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Red Bull Rampage 2016
Neue Regeln – back to the roots

Elfte Red Bull Rampage – viele Veränderungen: Mit der 2016er Ausgabe des Freeride-Events möchte man sich mit einem neuen Spielplatz und neuem Event-Ablauf auf die Wurzeln des Events besinnen. Weg von 500 Sandsäcken, die einen perfekt sauberen Kurs im Hang ermöglichen – hin zu rohen Linien und reiner Handarbeit beim Linienbau. Statt riesigen Buddelteams sollen jedem Fahrer genau zwei „Digger“ zur Seite stehen.

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Kurz und knapp – das ist neu

2014 nahm ich selbst als „Digger“ und Fotograf an der Rampage teil und bekam einen tiefen Einblick in das Event – und so kann ich sagen, dass dort weitaus mehr passiert, als letztendlich in den Bildern und Videos transportiert wird. Die Red Bull Rampage ist sicher eines der prestigeträchtigsten Events der Mountainbikewelt und allein der Umstand, eingeladen zu werden, gleicht einem Ritterschlag. Wer dabei ist, möchte nicht nur in einem Stück das Event verlassen, sondern auch im besten Fall noch gut abschneiden. Ein Sieg macht einen Fahrer sicher legendär. Videos und Fotos der Läufe verbreiten sich nicht nur in der Mountainbike-Welt, sondern auch bis in die Massen-Medien.

Dies trägt sicher auch zu den teilweise angespannten Verhältnissen bei: Wenn der Hang geöffnet wird, kann es durchaus zu Diskussionen darüber geben, wer welche Linie für sich beansprucht, kreuzt oder gar einen von einer anderen Buddel-Mannschaft gebauten Sprung mitnutzt.  Vom Veranstalter werden den Fahrern und eine gewisse Menge Sandsäcke zur Verfügung gestellt: Diese helfen dabei, Landungen und Absprünge in losem Gelände zu befestigen und zu realisieren, was sonst nicht ohne weiteres machbar wäre.

Jeder Fahrer hat zusätzlich eine limitierte Anzahl von „Digger“ Bändchen, die er an „seine“ Helfer vergeben kann. So ist die Menge an Helfern limitiert und in Summe mit der vorgegebenen Zeit kann jeder Fahrer nur eine gewisse Komplexität an Baumaßnahmen realisieren.

Hier beginnt auch schon das Dilemma:

Was passiert, wenn ein Fahrer loszieht und im Baumarkt noch mal 500 Sandsäcke kauft? Was, wenn jemand eine benzinbetriebene Steinsäge mit auf den Berg hievt? Was, wenn aus die erlaubte Anzahl der Helfer überschritten wird?

Die beschriebenen Umstände ermöglichen, das rohe, steile Gelände zu zähmen. Breitere Linien und größere Absprünge und Landungen ermöglichen Tricks, die eigentlich eher auf perfekt gebauten Slopestyle-Kursen möglich sind. Ist das noch die Rampage? Wurde hier gegen Regeln verstoßen? In der Vergangenheit äußerte sich die Missgunst gegenüber zu stark gezähmten Linien in weniger Punkten durch die Judges, was für den Zuschauer via Live-Feed nicht immer nachvollziehbar war.

Was möchte man sehen – was nicht?

Rohe Linien, vergleichbar mit Big-Mountain-Skifahren, sollen wieder Einkehr halten.

# Diese Art der Linie ist für die 11. Auflage der Red Bull Rampage gewünscht - Wenig Sandsäcke. Hacken durchs "Big-Mountain-Gelände". Bernard Kerr nannte diesen Weg #theeasiestwaydown – das lassen wir einfach mal unkommentiert so stehen...
# Ski oder Bike? - Fast könnte man meinen, hier bewegt sich ein Big-Mountain-Skier durchs Gelände. Mitch Ropelato ist aber auf einem Demo unterwegs.

Sprünge wie dieser unfassbare Drop von Aggy erfordern tagelange Buddel-Arbeit und zahllose Sandsäcke. Ansonsten wären solche Sprünge nicht möglich. Die Frage ist, was die Teilnehmer realisieren wollen oder können – und was die Zuschauer sehen möchten.

# 2014: Aggy setzt neue Maßstäbe - 25,3m von Absprungkante bis zum Abdruck des Hinterrads
# Sandsack um Sandsack entsteht die massive Landung

Linien wie die von Zink und Strait waren 2014 nur mit einer Steinsäge realisierbar. Dies soll in Zukunft verboten sein – die Digger dürfen nur auf manuelle Werkzeuge zurückgreifen.

# Der "Digger" ist angeseilt... - ...Zink wird diesen Abschnitt ebenfalls auf dem Rad zurücklegen.
# Wegbereitung - Mit entsprechendem Muskeleinsatz lässt sich der Fels relativ gut in Form bringen.
# Autsch! - Aggy zerfetzt sich und seine Kurbel. Hiernach war die Rampage für ihn gelaufen. Gebaute Monster-Kicker sind nicht zwangsläufig sicherer als "kleine" Freeride-Linien.
# Brendogs Werk - Ein Mix aus Sandsäcken und Steinen. Soweit entspricht dies eher den Regeln als eine reine Sandsackkonstruktion.
# Nach unten geht´s immer - egal ob mit oder ohne Bike. Nach den neuen/alten Regeln soll solch eine Kurve eher aus natürlichem Material bestehen. Wenn sie damit nicht realisierbar ist muss der Fahrer andere Wege finden.

Zurück zu den Wurzeln

Für die elfte Auflage des Events besinnt man sich auf das Event aus dem Jahre 2001. Keine Maschinen sind erlaubt. Zurück zu reiner Handarbeit, kleineren „Digger-Teams“, weniger Fahrer und keine Qualifikationsläufe.

# Schweres Gerät - Der Utah-Rechen

In Summe werden 21 Freerider eingeladen. Die Top 12 Fahrer aus dem vergangen Jahr sind automatisch mit von der Partie, zusätzlich werden 9 Wildcards von Red Bull vergeben. Kriterien hierfür sind: Platzierungen bei der vergangenen Red Bull Rampage, ähnlichen Events und generellen Dingen wie Video-Segmenten, Style und Co. Um einen sicheren Ablauf mit gleichen Chancen für alle Teilnehmer zu garantieren, wird das Event auf ein zweitägiges Fenster gelegt.

# Style, Flow, Monströsität - Andreu Lacondeguy brachte seinen Lauf auf den Punkt
# YEEEHAAAW! Nach drei vierten Plätzen in Serie kann Andreu Lacondeguy endlich den Rampage-Pokal in die Höhe stemmen

Termine

Am 1. August 2016 wird die Starter-Liste bekanntgegeben, Die Durchführung ist auf den 14. Oktober geplant und wird wie gewohnt live über Red Bull TV ausgestrahlt.

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Info: Red Bull
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