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Orbea Laufey Trail-Hardtail im Test
Läuft doch

Orbea Laufey im Test: Trail-Hardtails sind gerade in den Herbst- und Wintermonaten eine sehr beliebte Bike-Gattung. Mit dem Orbea Laufey haben wir ein besonders interessantes Bike dieser Kategorie für euch getestet. Alle Infos und unserem Testeindruck zum Orbea Laufey findet ihr hier.

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Steckbrief: Orbea Laufey

EinsatzbereichTrail, Enduro
Federweg140 mm (vorn)
Laufradgröße29ʺ
RahmenmaterialAluminium
Gewicht (o. Pedale)14,2 kg
RahmengrößenS, M, L, XL (im Test: L)
Websitewww.orbea.com
Preisspanne1.499 € bis 2.499 €
Im Test: Orbea Laufey H10
Preis: 1.899 €
Bikemarkt: Orbea Laufey kaufen

Orbea hat vor gut einem Jahr die neuste Evolutionsstufe des Trail-Hardtails Laufey präsentiert. Die neue Iteration ist gegenüber dem Vorgänger in zahlreichen Punkten angepasst worden. Neben dem komplett neu designten Rahmen und der gründlich überarbeiteten Geometrie ist der Kofferraum im Unterrohr ein echtes Highlight. Für die Performance auf dem Trail sind 29″-Laufräder und eine Federgabel mit satten 140 mm Hub verantwortlich. Preislich liegt das Orbea Laufey je nach Ausstattungsvariante zwischen 1.499 € und 2.499 €.

Wir haben die 1.899 € teure H10-Variante des Laufeys für euch getestet. In dieser Konfiguration bringt das schicke Trail-Hardtail 14,2 kg auf die Waage.

# Das Orbea Laufey H10 rollt auf 29"-Laufrädern, verfügt über 140 mm Federweg an der Front und bringt 14,2 kg auf die Waage - preislich schlägt das Trail-Hardtail mit 1.899 € zu Buche.
Diashow: Orbea Laufey im Test: Läuft doch!
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Im Detail

Im Vergleich zum Vorgänger hat sich beim Laufey einiges getan. Der neue Aluminium-Rahmen sieht nicht nur schicker aus, sondern soll auch technisch einige Vorzüge bieten. Allen voran findet sich im Unterrohr jetzt ein kleiner Kofferraum, der genau wie beim Orbea Occam (zum Orbea Occam Test) über eine Klappe zugänglich ist. Außerdem bietet eine zweite Flaschenhalter-Aufnahme die Option auf zusätzlichen Stauraum für Pumpe, Werkzeug oder den Ersatzschlauch.

# Kofferräume sind bei Hardtails noch nicht weit verbreitet und auch bei Aluminium-Rahmen noch ziemlich unüblich - trotzdem kommt das Orbea Laufey mit einem Staufach im Unterrohr.
# Klappe auf, Affe tot! Oder war das andersherum?
# Die innenverlegten Züge werden durch Clips an Ort und Stelle gehalten.
# Die Züge treten unter dem Oberrohr aus dem Rahmen aus.

Doch auch an den Fahreigenschaften hat Orbea gründlich gefeilt: Durch die Optimierung der Rahmensteifigkeit soll das Laufey mehr Traktion als sein Vorgänger bieten und mit einem sehr spaßigen, reaktiven Fahrverhalten begeistern. Dafür wurde unter anderem die Steifigkeit zwischen Steuerrohr und Tretlager erhöht, um die Lenkpräzision und die Uphill-Effizienz zu verbessern. Hinterbau und Oberrohr fallen dafür etwas nachgiebiger aus, was in einer höheren vertikalen Nachgiebigkeit resultiert. Dies soll dem Fahrkomfort zuträglich sein.

# Während die Steifigkeit zwischen Steuerrohr und Tretlager erhöht wurde, soll die vertikale Nachgiebigkeit größer geworden sein.
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Außerdem will Orbea mit Details wie der klapperfreien internen Leitungsführung, einer ISCG-Aufnahme und einem Kettenstrebenprotektor punkten. Am Unterrohr soll eine Schutzfolie den Rahmen vor Steinschlag schützen. Weiterhin interessant für alle, die es gern etwas fülliger mögen: Der Hinterbau des Laufeys nimmt Reifen bis zu einer Breite von 2,6″ auf. Erwähnenswert ist zudem, dass Orbea auf den Rahmen eine lebenslange Garantie gewährt.

# An der Unterseite des Unterrohrs findet sich eine zusätzliche Flaschenhalter-Aufnahme.
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# Das Laufey bietet Reifen bis zu einer Breite von 2,6" platz.

Geometrie

Die Geometrie des Laufeys hat sich gegenüber seinem Vorgängermodell sehr deutlich verändert und fällt nun wesentlich moderner sowie abfahrtslastiger aus. Reach, Stack und Kettenstreben sind ordentlich angewachsen, der Lenkwinkel fällt ein Grad flacher aus und der Sitzwinkel ganze zwei Grad steiler aus. Zudem sollen das jetzt deutlich kürzere Sitzrohr und die damit verbundene niedrigere Überstandhöhe für mehr Bewegungsfreiheit und damit Verspieltheit sorgen.

Rahmengröße S M L XL
Laufradgröße 29″ 29″ 29″ 29″
Reach 427 mm 451 mm 475 mm 500 mm
Stack 633 mm 642 mm 655,5 mm 664,5 mm
STR 1,48 1,42 1,38 1,33
Lenkwinkel 64,5° 64,5° 64,5° 64,5°
Sitzwinkel, effektiv 77° 77° 77° 77°
Oberrohr 572 mm 598 mm 625 mm 652 mm
Steuerrohr 95 mm 105 mm 120 mm 130 mm
Sitzrohr 380 mm 415 mm 430 mm 460 mm
Überstandshöhe 440 mm 440 mm 440 mm 440 mm
Kettenstreben 440 mm 440 mm 440 mm 440 mm
Radstand 1.181 mm 1.210 mm 1.240 mm 1.269 mm
Tretlagerabsenkung 65 mm 65 mm 65 mm 65 mm
Tretlagerhöhe 310 mm 310 mm 310 mm 310 mm
Einbauhöhe Gabel 554 mm 554 mm 554 mm 554 mm
Gabel-Offset 44 mm 44 mm 44 mm 44 mm
Federweg (vorn) 140 mm 140 mm 140 mm 140 mm
# Die Geometrie des neuen Orbea Laufeys ist gegenüber dem Vorgänger deutlich moderner und abfahrtslastiger geworden.

Ausstattung

Orbea bietet das neue Laufey in drei Ausstattungsvarianten für Preise zwischen 1.499 € und 2.499 € zum Kauf an. Alle Modelle setzten auf den gleichen Aluminium-Rahmen.

Wir haben die 1.899 € teure H10-Ausstattungsversion des Laufeys getestet. Hier bekommt man einen soliden Antrieb sowie zuverlässige Bremsen von Shimano, eine Marzocchi Z2-Federgabel und hauseigene Aluminium-Laufräder. Abgerundet wird das Paket durch Maxxis Dissector-Reifen und eine OC Mountain Control MC21-Variostütze mit 170 mm Hub. Das Gewicht unseres Testbikes in Rahmengröße L beläuft sich auf 14,2  kg ohne Pedale.

# Die Marzocchi Z2-Federgabel stellt 140 mm Federweg zur Verfügung.
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# Den Antrieb übernimmt ein Mix aus Shimano SLX- und Deore-Komponenten.
# 2,6" breite Maxxis Dissector-Reifen sind für die Bodenhaftung zuständig.
# Nicht nur das Beschleunigen, sondern auch das Entschleunigen übernimmt Shimano.
# Die hauseigene Variostütze stellt 170 mm Hub zur Verfügung.

Auf dem Trail

Hardtail fahren ist immer etwas ganz Besonderes – vor allem, wenn man den Großteil seiner Mountainbike-Zeit auf dem Fully verbringt, stellt das Trail-Hardtail eine willkommene und interessante Abwechslung dar. Das unnachgiebige Heck hat zwar offenkundig den ein oder anderen Nachteil, macht dafür aber auch richtig viel Spaß. Beachtlich ist vor allem immer, wie wenig Abstriche man teilweise gegenüber der vollgefederten und meist deutlich teurer Konkurrenz machen muss. Moderne Trail-Hardtails können gerade auf flowigeren Trails richtig gut mithalten.

Das gilt auch für das Orbea Laufey. Das Hardtail aus dem Baskenland macht nicht nur optisch einen sehr gelungenen Eindruck, sondern punktet auch mit den inneren Werten. Im Uphill überzeugt die angenehme, weder zu aufrechte, noch zu gestreckte Sitzposition. Hier haben wir uns auch in welligem Terrain oder in der Ebene auf Anhieb wohlgefühlt.

Der Antrieb bietet eine ausreichende Übersetzungsbandbreite und schiebt einen zuverlässig die Berge hoch. Hinsichtlich der Spritzigkeit ist beim Laufey allerdings trotz der schnell rollenden Maxxis Dissector-Reifen noch etwas Luft nach oben. Als Verursacher haben wir die relativ schweren Laufräder im Verdacht. Dass sich hier bei einem Fahrrad für 1.899 € ein paar Pfunde mehr verstecken, sollte nicht weiter verwundern und geht auch völlig in Ordnung. Mit einem Upgrade auf einen leichteren Laufradsatz kann man allerdings noch deutlich mehr Agilität aus dem Laufey herauskitzeln.

# Bergauf ist man mit dem Orbea Laufey bestens unterwegs.

Ist man oben angekommen, wird die hauseigene OC Variostütze abgesenkt. Diese funktioniert ausgezeichnet und liefert satte 170 mm Hub. In diesem Preisbereich ist das nicht selbstverständlich und dementsprechend lobenswert. Zusammen mit dem recht kurzen Sitzrohr sorgt dies dafür, dass der Sattel im Downhill-Modus komplett aus dem Weg ist. Dank des geräumigen Reachs, den recht langen Kettenstreben, dem tiefen Tretlager und dem flachen Lenkwinkel kann man es dann mit dem Orbea Laufey auch richtig krachen lassen. Das Bike liegt ausgewogen auf dem Trail und vermittelt überraschend viel Laufruhe. Gerade auf flowigen oder gebauten Trails wird man hier kaum vom starren Heck limitiert. Egal, ob Anlieger, Drops oder Sprünge den Weg des Laufeys kreuzen, das Hardtail nimmt alles mit Bravour mit. Die langen Kettenstreben, die einerseits dafür sorgen, dass das Laufey gut klettert und ausgewogen auf dem Trail liegt, mindern andererseits leider etwas den Spieltrieb des Bikes. Dennoch macht es richtig viel Spaß, sich mit der gnadenlosen Effizienz des Hardtails durch Kurven zu feuern und nach vorne zu pushen. Auch die verbaute Federgabel erledigt einen grundsoliden Job und liefert keinen Grund zur Beanstandung.

# Bergab überzeugt das Laufey mit jeder Menge Laufruhe und einem ausgezeichneten Handling.
# Orbea Laufey Action 2024 PSturm-9
# Orbea Laufey Action 2024 PSturm-13

Eingebremst wird man erst, wenn viele schnell aufeinander folgende Schläge oder tiefe Löcher den Trail zum Waschbrett machen. Hier wird man auf dem Laufey dann ordentlich durchgeschüttelt und wünscht sich doch etwas Federweg am Heck. Erstaunlich ist, dass das Laufey auch auf ruppigen Trails noch angenehm leise ist und nicht nervig klappert. Die Steifigkeit des Gesamtpakets fällt beim Orbea Laufey zwar nicht so hoch wie beispielsweise beim Radon Cragger aus (Hier geht’s zum Radon Cragger Test), allerdings gibt es auch nachgiebigere Bikes als das Laufey.

Insgesamt hat Orbea mit dem Laufey wirklich einiges richtig gemacht: Hier bekommt man für 1.899 € ein echt rundes Paket mit grundsoliden Komponenten und einem wirklich coolen und hochwertigen Rahmen. Gerade für Mountainbike-Einsteiger oder alle, die einfach noch ein universell einsetzbares Hardtail für Trails in der Garage haben wollen, ist das Laufey H10 ein gutes Angebot.

Tuning-Tipps

Dennoch haben wir einige Tuning Tipps für euch, mit denen man das Orbea Laufey mit teilweise überschaubaren finanziellem Aufwand noch deutlich besser machen kann. Gerade alle, die das Bike vorrangig als Enduro-Hardtail einsetzen wollen, können hier richtig profitieren.

# Größere Bremsscheiben sind kostengünstig nachzurüsten und würden die Bremspower auf ein neues Niveau heben.
# Wir würden für zusätzliche Dämpfung einen Hinterrad-Reifen mit stabilerer Karkasse bevorzugen.

Das ist uns aufgefallen

Fazit – Orbea Laufey

Mit dem Orbea Laufey haben die Spanier ein richtig cooles Trail-Hardtail im Programm. Das Laufey punktet nicht nur mit seinen guten Fahreigenschaften, sondern auch mit einzigartigen Details wie dem Kofferraum im Unterrohr. Außerdem bekommt man hier für faire 1.899 € ein wirklich gutes Gesamtpaket – das mit einigen teils kostengünstigen Upgrades noch besser wird. Bergauf wird die Spritzigkeit durch das hohe Gesamtgewicht und die schweren Laufräder allerdings etwas beeinträchtigt.

Pro / Contra

Stärken

  • hohe Laufruhe
  • ausbalanciertes Fahrverhalten
  • Kofferraum im Unterrohr
  • fairer Preis

Schwächen

  • Spritzigkeit im Uphill aufgrund Gesamtgewicht und schwerem Laufradsatzes ausbaufähig

Preisvergleich

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# orbea-laufey-

Wie gefällt euch das Orbea Laufey Hardtail?


Testablauf

Wir hatten die Möglichkeit, das Orbea Laufey für einige Wochen auf unseren Hometrails im Taunus zu testen. Dabei wurden selbstverständlich sämtliche Kilo- und Höhenmeter aus eigener Kraft zurückgelegt.

Hier haben wir das Orbea Laufey getestet

Tester-Profil: Arne Koop
Körpergröße 184 cm
Schrittlänge 87 cm
Oberkörperlänge 67 cm
Armlänge 63 cm
Gewicht 74 kg
Arne ist seit 2010 auf dem Mountainbike unterwegs. Am liebsten scheucht er Enduro- oder Trailbikes auf ruppigen, natürlichen Trails bergab. Wenn sich die Gelegenheit bietet, springt er jedoch liebend gern aufs Downhill-Bike oder dreht eine Runde mit dem Rennrad.
Fahrstil
sauber, hohes Grundtempo
Ich fahre hauptsächlich
Enduro, Trail, Downhill
Vorlieben beim Fahrwerk
vorne straffer als hinten, schneller Rebound, nicht zu viel Dämpfung
Vorlieben bei der Geometrie
moderater Reach, keine zu kurzen Kettenstreben, flacher Lenkwinkel

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