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Grand Finale – EWS #7 in Finale Ligure
Clementz und Moseley schreiben Geschichte [Fotostory]

Nach dem Auftakt in Punta Ala wurde am vergangenen Wochenende in Finale Ligure Radsportgeschichte geschrieben: Die erste Enduro World Series feierte ihr Finale und damit die ersten Gesamtsieger der Serie. In drei Klassen wurden die Sieger geehrt – und in allen drei Klassen kann man von dominierenden Sieger sprechen: Tracy Moseley [Frauen], Jerome Clementz [Herren] und Martin Maes [Junioren]. Nebenbei gewannen alle drei auch das Abschlussrennen auf den anspruchsvollen Trails rund um Finale Ligure. 

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#SuperEnduro2013 – EWS #7 – PRO6 Finale Ligure – Highlights from Superenduro TV on Vimeo.

Die Saison ist beendet – und das Finale in Finale bot spannende Rennactiom bis zum Schluss: Nur 2,7 Sekunden lagen am Schluss zwischen Gewinner Jerome Clementz und Jared Graves, die sich beide nichts schenkten.

Für den Franzosen Clementz reichte der Gesamttitel noch nicht – der Cannondale-Fahrer wollte noch ein weiteres Mal beweisen, dass er der Schnellste ist. „Jetzt habe ich zwei Gründe zum Feiern: Ich habe die EWS gewonnen, aber der wirkliche Gewinner ist das Enduro-Racing an sich, denn der Sport geht in die richtige Richtung“, so Clementz, nachdem er die Ziellinie überquert hatte.

Allerdings ging es beim Rennen nicht nur um den ersten Platz – auch der dritte Platz war von Fabien Barel und Young Gun Martin Maes hart umkämpft. Auf der letzten Etappe Caprazoppa führte ein kleiner Fahrfehler von Barel zu einem Sturz, was dem jungen Belgier Maes letztendlich den Platz auf dem Podium bescherte.

Der fünfte Platz ging an Remy Absalon, der sechste an Trans Provence-Gewinner Nico Lau, der in Top-Form antrat, aber durch die einminütige Zeitstrafe vom Samstag alle Siegchancen vorzeitig verpasste. Das hinderte ihn allerdings nicht daran, trotzdem nochmal alles zu geben: Von Platz 20 fuhr er am Schluss noch auf Rang 6. Hätte der keine Zeitstrafe bekommen, wären sogar rund 20 Sekunden Differenz zwischen Clementz, Graves und ihm dringewesen…

Bei den Damen hatte Tracy Moseley den Gesamt-EWS-Titel ebenfalls schon vorzeitig eingetütet – gewann allerdings auch beim Finale vor Anne-Caro Chausson und Cecile Ravenelle.

An diesem Wochenende endete in Finale Ligure eine Saison, die eine neue Ära im Mountainbike-Sport eingeläutet hat: Mit den Worten von Fabien Barel: „Der heutige Gewinner war der Enduro-Sport selbst, die Geburt einer neuen Ära mithilfe der EWS und SuperEnduro, die einen neuen Weg des Sports geebnet haben. Ich möchte jedem danken, der dafür gearbeitet hat – und diese Disziplin auf dieses hohe Niveau gehoben hat.“

Grand Finale – die Fotostory


# Welch besseren Austragungsort könnte es für ein solch historisches Enduro-Rennen geben als Finale Ligure – allein schon wegen des passenden Namens. 


# Zum großen Finale wurde nicht gekleckert, sondern geklotzt: Enduro ist längst ein Profi-Sport, mit allem was dazu gehört. 


# Rund 600 Fahrer waren gemeldet, weitere 300 standen auf der Warteliste. Letzten Endes waren es immerhin 450 Fahrer, die sich nach dem Training noch im Rennen gegen die Uhr messen wollten. 


# Bevor das wohl wichtigste Enduro-Rennen der Saison beginnen konnte, hielt Veranstalter Enrico Guala am Vorabend noch eine seiner bekannten Reden und erklärte nochmals in aller Ausführlichkeit das strikte Reglement. 


# Er hatte gut lachen… bei so viel potenzieller Kundschaft. 


# Am Samstagmorgen ging es früh aus den Federn…


# …nur die Fischer waren bereits auf dem Wasser. 


# Pünktlich um 08:30 Uhr starteten die ersten Top-Fahrer von der SuperEnduro-Bühne im Herzen Finale Ligures ins Rennen. 


# Eine Stunde lang hatte man Zeit, den Start der ersten Wertungsprüfung zu erreichen – ein entspannter Tagesanfang. 


# Begleitet wurde das Fahrerfeld von einem Tross Journalisten und Fotografen aus aller Welt. 


# Mit der Startnummer 1 ging er als erster ins Rennen: Jerome Clementz


# Nr. 113 – die dritte Starterin der Damen: die 10-fache DH-Weltmeisterin Anne Caro Chausson


# Mit Stage 2 war nicht zu spaßen: Die äußerst anspruchsvolle Strecke forderte ihren Tribut – nicht nur Joe Barnes erlitt auf Stage 2 einen Defekt, auch seine beiden Team-Kollegen Marco und Maxi. 


# Das auf den Bildern kaum zu erkennende Gefälle und der lose Untergrund machten die vielen Spitzkehren zur fahrtechnischen Meisterprüfung. 


# Noch ganz entspannt – zu entspannt: Nico Lau machte etwas zu lang Siesta und erreichte den Start in die zweite Tageshälfte zu spät – 1 Minute Zeitstrafe. 


# Red Bull Time Rush: Wie üblich in der SuperEnduro-Serie wurde die technisch anspruchsvollste Stage zum Red Bull Time Rush erklärt. Eine eigene Wertung mit eigenen Siegern. 


# Die dritte Wertungsprüfung brachte die Fahrer in die Bucht von Noli. 


# Nicolas Quere – man könnte fast meinen, er hätte es zum Einschlafen langweilig empfunden. 


# Manuel Ducci verabschiedete sich ins Gebüsch. 


# Kurze Verwirrung in Noli – der Blick aufs Handy gab jedoch schnell Aufschluss: Stage 4 wurde abgesagt. 


# David gegen Goliath, XC gegen 4X, Canyon gegen Specialized: Ines Thoma und Anneke Berten mussten bis zum Ende des großen EWS-Finales um Platz vier in der Gesamtwertung kämpfen. Am Ende siegte die junge Allgäuerin. 


# Gespannt wartete die versammelte Meute an Journalisten und Fotografen auf das Eintreffen der ersten Fahrer auf Stage 4. 


# Dann wurde den Wartenden mittgeteilt, dass die letzte Etappe aufgrund eines tragischen Sturzes auf Stage 1 abgesagt wurde. 


# Braaaap: So erklärt ein 3-facher DH-Weltmeister einem 10-fachen DH-Weltmeister, wie man schnell Rad fährt. 


# In Italien ist die Welt noch in Ordnung: Hübsche Frauen, wohin das Auge blickt – auch auf der Rennstrecke. 


# Am Samstagabend wurde bei SRAM schon mal ein wenig gefeiert: Die Jerome Clementz Fan-Gemeinde aus SRAM-Mitarbeiter zollte dem nach Val d´Isere frisch gebackenem EWS-Gesamtsieger ihre Anerkennung. 


# Sonntag: die letzten beiden Stages. Vor allen anderen machte sich das SuperEnduro-Media-Team auf den Weg zur Arbeit. 


# Rückrufaktion: Die um 08:00 Uhr gestarteten Fahrer Graves und Clementz wurden nochmals zum Start zurückzitiert, da auf der Strecke noch kein Sicherheitspersonal anwesend war. 


# Wieder zum Spaßen aufgelegt: Nico Lau hatte seinen Frust über die überflüssige Zeitstrafe vom Vortag wohl verdaut. Der Sieg war dennoch futsch. 


# Warten auf die Profis: In Italien wird Radsport gelebt – das gilt auch für Enduro-Rennen. Mit dem Auto fuhren die zahlreichen Zuschauer von Stage zu Stage, um zu Fuß zu den Schlüsselstellen zu pilgern. 


# Fan-Trikots sieht man nicht mehr nur im Fußball – auch am Streckenrand von Enduro-Rennen kann man sie neuerdings erblicken. 


# Während sich die Zuschauer im unteren Teil auf ihre Plätze begaben, startete oben an der Kappelle von St. Michele das Rennen. 


# Der Paradiesvogel unter den Enduristi: Cedric Gracia auf seinem Santa Cruz Tallboy LTc


# Jared Graves lag nach Tag 1 mit nur wenigen Sekunden hinter dem Führenden Jerome Clementz – er wollte jedoch den Sieg. 


# Und genau so fuhr er auch. 


# Auch Barel hatte zu kämpfen, musste er doch Platz 3 verteidigen. 


# Dennoch ging der Sieger vom Auftaktrennen in Punta Ala überraschend verhalten an die Sache heran: Wie er selbst zu Protokoll gab, scheinen ihn zum Ende der Saison etwas die Kräfte zu verlassen. 


# Trek World Racing Team-Fahrer 


# Ludovic May vom Norco Team wollte zum Saison-Ende nochmals zeigen, was in ihm steckt. 


# Kräftezehrende Auffahrten, lange Wertungsprüfungen und ein kaum fehlerverzeihender Untergrund – das Ergebnis: viele Stürze. 


# Nico Lau voll fokussiert: Den Sieg hatte er zu diesen Zeitpunkt durch seine Zeitstrafe vom Vortag schon verschenkt, dennoch zeigte er auf den einzelnen Stages, dass er dieses Wochenende der eigentliche Dominator war. 


# Der kürzeste Weg ist in der Regel auch der schnellste – einigen wurde dieser widerspenstige Busch jedoch zum Verhängnis. 


# Hinein in die grüne Hölle.


# Max Schumann kämpfte mit allen Kräften um die Krone des besten Deutschen – musste sich am Ende aber knapp Petrik Brückner geschlagen geben. 


# Manuel Ducci entschied sich für das Rennen in Finale für das neue Ripley 29er Enduro – seinem Ergebnis nach zu urteilen keine schlechte Entscheidung. 


# Eine der zahlreichen tückischen „Sandkasten-Passagen“. Der tiefe Staub erschwerte eine saubere und präzise Linienwahl. 


# Liam Moynihan von den Dudes Of Hazzard entging an dieser Stelle nur knapp einem Sturz.


# Petrik Brückner meisterte die Sektion souverän und nahm die direkteste Linie. 


# Allgemein war Brückner dieses Wochenende bestens unterwegs – mit Rang 33 war er der Schnellste unter den deutschen Fahrern. 


# Pechvogel des Wochenendes: Markus Reiser hatte das Glück nicht auf seiner Seite – im Training brach ihm erst sein Trainings-Bike, anschließend noch das Renn-Bike. Sportsmännischer Fairness sei Dank konnte der Oberbayer aber dennoch an den Start gehen, denn Ludwig Döhl lieh ihm sein Ersatzrad. 


# Marco Bühler wurde am ersten Tag von einigen Defekten gebeutelt, am zweiten Tag lief es für ihn deutlich runder. 


# Kaum eine Stelle sorgte an diesem Wochenende für so viele Stürze wie diese Felsrippen und der fiese Busch am Streckenrand. 


# Anita Gehrig musste um die vor ihr gestürzte Fahrerin herum zirkeln. 


# Immer wieder setzte am Sonntag leichter Nieselregen ein.


# Jerome Clementz fuhr zwar nicht die beste Gesamtzeit, verdiente sich nach Laus Zeitstrafe aber dennoch den Sieg. 


# Auch Graves hatte gegen Clementz nichts mehr auszurichten und musste sich letztlich mit Platz 2 begnügen. 


# Ihm war schon nach Tag 1 bewusst, dass er auf Platz 1 und 2 keine Aussichten mehr hatte. Das Ziel war die Verteidigung des dritten Platzes. 


# Team-Kollege Joe Barnes versuchte sich nach seinem Pech vom Vortag an Schadensbegrenzung und landete letzten Endes auf Rang 30. 


# Max Schumann fuhr sicher und ohne Komplikationen auf Rang 39.


# „So nicht!“ – dachte sich wohl Sven Martin als er sah, dass einige Short-Cuts, die im Training offen waren, nach dem Training abgetaped wurden. Kurzerhand versetzte er die Strecke wieder in ihren Trainingszustand. 


# Eine der Seiten des Enduro-Rennsports: Die Startreihenfolge bleibt über das gesamte Renngeschehen unverändert. Pech für Steve Peat, denn der hier zu sehende Fahrer in blau stürzte nahezu auf jeder Stage vor dem DH-Altmeister aus Großbritannien. 


# Außen oder Innen? Trotz des offensichtlichen Short-Cuts wählten viele Fahrer die Außenlinie. 


# Kurz vor der Siegerehrung am späten Nachmittag entschied sich Petrus dann die Schleusen zu öffnen. 


# Im stärksten Gewitter und bei strömendem Regen wurden die Sieger geehert. 


# Sieben Rennen – fünf Siege: Tracy Moseley sicherte sich nicht nur den Tagessieg, sondern damit auch den Gesamtsieg der ersten Enduro World Series


# Die Trophäe für die Sieger. Unter der angedeuteten Weltkugel befand sich eine Sammelbox mit Dingen aus den sieben verschiedenen EWS-Austragungsorten. 


# Seinen EWS-Gesamtsieg sicherte sich Jerome Clementz bereits in Val d´Isere. Sein Tagessieg in Finale Ligure war da nur das I-Tüpfelchen. 


# Gekonnt gewonnen: Jerome Clementz ist im Enduro das Maß der Dinge. 


# Freude unter Landsmännern. Fabien Barel gönnt seinem französischen Kollegen eine ausgiebige Sektdusche.


# Team-Wertung: 1. Trek World Racing // 2. Cannondale Overmountain // 3. Canyon Factory Enduro Team 


# Und auch er wurde nicht vom Sekt verschont: EWS-Initiator Chris Ball.


# Geschichtsträchtig: die ersten Gesamtsieger der ersten Enduro World Series [Jerome Clementz, Tracy Moseley und Junior Martin Maes]


# Die hat er sich verdient – eine Torte für den Sieger. 


# Was danach geschah, lässt sich nur mit dem Wetter beschreiben: feucht fröhlich 

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Bilder: Matteo Cappé, Giacomo Proserpio, Stefano Bertuccioli, Philip Ruopp & Maxi Dickerhoff

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