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Herbst-Spezial
Oakley Front Line MX im Test: Kontrastverstärker für den Trail

Oakley Front Line MX im Test: Angefangen hatte die Oakley-Firmengeschichte mit Motocross-Griffen, inzwischen ist der Hersteller am bekanntesten für Brillen jeglicher Art. Von stylishen Sonnenbrillen für den Alltagseinsatz, über Sportbrillen, bis hin zu Goggles für den Motocross-, Ski- und Bike-Einsatz. Wir haben die Front Line MX ausprobiert.

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Oakley Front Line MX: Infos und Preise

# Große Gläser, großes Logo am Brillenband und das Prizm-Logo auf der Scheibe: unverkennbar eine Oakley-Brille - Prizm nennt Oakley seine Kontrast-verstärkenden Gläser, die für den Trail-Einsatz überwiegend den blauen Farbanteil des Lichtspektrums herausfiltern. Die von uns getestete Oakley Front Line MX kostet stolze 199,90 €.

Im Detail

Oakley packt seine Brillen voll mit Technologien. Die interessanteste dürfte die Prizm-Technologie sein, die auf physikalischen Grundlagen der Optik basiert. Das menschliche Auge nimmt nur einen bestimmten Teil des elektromagnetischen Spektrums auf. Von 380 nm bis 780 nm kann der Mensch so Farben sehen. Oakley greift hier ein und beschneidet diesen Farbanteil durch seine Linse. Da im Wald – also da, wo man mit der Prizm Trail-Linse vermutlich am meisten unterwegs ist – viele Rot- und Grün-Anteile und weniger Blau-Anteile im Licht vorkommen, filtert das Glas vor allem den blauen Teil des Spektrums heraus und hebt so Rot und Grün hervor. Somit sollen stärkere Kontraste entstehen, die Unebenheiten und Wurzeln leichter erkennbar machen.

High Definition Optics® (HDO®) nennt Oakley seine Technologie, die für eine möglichst verzerrungsfreie Sicht sorgen soll. Verschiedene Tests helfen hier die Schärfe und die Verzerrung zu messen, um zu garantieren, dass man den Baum scharf und in Originalgröße sieht. Damit man den Baum nicht abräumt, wird außerdem die Lichtbeugung gemessen – so wird überprüft, ob Gegenstände so dargestellt werden, als wären sie von ihrer ursprünglichen Position verschoben.

Dank des verwendeten Materials bieten Oakley-Plutonite®-Gläser Schutz vor UV-Strahlung. 100 % der gesamten UV-Strahlung wird gefiltert – nur die Teile des Spektrums, die dem Auge nicht schaden, werden durchgelassen. Gleichzeitig soll das Glas hinsichtlich Schutz Vorteile bieten: Oakley testet sowohl Einflüsse unter hohem Gewicht und hoher Geschwindigkeit direkt auf die Gläser und garantiert für diese beiden Szenarien einen Aufprallschutz, den sonst kein anderes Glas bieten kann.

Diashow: Kontrastverstärker für den Trail
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# Als MX-Brille darf der Nasenschutz nicht fehlen - Wenn der Dreck von einem grobstolligen Hinterreifen mit ordentlich Drehmoment aufgewirbelt wird, ist das durchaus sinnvoll.
# Der Nasenschutz ist mit vier Halterungen angebracht und lässt sich entnehmen. - Will man den Schutz für den MTB-Einsatz entfernen, muss man ordentlich ziehen: das Plastikteil sitzt bombenfest.
# Drei Lagen Schaum - Große Belüftungsöffnungen und viel Abstand zwischen Glas und Gesicht.
# Polsterung für die Nase - Der dreilagige Schaum baut etwas auf und ist an der Nase nicht ausgespart.
# Rahmenlos? Nicht ganz - Verbunden wird der Haltemechanismus der Front Line MX durch eine wenige Millimeter breite Schicht, die etwas vom äußeren Rahmen des Glases entfernt sitzt.
# Das große O-Logo ist über den Sport hinaus bekannt - Drei Silikonstreifen und ein 50 mm breites, verstellbares Band sollen für einen guten Sitz sorgen und die Brille vor dem Verrutschen schützen.

Auf dem Trail

Oakleys Front Line MX erreicht uns in einem kleinen Brillenbeutel – außer der Goggle und dem Beutel ist nichts weiter dabei. Also gleich los damit. Nicht in alle Testhelme passt die Front Line MX aber ohne Probleme. Groß geschnittene Helme wie der POC Coron oder Fox Rampage Pro stellen dabei weniger ein Problem dar. Anders beim Specialized Dissident: Hier passt die Oakley zwar rein. Die kleinere Öffnung des Helms sorgt aber dafür, dass der breite Rahmen nach unten und gegen die Nase gedrückt wird. In Summe ist die Oakley Front Line MX mit ca. 9 cm Höhe eher im niedrigeren Bereich eingeordnet, aber der Abstand von Nasen-Partie zur Oberseite des Rahmens ist mit knapp 7 cm in Relation zur Gesamthöhe recht groß. Somit steht die Brille schneller oben an als andere Modellen, die trotz größerer Gesamthöhe tiefer sitzen.

Wenn der Helm ausreichend Platz bietet gibt es allerdings kaum Grund, sich über die Passform zu beschweren: Dicke Polster sorgen für einen angenehmen Sitz und dichten die Oakley Front Line MX rundherum recht angenehm ab, sodass kein Schweiß, Wasser oder Dreck hineinläuft. Wünschenswert wäre einzig eine Aussparung an der Nase, vor allem bei Verwendung von kleinen Helmen – so werden die Atemwege nicht abgedrückt und der Fahrer bekommt ausreichend Luft.

# Kein Problem am wohl populärsten Vollvisierhelm: dem Troy Lee Designs D3

# Foto Chris TLD D3 Oakley-5865
# Foto Chris TLD D3 Oakley-5866

# Am Fox Rampage passt die Brille dank großer Öffnung noch gut rein

# Foto Chris Fox Oakley-5844
# Foto Chris Fox Oakley-5845

# Zu groß: Specializeds Dissident baut schmal, die Brille passt nicht ideal in den Helm

# Foto Chris Specialized Oakley-5941
# Foto Chris Specialized Oakley-5942

# Großer Helm für große Brillen: Am POC Coron hatten wir mit der Oakley Front Line MX kein Problem

# Foto Chris Poc Oakley-5912
# Foto Chris Poc Oakley-5913

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Gemessen an der Gesamtgröße und der Vollverglasung der Brille erwartet man ein relativ großes Blickfeld. Etwas geschmälert wird dieses durch die Verankerung des Glases im Rahmen. Dieses rahmenlose Design bedeutet, dass die Linse von Innen gehalten werden muss – hier arbeitet man mit einem zweiten Rahmen, der zwischen 6 und 14 mm vom Brillenrand entfernt sitzt und somit das Sichtfeld etwas verkleinert. Dazu kommt, dass das Glas relativ weit vom Auge entfernt sitzt, was wiederum für ein etwas kleineres Blickfeld sorgt. Durch viel Platz zwischen Glas und Auge soll die Oakley Front Line MX aber auch für Korrekturgläser geeignet sein.

Die Amerikaner geben für die Prizm Jade Iridium-Linse den Einsatzbereich leicht bewölkt an – das passt wie die Faust aufs Auge. Bei leichter Bewölkung, also immer noch relativ viel Licht, nimmt die Brille vor allem blendenden Spitzenlichtern die Intensität. Als besonders angenehm stellte sich das auch bei viel Sonne und offenen Strecken heraus. Schwierig wird die leichte Tönung und der rötliche Farbstich erst, wenn wenig Licht vorhanden ist. Dann saugte das Glas in dunklen Sektionen für die meisten Tester zu viel vom restlichen Licht auf. Vor allem Hell-Dunkel-Kontraste verstärkt das Glas, was sich bei ausreichend Licht positiv bemerkbar macht. Absätze, Unebenheiten, Wurzeln: alles was Schatten wirft und somit Struktur in den Untergrund bringt, wird besser abgezeichnet.

Die Garantie darauf, das Glas mit der besten Schutzwirkung zu haben, mussten wir zum Glück nicht persönlich anhand von gröberen Bodenproben testen. Mit 2 mm Stärke erweckt das Glas aber einen sehr guten Eindruck. Was im Skisport als Standard gilt, verwendet Oakley an der Front Line nur an den klaren Gläsern: eine Doppelverglasung. Mit dem einfach verglasten Prism-Glas hatten wir allerdings keine Probleme mit Beschlagen der Linse. Wird es nass und regnerisch, würden wir ohnehin auf ein klares Glas wechseln, da hier meist auch schlechtere Lichtverhältnisse herrschen.

Das ist uns aufgefallen

Fazit – Oakley Front Line MX

Prizm hat sich im World Cup schon durch diverse Siege ausgezeichnet und auch uns konnte das Glas überzeugen. Vor allem, wenn es hell ist, kann die leichte Tönung und die Kontrasterhöhung der Oakley Front Line MX ihre Stärken ausspielen. Ein breites Band mit Silikon-Streifen sorgt für sicheren Halt, die Passform für einen angenehmen Sitz.

Pro / Contra

Pro

  • Kontrast
  • Passform

Contra

  • anfällige Beschichtung
  • Preis

Testablauf

Im Rahmen des Tests wurden die Brillen von verschiedenen Fahrern getragen. Die Testbedingungen reichten von kalten und regnerischen Tagen, bis hin zu hellen Sonnentagen – Licht, Regen, Dreck – die Gläser mussten sich in jedem Wetter beweisen und zeigen was sie können. Mit jedem Fahrer kommt ein anderes Gesicht, ein anderer Helm und individuelle Vorlieben, die Anforderungen an die Brillen waren umfassend.

Preisvergleich: Oakley Front Line MX

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