Outentic – das System
Outentic ist das Ergebnis von Bikern, die ansonsten hauptsächlich ein Ingenieurbüro führen, das für die Automobilindustrie Motoren entwickelt. Die Münchner haben also Hobby und Beruf verbunden, um ein eigenes Problem zu lösen – meist gute Voraussetzungen für ein ausgeklügeltes Produkt.

„Durch unsere große Leidenschaft zum Sport und unserer ausgeprägten Affinität zur Technik entstand ein Rucksack, der die Möglichkeit bietet, ein Mountainbike schnell und sicher aufzunehmen und am Rücken zu tragen, ohne dabei im Design oder in der Sicherheit Abstriche machen zu müssen.“ – Outentic
Anders als Hookabike und Peak Rider entwickelt Outentic also gleich ein ganzes System: Rucksack, Fahrradträger und Transportmodule. Da ist es gut vorstellbar, dass noch mehr Module folgen, vielleicht für Kayak, Grill oder richtig viel Gepäck.
Outentic Bike-Tragerucksack – Infos und Ausstattung
Basepack 8l
Hierauf baut alles auf: Rückensystem mit Abstandshalter und Montagepunkten.
- Modularität mittels 4-Punkt-Anbindung
- 8l Packvolumen
- 1,5 kg Leergewicht
- Belastbar bis max. 25 kg
- Helmnetz
- SAS TEC-Rückenprotektor
- Trinkblase bis 2 Liter
- Trinkflasche mit Fidlock- Technologie (optional)
- Schlaufsystem für Handytasche (optional) und Zusatztasche (im Lieferumfang)
- Preis 196 €
- https://outentic.com

Bike Module
Für uns Mountainbiker das Herz des Systems – ein Alurahmen mit den passenden Haken, um ein Fahrrad aufzunehmen. Anders als bei den bisher bekannten Systemen muss am Fahrrad nichts angebracht werden.
- 4-Punkt-Anbindung
- Justierbare, gummierte Haken für die Bike-Aufnahme
- Aluminiumrahmen mit Nut
- 100% made in germany
- belastbar bis max. 25 Kg
- Gewicht 500g
- Preis 100 €

Casual Modul
Der Packsack, wenn mal mehr transportiert werden muss. Optional kann an dem Casual Module ein Gurt angebracht werden, somit kann es auch ohne den das Basepack verwendet werden.
- 4-Punkt-Anbindung
- Volumen von 15 – 30 Liter
- Wasserabweisender Stoff
- Optional auch ohne BASEPACK 8L verwendbar
- Gewicht 500g
- Preis 85 €

Positiv auffällig ist die Tatsache, dass die Rucksäcke vollständig in Europa hergestellt werden: Genäht wird in Tschechien, die gesamte Montage und der Zuschnitt passieren in Deutschland.
„Bei der Lieferantenauswahl gehen wir gewissenhaft vor und entscheiden uns für Partner, die unseren qualitativen und ökologischen Voraussetzungen entsprechen. Um Transportwege zu minimieren, stammen fast alle Bestandteile unserer Produkte (Cordura, Mesh, Netz-Gewirke, Polsterung, Kunststoffelemente, Protektor etc.) aus Deutschland und sind u.a. Öko-Tex zertifiziert, REACH zertifiziert und/oder entsprechen einschlägigen DIN-Verordnungen.“ – Outentic

Im ersten Test
Die Schneelage hat diesen Frühling ausgiebige Tests zu vermeiden gewusst – auf einen kurzen Test in tiefer gelegenen Gefilden haben wir den Outentic Rucksack aber bereits entführt. Das Fahrrad liegt tatsächlich sicher in den Haken, die Position (hochkant, mit Abstand zu den Fersen und Platz am Kopf) gefällt sehr gut. Das Tragesystem des Rucksacks geht in Ordnung, ist aber definitiv nicht so ausgeformt wie an einem guten Trekkingrucksack, der wirklich für 15 kg und mehr ausgelegt wäre; ein Aspekt, den wir auch beim „Überladen“ kleiner Trekkingrucksäcke durch Peak Rider und Hookabike feststellen konnten. Bei meiner schlanken Statur bleibt – wie häufig – massenweise Gurtmaterial übrig, das in der Serie durch Gummizüge oder ähnliches aufgeräumt werden können soll.


Die Machart des Rucksacks ist schlicht beeindruckend, hier wurde offenkundig wirklich Wert auf Qualität gelegt: Alles fühlt sich sehr solide an, nichts wackelt oder scheint unüberlegt. Die Haken rasten sauber ein und sitzen bombenfest, das verwendete, gummierte Material ist ideal geeignet, um Lasten rutschsicher darauf zu platzieren.

Das Anbringen am Rad ist einfach und das Aufziehen des Rucksack so einfach wie es nun einmal ist, einen sperrigen 15 kg Rucksack aufzuziehen. Soll heißen: Natürlich schwieriger, als einen gewöhnlichen Rucksack aufzuziehen, aber wer schon mal einen Trekking-Rucksack geschultert hat, der schafft das hier ebenfalls. Die Schultergurte sitzen gut, der Hüftgurt könnte noch besser ausgeformt sein. Hier verschenkt Outentic etwas Potential, schließlich wissen sie um die Tatsache, dass der Rucksack trotz seines geringen Volumens durchaus einmal schwerer werden kann!

Schade ist, dass sich Biketrage und Packsack vorerst nicht kombinieren lassen. Wer also mehr als 8 l und ein Fahrrad tragen möchte, der muss entweder am Rad oder den Gummizügen viel befestigen, oder den Packsack z.B. vor dem Körper tragen. Für die Abfahrt könnte er dann wieder auf dem Rücken Platz finden, was aber eine gewisse Umbauarbeit bedeutet. Ideal ist deswegen eher die Tagesanwendung mit leichtem Gepäck. Hier bedeuten 8 l Volumen, dass man sich wirklich aufs Wesentliche beschränken muss, was natürlich im Sinne der Gewichtsersparnis nie schlecht ist. Die Schwerpunktlage ist tip-top, an den Hacken reicht der Platz bergauf immer, bergauf wird es aber eng! Über dem Kopf muss man bei tief hängenden Ästen aufpassen, dass das Vorderrad nicht hängen bleibt. Kommen Wanderer entgegen, so ist man mit dem Outentic auf jeden Fall besser (platzsparender) unterwegs als mit dem Wettbewerb.

Fazit
Von allen bisher bekannten Bike-Tragelösungen die ausgetüfteltste und obendrein gleich mehr: ein modulares Tragesytem für viele Lebenslagen. Durch den geringen Stauraum bei Verwendung mit Bike sicher speziell, aber dafür in Sachen Fahrrad tragen genial einfach und bequem in der Anwendung: Kein Zielen hinter dem Kopf nötig, sondern einfach den Rucksack auf- und abziehen. Dazu hochwertig und größtenteils in Deutschland gefertigt – da verwundert leider auch der hohe Preis wenig.

Wie gefällt euch die Lösung, seid ihr ebenfalls öfter tragenderweise mit dem Bike unterwegs?
28 Kommentare
» Alle Kommentare im ForumManche Bedenkenträger sollten nicht unbedingt raus in die Natur gehen, da kann ja sonst was passieren. Den Helm habe ich erst am Samstag wieder gebraucht, der macht bei mir schon Sinn.
Wenn das Tragesystem und das Packmodul nicht zusammen mit einem Bike funktionieren hat das ganze doch keinen Sinn?
Dafür gibt es doch besser geeignete Systeme.
Das Tragesystem kam eben bei "Das Ding des Jahres".

War/bin echt begeistert von der Idee und der Umsetzung. Wenngleich auch für mich doch etwas zu viel Geld (Kosten-Nutzenfaktor) ... Löblich die "regionale" faire Produktion.
Was ich hier im Forum und beim Test allerdings nicht ganz nachvollziehen ist die angebliche fehlende Möglichkeit den zusätzlichen Packsack mit dem Basismodul und dem Packmodul zu kombinieren. Das wurde ebenfalls demonstriert und sah absolut schlüssig aus. Packsack einfach über das Tragemodul auf den Rucksack oder beim Tragen vom Bike den Packsack an den Fahrradrahmen selber. Gibt dazu sogar nen Eintrag in den FAQs vom Hersteller.
Eventuell wurde das auch erst nach dem Test so weitergedacht, aber damit kann man wohl ein (zumindest hier) prominentes Problem als gelöst betrachten.
Prinzipiell schlüssiges System, habs auch im Ding des Jahres gesehen, finde es aber vom Kosten-/Nutzenfaktor einfach zu teuer. Über 400€ für einen Tragerucksack ist schon ne Ansage - und wenn man viel BBS unterwegs ist macht nur das Gestell allein wenig Sinn. So simpel und gut die usability ist, mich stört auf Anhieb der Rahmen - da ich kein Freund von starren Systemen am Rücken bin.
hier wird es ein starrer Alurahmen.
Bei allen Protektoren geht man seit Jahren dazu über flexible aber schützende Systeme zu bauen...
Zugegeben - es ist sehr gut durchdacht, wertig, heimische Produktion (nicht China) .... alles löblich.
Steige seit über einem Jahr mit dem Lenz Dann (pushcomponents) seinem Hookabike auf die Berge, in Kombination mit einem Ergon BA3 Evo hängt das Bike dank verbessertem Rahmengurt perfekt am Rücken, so dass ich meistens sogar mit meinen Stecken gehe....
Gewicht: 150gr (+1,1kg Rucksack) gegen 1,5kg
Preis: 50€ (plus 110€ BA3) gegen 434€
Flexibilität: unbezahlbar, habe mir dadurch sogar den Rückenprotektor gespart - da das Hookabike super in das Protektorenfach des BA3 passt, immer dabei ist und 0,0 stört.
Das meines Erachtens einzig wirklich gute Argument ist die Lastverteilung auf den Rücken bzw. den Beckengut. Da ich aber keine Probleme diesbezüglich habe und ein gut fixierter BA3 für mich kein Problem ist - bleib ich dem Hookabike treu.
Zwar etwas spät aber vllt interessiert es noch wen xD Ich habe seit einigen Tagen den Rucksack mit allem was man so kaufen kann (war ein Geschenk). Am Anfang wusste ich nichtmal, was das ganze Ding soll

Nun:
Der Rucksack(Base Module) sitzt gut und die 1,5 kg merkt man nicht. Der Rückenprotektor ist Klasse integriert und fühlt sich echt gut an.
Habe eine Stauraum Erweiterung, welche den Rucksack knapp 20 Liter zusätzlich gibt. Diese nehme ich mit einem Gurt aber meist ohne Base Module her. (Style bedingt)
Nun zum Tragesystem:
Alle 3 Module lassen sich zu einem Rucksack verbinden, und dieser schaut dann garnichtmal so schlecht aus. Gewicht ist natürlich etwas(1kg) höher, aber als Sportler sollte das nicht ausschlaggebend sein.
Die Stauraum Erweiterung nimmt man dann ab und klemmt es an das Rad. Haken ausklappen und dann hebt man das Rad (Stumpjumper Comp) auf seinen Rucken und es sitzt! Ich dachte nicht das es soo gut hält. Also keine Sorge.
Zum Material muss ich nichts sagen, dass ist super Hochwertig.
Fazit: Geiler Rucksack! Leider sehr teuer. Jetzt muss ich nur noch mal einen Berg besteigen
Die Trinkflasche mit der Halterung für das Rad ist Genial!!!
gruß Fitsam
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