Transition Scout Carbon: Infos und Preise
Mit der Einführung der Giddy Up-Bikes im Jahr 2015 hat die kleine Bikeschmiede Transition einen echten Coup gelandet. Die schicken Bikes aus Bellingham erfreuen sich großer Beliebtheit und wurden in der Folgezeit konsequent weiterentwickelt. Mit dem neuen Scout stellt Transition nun die insgesamt dritte Evolutionsstufe des Trailbikes vor. Und das neu entwickelte Carbon-Bike muss direkt in große Fußstapfen treten: Es wird von Transition Bikes als inoffizielle Neuauflage des legendären Bottlerockets beworben.
Um diesen Vorschuss-Lorbeeren gerecht zu werden, setzt man auf 27,5″-Laufräder sowie eine Federgabel mit 150 mm Hub. Am Hinterbau wurde der Federweg passend dazu um 10 mm auf jetzt 140 mm aufgebohrt. Wem das noch immer zu wenig ist, der hat die Möglichkeit, den Federweg am Heck auf 150 mm zu erweitern. Zudem wird das Transition Scout jetzt mit Carbon-Rahmen angeboten – der Vorgänger war lediglich in Aluminium erhältlich. Außerdem gewährt Transition Bikes für alle 2020 vorgestellten Modelle eine lebenslange Garantie auf Material-Versagen oder Herstellungs-Fehler.
Das neue Transition Scout Carbon ist in fünf Größen von XS bis XL sowie zwei verschiedenen Farben für Preise zwischen 4.799 € und 6.999 € verfügbar. Wir hatten bereits vorab die Möglichkeit, uns einen kurzen Eindruck vom neusten Transition-Spross zu machen. Unser Transition Scout Carbon GX-Testbike in Größe M brachte rund 13,8 kg auf die Waage. Hier erfahrt ihr, wie sich das schicke Bike auf dem Trail geschlagen hat.
- Rahmenmaterial Carbon
- Federweg 150 mm (vorne) / 140 mm (hinten)
- Hinterbau Giddy Up-Suspension
- Laufradgröße 27,5″
- Gewicht 3,2 kg (Rahmen inklusive Dämpfer, Herstellerangabe)
- Farben Matte Midnight Blue / Matte Olive Green
- Rahmengrößen XS / S / M / L / XL
- Verfügbar ab sofort
- Preis 4.799 € bis 6.999 €
- www.transitionbikes.com

Das ist neu
- neu designter Carbon-Rahmen
- überarbeitete Kinematik mit mehr Progression und 10 mm extra Federweg
- auch mit 150 mm Federweg am Heck fahrbar
- lebenslange Garantie auf Material-Versagen und Herstellungs-Fehler
- innenverlegter Schaltzug mit einlaminiertem Führungsröhrchen
- kürzere Sitzrohre mit erhöhter Einstecktiefe
- zweite Flaschenhalter-Aufnahmen zur Werkzeugbefestigung an der Unterseite des Oberrohrs
Geometrie
Im Vergleich mit dem Vorgänger ist das Transition Scout nochmals gewachsen: Der Reach nimmt in jeder Rahmengröße um 10 mm zu und auch die Kettenstreben fallen beim 2020er-Modell 5 mm länger aus. Der Sitzwinkel ist deutlich steiler geworden und liegt in Größe M jetzt bei rund 77°, während der Lenkwinkel auf 64° abgeflacht wurde. Auch das Sitzrohr wurde deutlich gekürzt und misst in Größe L nur noch 430 mm. Der Stack ist dagegen gleich geblieben und liegt bei rund 617 mm. Selbstverständlich bleibt Transition auch weiterhin dem SBG-Konzept, bei dem ein verhältnismäßig langer Reach-Wert und ein flacher Lenkwinkel auf eine Federgabel mit reduziertem Offset treffen. Bei der Vorstellung der bisherigen Modelle war Transition vor knapp 3 Jahren mit diesem Ansatz ein absoluter Vorreiter – inzwischen sind viele Hersteller nachgezogen, was man durchaus als Bestätigung des Transition-Ansatzes sehen darf.
Rahmengröße | XS | S | M | L | XL |
---|---|---|---|---|---|
Reach | 410 mm | 435 mm | 460 mm | 485 mm | 510 mm |
Stack | 577 mm | 590 mm | 604 mm | 617 mm | 631 mm |
Oberrohrlänge | 534 mm | 564 mm | 593 mm | 623 mm | 652 mm |
Sitzrohrlänge | 350 mm | 360 mm | 390 mm | 430 mm | 460 mm |
Sitzwinkel | 78.2° | 77.7° | 77.2° | 76.8° | 76.4° |
Steuerrohrlänge | 95 mm | 110 mm | 125 mm | 140 mm | 155 mm |
Lenkwinkel | 64° | 64° | 64° | 64° | 64° |
Kettenstrebenlänge | 430 mm | 430 mm | 430 mm | 430 mm | 430 mm |
Radstand | 1153 mm | 1185 mm | 1217 mm | 1248 mm | 1280 mm |
Tretlagerabsenkung | 18 mm | 18 mm | 18 mm | 18 mm | 18 mm |
Tretlagerhöhe | 337 mm | 337 mm | 337 | 337 mm | 337 mm |
Überstandhöhe | 665 mm | 665 mm | 673 mm | 686 mm | 698 mm |
Federgabel-Offset | 37 mm | 37 mm | 37 mm | 37 mm | 37 mm |

Ausstattung
Das neue Transition Scout Carbon ist in insgesamt drei verschiedenen Ausstattungsvarianten sowie als Rahmenkit erhältlich. Alle Bikes setzten auf SRAM Eagle-Antriebe und Code-Bremsen aus dem gleichen Hause. Das Topmodell Carbon X01 Eagle kommt mit einem Fox-Fahrwerk und DT Swiss-Laufrädern, während die anderen beiden Varianten auf RockShox-Federelemente und Stans No Tubes-Felgen setzen. Bei allen Ausstattungsvarianten kommt die OneUp Dropper-Post zum Einsatz. Das Rahmenkit schlägt mit einem Preis von 3.299 € zu Buche und wird mit einem Fox Float X2 Performance Elite-Dämpfer ausgeliefert. Die Komplettbikes sind für Preise zwischen 4.799 € und 6.999 € erhältlich. Wir hatten die 5.799 € teure Carbon GX-Ausstattungsvariante des neuen Transition Scouts im Test.
- Federgabel RockShox Lyrik Ultimate RC2 (150 mm)
- Dämpfer RockShox Super Deluxe Ultimate (140 mm)
- Antrieb SRAM GX Eagle
- Bremsen SRAM Code RSC
- Laufräder Stans Flow S1 Team
- Reifen Maxxis Assegai / Maxxis Minion DHR II
- Cockpit ANVL Mandrel (800 mm) / ANVL Swage (40 mm)
- Sattelstütze OneUp Dropper Post (180 mm)
Ausstattungsvariante | Carbon NX | Carbon GX | Carbon X01 | Rahmenkit |
---|---|---|---|---|
Dämpfer | RockShox Super Deluxe Select+ RT | RockShox Super Deluxe Ultimate | Fox Float X2 Performance Elite | Fox Float X2 Performance Elite |
Federgabel | RockShox Lyrik Select Charger RC, 150 mm | RockShox Lyrik Ultimate RC2, 150 mm | Fox Float 36 Grip 2 Performance Elite, 150 mm | |
Steuersatz | FSA No57E | FSA No57E | Cane Creek 40 | |
Vorbau | Race Face Aeffect R, 40 mm | ANVL Swage, 40 mm | ANVL Swage, 40 mm | |
Lenker | Race Face Chester | ANVL Mandrel | Oneup Carbon Bar | |
Griffe | Sensus Lite | Sensus Lite | Sensus Lite | |
Sattel | ANVL Forge CroMo | ANVL Forge CroMo | ANVL Forge Ti | |
Sattelstütze | OneUp Dropper Post | OneUp Dropper Post | OneUp Dropper Post | |
Bremsen | SRAM Code R | SRAM Code RSC | SRAM Code RSC | |
Bremsscheiben | SRAM Centerline, 180 mm | SRAM Centerline, 180 mm | SRAM Centerline, 180 mm | |
Schalthebel | SRAM NX Eagle | SRAM GX Eagle | SRAM X01 Eagle | |
Schaltwerk | SRAM NX Eagle | SRAM GX Eagle | SRAM X01 Eagle | |
Kassette | SRAM PG1230 | SRAM XG1275 | SRAM XG1295 | |
Kette | SRAM NX Eagle | SRAM GX Eagle | SRAM GX Eagle | |
Kurbelgarnitur | SRAM Stylo 6K Dub | SRAM Stylo 7K Dub | SRAM X1 Carbon Dub | |
Laufräder | Stans Flow D mit Novatec-Naben | Stans Flow S1 Team | DT Swiss M1700 Spline 30 | |
Reifen | Maxxis Minion DHF 3C Exo+ /Maxxis Minion DHR II 3C EXO+ | Maxxis Minion DHF 3C Exo+ /Maxxis Minion DHR II 3C EXO+ | Maxxis Minion DHF 3C Exo+ /Maxxis Minion DHR II 3C EXO+ | |
Preis | 4.799 € | 5.799 € | 6.999 € | 3.299 € |

Im Detail
Die grundlegende Formensprache hat Transition auch beim neuen Scout beibehalten: Das Trailbike setzt nach wie vor auf einen klassischen Horst Link-Hinterbau mit stehendem Dämpfer. Allerdings ist das Bike insgesamt deutlich kantiger geworden. Die auffälligste Neuheit neben den Ecken und Kanten ist dabei zweifelsohne die Umlenkwippe. Dieses vormals sehr geschwungene Bauteil wird beim neuen Transition Scout durch eine geradlinigere Variante ersetzt.

Auch abgesehen vom Design hat sich einiges geändert: Transition hat die Sitzrohre bei allen Rahmengrößen gekürzt und gleichzeitig die mögliche Einstecktiefe erhöht. Dadurch soll auch für langhubige Variostützen genügend Platz vorhanden sein. Weiterhin wurde die Hinterbau-Kinematik feinjustiert und mit etwas mehr Progression versehen. Auch der Federweg ist im Zuge der Änderungen um einen Zentimeter angewachsen.

Mit dem standardmäßig verbautem Dämpfer, der über einen Hub von 57,5 mm verfügt, stehen somit 140 mm Federweg am Heck zur Verfügung. Wem das nicht genug ist, der kann durch das Aufstocken des Dämpferhubs auf 62,5 mm sogar 150 mm aus dem Hinterbau herauskitzeln. Diese Modifikation ist offiziell von Transition Bikes genehmigt und wird auch offensiv propagiert. Besonders interessant ist das ganze, weil dafür nicht mal ein neuer Dämpfer nötig ist: Das Einbaumaß bleibt gleich – die unterschiedlichen Hübe werden lediglich durch Bregrenzungs-Spacer im Dämpfer realisiert. Wenn einem also der Sinn nach etwas mehr Federweg steht, so kann man seinen Dämpfer einfach bei Fox oder RockShox auf den entsprechenden Hub umbauen lassen und sich dann über den Extra-Zentimeter freuen.

Auch die Zugverlegung wurde optimiert. So verfügt der neue Transition Scout-Rahmen über ein einlaminiertes Führungs-Röhrchen für den innenverlegten Schaltzug. Diese Methode kam bereits beim ersten Carbon-Patrol zum Einsatz und hörte damals auf den klangvollen Marketing-Namen „Tubes In Tubes-System“ – kurz T.I.T.S. Die Bremsleitung wird hingegen zur Freude aller Mechaniker nach wie vor extern verlegt. Selbstverständlich stattet Transition das neue Scout Carbon mit perfekt passenden Kunststoff-Protektoren für Unterrohr, Ketten- und Sitzstrebe aus. Das Besondere daran: die Gummi-Protektoren sind extra etwas tiefer in den Carbon-Rahmen eingelassen. Dadurch soll die Chance, daran hängenzubleiben und dabei den Schutz abzuziehen, minimiert worden sein. Außerdem sorgt der dadurch erzielte bündige Übergang für einen edlen Look.

Last but not least verfügt das neue Transition Scout Carbon über eine zweite Flaschenhalter-Aufnahme, die sich an der Unterseite des Oberrohrs findet. Diese soll sich perfekt zum Befestigen von Werkzeug, einer Luftpumpe oder Ersatzteilen eignen.

Auf dem Trail
Wir hatten die Möglichkeit, das neue Transition Scout Carbon schon vor der Veröffentlichung für euch auszuprobieren. Leider stand das Bike zu diesem Zeitpunkt aber noch nicht in unserer präferierten Rahmengröße zur Verfügung, sodass wir uns mit einem M-Rahmen begnügen mussten. In dieser Größe bietet das Scout einen Reach von 460 mm und stellt also in Bezug auf die Länge kein allzu großes Problem dar. Die Front fällt hingegen eher tief aus.
Bergauf macht das Transition Scout eine gute Figur. Der steile Sitzwinkel und der nahezu antriebsneutrale Hinterbau sorgen für eine effiziente Kraftübertragung und einen spritzigen Antritt. Für längere Anstiege auf Straßen oder Forstwegen kann der Hinterbau bei Bedarf mittels Cheat-Hebel komplett gelockt werden. Wir fanden dies jedoch nicht nötig. Auch auf technischen Anstiegen weiß das Scout zu überzeugen und arbeitet sich problemlos den Trail hinauf. Kurz: so muss ein Trailbike klettern!

Geht es bergab, so kann das Transition Scout Carbon mit seinem aktiven und poppigen Charakter überzeugen. Das Trailbike lässt sich spielerisch über den Trail steuern und vermittelt dabei jede Menge Spaß. Kleine Kanten, Wurzelballen oder Anlieger laden zum Spielen ein. Insgesamt kann das Transition auch aufgrund seines recht steifen Rahmens mit einem sehr direkten und präzisen Handling auftrumpfen. Davon profitiert man vor allem in den Kurven: In Kombination mit den relativ kurzen Kettenstreben werden schnelle Richtungsänderungen zur Lieblingsaufgabe. Die Mischung aus poppigen Hinterbau und direktem Lenkverhalten macht das Scout so zu einer echten Spaßmaschine.

Am besten aufgehoben ist das Trailbike dabei auf flowigen Bikepark-Strecken oder natürlichen Trails. Hier kann das Scout seine Stärken voll ausspielen. Wird das Gelände ruppiger, so ist man mit dem neuen Transition Scout Carbon zwar keineswegs schlecht aufgehoben. Der Hinterbau kommt bei schnellen, harten Schlägen jedoch an seine Grenzen. Das Heck gibt hier Transition-typisch recht schnell viel Federweg frei und kann sich dann nicht mehr schnell genug erholen, um die nächsten Schläge perfekt aufzunehmen. Der Einbau eines weiteren Volumenspacers schaffte hier Besserung. So steckt der Hinterbau große Schläge noch besser weg und taucht nicht zu tief in den Federweg ein. Die aufgrund der (für uns nicht ganz optimalen) Rahmengröße recht niedrige Front trug in ruppigen Highspeed-Sektionen zwar nicht gerade förderlich zum Sicherheits-Empfinden der Tester bei. Mit einem passenden Rahmen sollte dies jedoch kein Problem darstellen.

Erster Eindruck: Transition Scout Carbon
Mit dem neuen Transition Scout Carbon präsentiert die kleine Bikeschmiede aus Bellingham ein schickes Trailbike, das mit jeder Menge Fahrspaß auftrumpfen kann. Der poppige Hinterbau und das präzise Handling machen das Scout zu einer echten Spaßmaschine. Auch bergauf leistet sich das Transition keine Blöße und fährt sich genau wie man es von einem Trailbike erwartet. Ging es jedoch in richtig ruppiges Highspeed-Terrain, so war das flinke Carbon-Bike zumindest in unserem ersten Kurztest nicht ganz in seinem Element. Wer jedoch auf der Suche nach einem spaßigen 27,5"-Trailbike ist, der sollte das neue Transition Scout Carbon auf jeden Fall in seine Kandidaten-Liste aufnehmen!

Wie gefällt euch das neue Transition Scout Carbon?
- Fahrstil
- sauber, hohes Grundtempo
- Ich fahre hauptsächlich
- Enduro
- Vorlieben beim Fahrwerk
- vorne straffer als hinten, schneller Rebound, nicht zu viel Dämpfung
- Vorlieben bei der Geometrie
- geräumiger Reach, keine zu kurzen Kettenstreben, flacher Lenkwinkel
- Fahrstil
- Räder auf dem Boden, saubere Linienwahl
- Ich fahre hauptsächlich
- Trail, Enduro
- Vorlieben beim Fahrwerk
- relativ straff mit viel Dämpfung, Heck eher langsam
- Vorlieben bei der Geometrie
- mittellanges Oberrohr, hoher Stack, lange Kettenstreben, flacher Lenkwinkel
130 Kommentare
» Alle Kommentare im ForumDann liegts wahrscheinlich an mir... Trotz dessen, dass ich immer nett war
Hallo,
ist denn mittlerweile schon jemand damit unterwegs? Gibts schon “Langzeiterfahrungen“?
jetzt war allerdings der Lagersitz am Hauptdrehpunkt kaputt.
Glaube aber, dass da von Anfang an was nicht ganz ok war!
Wird anstandslos ausgetauscht!
Zum fahren:
Hab alles ausprobiert,
Tour, BBS, Park, Dirt und pumptrack
muss sagen, daß für meine Ansprüche das Radl perfekt ist.
mit einem etwas erhöhten Lenker werde ich den Tourkomfort noch etwas verbessern.
ansonsten 99/100😎
https://www.mtb-news.de/forum/t/transition-scout-sammelthread.844342/
Auf Frazenbook gibt es die T.O.S.S. Gruppe Transition Bikes Owners Social Support.
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