detaillösungen
Schwächen
- das Fahrvergnügen hat seinen Preis

Testablauf
Wir konnten das neue Santa Cruz 5010 2019 zwei Tage lang auf den abwechslungsreichen Trails in und rund um Freiburg sowie den natürlichen Abfahrten im französischen Samoëns fahren. Danke Shuttle-Service mussten wir einen Großteil der Anstiege nicht aus eigener Kraft zurücklegen – neben sehr vielen Tiefenmetern hatten alle Abfahrten aber auch genügend knackige Gegenanstiege, um die Uphill-Fähigkeiten des neuen 5010 zu testen. Getestet wurde die 8.299 € teure X01 CC-Variante mit Reserve-Laufrädern. Die Reisekosten für den Test wurden von Santa Cruz getragen.
Hier haben wir das Santa Cruz 5010 2019 getestet
- Freiburg: Abwechslungsreiche Abfahrten auf überwiegend hartem, trockenen Boden mit vielen Tiefenmetern, knackigen Gegenanstiegen und einem guten Mix aus flowigen, gebauten Trails und ruppigen, verblockten Strecken.
- Samoëns: Lange Abfahrten auf feinstem Werxboden, inklusive Abstecher auf die Strecken des Bike Parks.
- Fahrstil
- Räder auf dem Boden, saubere Linienwahl
- Ich fahre hauptsächlich
- Trail, Enduro
- Vorlieben beim Fahrwerk
- relativ straff mit viel Dämpfung, Heck eher langsam
- Vorlieben bei der Geometrie
- mittellanges Oberrohr, hoher Stack, lange Kettenstreben, flacher Lenkwinkel
40 Kommentare
» Alle Kommentare im Forumich hab das 5010 mit 140mm getravelter 34er. Ist ein geiles Bike. Hab noch das nomad 4 mit 180mm vorne. Die ewige diskussion ob 27,5 oder 29er nervt mich schon ein wenig. Ich hab noch keinen einzigen grund gefunden warum ich auf 29er wechseln sollte und ich bin 1600km mit einem gefahren. Die Bikes sind generell viel schwerer und das gewicht ist genau dort wo ich es nicht will - am laufrad. Das 27,5er ist viel spritziger im Antritt. Wenn man kein Racer ist der um jede millisekunde kämpft sind 29er für 95% der leute eher nachteilig.
LOL
Bravo! Für so eine Erkenntnis muss man erstmal nen altesThema hochholen?
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