Was war das bitte für ein Saisonauftakt des Downhill-Weltcups in Lourdes? Pünktlich zum Finale zog ein heftiger Sturm auf, sodass der Franzose Alexandre Fayolle vor heimischem Publikum zum Sensationssieger avancierte – und das Thema 29er zumindest für einen kurzen Moment in den Hintergrund drängte. Nun steht am Wochenende der zweite Downhill-Weltcup des Jahres auf der legendären Strecke in Fort William an.
Auch wenn der Sieg des Polygon UR-Fahrers mit Sicherheit nicht unverdient war, hätte wohl niemand damit gerechnet, dass Alexandre Fayolle in Lourdes ganz oben auf dem Podium stehen würde. Pünktlich zu den Topfahrern im Finale schwenkte die Stimmung der lourdanischen Wettergötter jedoch von „très bien“ auf „merde!“ um. So mussten Aaron Gwin, Loïc Bruni, Danny Hart und Co. unter grenzwertig (ir)regulären Bedingungen an den Start gehen. Wie das Rennen in Südfrankreich wohl bei Sonnenschein ausgegangen wäre? Gut möglich, dass einer der Santa Cruz Syndicate-Fahrer beim ersten Rennen auf 29″ direkt den ersten Sieg eingefahren hätte. Aber: „Hätte, hätte, Fahrradkette“ gilt für alle Laufradgrößen gleichermaßen. So geht Alexandre Fayolle als aktueller Weltcup-Führender mit der Startnummer 1 ins kommende Weltcup-Rennen – und das findet im legendären Fort William statt.
Downhill World Cup #2: Fort William (SCO)
- 02.06. – 04.06.2017
- Streckenlänge: 2800 Meter
- Höhendifferenz: 555 Meter
- Gewinner Männer 2016: Greg Minnaar (4:35.601)
- Gewinner Frauen 2016: Rachel Atherton (5:11.219)
- Bester deutschsprachiger Fahrer 2016: David Trummer (Platz 17)
Zeitplan DH World Cup #2: Fort William (SCO) (MEZ)
Donnerstag, 01.06. | 14.00 – 15.00 15.00 – 17.00 | Track Walk Elite-Teams Track Walk alle Teams | ||
Freitag, 02.06. | 09.00 – 12.30 12.45 – 16.15 16.30 – 18.00 | Downhill-Training Fahrer Gruppe B Downhill-Training Fahrer Gruppe A Nonstop-Training | ||
Samstag, 03.06. | 09.00 – 10.45 11.00 – 12.45 ab 13.15 ab 13:30 ab 14.30 ab 15.00 | Downhill-Training Fahrer Gruppe B Downhill-Training Fahrer Gruppe A Seeding Run Juniorinnen Qualifikation Junioren Qualifikation Damen Qualifikation Herren | ||
Sonntag, 04.06. | 09.30 – 10.30 ab 11:00 ab 11:30 12:30 – 13:20 ab 14:00 ab 15:00 | Downhill-Training Junioren & Damen Finale Juniorinnen Finale Junioren Downhill-Training Herren Finale Damen Finale Herren |
Einen detaillierten Zeitplan findet ihr unter diesem Link.
Rückblick: Das Rennen 2016
Im vergangenen Jahr fand das Rennen in Fort William unter gleichermaßen schönen wie tragischen Bedingungen statt. Während typisch-unschottisch die Sonne während des gesamten Rennwochenendes brutzelte, stand der Weltcup 2016 ganz im Zeichen des kurz zuvor tragisch verstorbenen Kanadiers Stevie Smith. Dass Greg Minnaar und Rachel Atherton beide auf mehr als überzeugende Art und Weise das Rennen auf der knallharten Strecke gewinnen konnten, verkam dadurch fast zur Randnotiz. Auf Platz 2 und 3 bei den Herren folgten Aaron Gwin und Danny Hart, dahinter fuhr Adam Brayton das beste Ergebnis seiner Karriere ein. Als letzter auf die Strecke ging allerdings Gee Atherton – und verletzte sich bei einem heftigen Sturz an der Schulter. Dieses Jahr fällt der Brite erneut aus: Beim BDS in Fort William vor einigen Wochen kugelte sich der schnelle Trek-Fahrer die Hüfte aus und wird aussetzen müssen. Und das ausgerechnet jetzt, wo Trek ebenfalls einen Downhiller mit 29″-Laufrädern präsentiert hat…
RIP Stevie Smith – Ghost Ride in Fort William von Moritz – Mehr Mountainbike-Videos
Abseits der Strecke
Fort William liegt gut zwei Stunden entfernt von Glasgow und Edinburgh in den schottischen Highlands. Wenn hier ausnahmsweise kein Downhill-Weltcup oder BDS stattfindet, ist der malerisch gelegene Ort sehr beliebt bei Touristen und Midges. Bei letzteren handelt es sich um winzig kleine Mücken, die je nach Wetterlage wie aus dem Nichts zu Tausenden auftauchen und sehr unangenehm beißen. Wer sich selbst ein Bild davon verschaffen möchte: Hier geht’s lang. Don’t try this at home!
Die Favoriten
Auch wenn zahlreiche Fahrer für einen Sieg auf der Strecke in den schottisches Highlands in Frage kommen: Der klare Favorit heißt Greg Minnaar. Sage und schreibe sechs Mal konnte der Südafrikaner den Weltcup in Schottland bereits für sich entscheiden, darunter auch die Rennen der vergangenen beiden Jahre. Und sein Santa Cruz V10 mit 29″-Laufrädern dürfte auf der knallharten, schnellen Strecke in Schottland voll und ganz seine Stärken ausspielen. Und auch bei den Damen ist die Favoritenrolle klar verteilt: Alles andere als ein Sieg von Rachel Atherton käme eine Sensation gleich. Dass es aber auch ganz anders kommen kann, hat nicht zuletzt Alexandre Fayolle in Lourdes gezeigt.
Watch out for …
Ein eher unbekannter Gewinner in Fort William wäre noch deutlich überraschender als der Sieg von Alexandre Fayolle in Lourdes. Traditionell sind die Briten in den Highlands extrem stark. Trotzdem ist David Trummer ein ähnlich starkes Ergebnis wie im Vorjahr zuzutrauen: Damals konnte sich der Österreicher, der mittlerweile für das Propain Dirt Zelvy-Team fährt, auf einem überragenden 17. Rang platzieren. Möglicherweise ist dieses Jahr für ihn sogar noch mehr drin. Wir sind uns sicher: Wer Wheelies und Drifts im Schnee auf dem Traktor beherrscht, wird die Strecke in Fort William mit Leichtigkeit rocken. Und jetzt schnell @daveboy94 auf Instagram folgen!
Alexandre Fayolle war der Sensationssieger des Weltcup-Auftakts in Lourdes. Wer ist euer Favorit für Fort William?
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