Der zehnfache Weltmeister Nino Schurter scheint beim zweiten Lauf der Cross-Country-Weltcupserie auf einem Prototyp eines elektronisches Fahrwerk aus dem Hause RockShox unterwegs zu sein. Das „Flight Attendant“-System wurde von RockShox bereits vor eineinhalb Jahren für die Dämpfer und Federgabeln der Gravity-Sparte vorgestellt, nun scheint der XC-Markt an die Reihe zu kommen. Wir haben erste Bilder und Infos aus Lenzerheide!
Das erste große Doppelweltcupwochenende mit Downhill- und Cross-Country-Rennen in Lenzerheide in der Schweiz scheint der Startpunkt einer neuen Innovationswelle im Rennsport zu sein. Bereits im Feld der Downhill-Pilotinnen und -Piloten konnten wir etliche Prototypen entdecken, die teilweise mit vielen Tricks und Hilfsmitteln den beobachtenden Fans geheim gehalten werden. Aber auch in der Cross-Country-Disziplin gibt es zumindest eine große Neuigkeit, die in Lenzerheide erstmalig von aufmerksamen Beobachtern entdeckt wurde.
Weltmeister Nino Schurter setzt beim Versuch, seinen 34. Weltcupsieg zu erringen, auf ein RockShox Flight Attendant-Fahrwerk – zumindest lässt dies eine angebrachte Box an der Krone und dicke Aufschriften an den Tauchrohren seiner RockShox SID-Federgabel vermuten. Flight Attendant ist die Bezeichnung des 2021 vorgestellten elektronischen Fahrwerks von RockShox, das basierend auf verschiedensten Sensoren Änderungen am Setup vornehmen kann. Ausführliche Details zur Funktionsweise des Systems findet ihr in unserem Test (Test: RockShox Flight Attendant). Bis zuletzt schaffte es das Flight Attendant-System jedoch nicht unbedingt den Durchbruch, auf den Trails sah man die elektronisch gesteuerten Modelle Zeb, Lyrik, Pike und Super Deluxe bis dato kaum.
Bereits zur Vorstellung der Modellserie wurde darüber spekuliert, ob und wann eine Anwendung im Cross-Country-Bereich vollzogen werden würde, zumal dort die Wechsel zwischen verschiedenen Fahrwerksmodi eine besonders hohe Relevanz besitzen. Viele XC-Profis schwören auf Remote-Lockout-Optionen, einige Hersteller bieten dafür sogar Lösungen mit drei verschiedenen Einstellungsmodi an.
Nino Schurter ist nun der erste Fahrer, der mit einem Flight-Attendant-System auf einer Cross-Country-Rennstrecke gesichtet wurde. In Lenzerheide scheint auch keine andere Fahrerin oder kein anderer Fahrer in den Genuss des Prototyps des XC-Fahrwerks zu kommen. Genaue Informationen, ob und inwiefern sich das System an den Cross-Country-Modellen vom bisher bekannten unterscheidet, ist unklar. Ein genauer Blick auf die Anbauteile an der Gabelkrone lassen zumindest darauf schließen, dass die XC-Version in weiten Teilen der Gravity-Version ähnelt. Ein Schriftzug des AXS-Integrationssystems, das bisher hauptsächlich im Kontext der elektronischen Schaltung von SRAM bekannt ist, deutet zusätzlich darauf hin. Da Schurters Scott Spark den Dämpfer elegant im Inneren des Rahmens versteckt, können wir auch nur vermuten, dass Schurter auch am Hinterbau auf eine elektronische Ansteuerung setzt.
Was glaubt ihr? Wann wird das elektronische Fahrwerk im Cross-Country-Bereich salonfähig?
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