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Als Rookie beim Enduro-Rennen in Winterberg

Das Dirt Masters Festival 2023 war Gastgeber der Enduro Challenge powered by Orbea und damit auch Austragungsort der deutschen Meisterschaft im Enduro-Mountainbike. Bei der Ideenfindung zu interessantem und kurzweiligem Content kam die Idee auf, einen Redaktionskollegen auf die Rennpiste zu schicken, der mit Enduro-Rennen bisher eher weniger Kontaktpunkte hatte. Ob sich dies als eine gute Idee herausstellen sollte und wie die Rennveranstaltung aus Sicht des Rookies abgelaufen ist, das erfahrt ihr hier!

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Enduro-Rennen erfreuen sich in den vergangenen Jahren immer mehr Beliebtheit und Startplätze sind schneller vergeben als man „Chicken-Line“ sagen kann. Auch ich wurde dank meiner Bike-Bubble immer wieder damit konfrontiert, auch mal an den Start eines solchen Rennens zu gehen. In den letzten beiden Jahren war ich jedoch vollkommen zufrieden mit der Tatsache, einfach wieder auf dem Bike sitzen zu können. Denn nach einem folgenschweren Sturz inklusive vieler gebrochener Knochen und mehrtägigem Aufenthalt auf der Intensivstation war das Interesse an Racing eher geschrumpft. Dabei schob ich dieses Ereignis immer gern vor, wenn es darum ging, sich mit der Uhr zu messen. Im vergangenen Jahr überredete mich dann ein Freund und Racer dazu, sehr spontan an einem blinden Rennen in den Vogesen teilzunehmen: „Alles ganz locker und easy, Mitchi, das wird ein Spaß …“. Abgesehen von viel Regen und maximal 6° C am Morgen – als ich mich aus dem klamm-nassen Zelt schälte – war es auch eine Gaudi. Es zeigte zudem auf, in welchem Zustand meine Fitness war und wie ich mit selbst auferlegtem Stress umgehe: Beides äußerst verbesserungsfähig.

Anfang 2023 kam dann der Gedanke auf, dem Ganzen noch einen Versuch zu geben und es meinen Jungs und Mädels gleichzutun, natürlich mit etwas mehr Vorbereitung und deutlich verbesserter Fitness … klaro! Long Story short, die Vorbereitung entsprach eher einem Lazarett-Camp: ein drittes Mal Corona-Infekt, wenig Ruhe, eine weitere fette Erkältung obendrauf und zu guter Letzt noch eine Zahn-OP, die sich gewaschen hatte. Na ja, genug gejammert, es galt immerhin ein Enduro-Rennen zu bestreiten. So machte ich mich also auf den Weg nach Winterberg zum Dirt Masters, die Austragungsstätte der Enduro Challenge powered by Orbea.

# Hallo Winterberg, hallo Dirt Masters 2023 - hier wird es die kommenden Tage mächtig rundgehen | Foto: Flo Meinhardt
Diashow: Rookie beim Enduro Rennen: Zu Gast bei der Orbea Enduro Challenge in Winterberg
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Winterberg muss man vermutlich niemandem weiter erklären: Es ist der wohl bekannteste Bikepark in Deutschland, in dem sich schon seit vielen Jahren zum Saisonbeginn die Elite sowie Amateure des deutschen MTB-Rennsports zusammenfinden, um in verschiedenen Disziplinen gegeneinander anzutreten. Ich zähle zu den Amateuren und Enduro-Racing-Neulingen und war damit auch ein klein wenig aufgeregt, als ich vor Ort ankam. Untergebracht in einem schicken Häuschen im Ferienpark Landal sollte ich dort später noch auf die Kolleginnen und Kollegen vom MTB-News-Team treffen, um zusammen ein aufregendes Wochenende zu verbringen und natürlich so viele spannende Impressionen einzufangen wie möglich.

Video: Orbea Enduro Challenge – Dirt Masters Festival 2023

Mittwoch – Ankunft und Anmeldung

Mittwochnachmittags erreichte ich nach gut 2,5 Stunden das Gelände des Dirt Masters Festival. Es war schon einiges los und mein erster Weg führte mich direkt zur Anmeldung am ausgeschriebenen Info-Point. Hier wartete bereits eine Schlange von Menschen, die scheinbar allesamt mit diesem Rennvirus infiziert waren. Darunter auch einige bekannte Gesichter und Freunde aus der Heimat, die diesem schon länger erlegen sind als ich. Also nichts wie rein in den Racement-Truck und Startnummern sowie die Media-Pässe und Westen für die Kollegen und mich abholen.

# Willkommen im Sauerland - mit 3.830 km² ist der sauerländische Naturpark der größte in NRW.
# Kurz vor dem höchsten Punkt des Ferienpark Landal - hier wurde das MTB-News-Team beherbergt.

Kurz darauf liefen wir noch die drei Stages ab, welche sich am Bikepark-Hang befinden und machten uns einen ersten Eindruck von den neu gebauten Strecken. Von Bikepark-Lines, wie man sie aus Winterberg kennt, war hier jedoch nichts zu sehen. Dafür frische Trails, mit teils losem Boden, Wurzelstümpfen, Absätzen und viele Off-Camber-Sektionen. Es sollte also nicht nur sehr spaßig, sondern auch recht anspruchsvoll werden. Wenn auch die Streckenlänge nicht allen zusagte, da diese meist unter 2 Minuten liegen sollte.

# Das Dirt Masters Festival 2023 – Gastgeber der Enduro Challenge powered by Orbea …
# … und damit auch Bühne zur Deutschen Enduro Meisterschaft 2023.

Donnerstag – Training

Das Wetter war allen Teilnehmer*innen und Besucher*innen des Dirt Masters Festival schon mal gnädig gestimmt und versorgte uns bereits am Morgen mit Sonnenschein, wenn auch die Temperaturen da nicht ganz mithalten konnten. Die Nacht war eher durchwachsen und mit etwas zu wenig Schlaf versorgt. Dafür konnten ich und mein angereister Mitstreiter für dieses Rennen – Florian Werres  – noch ausgiebig frühstücken und uns auf das Training vorbereiten. Florian ist sehr erfahren in Sachen Racing, was sich auch in seiner absolut gelassenen und entspannten Art auf und neben der Strecke zeigen sollte.

Stage 1 & 2

Die ersten beiden Stages starteten nicht weit von unserer Unterkunft entfernt und wir machten uns pünktlich zum offiziellen Trainingsbeginn auf den Weg. Wir begannen mit Stage 2, welche sich als recht entspannte Strecke mit frischem Nadelwaldboden entpuppte, ohne größeren technischen Anspruch und einfach zum Genießen. Der Plan war es, Florian zu folgen – oder es zumindest zu versuchen – und dabei gleich noch ein kurzweiliges Video zur Streckenvorschau zusammenzubekommen. Das klappte auch halbwegs gut, doch ich bemerkte schnell, dass Florian hier von Anfang an mit einer anderen Pace an den Start geht und die für uns blinden Strecken direkt in die Mangel nahm. Was grundsätzlich auch mir gefällt, doch um mir etwas merken zu können vom Streckenverlauf, war es eher kontraproduktiv, einem erfahrenen EWS und World Cup Racer zu folgen, denn hierzu braucht es meine ganze Konzentration auf so einem „blinden“ Track.

# Gestartet wurde im Training mit der Stage 2 - und Florian Werres ging direkt mit einem Sprint in die Stage.
# Verfolgung aufnehmen war angesagt - was nicht ganz von Erfolg gekrönt war.

Also versuchte ich nun, entspannt und vor allem ohne Crash die Strecken abzurollen und dabei noch etwas brauchbaren Video-Content zu erzeugen. Die Stage 1, welche wir als Zweites in Angriff nahmen, war schon etwas technischer und überraschte mit einigen Querwurzeln und technischen Passagen. Vor allem im zweiten Segment warteten enge Kehren mit dicken Wurzeln, die geschickt überwunden werden wollten. Dazu gab es perfekten Untergrund, den man nur als „Loamy“ bezeichnen kann. Diese Stage war ebenfalls recht kurz, dafür wirklich unterhaltsam. Was man auch daran erkennen konnte, dass einige Fahrerinnen und Fahrer am Streckenrand standen, um einzelne Sektionen nochmals zu durchfahren.

# Die Stage 1 war etwas technischer und hatte einige wurzelige Überraschungen in petto.
# Der Boden war ein Traum und das Grip-Niveau dazu ziemlich hoch.

Stage 3 & 4

Die Stage 3 begrüßte mit einem entspannten Wiesenabschnitt, der sogleich in den Wald führte und auch dort wieder frischen Premium-Waldboden in petto hatte. Gespickt mit unzähligen Wurzeln in allen Formen und Ausrichtungen galt es, einige Kompressionen samt dicken Wurzeln und Baumstümpfen zu überwinden. Ich hatte richtig Spaß auf meiner Trainingsabfahrt und war gespannt, wie sich die Strecke wohl bis zum Rennen entwickeln sollte. Die vierte Stage startete ebenfalls mit einem Ski-Wiese-Segment, welches sich jedoch deutlich länger streckte und mit vielen abgesteckten Wiesenkurven das nötige Feingefühl für den verfügbaren Grip abverlangte. Florian startete wieder mal im Sprint und zog alsbald von dannen. Nach guten 50 Sekunden auf der Wiese ging es in den Wald, welcher nach einer kurzen Geraden mit rumpelnden Wurzeln und einer nachfolgenden blinden Kuppe überraschte, die direkt in eine aus Steinen bestehende Kurve führte. Sehr spaßig. Danach gab es wieder offenen Boden, viele Wurzeln und etwas weniger Gefälle, sodass es wichtig erschien, hier den nötigen Schwung beizubehalten. Zwischendurch durfte noch mal über eine Ski-Wiese gesprintet werden, um nach einem kurzen weiteren Waldstück das Ziel der Stage 3 zu erreichen.

# Stage 3 startete mit einem kurzen Wiesenstück und lockte sogleich in den Wald …
# … dort warteten listige Wurzeln, gepaart mit einigen Kompressionen.
# Wiesenslalom stand bei Stage 4 auf dem Plan - gut 50 Sekunden lang versuchte man so viel Traktion wie möglich zu generieren.
# Im Wald wartete wieder feinster Loam-Boden auf uns …
# Eine mit Steinen gespickte Kurve brachte mich kurz von der gewählten Linie ab.

Stage 5 & 6

Für Stage 5 und 6 begaben wir uns von der Trailpark- auf die Bikepark-Seite nahe dem zweithöchsten Berg in Nordrhein-Westfalen, dem Kahler Asten. Gestartet wurde auf einem Holzpodest, welches die Fahrer*innen gleich steil in den ersten Anlieger schickte und bei einigen ein etwas angespanntes Gefühl bewirkte. Nach ein paar Kurven am Hang überquerte man eine große Holzbrücke, die mit einer Steilabfahrt aufwartete, welche man nicht zu schnell in Angriff nehmen sollte, um nicht ungewollt im Flat zu landen. Um es vorwegzunehmen: Im Rennen tat ich genau dies und knallte voll ins Flat, was mich etwas aus der Linie bringen sollte.

# Für die Stage 5 und 6 bewegten wir uns auf die gegenüberliegende Bergseite - hier, mitten im Bikepark, wurden insgesamt drei Stages abgehalten.

Danach gab es feinsten Untergrund und teils steile kurze Abschnitte, die zum Teil in gebaute Anlieger führten. Nachdem man einen Weg überquert hatte, wartete die wohl technischste Herausforderung dieser Stage, die nebenbei so einige Pilot*innen vom Rad holte. Demzufolge gab es hier einen größeren Fahrer-Auflauf, sodass die Einfahrt in diese Sektion später von einem Streckenwart kontrolliert und einer nach dem anderen in das zweite Segment entlassen wurde. Im Video zur Streckenvorstellung (iXS Dirt Masters 2023 Winterberg Track Check Enduro DM) kann man die Sektion gut erkennen, genau wie meinen ziemlich stumpfen Sturz kurz nach der besagten Schlüsselstelle. Welcher mir als nette Beigabe ein etwas steifes und schmerzendes Handgelenk verschaffte.

# Die Schlüsselstelle auf Stage 5 holte so einige Fahrer*innnen vom MTB …
# … ich dagegen zog die nachfolgende Linkskurve für eine Bodenprobe vor.

Die sechste Stage startete auf gleicher Höhe wie Stage 5 und hatte gleich zu Anfang einen Off-Camber-Streckenabschnitt, gefolgt von einem kurzen Gegenanstieg, der mit genug Schwung jedoch wenig Kraft benötigte. Danach folgten einige steile Kurven auf zum Teil recht losem Untergrund. Diese Stage machte mir in meiner Trainingsabfahrt sehr viel Spaß, wenn auch die Schlusssequenz, welche, aus einer Gerade im Off-Camber-Modus bestehend, etwas träge war und zumindest bei mir nur wenig Gefühl von Flow zuließ.

# Stage 6 hatte wieder einiges an Off-Camber-Linien zu bieten …
# … dazu gab es kurze steile Abschnitte, die meist mit einer Kurve einhergingen.
# Im unteren Teil der sechsten Stage kam der „Hobby-Fuß“ auf seine Kosten - denn das letzte Stück der Strecke verlief durchgehend Off-Camber und versuchte, viel Momentum zu vernichten.

Alles in allem hatte die Trainingsrunde für uns gut 850 Höhenmeter auf ca. 21 km, inklusive ein paar geschobenen Sequenzen. Für mich und mein aktuell sehr verbesserungswürdiges Fitness-Level glücklicherweise keine zu große Hürde, sodass noch genug Saft im Tank war für den anstehenden Renntag. Florian und ich hatten viel Spaß auf den frischen Strecken, die auch von vielen Fahrerinnen und Fahrern als sehr spaßig und auch anspruchsvoll beschrieben wurden.

# Florian beim abendlichen Bike-Check vor dem Enduro-Rennen.
# Wichtig auch für Hobbys - No Sticker, No Competition! Diese mussten an den Laufrädern befestigt werden.
# „Ready-4-Shreddy“ – die Bikes durften in dieser Nacht drinnen schlafen.

Video: Track Check: Enduro DM 2023 Winterberg – alle Stages

Freitag – das Rennen

Freitagmorgen fühlte sich dann doch etwas zäher an als erhofft – vor allem mein Handgelenk war ziemlich steif und schmerzhaft. Glücklicherweise hatte einer der Kollegen etwas Schmerzgel im Gepäck, das zusammen mit einer Mullbinde zu einem kleinen Verband kombiniert wurde. Das Wetter war bester Laune und der prüfende Blick auf die Startzeit bestätigte, dass noch ausreichend Zeit zur Verfügung stand, um mich für das Rennen vorzubereiten und einen zweiten Blick aufs Bike zu werfen.

Der Start ins Rennen sollte im Zielbereich des Bikeparks und der finalen siebten Enduro-Stage der Lizenzfahrer*innen losgehen. Von hier aus wurde man vom BDR-Kommissär in den ersten Uphill entsendet und damit auch ins Rennen selbst. Zuvor wurden noch die Aufkleber an den Laufrädern geprüft. Da, wie bei den Profis, darauf geachtet wird, dass man mit dem gleichen Material ins Ziel fährt, mit dem man gestartet ist. Dazu gab es einen Aufkleber fürs Oberrohr, auf dem die Startzeit, sowie Stage-Zeiten aufgedruckt waren. Für Nichtlizenzler galt es, die im Abschnitt Training beschriebenen sechs Stages zu beenden. Alle Lizenz-Starter mussten dagegen noch eine zusätzliche siebte „Pro-Stage“ absolvieren, auf der, wie bei einem Downhill-Rennen, der schnellste Fahrer oder Fahrerin der vorherigen summierten sechs Stages zuletzt antrat.

# Hier geht's lang - gestartet wurde im Zielbereich des Bikeparks Winterberg, von dort galt es direkt hoch zum Ferienpark Landal zu pedalieren.

Nun ging es aber erst mal bergauf. Dabei hatte ich das Glück, meinen Freund und Enduro-Kumpanen Matze aka Matzebert an meiner Seite zu wissen, der auch schon über einiges an Enduro-Renn-Erfahrung verfügt, was meiner leicht steigenden Aufregung entgegenwirkte.

# Enduro-Pilot Mathias Raab aka Matzebert - hier bei der Einnahme überlebenswichtiger Vitamine und Nährstoffe in Form eines Gels.

Die Uphills waren vielleicht nicht besonders lang, dafür aber schön steil. Ich denke, so lassen sich die Transfers zu den einzelnen Etappen gut beschreiben. Denn man sah einige der Teilnehmer*innen auch mal neben dem Rad, im Schiebemodus den Berg bezwingen. Meine Beine waren glücklicherweise nicht sonderlich schwer an diesem Tag und die Transferstrecken waren gut zu bewältigen. Einzig der Zeitplan wirkte etwas straff, auch wenn er für die ersten beiden Stages noch gut aufging. So war die Zeit knapp bemessen, vor allem, wenn man noch einen Defekt oder andere ungeplante Ereignisse hätte einbauen müssen. Ein Problem hat dies für uns jedoch nicht dargestellt.

# Die Uphills waren nicht besonders lang, dafür zum Teil schön steil.

Das Rennen selbst verlief nicht nach meinen Vorstellungen. Im Training noch mit viel Spaß und völlig entspannt unterwegs, kam schon zu Beginn von Stage 1 etwas Hektik auf, welche zu einer eher unrunden Fahrweise führte und mich hier und da in den mittlerweile tief gefrästen Anliegern versacken ließ. Der Ärger darüber machte die Sache leider nicht besser. Nach einer eher weniger optimalen ersten Stage, die ich immerhin ohne Sturz bewältigen konnte, war ich noch optimistisch, es auf den folgenden Stages richtig anzugehen – was sich in Realität jedoch nicht bewahrheiten sollte. Der völlig sinnlose Druck, den ich mir machte, führte zu einer unentspannten und Fehler-durchzogenen Fahrweise. Die schlussendlich auch zu mehreren kleinen Stehern und ungünstigerweise auch Stürzen führte. Dies war weder meiner Laune noch meiner Motivation zuträglich.

# Matze tiefenentspannt vor der Stage - ich kam auf der Strecke leider nicht in meinen Flow.
# Dieser Mann namens Jack Moir war so richtig in seinem Element - vollgas auf allen Stages.
# Das Wetter war bestens - bei Regen hätte es auf einigen Segmenten der Stages wohl wild ausgesehen.
# iXS Dirt Masters 2023 Day2 Enduro stephanpetersdesign
# iXS Dirt Masters 2023 Day2 Enduro stephanpetersdesign

Zu diesem Zeitpunkt hätte mehr Erfahrung sicherlich geholfen, besser mit der Situation umzugehen. Mein Freund Matze versuchte es mit aufmunterndem Zuspruch, aber es war schwierig, aus diesem Modus herauszukommen. Ich ertappte mich eher bei dem Gedanken, den ganzen „Mist“ hinzuschmeißen und nach Hause zu fahren. Aber so weit kam es natürlich nicht und ich beendete die sechste und letzte Stage mit einem klassischen OTB (Over The Bars) irgendwo am Hang und fuhr genervt ins Ziel. Matze hingegen brachte solide und entspannt seine letzte Abfahrt nach Hause und durfte sich am Ende noch über einen dritten Platz in der Open Masters-Wertung freuen. Was auch eines meiner persönlichen Highlights an diesem Renn-Event darstellt. Ich selbst kam mit Ach und Krach auf den siebten Rang in der genannten Klasse und war ganz und gar nicht zufrieden mit mir.

# Mein Highlight vom Renntag in Winterberg - Matze sicherte sich den dritten Platz in der Open Masters-Klasse.

Was habe ich gelernt?

Ob ich mich noch mal an einem Enduro-Rennen versuchen werde? Ich denke schon! Allerdings hatte ich etwas am Hergang des soeben beschriebenen Renntags zu kauen und würde mich nicht sofort für eine ganze Rennserie anmelden wollen. Dennoch besteht der Reiz für mich darin, mich etwas mehr mit mir selbst auseinanderzusetzen, denn man lernt viel über sich und den Umgang mit Stresssituationen. Ich würde es als echte Bereicherung empfinden, mich hier weiterzuentwickeln und damit hoffentlich auch meine Ergebnisse zu verbessern. So kann man es als Fluch oder Segen sehen, dass ich schon nächstes Wochenende wieder zwischen dem Flatterband stehen werde, um bei der italienischen E-Bike-Meisterschaft an den Start zu gehen. Das Ganze im Rahmen meiner Arbeit bei MTB, beziehungsweise eMTB-News.de und nur zum Spaß, denn den werde ich nun mehr als zuvor in den Vordergrund stellen bei solch einem Event.

Fazit – Du solltest es ausprobieren!

Ein Enduro-Rennen zu fahren, verspricht eine gute Zeit im Wald, am besten zusammen mit deinen Freunden. Wenn du dir das ganz oben auf die Agenda schreibst, dann kannst du nur als Gewinner nach Hause fahren. Ich selbst habe noch einiges zu lernen, auf und abseits des Bikes. Man wächst daran, egal ob körperlich oder geistig. Die Atmosphäre und die kleinen Adrenalinkicks, die du bei einem Rennevent erfährst, sind schwer mit einer normalen Trail-Ausfahrt zu vergleichen. Ob es für mich bei einem Ausprobieren bleibt oder ich mich öfter ins Getümmel stürzen werde, wird sich noch herausstellen. Für mich hat es jedenfalls einen recht großen Reiz und das nächste Rennen kommt ja schon bald.

# Nächstes Mal mit einem Lächeln, soviel ist sicher - auch wenn ich ganz schön geknickt war! Das nächste Rennen kommt sicher und ich werde versuchen, es einfach zu genießen.

Wie sehen eure ersten Renn-Erfahrungen aus? Seid ihr direkt auf den Geschmack gekommen?


Alle Artikel zum Dirt Masters Festival findest du hier:

Fotos: Stephan Peters | Flo Meinhardt | Racement
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