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Nathalie beim Singletrack6
Tag 3 – 7 Summits & der neue Lieblingstrail

Heute erwartet Nathalie und Michi wohl eine der schönsten Etappen des Singletrack6 Etappenrennens. Der Name, 7 Summits, verrät ungefähr auf was sich die Fahrer freuen dürfen – 7 Gipfel, tolle Aussichten und grandiose Trails in British Columbia.

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Wenn eine einzelne Stage eines Etappenrennens angepriesen wird wie eine heilige Kuh, dann wird man als Rennfahrer hellhörig. Seven Summits heißt die dritte Etappe des Singletrack6 Etappenrennens, führt wie der Name so schön verspricht über sieben Berggipfel. Und diese sieben Berge (nein, nicht die bei den sieben Zwergen) werden wir heute in Angriff nehmen.

# Luxus: Unser Shuttle zum Start der Etappe. Hui, bin ich froh muss ich nicht den ganzen Weg dahin mit dem Bike bewältigen.

Logistisch stellt die 7 Summits Stage aber eine Herausforderung dar. Sie führt von A nach B und weder A noch B sind der Zivilisation nahe. Wir brauchen also einen Shuttle Service. Zumindest, wenn wir nicht schon vor der Stage eine Stunde zum Start radeln wollen und auf den Shuttle zurück nach Rossland nicht warten wollen, bis Hinz und Kunz im Ziel sind. Unsere Privat-Chaufeurin heißt Catharine Pendrel und sie führt ihren Ehemann Keith, Michi und mich zum Start der Etappe und holt uns im Ziel wieder ab.

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Vor dem Start rücke ich noch Michis Rucksack zurecht und dann geht’s endlich über die sieben Berge.

Ich bin heute echt aufgeregt. Nicht unbedingt, weil ich nervös vor dem Rennen bin, sondern weil ich mich so freue, diese sieben Gipfel mit meinem Bike zu bewältigen. Die Aussicht auf dem Trail soll atemberaubend sein und die 2.300 Tiefenmeter bei 1.400 Höhenmetern sind natürlich total nach meinem Geschmack. 15 Kilometer Downhill gibt es ganz zum Schluss zum Dessert, aber den muss man sich zuerst verdienen!

# Für einmal geht’s nicht im Massenstart los, sondern in Kleingruppen gemäß der Gesamtwertung.

Dass wir ähnlich eines Zeitfahrens im Minutentakt in Kleingruppen auf sie Strecke gelassen werden, hat einen einzigen Grund: Bei 40 Kilometern Singletrack am Stück steht man nicht gerne im Stau. Die Veranstalter wollen den Fahrspaß für alle maximieren – meiner Meinung nach eine grandiose Idee.

# Zuerst die Arbeit: Bei solchen Singletrail-Uphills schläfg mein Herz auch für die Arbeit schneller.

Über eine Stunde klettern wir zu Beginn auf den ersten Gipfel. Aber wir wissen, dass ab jetzt die Berge nur noch kleiner werden. Ich wünsche mir ab und zu einen leichten Gang mehr, zwischendurch muss ich echt ganz tief Luft holen zum Durchschnaufen.

# Heute heißt es Trails flitzen bis wir nicht mehr können.

Zwischenzeitlich denke ich, dass es eigentlich fast cooler wäre, eine Tour über die 7 Summits zu fahren als ein Rennen. Die Aussicht genieße ich zwar auch so, aber mal anhalten zum Picknicken oder um ein Foto zu machen, wäre auch ganz cool. So flitzen wir halt ohne Picknick-Stop weiter, halten jedoch bei der nächsten Food Station an und gönnen uns etwas zu Essen.

# Die Essensstationen sind ein Highlight beim Singletrack6. - Richtig was Essen liegt mir bei der Hitze zwar nicht, aber eine kalte Cola oder ein Stück Wassermelone geht immer.

Hat man die meisten Höhenmeter mal hinter sich gebracht, wartet einer der längsten Downhills in ganz British Columbia. Ein Trail, der einem permanent ein Lachen ins Gesicht zaubert… und aber je länger er dauert auch immer anstrengender wird.

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Von Hochalpin bis zu Wurzeltrail: 7 Summits kann alles!

Michi hat im Ziel Blasen an den Händen vom Lenker festhalten und meine Hände fühlen sich zurzeit so an als ob sie gar nicht zu mir gehören würden. Trotzdem bin ich total geflasht. Wenn ich nicht so müde wäre, wäre ich am liebsten grad nochmal rauf, um den Trail ein weiteres Mal zu fahren.

# Drei ziemlich staubige, aber glückliche Gesichter. Von Links: Ich, Michi, Keith.

Schon kurz darauf schnappt mich jedoch die Müdigkeitswelle und außer Mittagsschlaf kann ich an gar nichts anderes mehr denken. Eigentlich ist es doch ganz okay, wenn ich erst Morgen in der Früh wieder Radfahren muss.

# Es gibt nichts bessere als einen Mittagsschlaf in unserem Van um meine Batterien wieder zu laden.

Heute wurden wir als zweites Mixed Team klassiert. Am Berg konnten wir zwar nicht ganz vorne mithalten, aber in den Abfahrten umso mehr. Ich wage noch gar nicht an morgen zu denken, da wartet nämlich die Königsetappe auf uns!


Alle Artikel zum Singletrack6-Abenteuer von Nathalie:

Über unsere Gast-Bloggerin

Nathalie Schneitter startete ihre internationale Mountainbike-Karriere im Jahr 2004 mit dem Gewinn des Cross-Country- Weltmeistertitels bei den Juniorinnen. Seither ist sie Vollgas auf den Rennstrecken dieser Welt unterwegs. In Jahr 2008 qualifizierte sie sich für die Olympischen Spiele in Peking und 2010 sicherte sie sich den Heimsieg beim Cross-Country- Weltcup in Champéry. Vollgas gibt Nathalie auch neben der Rennstrecke: Sie lacht viel, ist bisschen verrückt und tanzt in jeder möglichen Situation. Seit Herbst 2016 ist sie Messeverantwortliche im Organisationsteam der Bike Days in Solothurn und des Urban Bike Festival in Zürich.

Fotos: John Gibson & Russ Baker[/photos]
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