Scott Scale
Das Scott Scale hat mittlerweile eine lange Tradition im XC-Rennsport und zählt immer noch zu einen der absoluten Topbikes. Nichtsdestotrotz ist es aber in die Jahre bekommen und kann bei den Rädern der Konkurrenz nicht mehr ganz mithalten. Im Bezug auf Gewicht und vor allem Komfort zogen die Mitbewerber davon und legten die Messlatte extrem hoch.
Eckdaten zum neuen Rad liegen uns bisher nicht vor. Das Scott-Oldo Team zeigte sich hier strikt und gab zu keiner Frage Auskunft. Da Scott bei den Hardtails aber schon immer Wert auf das Gewicht gelegt hat, kann auch diesmal davon ausgegangen werden, dass erneut ein Rekord geknackt werden wird. Denn bei bisher jeder Neuvorstellung des Scales unterbot Scott das bis dato leichteste Rahmengewicht.

Die filigranen Sitzstreben deuten zudem auf einen flexenden Hinterbau hin, was heutzutage schon fast zum Standard geworden ist. Eine spezielle Flexsattelstütze kommt beim Racebike von Schurter nicht zum Einsatz, für die Serienmodelle ist das aber gut vorstellbar. So filigran die Sitzstreben gestaltet wurden, desto massiver wurden die Kettenstreben konstruiert. Das Prädikat antrittssteif sollte das Scale also weiterhin tragen dürfen. Die Hinterradnabe wird durch eine Steckachse in Position gehalten. Ob eine Boost 148×12 Achse verwendet wird, lässt sich nicht sicher beantworten, die weit auseinander liegenden Sitzstreben deuten aber darauf hin.
Betrachtet man den Steuerrohrbereich so fallen auf den ersten Blick die Einsätze für die Züge auf. Auf beiden Seiten finden sich austauschbare Einsätze, was eindeutig für eine Umwerferaufnahme und eventuell sogar eine intern angesteuerte Variostütze schließen lässt.




Scott Spark

Nur eine Woche nach dem World Cup Rennen in Albstadt überraschte Nino Schurter die anwesenden Fotografen auf der Strecke mit einem neuen Fully. Ungewöhnlich groß sahen die Laufräder beim Weltmeister und Gesamtworldcupführenden aus. Nach dem Gang in den Pits wurde einiges klar: Nino Schurter fährt zum ersten Mal in einem Rennen auf 29″ Laufrädern. Ein weiteres Novum stellt die Variostütze im Rad von Schurter dar. Nachdem Mathias Flückiger seine eigene Variostütze für den XC-Einsatz konstruiert hat und Julien Absalon zu Beginn der Saison mit einer absenkbaren Stütze überraschte, zogen jetzt auch Nino Schurter und Florian Vogel mit. Zwar verzichtete Nino Schurter dann im Rennen doch auf eine Variostütze, nach Aussage von seinem Teamchef Thomas Frischknecht, hätte Nino aber bei Regen eine Variostütze eingesetzt.
Im Vergleich zum Hardtail wirkt das neue Spark nicht filigran. Besonders der Tretlagerbereich ist massiv und fast schon bullig ausgeführt. Auch hier darf man also von einer sehr guten Antrittssteifigkeit ausgehen. Die Dämpferposition ist vom Oberrohr nach unten parallel zum Sitzrohr gewandert. Viele XC-Rahmen mit einem Dämpfer am Oberrohr neigen durch eine lineare Kennlinie zum Durchsacken bei starken Schlägen, falls nicht mit sehr hohem Druck im Luftdämpfer gefahren wird. Da Nino Schurter das Spark bisher hauptsächlich bei schweren Strecken eingesetzt hat, darf hier von einer relativ progressiven Kennlinie ausgegangen werden und einer Geometrie die ein aggressives Fahren erlaubt. Das Steuerrohr wirkt wie beim Hardtail relativ kurz, was einem niedrigem Cockpit zugutekommen sollte.
Als Dämpfer setzt Nino Schurter auf einen DT Swiss Dämpfer mit vergrößertem Luftkammervolumen. Die restlichen Anbauteile stammen, bis auf die Reifen, von seinen Sponsoren. Vermutlich konnte das Scott-Odlo Team auf die Schnelle nicht genügend Dugast Schlauchreifen zur Verfügung stellen und musste sich mit Reifen anderer Herstellern begnügen, so lange der Mechaniker neue Schlauchreifen auf einem Laufradsatz aufzog. Im Rennen wechselte Nino Schurter ebenfalls auf einen dieser Reifen, bis er durch einen zweiten Hinterraddefekt erneut wechseln musste.





Gewissheit über alle diese Überlegungen wird erst der offizielle Launch von Scott Mitte Juni bringen. Wir sind gespannt und berichten von dort gewohnt umfangreich.
#newbikeday for Nino Schurter ! Watch the new chapter of #thebattle on Red Bull TV
SCOTT Sports Odlo DT Swiss SRAM MTB Cornèrcard RitcheyLogicPosted by Scott Racing on Sonntag, 29. Mai 2016
35 Kommentare
» Alle Kommentare im ForumOptisch gefällt mir das alte Spark besser, wobei ich mir vorstellen kann, dass das neue weniger auf Antriebseinflüsse reagiert.
Ich finde Nino sieht auf dem 29er aus wie auf einem Hochrad. Irgendwie hat die Dynamik gefehlt und die vielen Fehler ist man von ihm nicht gewöhnt. Ich hoffe nur, dass das Gerücht nicht stimmt und es das neue Spark nur in Größe S in 650b gibt.
Dann brauche ich scheinbar eine Übersetzung ins Hochdeutsch.
Ich hab das so verstanden, das er es wegen der schnellen Strecke von Rio macht und danach schaut was er fährt.
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Ich finde es ziemlich gewagt von Scott, ihren aussichtsreichsten Fahrer in seiner wichtigsten Saison in der direkten Vorbereitung auf das olympische Rennen auf neues Material und gleich noch ein anderes System zu setzen.
Ich kann mir beim besten Willen nicht vorstellen, das Schurter diese Situation wirklich begrüßt!
In Rio wird Nino wohl auf das Fully verzichten. Zudem ist er im Training schon länger mit einem 29er Scale unterwegs. Inkl. absenkbarer Sattelstütze.
Doppelgold (Frauen & Männer) für das neue Spark im CC in Rio.
Wobei selbstverständlich J. Rissveds & N. Schurter die Arbeit geleistet haben und auch auf jedem anderen Profi Rad gewonnen hätten.
Dennoch eine schöne Reputation für das neue Spark. Zudem Ein Scott das mir seit langem auch mal gefällt.
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