Der Bikepark Bad Wildbad steht seit vielen Jahren für felsenreiches Terrain und eine ordentlich steile Downhillstrecke 1. Nun kündigen sich bei der berühmten Piste Veränderungen an: Ende diesen Jahres läuft der Pachtvertrag mit der Radsportakademie GmbH & Co. KG aus, die aktuell für den Bikepark verantwortlich zeichnet.
6.000 Gäste besuchen den Bikepark Bad Wildbad jedes Jahr – allerdings wurde laut der Stadt der Unterhaltsaufwand der Haupt-Downhillstrecke immer höher. Auch die aktuelle Transportmethode zum Start nach oben könnte ein Update vertragen. Nicht zuletzt sind die meisten der Strecken modernisierungswürdig. Dies wurde zum Anlass genommen, für die Ausschreibung des neuen Pachtvertrags aktualisierte Bedingungen festzulegen. Bis Ende Juli diesen Jahres können Neubewerber ihre Varianten für ein neues Bikepark-Konzept vorlegen.
Für alle, die jetzt ein Ende der Downhillstrecke befürchten: Keine Sorge, die Strecke wird beibehalten, auch größere Events sollen ab dem kommenden Jahr stattfinden. Welche dies sind, kann aktuell noch nicht gesagt werden. Zusätzlich zu einer Modernisierung des Parks wünscht sich Bad Wildbad jedoch den Miteinbezug von E-Bikern – zum Beispiel mithilfe eines Uphill-Flowtrails, der die stark befahrene Auffahrt auf den Sommerberg entlasten könnte. Wir haben mit Stefanie Dickgiesser, Geschäftsführerin der Touristik Bad Wildbad GmbH, über die neue Situation gesprochen.
MTB-News.de: Der Pachtvertrag für den Bikepark Bad Wildbad läuft Ende 2020 aus. Hatte die Radsportakademie GmbH & Co. KG generell kein Interesse mehr an einer Verlängerung oder kam die Idee seitens Bad Wildbad, diesen Pachtvertrag neu auszuschreiben?
Stefanie Dickgiesser: Der Bikepark Bad Wildbad ist seit Jahren ein wichtiger Mosaikstein des touristischen Angebots in Bad Wildbad. Seine Eröffnung im Jahr 2000 stellte die Weichen für eine neue touristische Ausrichtung der Bäderstadt zur modernen Tourismusdestination, auch für Outdoor-Begeisterte. Vor allem mit der steilsten Downhillstrecke Deutschlands, die auch eine der drei anspruchsvollsten Strecken Europas ist, lockt der Bikepark jährlich über 6.000 Gäste nach Bad Wildbad.
Der aktuelle Pachtvertrag mit der Radsportakademie GmbH & Co. KG läuft zum Ende des Jahres 2020 aus. Aufgrund dessen wurden in Kooperation mit einem professionellen Berater für Kommunen im Bereich Sport und Tourismus die neuen Rahmenbedingungen für einen Pachtvertrag ab dem Jahre 2021 festgelegt. Mit einbezogen wurden vor allem aktuelle touristische Trends wie Nachhaltigkeit und E-Mobilität. Weitere Anliegen wie die Modernisierung der Fahrlinien und die Erstellung neuer Bauwerke sowie ein flüssigerer Ablauf des Transports sind ebenfalls zu berücksichtigen. Die Stadt Bad Wildbad ist offen gegenüber aller Bewerbungen.
Eines der Anliegen betrifft eine Modernisierung der Strecken. Gibt es hier konkrete Punkte, die aktuell problematisch oder änderungsbedürftig sind?
Die Downhillstrecke 1 (DH 1) ist das Alleinstellungsmerkmal und das Aushängeschild des Wildbader Bikeparks. Die DH 1 gilt als die herausforderndste und steilste Strecke in ganz Deutschland. Nicht nur Wettkämpfe finden hier statt sondern auch renommierte Fahrer kommen immer wieder gerne zum Training nach Wildbad. Auf der anderen Seite ist für die Strecke ein hoher Unterhaltungsaufwand erforderlich. Die Stadt erwartet von den Bewerbern deshalb eine Aussage zur künftigen Ausrichtung des Bikeparks (eher breites Familienpublikum oder internationale Downhiller) und zur Frage der Unterhaltung der DH 1-Strecke. Die DH 1-Strecke wird daher als Option ausgeschrieben.
Sind neben der Downhillstrecke weitere Strecken wie beispielsweise Flowtrails oder Uphilltrails für E-Biker erwünscht/geplant oder gibt es grundsätzlich vorab gar keine direkten Vorgaben für die Bewerbungen, was konkrete Strecken betrifft?
Alle Strecken außer dem Enduro-Trail sollen entsprechend den aktuell bestehenden Strecken in jedem Falle erhalten und betrieben werden. Wünschenswert wäre eine langfristige Erweiterung des Bikeparks um einen „Uphill-Flow-Trail“ für E-Biker. Somit könnte die stark frequentierte Aufstiegsstrecke auf den Sommerberg Entlastung erfahren.
Wird der Fokus weiterhin auf den Downhill-Strecken liegen oder soll der Bikepark Bad Wildbad generell stark ausgebaut werden?
Wir wollen den Bewerbern gerne jegliche Option offen halten und sind gespannt auf die Vorlage der verschiedenen Konzepte. Aus diesem Grund sind auch Nebenangebote möglich. Anhand des Maßnahmenkataloges gibt es jedoch schon eine Art „Roten Faden“, an dem sich mögliche Bewerber entlanghangeln können.
Wird für die Neukonzeption gegebenenfalls auch mehr Platz freigegeben?
Die bisherigen Strecken sind alle forst- und naturschutzrechtlich genehmigt. Eine Ausdehnung ist aktuell nicht geplant und auch nicht genehmigt. Mit der Ausschreibung des Bikeparks sollen auch grundsätzliche organisatorische Veränderungen stattfinden: Die Stadt Bad Wildbad räumt dem Pächter die Option einer Fläche für sein Servicegebäude an der Ladestraße ein (Halle oder Freifläche). Dies hat den Vorteil, dass die Flächen der Stadt bzw. den Stadtwerken gehören und zudem im hinteren Bereich der Ladestraße zusätzliche Parkplätze in 2020 geschaffen werden. Somit könnte ein zentraler Anlaufpunkt für die Biker entstehen.
Sind nach 2020 auch offizielle Rennen in Bad Wildbad geplant?
Die Organisation und Durchführung von Events sollen auch ab 2021 fester Bestandteil des Bikeparks sein. Die konzeptionelle Ausrichtung dieser Veranstaltungen obliegt jedoch dem zukünftigen Pächter. Die Stadt Bad Wildbad wird diesen auch weiterhin hierbei unterstützen.
Sind zukünftig Änderungen am Transport der Biker geplant, wird die Bahn zukünftig öfter fahren oder wird es weitere Shuttle-Möglichkeiten geben?
Die Stadt überprüft aktuell Möglichkeiten zur vereinfachten Auffahrt der Biker auf den Sommerberg.
Alle Informationen zur Bewerbung gibt es hier.
Der Bikepark Bad Wildbad ist seit Jahren ein wichtiger Mosaikstein des touristischen Angebots in Bad Wildbad. Seine Eröffnung im Jahr 2000 stellte die Weichen für eine neue touristische Ausrichtung der Bäderstadt zur modernen Tourismusdestination, auch für Outdoor-Begeisterte. Vor allem mit der steilsten Downhillstrecke Deutschlands, die auch eine der drei anspruchsvollsten Strecken Europas ist, lockt der Bikepark jährlich über 6.000 Gäste nach Bad Wildbad.
In den letzten Jahren stellte vor allem der hohe Unterhaltungsaufwand der Downhillstrecke 1 und der Transport der Biker auf den Sommerberg eine Herausforderung dar. Viele Strecken müssen zudem modernisiert und neue Bauwerke erstellt werden. Der aktuelle Pachtvertrag mit der Radsportakademie GmbH & Co. KG läuft zum Ende des Jahres 2020 aus. Aufgrund dessen wurden in Kooperation mit einem professionellen Berater für Kommunen im Bereich Sport und Tourismus die neuen Rahmenbedingungen für einen Pachtvertrag ab dem Jahre 2021 festgelegt. Mit einbezogen wurden vor allem aktuelle touristische Trends wie Nachhaltigkeit und e-Mobilität. Weitere Anliegen wie die Modernisierung der Fahrlinien und die Erstellung neuer Bauwerke sowie ein flüssigerer Ablauf des Transports sind ebenfalls zu berücksichtigen.
Bis zum 31. Juli 2020 können interessierte Bewerber ihre Entwürfe für eine Neukonzeption des Bikeparks bei der Stadt Bad Wildbad einreichen. Erwartet werden unter anderem eine Stellungnahme zur (Zielgruppen-)Ausrichtung des Parks und zur Bedeutung der Downhillstrecke 1, sowie ein fundiertes Unterhaltungskonzept für die Strecken. Der Fokus für die Bewertung der Bewerbungen wird vor allem auf den Angebotsinhalten bezüglich der Modernisierung und der Planung von Events liegen. Wichtige Kriterien sind auch die Aspekte des Naturschutzes, des Marketings und die Berücksichtigung der Kriterien im Maßnahmenkatalog der Stadt. Nach Präsentation der Konzepte vor dem Gremium im September 2020 wird zum Ende des Jahres der neue Pachtvertrag unterzeichnet.
Die Stadt unterstützt den zukünftigen Pächter beim Ausbau und der Unterhaltung der Strecke.
Durch die Neukonzeption des Pachtvertrags erhofft sich die Stadt, auch in Zukunft das Alleinstellungsmerkmal des Bikeparks Bad Wildbad zu wahren und weiterhin deutschland- und europaweit ein attraktives Ziel für Downhill- Begeisterte allen Alters und Könnens zu sein.
Wie beurteilt ihr die neue Situation, freut ihr euch auf Veränderungen?
89 Kommentare