RockShox Deluxe Ultimate im ersten Test: Kann man ohne Piggyback überhaupt ordentlich Fahrrad fahren? Ja, Inline-Dämpfer ohne Ausgleichsbehälter erleben mit dem Aufschwung der Trailbikes ein Revival. Viele Features der großen Brüder werden auf die kleinen Dämpfer übertragen. Trotz geringeren Ölvolumens sind sie potenter denn je und bringen neben einer Gewichtsersparnis auch eine Ersparnis beim Bauraum mit sich. RockShox hat am Deluxe angesetzt und verbessert. Herausgekommen ist der Deluxe Ultimate mit neuer Dämpfungsarchitektur. Wir konnten schon einen ersten Eindruck gewinnen.
RockShox Deluxe Ultimate: Infos und Preise
Der RockShox Deluxe Ultimate zielt auf den XC- bis Trail-Einsatz ab. Das Ultimate-Level wird in zwei verschiedenen Versionen angeboten – entweder mit Lenker-Remote oder mit am Federbein selbst verstellbarer Low Speed-Druckstufen-Dämpfung. Wie alle Dämpfer der Deluxe-Reihe wird auch der Deluxe Ultimate nicht in den klassischen Einbaumaßen angeboten, sondern ist ausschließlich in metrischen Längen – mit oder ohne Trunnion-Mount – verfügbar.
- Einbaustandards Metric, Trunnion
- Feder nur DebonAir, MegNeg zum Nachrüsten
- Dämpfung neue Dämpfung
- Farben Schwarz
- Gewicht 340 g (Herstellerangabe, 210 x 55 mm), 391 g (Nachgewogen, 205 x 62,5 mm Trunnion)
- www.sram.com
Preis RockShox Deluxe Ultimate: Aktuell nicht für den Verkauf im Aftermarket vorgesehen | Bikemarkt: RockShox Deluxe kaufen
Im Detail
Auch wenn die größten Neuerungen im Inneren des Dämpfers realisiert wurden, erkennt man von außen ebenfalls einige Änderungen. Ein neuer Verstellknopf sitzt auf der Luftkammer und lässt direkt erkennen: Der Deluxe bekommt eine externe Anpassung der Low Speed-Druckstufe. Ab Werk ist der Ultimate-Dämpfer in Nullstellung eingestellt. Dreht man den Knopf auf in die Minus- oder Plus-Stellung, erhält man entsprechend weniger oder mehr Dämpfung.
Während die Standard-Luftkammer unverändert geblieben ist, wurde an der Dämpfung gefeilt. Wie auch an den Dämpfern und der neuen Charger 2.1-Dämpfung, kommt eine Kolbendichtung ohne Schlitz zum Einsatz. So will man die maximale Kontrolle über den Ölfluss garantieren. Aus gleichem Grund wird die Lowspeed-Druck- und Zugstufe neu aufgebaut. Wie üblich, verwendet man hier ein Nadelventil – dieses wird über den Verstellknopf angesteuert und kann in seiner Größe verändert werden. Dahinter sitzt zusätzlich noch ein neues Shimstack, welches die Grunddämpfung bereitstellt. Zusätzlich verschließt es die Öl-Durchlässe, bei der entgegengesetzten Kolben-Bewegung. So kann sichergestellt werden, dass zum Beispiel beim Ausfedern kein Öl durch die Druckstufe zurückfließen kann.
Als zusätzliche Option bietet RockShox ab sofort die MegNeg-Luftkammer an. Diese ersetzt die Standard-Kammer komplett und kommt mit vergrößerter Negativ-Luftfeder. Im Vergleich zur Werkseinstellung lässt sich die Negativ-Feder auf bis zu 211 % Größe aufbohren. Durch Gummi-Ringe kann man in ca. 12 % Schritten auf 164 % Größe reduzieren. Große Negativ-Federn linearisieren die Federkennlinie und verbessern dadurch vor allem den Gegenhalt zur Mitte des Hubs. Mit der MegNeg-Option und den bekannten Volumenspacern bekommt man also die Möglichkeit, seine Federkennlinie sehr genau abzustimmen.
Erster Eindruck: RockShox Deluxe Ultimate
Nach Fox DHX2 und RockShox Super Deluxe ist der Deluxe Ultimate der dritte Dämpfer, den wir im Mondraker Foxy fahren können. Dank großer Luftkammer fühlt sich der Dämpfer nicht zu progressiv an und harmoniert gut mit dem Hinterbau des spanischen Bikes. Der Dämpfer arbeitet sehr sensibel und folgt dem Untergrund gut – Probleme mit der Traktion gab es keine. In Anliegern passte die Balance aus Front und Heck sehr gut, um das Rad gleichmäßig im Federweg zu halten. Im ersten Eindruck zeigt sich der vermeintlich simple Dämpfer von einer sehr potenten Seite. Der RockShox Deluxe Ultimate dürfte dank vielfältiger Einstellmöglichkeiten das Zeug dazu haben, vielen Hinterbauten ihr Potenzial zu entlocken.
Inline-Dämpfer oder lieber einen mit Piggyback – worauf vertraut ihr?
Testablauf
Der RockShox Deluxe Ultimate wurde an einem Bike getestet, das wir mitsamt aktueller RockShox Lyrik RC2 und Super Deluxe nach Sintra gebracht haben. Das Setup wurde in Zusammenarbeit mit Dämpfer-Ingenieur Chris Mandell erarbeitet. Zum Test wurden wir von SRAM/RockShox nach Sintra eingeladen. Die Kosten für Unterbringung und Transport wurden vom Hersteller übernommen.
Hier haben wir den RockShox Deluxe Ultimate getestet
- Sintra, Portugal Abwechslungsreiche Trails, von schnell und offen, bis eng und technisch, gespickt mit großen Sprüngen, vielen Steinen, offenen Kurven und Anliegern
- Fahrstil
- flüssig
- Ich fahre hauptsächlich
- Downhill, Enduro
- Vorlieben beim Fahrwerk
- auf der straffen Seite, viel Druckstufe, Balance zwischen Front und Heck
- Vorlieben bei der Geometrie
- vorne lang, hinten mittellang, flacher Lenkwinkel
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