Schwalbe unternimmt einen strategischen Schritt und wird zukünftig die Herstellung aller Reifen und Schläuche komplett nach Vietnam verlagern. Der Standort Indonesien konzentriert sich währenddessen auf den Formenbau, Mischbetrieb sowie die Bereiche Forschung und Entwicklung und beherbergt weiterhin die administrative Abteilung.

Nach Medienberichten steht die Ralf Bohle GmbH, bekannt für die Herstellung der Schwalbe-Reifen, vor einer Veränderung in ihrer Produktionsstrategie. In Zukunft werden sämtliche Reifen und Schläuche ausschließlich in Vietnam gefertigt. Diese strategische Neuausrichtung bedeutet eine Abkehr vom bisherigen Produktionsstandort in Indonesien, wo lediglich der Formenbau, Mischbetrieb sowie Forschung, Entwicklung und die Administration verbleiben werden.

Gründe für die Verlagerung

Die Entscheidung zur Produktionsverlagerung folgt auf die aktuellen Herausforderungen in der Fahrradbranche. Laut Aussage des Unternehmens führt die Tendenz zu spontanen Bestellungen statt langfristiger Aufträge dazu, dass eine effiziente Planung an zwei Produktionsstandorten nicht mehr realisierbar ist. Daher fokussiert sich die Ralf Bohle GmbH nun auf die Bündelung ihrer Produktionskapazitäten im vietnamesischen Werk.

Vorteile des Standorts Vietnam

  • Gebündelte Produktion: Der Standort in Vietnam ermöglicht laut Bohle eine effizientere Produktion mit deutlichen Mengen- und Logistikvorteilen.
  • Investitionen in Modernisierung: In den letzten Jahren wurden erhebliche Investitionen in den Ausbau der Fabrikgebäude und Maschinen in Vietnam getätigt, was eine hochmoderne Reifen- und Schlauchproduktion ermöglicht.

Soziale und ökologische Verantwortung

Die Verlagerung nach Vietnam ist nicht ohne Herausforderungen. Frank Bohle, CEO der Ralf Bohle GmbH, betont das soziale und ökologische Engagement des Unternehmens und weist darauf hin, dass der Personalabbau in Indonesien eine schmerzliche, aber notwendige Maßnahme sei. Gleichzeitig wird das Team in Vietnam weiter ausgebaut.

Langjährige Partnerschaft mit Hung-A Ltd.

Die Marke Schwalbe, die seit 1973 besteht, hat stets mit dem südkoreanischen Reifenhersteller Hung-A Ltd. in Asien kooperiert. Dieses langjährige Joint-Venture führte 2015 zum Aufbau der Produktion in Vietnam. Frank Bohle unterstreicht, dass diese Umstrukturierung nach eingehender Analyse der aktuellen Lage unumgänglich war. Die Möglichkeit, die Produktion in Indonesien zukünftig wieder aufzunehmen, bleibt bestehen. Doch die Konzentration der Kräfte in Vietnam verspricht eine optimale Ausrichtung für zukünftige Herausforderungen und Chancen.

Was sagt ihr zu den Neuigkeiten bei Schwalbe?

  1. benutzerbild

    Cycliste17

    dabei seit 11/2016

    Irgendwo muss man halt anfangen und jeder sollte seinen Beitrag leisten, so gut es geht.
    Wenn ich es vermeiden kann, eine kommunistische Diktatur zu unterstützen, dann mache ich das.
    So wie wir am Betrieb keine Reifen von Nokia kaufen, wegen Made in Russia.

    Das hat etwas mit Moral und Ethik zu tun. Vielleicht macht man es auch nur für das eigene Seelenheil.
    Aber Appeasement führt zwangsläufig in den Untergang. Wir haben diese Problematik derzeit an allen Ecken und Enden. Vom Krieg in Europa bis zum Klimawandel. Viele sagen, dass sie ja nichts dran ändern können und sie das auch gar nichts angehe - bis die erste Rakete in Berlin einschlägt und dein Haus 2 m unter Wasser steht.
    Das Thema ist doch nur interessant, weil es durch sämtliche Medien geht. Zur Zeit des kalten Krieges war's genau so. Hat nur keinen interessiert. In Gefängnissen in der DDR sowie anderen wurde fleißig für Quelle, Aldi und Co produziert. Die Russen produzierten sogar für die Amis. Offiziell ja deren größter Feind damals.
    Um Berlin sind heute noch die Obst- und Gemüseanbauflächen erkennbar, wo massenhaft nach Westberlin verkauft wurde.
    Über die "Zone" wurde abfällig geredet, aber sehr viel von dort gekauft. Es interessierte nur wenige, weil es medial nicht Thema war. Anders waren auch schon damals günstige Preise nicht möglich.
    Wer Menschenrechte, Arbeitsschutz, faire Bezahlung will, muss auch höhere Preise akzeptieren.
  2. benutzerbild

    Grummbeerbauer

    dabei seit 04/2022

    Wer Menschenrechte, Arbeitsschutz, faire Bezahlung will, muss auch höhere Preise akzeptieren.
    Das ist richtig. Aber ein großer Teil der Kostenvorteile durch Produktion an Niedriglohnstandort streichen ja letztlich die Hersteller ein. Oder kann sich jemand an einen Fall erinnern, wo die Produktionsverlagerung an einen Niedriglohnstandort zu Preissenkungen für den Verbraucher geführt hat?
    Also muss dein Satz ergänzt werden:

    Wer Menschenrechte, Arbeitsschutz, faire Bezahlung will, muss als Kunde auch höhere Preise und als Hersteller niedrigere Gewinne akzeptieren.
  3. benutzerbild

    Cycliste17

    dabei seit 11/2016

    Warum sollte man für die Kundschaft umziehen oder wegziehen?
    Man wird vielleicht soziale Aspekte angeben wie: wir investieren in ärmere Länder für Arbeitsplätze, Wohlstand dort usw. Das tut man aber rein zur Werbung, nicht aus dem Drang die Welt besser machen zu wollen.
    Funktioniert doch bei einem Großteil der Menschen.

  4. benutzerbild

    arise

    dabei seit 02/2012

    Das würde ich mal ausschließen. Kein LKW fährt von Südostasien nach Europa

    Schon mal was von der Seidenstraße gehört ? Aber auch da wird, wenn die fertig ist irgendwas passieren im Sinne von westlichen Werten oder so en Schmarrn.
  5. benutzerbild

    warpax

    dabei seit 07/2008

    Wer Menschenrechte, Arbeitsschutz, faire Bezahlung will, muss auch höhere Preise akzeptieren.
    Wenn das dazu führt, dass manche Leute nicht jedes Jahr einen neuen Plastebomber kaufen, weil der vom Vorjahr laut Marketing plötzlich unfahrbar ist, schlüge das gleich zwei Fliegen mit einer Klappe.

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