POC Column VPD Backpack Vest: Infos und Preise
Herkömmliche Protektoren-Rucksäcke gibt es, genau wie Protektoren ohne Verstaumöglichkeiten, wie Sand am Meer. Wonach man allerdings etwas gründlicher suchen muss, sind leichtgewichtige Protektoren-Rucksäcke, bei denen der Rucksack-Part auf ein Minimum reduziert ist. Zu dieser erlesenen Schar rund um den Ergon BP1 Protect zählt seit Kurzem auch ein Modell von POC.
Die POC Column VPD Backpack Vest verfügt über einen herausnehmbaren EN 1621-2 Level 1 zertifizierten Protektor und ist bei Bedarf mit einer 3-Liter-Trinkblase kompatibel. Zudem stellen zwei Reißverschluss-Taschen an der Brust sowie drei Taschen am Rücken ausreichend Stauraum für die nötigsten Sachen zur Verfügung. Preislich liegt die 667 g schwere und überwiegend aus recycelten Materialien gefertigte Protektorenweste bei rund 150 €.
- minimalistischer Protektoren-Rucksack für den Enduro-Einsatz
- zwei Brust- und drei Rückentaschen
- mit 3 Liter-Trinkblase kompatibel
- überwiegend aus recycelten Materialien hergestellt
- Protektoren-Zertifizierung EN 1621-2 Level 1
- Farbe Schwarz
- Gewicht 667 g
- www.pocsports.com
- Preis 150 € (UVP) | Bikemarkt: POC Column VPD Backpack Vest kaufen


Auf dem Trail
Für gewöhnlich bin ich auf meinen Enduro-Touren immer ohne Rucksack, aber mit einem leichten Rückenprotektor mit integrierten Taschen unterwegs (hier geht’s zum Enduro Rückenprotektor-Vergleichstest). Diese bezüglich des Stauraums ziemlich limitierte Option kommt allerdings immer genau dann an ihre Grenzen, wenn man etwas mehr als ein paar Müsli-Riegel einpacken möchte. Eine zusätzliche Trinkflasche oder die dünne Regenjacke passen bei einigen Protektoren zwar mit etwas Gewürge gerade so noch in die Taschen, wirklich optimal ist das Ganze dann allerdings nicht.
Ein herkömmlicher Mountainbike-Rucksack ist für mich aus unterschiedlichen Gründen keine Option und auch Hipbags haben mich bislang nicht überzeugt. Eine scheinbar ausweglose Situation, gäbe es da nicht Produkte wie die POC Column VPD Vest. Diese Weste kombiniert die Vorzüge eines Rucksacks mit denen eines leichten Enduro-Protektors. Ein Konzept, dass es auszuprobieren gilt.

Zuerst müssen die Schulter-Brustgurte des Protektors an den eigenen Körper angepasst werden. Hierfür gilt es, die insgesamt sechs Riemen einzustellen, die den Protektor später an Ort und Stelle halten sollen. Die unteren beiden Haltegurte können zudem neben der Weite auch noch in der Höhe justiert werden. Dadurch lässt sich der minimalistische Rucksack gut an die eigene Körperform anpassen.
Aufgesetzt und angepasst fühlt sich die POC-Weste ähnlich an wie ein leichter, leerer Rucksack. Man fühlt sich weder in der Bewegungsfreiheit eingeschränkt, noch schlackert der vergleichsweise große Protektor nervig herum. Auch auf dem Trail bleibt die Weste bei den meisten Fahrmanövern souverän an Ort und Stelle und behindert den Fahrspaß in keinster Weise. Einzig bei kleinen hektischen, vom Fahrer selbst eingeleiteten Hüpfern macht auch die POC-Weste einen kleinen Satz auf dem Rücken des Fahrers. Dieses Verhalten verstärkt sich mit zunehmender Zuladung und kann etwas stören, wenn man dahingegen empfindlich ist. Auswirkungen auf den Schutz haben diese Mini-Hüpfer nicht. Im Sturzfall sollte der Protektor sicher an Ort und Stelle bleiben und sich nicht übermäßig in irgendeine Richtung verschieben.

Zugunsten der Belüftung sind große Teile der Protektorenweste aus Mesh-Material gefertigt. Trotzdem wird es im Sommer unter dem Protektor selbstverständlich relativ warm. Im Vergleich zu direkt auf dem Körper getragenen Protektoren hat die POC-Weste allerdings belüftungstechnisch die Nase vorn. Beim Westen-Design kommt mehr Luft an den Rücken und der Protektor ist schnell ausgezogen, wenn man in der Pause etwas Abkühlung benötigt.

Zudem macht sich an warmen Sommertagen bezahlt, dass man in den Seitentaschen bequem zwei zusätzliche Trinkflaschen oder gar eine 3 Liter-Trinkblase am Rücken unterbringen kann. Die Trinkblase hängt dann allerdings relativ formlos im großen Mesh-Fach der Weste und auch die Verlegung des Trinkschlauchs könnte gelungener sein. Dementsprechend eignet sich diese Option aus unserer Sicht eher für den Ausnahmefall als für die tägliche MTB-Ausfahrt.


Die große Mesh-Tasche kann man allerdings hervorragend nutzen, um gerade nicht verwendete Kleidungsstücke wie etwa Regenjacken unterzubringen. Zusammen mit den beiden offenen Taschen und der Reißverschluss-Rückentasche hat man dann auf jeden Fall genug Stauraum für alles, was man auf dem Trail benötigen könnte. Zudem eignen sich die beiden sehr praktischen Taschen auf den Brustgurten exzellent zum Verstauen des Handys oder anderer Sachen, auf die man gerne schnell Zugriff hat.

Fazit – POC Column VPD Backpack Vest
Die POC Column VPD Backpack Vest ist eine echte Alternative für alle, die auf der Suche nach einem Rückenprotektor mit ausreichend Stauraum für die nötigsten Dinge sind, aber keinen richtigen Rucksack tragen wollen. Die Weste begeistert mit ihrem vergleichsweise großen Protektor, der gut justierbaren Passform und den praktischen Brusttaschen. Verbesserungspotenzial bietet hingegen die Trinkblasen-Integration. Außerdem kann es passieren, dass die Protektoren-Weste bei hektisch ausgeführten Hüpfern auf dem Trail ebenfalls einen kleinen Satz auf dem Rücken macht.

Pro / Contra
Stärken
- vergleichsweise großer Protektor
- superpraktische Brusttaschen
- relativ viel Stauraum
- gut justierbare Passform
Schwächen
- Trinkblasen-Integration nicht optimal
- kann bei hektischen Hüpfern leicht Richtung Nacken hüpfen
Wie gefällt euch der neue POC-Rückenprotektor?
45 Kommentare
» Alle Kommentare im ForumOder man behält die Niere und nimmt doch lieber den Rucksack
Als einer, der gerade aus der Notaufnahme kommt weil es ihn am WE geschmissen hat und Probleme mit der Atmung hatte frage ich mich, was man mit so einem Protektor anfangen soll, bei dem in keinster weise der Bauch oder auch die Brust geschützt ist. Rücken habe ich noch nie gebraucht. Über den leichten Brustschutz, wird jetzt einem stärkeren weichen, und den Schulterprotektoren hab ich mich definitiv schon gefreut.
"...eine scheinbar ausweglose Situation..." - ja ist schon ein echt krasses 1. Welt-Problem keinen Rucksack anziehen zu wollen und deshalb keinen Platz für mehr als einen Riegel zu haben.
Ich steh ja auch auch Equipment, aber irgendwo ist für mich dann wohl die Grenze erreicht :-/
Und trägt sich auch sehr angenehm, finde ich...
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