Zwei weithin bekannte Schwergewichte der Fahrradbranche – SRAM und Fox Racing Shox – legen ihren im Jahr 2015 gestarteten Rechtsstreit nieder. Dazu wurden am vergangenen Donnerstag beiderseits Dokumente bei Gericht eingereicht, welche besagen, dass sowohl SRAM als auch Fox laufende Klagen und Widerklagen abweisen würden und jede Seite die eigenen Kosten aus sechs Verhandlungsjahren trägt.
Gestartet war die Geschichte im Jahr 2015, als SRAM den Komponentenhersteller RaceFace verklagte, da dieser laut SRAM zwei ihrer Kettenblattpatente verletze. Der Hersteller RaceFace, welcher 2014 von Fox aufgekauft wurde, soll Kettenblätter auf Basis der von SRAM patentierten X-SYNC-Technologie hergestellt haben, ohne dabei Lizenzgebühren an SRAM zu zahlen. Vor Gericht bestritt Fox zudem die Gültigkeit der Patente und weigerte sich, einen Lizenzvertrag mit SRAM einzugehen.
SRAM hatte die X-SYNC-Technologie mit dem bekannten Narrow-Wide-Design (breite/schmale Zähne – mehr Infos hier: X-Sync-Technologie) sowie nach innen versetzten Zähnen bereits an andere Marken lizenziert, darunter die Accell Group und Chromag, und bestand daher auf sein Patentrecht. Zudem kam es 2016 zu einer weiteren Klage, bei der nun Fox in Richtung SRAM vorging, um die Verletzung mehrerer Fox-eigener Achspatente anzuklagen. Über die Jahre sammelten sich auf beiden Seiten Gerichts- und Anwaltskosten in Millionenhöhe; dazu stellte sich das Board des US-Patent- und Markenamts auf die Seite von Fox in der Streitsache um das X-SYNC-Kettenblattpatent, was wohl schlussendlich zu Vergleichsgesprächen und einer außergerichtlichen Einigung geführt hat.
Laut aktuellen Informationen gewährt SRAM seinem Konkurrenten Fox eine nicht-exklusive Lizenz zur Herstellung und zum Verkauf von Produkten unter Verwendung der SRAM Kettenblatt-Patente gegen Lizenzgebühren. Im Gegenzug soll Fox SRAM eine nicht-exklusive gebührenfreie Lizenz zur Herstellung und Nutzung von Produkten und Dienstleistungen, die durch die Achsenpatente von Fox abgedeckt sind, gewähren.