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Radon Slide Carbon 650B 160 8.0 SE
Radon Slide Carbon 650B 160 8.0 SE - lange Modellbezeichnung, schickes Rad
Die Viergelenker mit Carbon-Wippe bietet 160 mm Federweg
Die Viergelenker mit Carbon-Wippe bietet 160 mm Federweg - Die Dämpfer-Anlenkung über den Rocker-Arm erzeugt eine überwiegend flache Kennlinie.
Das XO1-Schaltwerk sorgt für knackige Schaltvorgänge
Das XO1-Schaltwerk sorgt für knackige Schaltvorgänge - und sorgt dafür, dass die Kette immer da bleibt wo sie hingehört
Der 65 mm lange Vorbau ist etwas gewöhnungsbedürftig
Der 65 mm lange Vorbau ist etwas gewöhnungsbedürftig - die geschwungenen Carbon-Formen aber einfach nur schick
An der Front kommt eine Pike mit Absenkmöglichkeit zum Einsatz
An der Front kommt eine Pike mit Absenkmöglichkeit zum Einsatz
Von rauem, alpinen Gelände ...
Von rauem, alpinen Gelände ...
... bis hin zu flowigen und sprunglastigen Bikepark-Strecken
... bis hin zu flowigen und sprunglastigen Bikepark-Strecken - das Radon Slide musste sich in jedem Gelände beweisen
Bestechend leichtes Gesamtpaket.
Bestechend leichtes Gesamtpaket. - Die gelungene Rahmenkonstruktion und das Verarbeitungs-Knowhow erzielen ein Rahmengewicht von beachtlichen 2,3 kg.
Spaß im Nebel auf den Hometrails
Spaß im Nebel auf den Hometrails - Im Auf und Ab des Mittelgebirges fühlte sich das Slide pudelwohl. Eindeutig der angestammte Einsatzbereich dieses spritzigen Bikes.
Auch in Whistler fühlt sich das Radon Slide Carbon zu Hause
Auch in Whistler fühlt sich das Radon Slide Carbon zu Hause
Flowiges Singletrail-Surfen konnte das Slide am besten.
Flowiges Singletrail-Surfen konnte das Slide am besten.
Top of the World in Whistler
Top of the World in Whistler - in alpinem Gelände kann man es mit dem Slide ordentlich stauben lassen
Flowige Anlieger im Bikepark Winterberg
Flowige Anlieger im Bikepark Winterberg
Das Slide lädt durch sein geringes Gewicht und das agile Handling bei jeder Gelegenheit zum Spielen ein
Das Slide lädt durch sein geringes Gewicht und das agile Handling bei jeder Gelegenheit zum Spielen ein
Radon im Hobby-Renneinsatz auf dem No Jokes-Trail in Stromberg
Radon im Hobby-Renneinsatz auf dem No Jokes-Trail in Stromberg - Foto: Daniel Kurz
In Kanada wurde das Slide ordentlich rangenommen
In Kanada wurde das Slide ordentlich rangenommen - und hinterließ einen guten Eindruck
Auf den flowigen Strecken im Bikepark Winterberg macht das Slide mächtig Spaß
Auf den flowigen Strecken im Bikepark Winterberg macht das Slide mächtig Spaß
Das Slide Carbon in der All Mountain-Version
Das Slide Carbon in der All Mountain-Version
Andere Ausstattung, anderer Einsatzbereich.
Andere Ausstattung, anderer Einsatzbereich.
In vier Ausstattungsvarianten ist das Slide Carbon 160 erhältlich.
In vier Ausstattungsvarianten ist das Slide Carbon 160 erhältlich.
18"
18"
Geometrie Info
Geometrie Info

Radon Slide Carbon 650B 160 Test: das Radon Slide 160 ist als Mischung aus leichtem, effizientem All Mountain-Bike und vollwertigem Enduro-Bike mit ausreichend Federweg gedacht. Ein Highlight ist die in einem neuen Fertigungsverfahren hergestellte, einteilige Kettenstrebe – diese soll ein geringes Gewicht in Verbindung mit einer hohen Stetigkeit und Antriebseffizienz ermöglichen. So soll es der Carbon-Rahmen auf sehr leichte 2,3 kg mit Dekor und Dämpfer schaffen. Dazu sollen die von Rock Shox bereitgestellten Federelementen mit 160 mm Federweg für die nötige Bergab-Performance sorgen. Ob die Mischung im Radon Slide Carbon gelungen ist?

Radon Slide Carbon – kurz und bündig

  • Vollcarbon-Rahmen
  • für Enduro- und All Mountain-Einsätze
  • 27,5″-Laufräder
  • 160 mm Federweg
  • kompakte und wendige Geometrie
  • vier Größen: S, M, L, XL
  • Gewicht: 2,3 kg (Rahmen – Herstellerangabe)
  • Preis: 3.399 Euro (Komplettbike)
Radon Slide Carbon 650B 160 8.0 SE
# Radon Slide Carbon 650B 160 8.0 SE - lange Modellbezeichnung, schickes Rad

Das Slide Carbon 650B 160 im Überblick

Die verbauten Komponenten am Slide Carbon sind wirklich top. Einen Vollcarbon-Rahmen mit einer so hochwertigen und durchdachten Ausstattung für einen Preis von 3.399 € findet man selten. Das Fahrwerk, bestehend aus Rock Shox Pike und Monarch soll für gute Performance bei ordentlicher Haltbarkeit sorgen. Vor allem die Pike RC DPA kommt mit ihrem gelungenen Preis-/Leistungsverhältnis diese Saison an vielen Komplett-Bikes zum Einsatz.

Durch das geringe Gewicht und einem vortriebsstarken Viergelenk-Hinterbau soll das Radon gute Uphill-Qualitäten mit sich bringen. Die hohe Steifigkeit soll in Verbindung mit den 650B-Laufrädern und 160 mm Federweg gleichermaßen für eine ordentliche Bergab-Performance sorgen.

Die Viergelenker mit Carbon-Wippe bietet 160 mm Federweg
# Die Viergelenker mit Carbon-Wippe bietet 160 mm Federweg - Die Dämpfer-Anlenkung über den Rocker-Arm erzeugt eine überwiegend flache Kennlinie.
Das XO1-Schaltwerk sorgt für knackige Schaltvorgänge
# Das XO1-Schaltwerk sorgt für knackige Schaltvorgänge - und sorgt dafür, dass die Kette immer da bleibt wo sie hingehört

Bei einer Körpergröße von 1,75 m und einer Schrittlänge von tendenzieller eher kurzen 81 cm entschied ich mich für Rahmengröße M (18“). Dem Reach nach zu urteilen wäre eigentlich Rahmengröße L (20″) bei meiner Körpergröße passender gewesen, doch fällt mir die Rahmenhöhe mit 485 mm eindeutig zu hoch aus. Bei Größe „M“ profitierte ich von ausreichend Platz über Sattel und Oberrohr sowie vom verspielten Charakter des kurzen Bikes.

Der Lenkwinkel pendelt sich mit seinen eher steilen 66,8° tendenziell eher auf der All Mountain-Seite ein. Aufgrund des kurzen Hauptrahmens, des steilen Lenkwinkels und der moderaten Hinterbaulänge fällt auch der Radstand recht kurz aus. Bei Größe „M“ misst sich eine Länge von gerade einmal 1.159 mm. Ob das noch Agilität oder schon Nervosität zur Folge hat, sollte sich im Test herausstellen.

Der 65 mm lange Vorbau ist etwas gewöhnungsbedürftig
# Der 65 mm lange Vorbau ist etwas gewöhnungsbedürftig - die geschwungenen Carbon-Formen aber einfach nur schick
An der Front kommt eine Pike mit Absenkmöglichkeit zum Einsatz
# An der Front kommt eine Pike mit Absenkmöglichkeit zum Einsatz

Vorwort zum Test

Wie haben wir das Slide getestet?

Der Test begann im Bikepark Winterberg, wo sich das Bike auf allen Strecken, die der Park zu bieten hat, beweisen musste. Daraufhin wurde es viel in gemäßigtem Terrain auf meinen „Local Trails“ im Mittelgebirge (Hunsrück, Bad Kreuznach) bewegt. Auch auf diversen natürlichen und angelegten Strecken wie auf dem Flowtrail Stromberg und im Trailpark Mehring war das Rad unterwegs. Zum Abschluss wurde es auf den vielseitigen Trails im Bikepark Whistler noch einmal auf Herz und Nieren getestet. Auch in einem „Hobby-Rennen“ auf dem No Jokes Trail in Stromberg musste sich das Bike beweisen.

Von rauem, alpinen Gelände ...
# Von rauem, alpinen Gelände ...
... bis hin zu flowigen und sprunglastigen Bikepark-Strecken
# ... bis hin zu flowigen und sprunglastigen Bikepark-Strecken - das Radon Slide musste sich in jedem Gelände beweisen

Der Praxistest

Aus dem Karton

Das Radon macht optisch einiges her, die markante rote Rahmenfarbe sieht in Verbindung mit den größtenteils schwarzen Anbauteilen einfach schick aus. Der klassische Viergelenker-Rahmen wirkt durch den Übergang der Sitzstreben ins Oberrohr und die runden Carbon-Formen sehr edel.

Das Fahrwerk stammt aus dem Hause Rock Shox und besteht aus einer Pike RC Dual Position Air und einem Monarch RT3. Die Gabel bietet eine Absenkung auf 130 mm Federweg und die Möglichkeit Zugstufe (R für Rebound) und Druckstufe (C für Compression) extern einzustellen. Auch am Dämpfer lässt sich die Zugstufe einstellen und außerdem lässt sich die Druckstufe in drei Positionen (Open/Pedal/Lock) einstellen.

Der 1×11 Antrieb besteht aus einer Mischung von X1 Alu-Kurbel und Innenlager mit einem 32-Zahn Kettenblatt, XO1 Schaltwerk und X01 Trigger. Insgesamt ein guter Kompromiss aus Gewicht und Preis. Komplettiert wird die Ausstattung durch die steifen DT Swiss DT EX1501 Spline Laufräder auf denen Schwalbe Hans Dampf Reifen mit 2.35″ Breite zum Einsatz kommen. Das Radon erreicht damit ein beachtlich niedriges Gewicht von knapp 12,5 kg ohne Pedale.

Bereits nach etwa 200 Kilometern fingen die Außenstollen am Hans Dampf Vorderreifen an auszureißen. Daher wurde ein Magic Mary für etwas mehr Grip montiert.

Im Modelljahr 2015 bekommt man sogar noch mehr für sein Geld – als Bremse kommt jetzt die SRAM Guide RS und als Dämpfer der Rock Shox Monarch Plus RC3 (Debon Air, 216 mm) mit Piggyback zum Einsatz.

Bestechend leichtes Gesamtpaket.
# Bestechend leichtes Gesamtpaket. - Die gelungene Rahmenkonstruktion und das Verarbeitungs-Knowhow erzielen ein Rahmengewicht von beachtlichen 2,3 kg.

Im Uphill

Schon bei der ersten Auffahrt fällt schnell auf, wie angenehm das Slide klettert. Das geringe Gewicht des Vollcarbon-Rahmens und der leichten Komponenten macht sich sehr positiv bemerkbar. Die Sitzposition ist trotz des nicht allzu langen Oberrohrs in Verbindung mit dem etwas länger gewählten Vorbau sehr angenehm und der leichte Rahmen wirkt sehr steif. Dazu verhält sich der Hinterbau überwiegend unbeeinflusst von Antriebseinflüssen und selbst bei offenem Dämpfer geht es mit geringem Wippen bergauf.

Für steilere Passagen ist der „Pedal“-Modus des Rock Shox Dämpfers dennoch sehr angenehm, da der Hinterbau dann noch weniger in den Federweg sackt und auch im Wiegetritt so gut kaum Wippen zu spüren ist. Trotzdem hat man bei technischen Uphills noch genügend Traktion. Den kompletten Lockout des Dämpfers habe ich deshalb so gut wie nie gebraucht. Bei gelegentlichen Pumptrack-Ausflügen macht es aber dennoch Spaß, sich dieser Option zu bedienen.

Die verbaute Pike kann man von 160 mm auf 130 mm Federweg absenken und zusätzlich die Low-Speed-Druckstufe zum Lockout verwenden. Da das Bike durch den recht langen 65-mm-Vorbau ohnehin ordentlich Druck auf das Vorderrad bringt, kann man auf die Absenkung in den allermeisten Fällen verzichten. Ähnlich sah es mit dem Lockout aus – auf steilen und langen Anstiegen in den Alpen ist man eventuell froh diese Möglichkeit zu haben, für die Hometrails brauchte ich sie aber eigentlich nicht – das Bike klettert ohnehin sehr souverän.

Mit dem verbauten 32-Zähne-Kettenblatt und den elf Gängen des SRAM-Antriebs kommt man im Mittelgebirge sehr gut aus. Lediglich auf steilen und technischen Uphills braucht man Kraft in den Beinen. Das Slide kommt 2015 mit einem 30-Zähne-Kettenblatt – das dürfte bei steilen Uphills etwas angenehmer sein und bergab wird man die größere Übersetzung in den seltensten Fällen vermissen.

Spaß im Nebel auf den Hometrails
# Spaß im Nebel auf den Hometrails - Im Auf und Ab des Mittelgebirges fühlte sich das Slide pudelwohl. Eindeutig der angestammte Einsatzbereich dieses spritzigen Bikes.

Auf Singletrails

Das Bike bietet eine gute Mischung aus Verspieltheit und Laufruhe. Die Pike vermittelt stets den Eindruck, dass man noch viele Federwegsreserven hat. Der Dämpfer war mir mit 30% Sag noch etwas zu schwammig, mit ungefähr 25% gefiel er mir deutlich besser. Er spricht noch immer sehr sensibel an, gibt aber mehr Feedback vom Untergrund und sackt bei härteren Schlägen nicht so schnell weg.

Trotz der nicht besonders kurzen Kettenstreben ist das Bike sehr verspielt, lässt sich angenehm leicht auf das Hinterrad ziehen und lädt auf den Hometrails zu kleinen Sprungeinlagen ein. Auch hier macht sich das geringe Gewicht erneut positiv bemerkbar.

In steilen Passagen muss man das Gewicht aufgrund des langen Vorbaus und der tiefen Front (keine Spacer unter dem Vorbau und Lenker mit wenig Rise) schon etwas aktiver nach hinten verlagern. Das Bike will eher „von hinten“ gefahren werden, um eine optimale Gewichtsverteilung zu erreichen. Hat man sich daran gewöhnt kommt man damit durchaus gut zurecht und hat vor allem in flacheren Trail-Passagen ordentlich Spaß.

Auf den heimischen Singletrails im Mittelgebirge und den schnellen Enduro Trails im Trailpark Mehring an der Mosel konnte das Radon voll überzeugen. Die steifen 650B-Laufräder von DT Swiss rollen ordentlich über Hindernisse und das Fahrwerk verrichtet einen guten Dienst – das lässt vor allem in Wurzelpassagen Freude aufkommen. Das Rad lässt sich spielerisch durch enge Kurven zirkeln und auch Sprünge bringen es nicht aus der Ruhe.

Auch in Whistler fühlt sich das Radon Slide Carbon zu Hause
# Auch in Whistler fühlt sich das Radon Slide Carbon zu Hause

Doch besonders auf flacheren Trails, auf denen man auch ab und zu mal in die Pedale treten muss, ist das Radon sehr schnell. Hier sorgen die All Mountain/Trail-lastige Geometrie, das geringe Gewicht und die knackige 1×11-Schaltung für ein Grinsen im Gesicht. Der Dämpfer macht auf solchen Strecken im „Pedal“-Modus viel Spaß, da er in den Anstiegen kaum wippt und trotzdem noch für genügend Traktion sorgt, um auch bergab die nötige Sicherheit zu vermitteln. Hier überzeugt auch die Reverb Sattelstütze mit dem großen Verstellweg von 150 mm, die den Sattel in technischen Passagen komplett aus dem Weg schafft.

Die Fahrposition auf dem Radon ist im Stehen als zentral bis leicht über dem Hinterrad zu beschreiben. Dank des tiefen Tretlagers steht man gefühlt „im“ und nicht über dem Bike, was viel Sicherheit vermittelt. Allerdings muss man in gröberem Gelände doch des Öfteren auf Bodenfreiheit achten wenn man pedaliert, da man sonst schnell mal mit dem Pedal aufsetzt und Gefahr läuft, ungewollt vom Rad abzusteigen.

Die Hans Dampf Reifen können durch besten Grip im Trockenen und geringen Rollwiderstand überzeugen. Die Avid Elixir X9 Trail Bremse funktionierte unauffällig, verrichtete ohne Defekte ihren Dienst und erreichte auch mit den 180 mm Bremsscheiben eine ausreichend hohe Bremskraft und Standfestigkeit.

Flowiges Singletrail-Surfen konnte das Slide am besten.
# Flowiges Singletrail-Surfen konnte das Slide am besten.

In rauem Gelände bergab

Zum Härtetest wurde das Slide auch im Bikepark bewegt: Mit den groben Downhill-Strecken im Bikepark Whistler kommt es durchaus zurecht. Über steile Felsplatten, Wurzelpassagen und Felsdrops geht es auf technischen Downhill-Trails wie Angry Pirate und Schleyer Richtung Tal. Die Pike arbeitet gewohnt zuverlässig und sackt kaum weg und gibt nur so viel Federweg frei wie nötig. Der Hinterbau spricht sensibel an, kommt gut mit schnelleren kleinen bis mittelgroßen Schlägen zurecht und folgt dem Untergrund gut, was für konstante Traktion am Hinterrad sorgt. Bei harten und schnellen Schlägen wie in groben Steinfeldern kommt das Fahrwerk aber an seine Grenzen. Das Slide wird unruhig und man muss viel Körperarbeit investieren, um das es auf Kurs zu halten. Auch bei größeren Drops kommt der Hinterbau an seine Grenzen und neigt zum Durchschlagen.

Top of the World in Whistler
# Top of the World in Whistler - in alpinem Gelände kann man es mit dem Slide ordentlich stauben lassen

Auf eher alpinen Trails wie dem Top of the World macht das Radon deutlich mehr Spaß. Agil geht es durch die engen Kurven und das Fahrwerk kommt mit den Felsen gut zurecht und sorgt dafür, dass man stets das Gefühl hat das Rad unter Kontrolle zu haben.

Das Slide bietet für ein Rad, das laut Beschreibung zwischen All Mountain und Enduro angesiedelt ist insgesamt eine ordentliche Performance in rauem Gelände.

In künstlichem Terrain

Auch auf den künstlich angelegten Strecken in Winterberg und Whistler konnte das Slide zeigen, dass es sich für die härtere Gangart eignet.

Winterberg:

Zunächst zur einfacheren Aufgabe – dem Bikepark Winterberg. Das Bike musste sich vor allem auf der schnellen Freeride Strecke, der Northshore Strecke und dem engen, technischen Singletrail beweisen.

Auf den schnelleren Strecken mit Sprüngen bewies das Radon, dass es trotz kurzem Radstand ausreichend Laufruhe für den Bikepark-Einsatz mitbringt. Vor allem in Anliegern macht das Rad Spaß. Durch den recht kurzen Reach und das geringe Gewicht lässt sich das Slide sehr handlich in der Luft bewegen und vermittelt durch eine ausgewogene Gewichtsverteilung Sicherheit. Es fällt allerdings auf, dass der Hinterbau bei größeren Schlägen sehr viel Federweg freigibt und zum Durchschlagen neigt, was auch daran liegt, dass man bei Landungen mit dem Körpergewicht nach hinten ausweicht und nicht zentral über dem Bike bleibt. Hier hätte ich mir etwas mehr Endprogression und einen längeren Hauptrahmen gewünscht.

Auf dem Singletrail konnte das Radon ein weiteres Mal seine Wendigkeit unter Beweis stellen. Zudem forderten einige Stufen und Wurzeln das Fahrwerk – hier konnte das Radon durch das gut arbeitende Fahrwerk mit ausreichend Traktion überzeugen.

Flowige Anlieger im Bikepark Winterberg
# Flowige Anlieger im Bikepark Winterberg

Whistler:

In Whistler wurde das Slide noch einmal auf den sprunglastigen Flowstrecken wie Dirt Merchant und A-Line auf Herz und Nieren getestet. Auf diesen Strecken ist man mit viel Geschwindigkeit unterwegs, wobei große Sprünge und Anlieger für viel Spaß sorgen. Das Radon nimmt willig jeden Sprung mit und man muss aufpassen, dass man bei den für Downhill-Fahrwerke optimierten Absprüngen nicht zu weit fliegt. Das leichte Rad vermittelt in der Luft viel Sicherheit, lädt zum Spielen ein und landet weich in den top angelegten Landungen.

Das Slide lädt durch sein geringes Gewicht und das agile Handling bei jeder Gelegenheit zum Spielen ein
# Das Slide lädt durch sein geringes Gewicht und das agile Handling bei jeder Gelegenheit zum Spielen ein

Hobby-Renneinsatz

Zum Abschluss musste sich das Radon noch im Renneinsatz auf dem No Jokes Trail in Stromberg behaupten. Bei der Vereinsmeisterschaft der Gravity Pilots auf dem Gelände des Flowtrail Strombergs ging es mit Vollgas die sprunglastige Strecke hinab. Insgesamt rund 50 Fahrer von den Gravity Pilots und dem Flowtrail Stromberg hatten bei dem Rennen ihren Spaß.

Die Strecke war extrem matschig und nass. Das Bike konnte auf dem nicht besonders steilen Trail durch viel Druck auf dem Vorderrad in Verbindung mit einem Magic Mary an der Front überzeugen. Der Hans Dampf am Hinterrad setzte sich zwar schnell mit Matsch zu und fing an zu rutschen, aber über die Front war das Rad stets gut auf Linie zu halten.

Auch auf der Tretpassage im Mittelteil des Trails konnte das Radon durch sein geringes Gewicht seine Vorteile ausspielen und am Schluss das Rennen gewinnen. Es hat extrem Spaß gemacht das Bike mal im Rennmodus zu bewegen und auf der relativ flachen Strecke hat es einen sehr guten Eindruck hinterlassen.

Radon im Hobby-Renneinsatz auf dem No Jokes-Trail in Stromberg
# Radon im Hobby-Renneinsatz auf dem No Jokes-Trail in Stromberg - Foto: Daniel Kurz

Fazit

Das Radon überzeugt durch eine gute Ausstattung gepaart mit einer vielseitigen Geometrie zu einem vernünftigen Preis. Mit dem Slide kann man auf flowigen Hometrails extrem viel Spaß haben und auch Bikepark-Besuche macht es gerne mit. Bei der Laufruhe in grobem Gelände muss man dank des Hinterbaus keine Abstriche machen. Das Fahrwerk kann durch sensibles Ansprechverhalten überzeugen, lediglich bei großen Drops oder schnellen harten Schlägen kommt der Hinterbau an seine Grenzen. Das könnte sich mit dem neuen Dämpfer im Modell von 2015 verbessert haben.

Die Kombination aus recht kurzem Rahmen, tiefer Front und (im Vergleich mit anderen aktuellen Enduro Bikes) langen Vorbau ist zunächst etwas ungewohnt, bringt aber auf flacheren Trails viel Spaß durch ordentlich Druck auf dem Vorderrad. Zusätzlich sorgt der Vorbau für etwas Ruhe an der Front. Wer mehr in steilem und technischem Terrain unterwegs ist, sollte hier eventuell auf einen kürzeren Vorbau und/oder einen Lenker mit mehr Rise umsteigen.

Für Hometrail-Runden, Alpentouren und gelegentliche Bikepark-Besuche ist das Radon Slide Carbon 650B definitiv eine gute Wahl.

Pro

  • Ausstattung
  • Preis
  • Allround-Fähigkeiten
  • Agilität

Contra

  • Hinterbau-Performance in extremem Gelände
  • (Langer Vorbau in Kombination mit tiefer Front)
In Kanada wurde das Slide ordentlich rangenommen
# In Kanada wurde das Slide ordentlich rangenommen - und hinterließ einen guten Eindruck

Im Detail

Nähere Infos zum Tester und dem Testablauf

Hier haben wir das Slide getestet:

  • Bikepark Winterberg: schnelle Bikepark-Strecken mit Anliegern und Sprüngen
  • Flowtrail Stromberg: flowige, angelegte Trails mit kleineren Sprüngen und Anliegern
  • Trailpark Mehring: Schnelle Enduro-Trails mit einigen Anliegern und Sprüngen
  • Bikepark Whistler: von schnellen Bikepark-Strecken mit großen Sprüngen über technische Singletrails bis hin zu anspruchsvollen Downhills
  • und auf zahlreichen Local Trails im Mittelgebirge

Wer hat getestet?

Getestet wurde von mir, Sebastian. Ich bin etwa 1,75 m groß, wiege um die 70 kg und fahre meist Klickpedale. Normalerweise bin ich auf relativ verspielten Bikes auf Trails und im Park unterwegs.

Auf den flowigen Strecken im Bikepark Winterberg macht das Slide mächtig Spaß
# Auf den flowigen Strecken im Bikepark Winterberg macht das Slide mächtig Spaß

Testerprofil:

  • Körpergröße: 174cm
  • Gewicht (fahrfertig): 74kg
  • Schrittlänge: 81cm
  • Armlänge: 63cm
  • Oberkörperlänge: 56cm
  • Fahrstil: verspielt und aktiv
  • Was fährst zu hauptsächlich: lokale Trails im Mittelgebirge, Enduro, Park
  • Besondere Vorlieben bzgl. Fahrwerk: recht straff mit Progression
  • Besondere Vorlieben bzgl. Rahmen: relativ flacher Lenkwinkel, kurze Kettenstreben, langes Oberrohr mit kurzem Vorbau

Beispiel-Setup am Slide:

  • Rock Shox Monarch RT3 Dämpfer: 25 % SAG // Zugstufe 1 Klicks (ausgehend von offen)
  • Rock Shox Pike RC 2P Gabel: 30 % SAG // Zugstufe 8 Klicks (ausgehend von offen)

Die technischen Daten des Test-Bikes

Technische Daten:

Hersteller: Radon
Modell: Slide Carbon 650B 160 8.0 SE
Modelljahr: 2014
Federweg: 160 mm
Hinterbausystem: Viergelenker
Testkategorie: Komplettbike, Full-Suspension
Einsatzbereich: All Mountain/Enduro
Laufradgröße: 27,5″

Federweg Gabel: 160 mm
Material: Carbon
Steuerrohr: tapered
Innenlager: Press Fit
Kettenführungsaufnahme: ISCG 05
Umwerferaufnahme: ja
Sattelrohrdurchmesser: 31,6 mm
Ausfallenden: 12 x 142 mm Steckachse
Austauschbares Schaltauge: ja
Verstellbare Geometrie: nein

Gewicht: Rahmen: 2,3 kg, Komplettbike: 12,3 kg (Herstellerangabe)
Preis: 3.399 Euro (Komplettbike)

Anbieter: Radon Bikes
Herstellerforum Radon Bikes

Das Slide Carbon in der All Mountain-Version
# Das Slide Carbon in der All Mountain-Version
Andere Ausstattung, anderer Einsatzbereich.
# Andere Ausstattung, anderer Einsatzbereich.

Unser Testbike:

  • Rahmen: Slide 160 Fullcarbon 650B, Größe 18″
  • Steuersatz: Acros integriert taper
  • Gabel: Rock Shox Pike RC Dual Position Air, taper, QR15
  • Federweg Gabel: 160/130mm
  • Federelement: Rock Shox Monarch RT3 216
  • Federweg Hinterbau: 160mm
  • Laufradsatz: DT Swiss DT EX1501 Spline 27.5 X-12/15mm
  • Reifen: Schwalbe Hans Dampf TrailS/PaceS SnakeS, Kevlar, 2.35″
  • Bremsen: Avid Elixir 9 Trail 180/180mm
  • Vorbau: Race Face Atlas
  • Lenker: Race Face Atlas
  • Griffe: Radon Schraubgriffe
  • Sattel: Radon Lite
  • Sattelstütze: Rock Shox Reverb Stealth 31,6 x 430mm Hub 150mm
  • Gewicht Komplettrad: ab 12,3kg
  • Kurbel: Sram X1 175mm 30t
  • Tretlager/Innenlager: Sram X1 Pressfit
  • Schaltwerk: Sram XO1 black Alu 11-Speed
  • Schalthebel: Sram XO 11Spd Trigger
  • Kassette: Sram XG-1195/ 11-Fach 10-42
  • Kette: Sram PC-XX1 11-Speed
  • Farbe: candy red
In vier Ausstattungsvarianten ist das Slide Carbon 160 erhältlich.
# In vier Ausstattungsvarianten ist das Slide Carbon 160 erhältlich.

Geometrie:

16" (Gr. S)18" (Gr. M)20" (Gr: L)22" (Gr. XL)
Sattelrohrlänge / Rahmenhöhe430 mm460 mm485 mm 510 mm
Reach402 mm431 mm439 mm458 mm
Stack599 mm608 mm617 mm627 mm
Lenkwinkel66,8°66,8°66,8°66,8°
Sitzwinkel74,2°74,2°74,2°74,2°
Oberrohrlänge (horizontal)572 mm593 mm 614 mm635 mm
Hinterbaulänge435,5 mm435,5 mm435,5 mm435,5 mm
Radstand1.137 mm1.159 mm1.181 mm1.204 mm
Steuerrohrlänge100 mm110 mm120 mm130 mm
Überstandshöhe746 mm 762 mm771 mm783 mm
Tretlagerhöhe (BB Drop)-14 mm-14 mm-14 mm-14 mm
18"
# 18"
Geometrie Info
# Geometrie Info
  1. benutzerbild

    RobG301

    dabei seit 08/2012

    Kommt vor nachdem das Bike über ein halbes Jahr im Verkauf ist.

    Hilft nur warten aufs Modelljahr 2016!

  2. benutzerbild

    RobG301

    dabei seit 08/2012

    Danke Markus dir auch frohe Ostern , nur mit XO1 ist es etwas schwierig das ist so gut wie Ausverkauft kommt zwar ein
    Nachfolger aber leider ( der$ ) mit einen deutlichen Aufschlag das Team ist schon neu Berechnet . Gruß Bodo

    Hey Bodo,

    also das Team Bike wird ja wohl die XX1 (??) bekommen was für 3.999,- ja echt gut ist und wird es eine normale MT7 (vllt schon mit der angekündigten Überarbeitung der Bremshebel sein) oder sogar die Raceline passend zum Farbmuster und wie schon an den Teambikes zu sehen?
  3. benutzerbild

    BODOPROBST

    dabei seit 02/2011

    Hey Bodo,

    also das Team Bike wird ja wohl die XX1 (??) bekommen was für 3.999,- ja echt gut ist und wird es eine normale MT7 (vllt schon mit der angekündigten Überarbeitung der Bremshebel sein) oder sogar die Raceline passend zum Farbmuster und wie schon an den Teambikes zu sehen?
    Nein ist XO1 mit Carbon Kurbel ob die MT7 in Raceline geht weis ich nicht da diese zum Zeitpunkt der Bestellung noch nicht
    Bestellbar war. XO1 wegen den der 3.999.- währe sonst nicht gegangen ( neuer $ ). Gruß Bodo
  4. benutzerbild

    RobG301

    dabei seit 08/2012

    Nein ist XO1 mit Carbon Kurbel ob die MT7 in Raceline geht weis ich nicht da diese zum Zeitpunkt der Bestellung noch nicht
    Bestellbar war. XO1 wegen den der 3.999.- währe sonst nicht gegangen ( neuer $ ). Gruß Bodo

    Gut XX1 ist ja auch mehr Eisdielenfaktor, einen wirklichen Vorteil gegenüber der X01 seh ich da persönlich nicht.

    Ja hätte mich auch gewundert wo die Konkurrenz weiter den Rhein runter ja fast 5000,- für die Team-Variante mit XX1 berechnet, wobei da ja auch Fox dran ist. Bin mal gespannt auf deren Kalkulationen im Vergleich zu euren fürs MJ2016.

    Raceline ist ja auch mehr Optik denn Funktion, wie ich es hier aus dem Bericht vom Sea Otter lese. Passt halt gut ins Farbkonzept!

    Ich bin ja froh, dass es endlich mal ein Team-Replika Bike gibt, dass dank 22'' Rahmen für Menschen über 1,95m taugt!
  5. benutzerbild

    BODOPROBST

    dabei seit 02/2011

    Gut XX1 ist ja auch mehr Eisdielenfaktor, einen wirklichen Vorteil gegenüber der X01 seh ich da persönlich nicht.

    Ja hätte mich auch gewundert wo die Konkurrenz weiter den Rhein runter ja fast 5000,- für die Team-Variante mit XX1 berechnet, wobei da ja auch Fox dran ist. Bin mal gespannt auf deren Kalkulationen im Vergleich zu euren fürs MJ2016.

    Raceline ist ja auch mehr Optik denn Funktion, wie ich es hier aus dem Bericht vom Sea Otter lese. Passt halt gut ins Farbkonzept!

    Ich bin ja froh, dass es endlich mal ein Team-Replika Bike gibt, dass dank 22'' Rahmen für Menschen über 1,95m taugt!
    Die Raceline ist halt gelb und die XX ist 40 Gr. leichter. Gruß Bodo

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