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Prototyp
Rock Shox SID und Merida Racehardtail?

Im Rahmen des Cyprus Sunshine Cups starteten viele XC-Topfahrer in die olympische Saison 2016. Neben spannenden Wettkämpfen entdecken wir beim Multivan Merida Biking Team rund um den Spanier José Antonio Hermida und Gunn-Rita Dahle Flesjå ein neues Racehardtail, sowie zwei Neuheiten aus dem Hause Sram.

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# Merida Prototyp

Prototyp: Merida Racehardtail

Ein Blick auf die Räder der Profis lohnt sich immer, um Produktneuheiten schon vor der Veröffentlichung zu entdecken. Viele Firmen nutzen die Möglichkeit Material von Profis unter Rennbedingungen zu testen und Feedback von versierten Fahrern zu bekommen. Neben den Herstellern sind nicht zuletzt auch die Profis immer daran interessiert mit dem bestmöglichen Material für ihren Sport unterwegs zu sein, um sich einen Vorteil zu verschaffen. Besonders zu Beginn der Saison, bevor die wichtigen Rennen stattfinden kann man zahlreiche Prototypen oder Neuheiten an den Bikes finden. Schließlich müssen sich auch die Fahrer an neues Material gewöhnen und das Risiko bei einem Worldcup auf einem unbekannten Rad zu sitzen, wird freiwillig nicht gerne in Kauf genommen.

Besonders einfach und auf den ersten Blick, durch die aus dem Automobilbereich bekannte Prototypenbeklebung, erkennbar, stach uns der neue Rahmen von Merida ins Auge. Gunn-Rita Dahle Flesjå nimmt die olympischen Spiele in Rio 2016 extrem ernst, schließlich werden es vermutlich ihre letzten Spiele sein. So baute sie den olympischen Rundkurs daheim in Norwegen nach, um sich an die Strecke zu gewöhnen. Darüber hinaus verkündete sie, dass sie in der Saison 2016 nur auf dem Hardtail unterwegs sein werde, da ein Fully auf dem Kurs in Rio kein Vorteil bringe.
Merida stellt daher offensichtlich für die Grand-Dame des XC-Sport sowie dem gesamten Team für dieses wichtige Jahr ein komplett neues Hardtail zur Verfügung und bereits in Zypern startete Gunn-Rita mit einem Sieg auf diesem Rad in die Saison.

# Wie Blattfedern sind die Sitzstreben konstruiert und sorgen vermutlich für besseren Komfort.

Bisher konnten wir keine Details zu dem Rad in Erfahrung bringen, lediglich im Zielbereich gelang es uns einige Fotos vom neuen Bike zu schießen. Im Vergleich zum Vorgängermodell fallen besonders die deutlich schlankeren Sitzstreben auf, die zusätzlich noch leicht durchgebogen sind. Vermutlich wird der Hinterbau so komfortabler sein, als der des Vorgängers. Ebenfalls überarbeitet wurde der Bereich rund um das Sattelrohr. Die Sitzstreben fließen nun homogener in das Oberrohr über, anstatt am Sattelrohr abzuknicken.

# Deutlich schlanker und filigraner wirken die Sitzstreben.
# Das alte Modell in der Seitenansicht von schräg hinten.

Obwohl sich die Rahmenform am Unterrohr deutlich von der Form des Vorgängers unterscheidet, hat der Rahmen seinen voluminösen Tret- und Steuerlagerbereich behalten. Hohe Steifigkeit sollte also auch der neue Rahmen aufweisen. Über veränderte Geometrien und in welchen Laufraddurchmesser der neue Rahmen erhältlich sein wird, konnten wir leider nicht in Erfahrung bringen. Vermutlich aber in den Größen 27,5″ und 29″.

# Hermida mit seinem bisherigen Bike - Dem Merida Big.Seven
# Die Verbindung von Sitzstreben mit Sattelrohr wurde auf den ersten Blick am stärksten verändert.
# Fast schon unscheinbar fiel die Gabel erst beim zweiten Hinschauen auf - Die RS1 stach deutlich mehr ins Auge.

Ebenfalls neu? Rock Shox SID

Neben dem auffällig als Prototyp deklariertem Rahmen, verstecken sich zwei weitere Neuheiten. Zum einen die bereits vorgestellte XC-Bremse Level und zum anderen überraschend keine RockShox RS1 mehr, welche normalerweise vom kompletten Multivan Merida Team gefahren wird.
Auf Zypern fuhr lediglich noch Ondrej Cink mit der RS1, allerdings war er auch als bekennender Fullyfan auf dem Ninety-Six unterwegs. Die neue Gabel erinnert vom äußeren Erscheinungsbild stark an die bekannte SID, doch ist es schwer vorstellbar, dass die Fahrer zurück zum alten Modell gewechselt sind.

Eine neue SID könnte also auf dem Weg zur Produktvorstellung zu sein und das bisherige Topprodukt RS1, zumindest im Bereich CrossCountry abzulösen. Viele Teams beklagten den mühsamen Laufradwechsel. Schwitzen die Mechaniker früher, wenn der Fahrer während dem Rennen mit einem Hinterradplatten in die TechZone kam, so ist es bei der RS1 genau andersherum. Dazu kam, dass die RS1 schwerer als ihr Vorgängerpendant war.

Die neue SID dürfte somit neben einem schnelleren Laufradwechsel auch das Gewicht um einige Gramm nach unten drücken. An der Gabel sichtbar: XLoc-Fernbedienung für das Lockout.
Weitere Details zur neuen Gabel konnten wir leider nicht in Erfahrung bringen, denn weder Fahrer noch Mechaniker gaben uns weitere Auskünfte. Wir halten euch aber natürlich auf dem Laufenden, was die beiden Neuheiten betrifft.

# Die vermutlich neue SID am Rad von Gunn-Rita Dahle-Flesjaa - Einstellhebel für die Zugstufe sowie LockOut und Maxle Stealth sind gut zu erkennen.
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