
Patagonia Cap Air Crew – Infos und Preise
Dieser Pullover ist tatsächlich nicht speziell für Mountainbiker gedacht – er macht bei den verschiedensten Outdoor-Aktivitäten eine gute Figur. Sein luftiges Gemisch aus 51 % Merinowolle und 49 % Recycling-Polyester leitet Nässe ab, trocknet rasch und verhindert Geruchsbildung. Es soll damit die Vorteile unterschiedlicher Materialien kombinieren.

- Material 51 % Merinowolle, 49 % Recycling-Polyester
- besondere Features 3D-Gestrick, nahtfreie Schultern, schlanke, elastische Bündchen
- Farben Schwarz, Grau, Dunkelblau, Balkan Blue (Test), Rot
- Größen XS – XL (Bei 176 cm trage ich S)
- Gewicht 184 g
- eu.patagonia.com
Preis: 120 € (UVP) | Bikemarkt: Patagonia Cap Air Crew kaufen
Im Detail
Merinowolle ist gut darin, auch im nassen Zustand zu wärmen und Geruch lange zu widerstehen. Polyester wiederum ist besonders elastisch und schnell trocknend. Wenn man diese beiden Materialien kombiniert, kombiniert man auch die Eigenschaften. Patagonia entscheidet sich dann noch dafür, das ganze nicht als flaches Textil zu verweben, sondern dreidimensional zu verstricken. Das soll diverse Vorteile haben: Der Pullover wird dicker, ohne schwerer zu werden. So schließt er Luft ein und wärmt besser. Gleichzeitig können sich die Waben stark verformen, wodurch die Elastizität nochmals gesteigert wird.

Auf dem Trail
Wie gut funktioniert also das dreidimensional gestrickte Mischtextil, in dem PET-Flaschen verarbeitet wurden? Zunächst einmal: Sehr angenehm. Der Griff ist weich, das Material sehr dehnbar. Die Passform ist schlank, die Ärme ausreichend lang. Wenn an Handschuhen oder Hose Klettstreifen verwendet werden, muss man damit rechnen, dass das Gestrick hier festklettet und Fäden ziehen kann.

Wir haben den Patagonia Cap Air Crew von Sommer bis Winter getragen und können festhalten: Der Temperaturbereich, in dem man sich angenehm fühlt, ist absolut beeindruckend groß. Ob relativ kalt oder eher warm: mit dem Capilene Crew liegt man selten falsch. Elastisch, atmungsaktiv, überraschend warm, ohne dass man zu Hitzestau neigen würde. Eine Schwäche hat das dünne Gestrick aber dann doch: Wind. Ist es entweder sehr windig, oder fährt man bei niedrigen Temperaturen schneller als 30 km/h, zieht es durch. Im Herbst und Winter lässt sich mit einer winddichten Lage darüber aber eine sehr warme Kombination schaffen.
Patagonia Men’s Dirt Craft Bike Shorts – Infos und Preise
Patagonia hat für uns Mountainbiker auch eine Short geschneidert. Die Dirt Craft Short besteht aus einer Innenhose mit Sitzpolster sowie einer elastischen, verstellbaren, atmungsaktiven Außenshorts. Und um das Ganze abzurunden, hat Patagonia die Konfektion Fair Trade™-zertifiziert.

- Material 95 % Nylon (65 % recycelt) und 5 % Elastan mit DWR-Imprägnierung
- besondere Features verstellbarer Bund, reflektierende Logos, Reißverschlusstasche
- Farben Braun, Schwarz, Blumenmuster, Camouflage
- Größen 28-40 (wie sonst auch trage ich Größe 30)
- Gewicht 309 g
- eu.patagonia.com
Preis: 150 € (UVP) | Bikemarkt: Patagonia Dirt Craft Bike Shorts kaufen
Im Detail
Was braucht eine gute Bikeshort? Jede Menge Elastizität, die richtige Länge, ein robustes Material. Dazu gibt es bei Patagonia 6 % Elastan zum weitreichend recycelten Polyester, die Innenhose kann über kleine Ösen eingehängt werden. Die Nahtführung vermeidet Nähte im Bereich der Sitzknochen. Die Bundweitenverstellung ist elegant gelöst: Metallhaken lassen sich ins Textilband stecken, das ganze ist obendrein elastisch, sodass sich die Weite leicht so eng oder weit wie gewünscht einstellen lässt.

Auf dem Trail
Die Dirt Craft Short endet knapp über dem Knie, die Elastizität des Materials fühlt sich direkt angenehm an. Der Stoff ist relativ dünn, rutscht aber dennoch zuverlässig über die meisten Knieschoner, die wir ausprobiert haben. Die Einstecktaschen sitzen exakt richtig und nehmen auch ein großes Smartphone zuverlässig auf. In der Reißverschlusstasche lassen sich Müsliriegel bequem unterbringen. Bei einigen kleinen Stürzen bewies sich das Material als sehr robust.

Die Innenhose hat Patagonia aus mehreren verschiedenen Materialien geschneidert – neben den sehr elastischen, luftigen Materialien an den Oberschenkeln wird ein straffes, festes Material im oberen Bereich eingesetzt, wodurch sie angenehm sitzt und nirgendwohin rutscht. Die Bündchen sind schön breit und flexibel, wodurch keine Druckstellen entstehen. Das Sitzpolster selbst ist aus einem eher weichen Schaumstoff gefertigt.
Der Sitzkomfort ist gut, die Bewegungsfreiheit exzellent. Polsterhose und Short lassen sich nicht einzeln kaufen, harmonieren aber sehr gut. Nur: wer mit die Außenshort mit der noch bequemeren Endlos Ride Bib oder einer anderen Polsterhose kombinieren will, der hat plötzlich zwei Polsterhosen im Schrank hängen.
Patagonia Endless Ride Bib – Infos und Preise
Der Name klingt schon mal vielversprechend: Endless Ride. Endlose Ausfahrten ohne schmerzende Sitzknochen, wer träumt nicht davon? Obendrein gibt es aber hier bei Patagonia noch große Taschen im Rückenbereich, in denen sogar eine Trinkflasche, Proviant und Vesper unterkommen können. Damit mimt die Endless Ride Bib den Ansatz, der von der Specialized SWAT Short bekannt ist.

- Material Stretch-Interlock aus 79 % Nylon und 21 % Elastan mit dauerhaftem Geruchshemmer
- besondere Features luftige Rückentasche für eine Trinkflasche, Taschen rechts und links am Körper mit reichlich Platz für Snacks, Werkzeug und elektronische Geräte
- Farben Schwarz
- Größen XS – XXL (Bei 176 cm trage ich S)
- Gewicht 167 g
- eu.patagonia.com
Preis: 130 € (UVP) | Bikemarkt: Patagonia Endless Ride kaufen
Im Detail
Patagonia verwendet auch bei der Endless Ride Bib unterschiedliche Materialien – das richtige Textil an der richtigen Stelle. So sind die Seitenbereiche aus extra luftigerem, flexiblem Stretch gefertigt. Die Bündchen mit Silikon sind schon etwas fester, und wo die Taschen und der Bund ansetzen, kommt recht straffes Gewebe zum Einsatz.

Auf dem Trail
Bei einer Bib gibt es eigentlich nur wenige Anforderungen: Komfortabel muss sie sein. Der deutlich festere Schaumstoff sorgt für eine gleichmäßige Druckverteilung. Durch die Einprägungen lässt es sich flexibel zwischen Gesäß und Sattel ein. In einem Wort ist das Sitzpolster dann genau das, was es sein soll: Bequem. Da drückt nichts, da scheuert nichts – hier kann man wirklich lang sitzen bleiben.
Das flexible Gewebe sitzt ohne Druckstellen an den Oberschenkeln, durch die vorgeformte Form rutscht die Polsterhose nirgendwo hin. Die Hosenträger sind ebenfalls schön breit, elastisch und luftig gestaltet. Auch hier drückt und scheuert nichts. Die Taschen am Rücken sind tatsächlich relativ groß, sodass Smartphone und Luftpumpe leicht hinein passen. Allerdings ist der Eingriff relativ weit oben und schlank, was Vor- und Nachteil zugleich ist: Nichts fällt raus, es bewegt sich auch nicht zu viel – aber der Zugriff während der Fahrt ist schwerer als nötig.
Mission Endless Ride erfüllt? Mit Tagesetappen von bis zu 180 km haben wir Patagonias erste Polsterhose gründlich getestet und für sehr gut befunden. Die Taschen sind äußerst praktisch und erlauben es regelmäßig, den Rucksack zu Hause zu lassen. Nötiges Kleinzeug ist so immer dabei, der Rücken bleibt schweißfrei.
Das ist uns aufgefallen
- Merino-Synthetik-Mix Tatsächlich das beste aus beiden Welten. Stinkt kaum, trocknet schnell, bietet angenehmen Stretch. Da macht man nichts falsch.
- Stilsicher Mit dem Patagonia Cap Crew Pullover kann man direkt vom Bike ins Restaurant, ohne dass man laut „Ich komme direkt vom Trail!“ schreit. Find ich gut.
- Bequem und praktisch Eine Polsterhose ist sicher nicht einfach zu entwickeln. Die Endless Ride ist äußerst bequem, die Taschen sind klasse. Da kommt das – ebenfalls vernünftige – Sitzpolster der Dirt Craft Short nicht mit.
- Stretch ist mit die wichtigste Eigenschaft für eine Bikeshort. Davon bietet Patagonia jede Menge, und obendrein einen angenehm weichen Griff. Schöne, langlebige Short.
- Vielseitig ist nachhaltig. Zumindest den Pullover kann man wirklich in jeder Lebenslage brauchen.
Fazit – Patagonia Bike-Bekleidung
Patagonia hat einen Ruf für Nachhaltigkeit und hochwertige Outdoor-Produkte. Der Einstieg ins Bike-Geschäft ist auf jeden Fall geglückt, denn mit Short und Polsterhose stehen richtig gute Produkte zur Verfügung. Sie sind keinesfalls billig, aber auch das verwundert nicht – schließlich investiert Patagonia stark in neue, nachhaltigere Materialien, repariert was das Zeug hält und engagiert sich aktiv für den Erhalt des Planeten. Wenn die Teile so langlebig sind, wie sie wirken, dann kann man hier guten Gewissens zugreifen.

Pro / Contra
Stärken
- sehr angenehm auf der Haut
- hohe Dehnbarkeit
- Atmungsaktiv
- Vielseitigkeit
Schwächen
- Pullover ist windempfindlich
- hohe Preise
Was haltet ihr von den Patagonia-Kleidungsstücken?
Preisvergleich Patagonia MTB-Kleidung
Testablauf
Wir konnten über 8 Monate Erfahrungen mit den Patagonia-Produkten sammeln – von Sommer über Herbst bis Winter haben wir die Teile beim Pendeln, Cross-Country und auf dem Trailbike getestet.
Hier haben wir die Patagonia-Klamotten getestet
- München – St. Moritz: Anreise per Bike, dann alpine Trails im Engadin
- Zahlreiche Tagestouren in den bayerischen und österreichischen Alpen
- Rennrad-Touren, Pendeln zu Arbeit
- Fahrstil
- verspielt, sauber und mit vielen Drifts
- Ich fahre hauptsächlich
- Trail, Enduro
- Vorlieben beim Fahrwerk
- Die richtige Mischung aus Komfort und Popp macht’s
- Vorlieben bei der Geometrie
- Relativ niedrig, relativ lang
32 Kommentare
» Alle Kommentare im ForumIst das die für 100euro zum drunterziehn? Die liegt im warenkorb seit ich in einem Video das Prinzip des posters gesehen hab. Lohnt die wirklich? Überzeuge mich jetzt zum Kauf!
Kann jemand was zu der Farbe sagen?
Dieses Blau auf den Fotos #3, 4, 5, 14 scheint es ja wohl nicht geben?
Meine Patagonia hingegen kommt aus Vietnam. Patagonia erklärt ganz gut auf ihrer Website unter „The Footprint Chronicle“ viel zum Produktzyklus … Sie waren auch eine der ersten Outdoor-Marken die Nachhaltigkeit auf den Fahnen stehen haben. Von daher kaufe ich auch schon seit Jahrzenten Klamotten Schuhe etc. von denen und bin immer noch angetan. Ich gehöre auch nicht zu den Großverdienern und muss mir lange überlegen, wofür ich mein „sauer“ verdientes Geld ausgebe (das meiste landet eh bei der Bikeindustrie), aber wenn ich die Wahl habe dann gebe ich das gerne dort aus wo die Arbeiter*innen auch was von haben und noch lieber wenn es möglichst hier in Europa produziert wurde, weil dann das Geld auch hier wieder in Umlauf gebracht wird und möglicherweise profitiere ich davon dann selbst wieder …
Noch was zur Patagonia: Einer für mich mit der schönsten Bike-Videos in 2019: „Life of Pie | Pizza and Bikes Can Fix Anything“
Danke für den Tipp, direkt mal ein Trikot bestellt.
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