Renthal Revo-F-Test: Renthal, die Profis für den Cockpitbereich, weiten ihr Portfolio um Flatpedale aus. Wie sich das neue Revo-F-Flatpedal auf den Trails schlägt, erfahrt ihr in unserem Test.
Renthal Revo-F Flatpedal: Infos und Preise
Ein vernünftiges Flatpedal ist doch einfach das Beste für die aktuellen Bedingungen mit durchweichten und rutschigen Trails. Da kommt das neue Revo-F-Flatpedal von Renthal wie gerufen. Das Revo-F ist das erste Pedal der Cockpit-Experten und wandert ab sofort für einen Preis von 179,95 € beim Händler eures Vertrauens über die Ladentheke. Es kommt mit 10 verstellbaren Pins je Seite und ist in den Farben Schwarz und Gold erhältlich. Das Gewicht liegt bei 492 g pro Paar.
- Pin-Anzahl 10 je Seite
- Farben Schwarz / Gold
- Verfügbarkeit ab sofort
- Gewicht 492 g (Paar, inklusive 5,5 mm Pins)
- www.renthal.com
- Preis (UVP) 179,95 €
Im Detail
Flatpedale gibt es auf dem Markt in Hülle und Fülle von vielen Herstellern. Man muss schon ziemlich von seinem Produkt überzeugt sein, um sich in dieses überschwemmte Haifischbecken zu begeben und dort überleben zu wollen. Renthal schicken ihr neues Revo-F Flatpedal in ebendieses Haifischbecken und wollen dank smarter Features Jäger und nicht Gejagte sein. Und es wird nicht bei diesem Debüt-Pedal bleiben – in der Zukunft erwarten uns weitere Flat- und Klickpedale für alle Disziplinen, mit denen Renthal den Markt aufmischen will. Wir sind gespannt!
Das Herzstück des Revo-F ist die konkave Alu-Plattform, die 10 Pins je Seite fasst. Die Plattform wird zunächst geschmiedet, anschließend setzt die Fräse an, um die gewünschte Form zu erhalten. Das Design der Plattform ist laut Hersteller das Ergebnis eines Entwicklungsprozesses, bei dem etliche Prototypen mittels 3D-Druck getestet und immer weiter perfektioniert wurden, bis das Pedal in seiner aktuellen Form erschaffen war. Renthal hat beim Revo-F nach eigenen Angaben zwei wesentliche Ziele gehabt: Performance und Haltbarkeit.
Die Performance wird durch eine 100 x 104 mm große Plattform gewährleistet, die stark konkav ausfällt. Die als Schrauben ausgeführten Pins können mittels Washern zwischen 2,5 mm und 5,5 mm Länge eingestellt werden und wurden Renthal zufolge exakt an den Stellen positioniert, an denen auch die Schuhe beim Fahren stehen sollen. Dabei sitzen die Pins rund um das Achsgehäuse etwas tiefer, um dem konkaven Design zu folgen. Den Abstand der Plattform zur Kurbel wollen die Ingenieure bei Renthal so gewählt haben, dass bei zentralem Stand auf dem Pedal ausreichend Platz zwischen dem Schuh und der Kurbel besteht.
Die vorderen, beziehungsweise hinteren Kanten des Pedals sind mit einer großen, abgeschrägten Fläche versehen. Das soll nicht nur die Haltbarkeit der Plattform verbessern, sondern vor allem dafür sorgen, dass das Pedal bei Steinkontakt vom Stein abgleiten kann und nicht an einer ausgefrästen Stelle hängen bleibt.
Die mit einer Kontaktdichtung versehene Lagerung des Revo-F besteht aus einem extra breit ausgeführten Igus-Gleitlager an der Innenseite sowie drei Rillenkugellagern an der Außenseite des Pedals. Damit das tiefe, konkave Design des Pedals ausgeführt werden konnte, hat Renthal zwei kleinere Lager in Richtung Innenseite des Pedals verbaut. Ein etwas größeres Lager sitzt an der Außenkante.
Um Gewicht zu sparen, setzen einige Hersteller auf kurze Pedalachsen. Bei Renthal wurde eine gleichmäßigere Lagerlast, die eine lange Pedalachse und somit weiter außen liegende Lager mit sich bringen, einer kürzeren, aber leichteren Achse vorgezogen. Sollte die Lagerung mal verschlissen sein, gibt es von Renthal zum fairen Kurs von 17,45 € einen frischen Lagersatz. Ian Collins von Renthal hat das Pedal für mich binnen einer Minute mit Standardwerkzeug in seine Einzelteile zerlegt, der Zusammenbau dauert unwesentlich länger, sodass ein Service leicht und zügig von der Hand geht.
Renthal bietet folgende Ersatzteile für das Revo-F Flatpedal an:
- Service Kit 17,45 €
- Ersatzachsen 20,95 €
- Pin und Washer Kit 15,95 €
- Endkappen 6,45 €
Auf dem Trail
Wir konnten das Renthal Revo-F bereits in britischen Bedingungen auf unseren heimischen Trails testen. Die Lagerung läuft butterweich, der erste Stand fühlt sich auch mit Schuhgröße 47 vielversprechend an, soweit alles gut. Durch unseren kürzlich veröffentlichten Pedaltest haben wir viel Erfahrungen beim Testen von Pedalen sammeln können. Schnell war klar, Renthal haben verdammt viel richtig und wenig falsch gemacht.
Man sinkt tief in das konkave Pedal ein und spürt regelrecht, wie der Fußballen sich in die Plattform setzt. Trotz der moderaten Größe der Plattform haben meine Füße ausreichend Platz, was sicherlich an der Positionierung der Pins und dem recht langen Achsstumpf liegt. Auch hier zeigen die Daumen nach oben. Und auch beim Grip schnellt der Daumen schnell in die Höhe. Mit den langen Pins hat man auch in grobem Geläuf, wenn gefühlt alles außer Kontrolle gerät, einen super sicheren Stand.
Auf den ersten Ausfahrten hat das Revo-F bereits die ersten Klatschen kassiert und bleibt bislang von allen Misshandlungen, abgesehen von einem abgerissenen Pin, unbeeindruckt. An dieser Stelle sei jedoch erwähnt, dass die Pins penibel abgezählt sind, sodass man keinen Ersatz in identischer Länge verfügbar hat. Gibt’s was an der Performance auszusetzen? Stand jetzt, ganz klar nein. Einzig das Gewicht und der Preis könnten bei manchen die Freude bremsen.
Video: Revo-F x Chris Akrigg
Im Vergleich
Der Vergleich mit der Konkurrenz aus unserem großen Flatpedal-Vergleichstest liegt auf der Hand. Ich habe unseren Testsieger, das Aertime Dekade, bei einer Testsession im direkten Vergleich zum Renthal Revo-F gefahren. Beide Pedale gaben sich hier keine Blöße und dennoch sind Unterschiede spürbar. Das Aertime hat eine flache Plattform, die insgesamt größer ist als die des Revo-F. Der Stand ist super, der Grip auch, aber beim Aertime steht man nicht ganz so tief im Pedal wie beim Renthal. In Sachen Konkavität sind die Revo-F einfach nicht zu schlagen. Ich behaupte dieses Gefühl, so tief in einem Pedal zu stehen, hatte ich nur beim Renthal. Ist das Aertime jetzt schlechter? Ich würde sagen, nein. Beim Aertime bekomme ich die Sicherheit durch die große Plattform, auf der man sehr gut steht, beim Renthal eher durch die konkave Form. Man kann allerdings das sehr deutliche Mehrgewicht und den Aufpreis des Revo-F nicht von der Hand weisen.
Fazit – Renthal Revo-F
Renthal legt mit dem Revo-F-Flatpedal ein starkes Debüt hin. Aus unserer Sicht haben die Ingenieure hier fast alles richtig gemacht. Eine tiefe, konkave Plattform, viel Grip durch lange Pins, eine durchdachte Lagerung, eine gute Ersatzteilversorgung und die Möglichkeit, einen Service ohne Spezialwerkzeug durchführen zu können. Einzig das relativ hohe Gewicht und der vergleichsweise hohe Preis könnten potenzielle Kunden vom Kauf abhalten.
Pro / Contra
Pro
- tiefe, konkave Plattform
- super sicherer Stand und massig Grip
- gute Ersatzteilversorgung zu fairen Preisen
Contra
- relativ hohes Gewicht
- relativ hoher Preis
- keine Ersatzpins im Lieferumfang enthalten
Wie gefallen euch die neuen Renthal Revo-F-Flatpedale?
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