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Nathalie beim Singletrack6
Schön wars – der Rückblick!

Nach 6 Tagen Singletrack6 kann ich von ganzem Herzen behaupten: Es war das tollste Etappenrennen das ich je gefahren bin! (Und wer mich kennt weiß, dass ich schon ziemlich viele davon in den Beinen habe!) Natürlich weiß ich, dass Kanada nicht gerade um die Ecke liegt und der Aufwand, das Rennen zu bestreiten, in jeglicher Hinsicht riesig ist. Trotzdem möchte ich euch ein paar Gründe aufzählen, warum sich der Trip nach British Columbia zum Singletrack6 lohnt!

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# Grund 1 - Trails, die kein Ende nehmen wollen.
# Grund 2 - Die Organisation durch die Firma „Trans Rockies“ ist einfach phänomenal.

Mountainbiken ist grundsätzlich in jedem Land der Erde der gleiche Sport. Aber der Spirit und der Zugang zu diesem Sport sind überall etwas anders. Kanada inspiriert mich mit seiner Liebe zum Singletrack fahren. Sind bei uns in Europa Marathon und Etappenrennen vor allem Kiesstrassen orientiert, entschuldigt man sich hier für jeden Meter Kies den man fahren muss. Dass das Fahrtechnik Level dadurch viel höher ist hier, geht damit logischerweise einher. Das Singletrack6 Rennen würde eigentlich auch als Enduro Etappenrennen durchgehen. Und das meine ich absolut als Kompliment.

# Grund 3 - Schwimmen in Flüssen und Seen nach der Etappe gehört hier zur Tradition. Bikini oder Badehosen braucht es dazu keine, die Radhose tut’s auch!
# Grund 4 - Komische Vögel und Hühner triffst du hier garantiert!

Michi und ich sind beide das Fuel EX von Trek gefahren. Ein waschechtes Trailbike mit 29 Zoll-Rädern und 130 mm Federweg, zudem haben wir fette Enduroreifen aufgezogen. Und ich kann versichern: es war genau die richtige Wahl! Natürlich gibt es immer ein paar Verrückte, die mit Hardtail oder hoher Sattelstütze fahren. Dass dies hier aber Spass macht oder richtig schnell ist, mag ich zu bezweifeln.

# Nicht wirklich ein Grund zum Herkommen, aber trotzdem cool: Erste Hilfe auf Bikes.
# Grund 5 - Wahre Liebe zum Mountainbike-Sport – unter allen Bedingungen.

Stell dir mal vor, du gehst an ein Etappenrennen und dabei fahren 98% der Leute eine Dropper Seatpost, nur 2% Hardtail und nur ca. 30% in Lycra. Stell dir mal vor, die Mehrheit der Fahrer würde Trailbikes fahren und Fahrspass vor den sportlichen Ehrgeiz stellen. Wäre das nicht ein Traum? Das kombiniert mit einer 1A Organisation, einwandfreier Zeitmessung, super Verpflegungsstationen und einer perfekten Streckenausschilderung? Und Transport, Unterkunft, Essensplan lassen sich im Baukasten-System optional zum Startgeld auf die eigenen Bedürfnisse zuschneidern und dazu buchen? Wenn das nach einem Traum tönt, dann bist du beim Singletrack6 richtig.

# Mmmh! :)
# Wir haben am Singletrack6 viele schöne Freundschaften schließen können. Fahrer aus 18 verschiedenen Nationen waren am Start. Hier posiere ich mit zwei der coolsten Mädels die ich je getroffen habe. Sie fahren Mountainbike im Rock und plappern nonstop.

Magst du aber Kiesstraßen düsen, bist Anhänger von Leichtbau und langweiligen Pasta Parties und kannst mit der entspannten Atmosphäre und Freundlichkeit der Kanadier nicht umgehen? Ui, dann ist das Rennen nix für dich. Das Singletrack6 ist für Leute, die maximalen Fahrspaß wollen und denen es genügt, täglich um die 40 Kilometer und 1800 Höhenmeter zurückzulegen und sich nicht beim härtesten Rennen der Welt messen müssen.

# Das Singletrack6 hat so viele motivierte freiwillige Helfer, dass ich mich am liebsten bei jedem Einzelnen persönlich bedankt hätte.
# Michi und ich auf dem Podium. Wir fühlen uns heute wie Supermänner und Superfrauen!

Falls ich jemanden von euch fürs Singletrack begeistern konnte, dem sei hier noch dies gesagt: Offiziell ist das Rennen zwar 6 Etappen lang, inoffiziell aber 7! Ich habe von der wilden Party mehr Muskelkater, als ich das von Radfahren je kriegen könnte. Wer sich also aufmacht zum Singletrack6, dem sei geraten, für die Stage 7 etwas Kräfte zu sparen…

# Party time! ☺

Alle Artikel zum Singletrack6-Abenteuer von Nathalie:

Über unsere Gast-Bloggerin

Nathalie Schneitter startete ihre internationale Mountainbike-Karriere im Jahr 2004 mit dem Gewinn des Cross-Country- Weltmeistertitels bei den Juniorinnen. Seither ist sie Vollgas auf den Rennstrecken dieser Welt unterwegs. In Jahr 2008 qualifizierte sie sich für die Olympischen Spiele in Peking und 2010 sicherte sie sich den Heimsieg beim Cross-Country- Weltcup in Champéry. Vollgas gibt Nathalie auch neben der Rennstrecke: Sie lacht viel, ist bisschen verrückt und tanzt in jeder möglichen Situation. Seit Herbst 2016 ist sie Messeverantwortliche im Organisationsteam der Bike Days in Solothurn und des Urban Bike Festival in Zürich.

Fotos: John Gibson & Russ Baker
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