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Mondraker Foxy Carbon 2015 – Vorstellung
sie nennen es „THE BIKE“

Es soll das beste Allround-Bike sein, das die MTB-Szene je gesehen hat. Es soll leicht, überaus steif, widerstandsfähig und vor allem effizient sein – von seiner überlegenen Fahrdynamik ganz zu schweigen. Bei Mondraker nahm man den Mund ganz schön voll, als man im spanischen Alicante mit geschwollener Brust die modernste Evolutionsstufe eines Forward Geometry-Bikes präsentierte. Miguel Pina, Geschäftsführer von Mondraker Bikes, übernahm die Präsentation des neuen Foxy Carbon höchstpersönlich. Der Stolz auf dieses prestigeträchtige Bike war ihm auf die Stirn geschrieben. Doch weder er, noch seine Mitarbeiter machten den Eindruck, als wäre dieser Stolz gespielt: Was wir über „THE BIKE“ beim Press Launch in Erfahrung bringen konnten lest ihr hier. Zum Mondraker Foxy Carbon Test

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# Mondraker CEO Miguel Pina präsentiert: „The Bike“ – das neue Foxy Carbon (Bild: Sebas Romero)

Mondraker Foxy Carbon

Vor knapp zwei Jahren sorgte Mondraker mit einem damals etwas ungewöhnlichen Geometriekonzept für großes Aufsehen: die Forward Geometry vereinte superlange Hauptrahmen mit extrem kurzen Vorbauten. Obwohl sich die Idee besonders unter Rennfahrern schnell bewährte, fanden die eigenwillig aussehenden Forward Geometry-Bikes nur schleppenden Absatz. Für das Modelljahr 2014 ging Mondraker einen Schritt zurück und präsentierte die Bikes mit etwas moderateren Geometrien. Dass Mondraker jedoch nach wie vor zu seiner Forward Geometry steht, machten die Spanier kürzlich bei der Präsentation eines neuen Bikes unmissverständlich klar: Die Neuheit, welche ebenfalls auf besagtem Geometriekonzept beruht, wird von Mondraker selbstbewusst als „THE BIKE“ bezeichnet und mit folgenden Worten beworben: „Zukunft schon heute!“. Es handelt sich um das brandneue Foxy Carbon, das laut Mondraker das beste Allround-Bike aller Zeiten sein soll.


# Stolz wird es präsentiert, das neue Foxy Carbon: Mit seinen 2,1kg Rahmengewicht soll der extrem lange Foxy Rahmen Maßstäbe setzten, denn er soll jede Schandtat problemlos meistern. Aus diesem Grund gliedert Mondraker seinen neusten Spross in keine spezielle Kategorie – es soll eben das Eine für alles sein. 

Auf einen Blick:


# Das Mondraker Foxy Carbon in der „XR“-Version mit 160-mm-Fox 34: das Bike bringt gerade einmal 12,01 kg auf die Waage. 


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Das Foxy Carbon im Detail

Die Konstruktion:

Das wohl markanteste Merkmal des Foxy Carbon ist mit Sicherheit der voluminöse Steuerrohrbereich, der dem Rad dank großer Flächen, harter Kanten und der eigenwilligen Aussparung ein echtes Alleinstellungsmerkmal beschert. Genau das sei Ziel der Entwicklung gewesen: ein Rahmen, der sich durch seine Ästhetik positiv von der Masse abhebt und gleichermaßen höchste konstruktive Ansprüche erfüllt. So sei die Aussparung hinter dem Steuerrohr und der dadurch erzielte Zugewinn von versteifenden Kanten maßgeblich für die enorm hohe Lenkkopfsteifigkeit des Foxy verantwortlich, was sich auf dem Trail durch beste Lenkpräzision und Spurtreue auszeichnen würde.

Trotz durchgängig markanter Kanten habe man ganz nach dem Vorbild der Autoindustrie eine organische Ästhetik am Foxy Rahmen verwirklichen können. Alle Linien fließen ineinander und lassen das den edlen Carbon-Rahmen stromlinienförmig schnell erscheinen. Ein besonderer Hingucker ist das Unterrohr, an dessen Ende das Tretlagergehäuse ohne weitere Abstützungen angebracht ist. Dank des großen Durchmessers, der ovalen Form und der ellipsenartigen Prägung der dämpferzugewandten Seite des Unterrohrs sei die Steifigkeit im Tretlagerbereich dennoch weit höher als beispielsweise beim Alu-Vorgänger. Da das gesamte Konzept der Formgebung auf großen Flächen und langen starken Kanten basiert, taufte Mondraker dieses Rahmendesign auf den Namen „Stealth Carbon“ – ganz noch dem Vorbild militärischer Tarnkappen-Flugzeuge.


# Die vielen starken Kanten der „Stealth Carbon“-Konstruktion sollen dem Rahmen höchste Steifigkeit und eine einzigartige Optik verleihen. 

Neben der „Stealth Carbon“-Konstruktion ist das „Zero Suspension“-Federungssystem das zweite von drei elementaren Key-Features des Foxy Carbon. Es handelt sich um ein von Mondraker patentiertes Federungssystem mit virtuellem Drehpunkt, bei dem der Dämpfer an zwei Wippen aufgehängt ist und schwimmend von beiden Seiten komprimiert wird. Gegenüber dem Alu-Foxy wurde die Kinematik des Zero-Systems am Foxy Carbon neu überarbeitet und für die Nutzung von 1x-Antrieben unter Verwendung kleinerer Kettenblätter (30t – 34t) ausgelegt. Laut Mondraker sei ihnen so der bisher vortriebsstärkste Zero-Suspension-Rahmen gelungen.


# Vor Dreck durch einen kleinen angeschraubten Matschfänger geschützt liegt der Dämpfer im „Zero Suspension“-Federungssystem tief im Rahmen und wird schwimmend von zwei Wippen angesteuert. 140mm Federweg stellt das System so zur Verfügung. Über einen Remote-Hebel lassen sich die CTD-Einstellungen des Fox Float Dämpfer bequem vom Lenker aus bedienen. 


# Lässt man den Blick am Unterrohr hinab wandern, so erkennt man, dass der Press Fit BB92-Tretlagerbereich ohne zusätzliche Abstützung am Unterrohr hängt. Dennoch soll die Tretlagersteifigkeit seines gleichen suchen, so die Aussage von Mondraker. 


# Innenverlegte Züge gehören heutzutage längst zum guten Ton. Auch am Foxy können alle Kabel durchs Rahmeninnere verlegt werden. 


# Auf zusätzliche Bremsadapter kann am Foxy Carbon verzichtet werden. Mondraker liefert passende Adapter für alle gängigen Scheibengrößen mit.

Geometrie:

Mondraker setzt seit einiger Zeit an seinen langhubigen Bikes auf das sogenannte „Forward Geometry“-Konzept – der dritte Teil der oben genannten dreigliedrigen Konstruktionsidee: Dahinter verbirgt sich die Idee, den Körperschwerpunkt des Fahrers mittig im Rad zu zentrieren und gleichermaßen zu erreichen, dass sich der Fahrer möglichst wenig auf dem Bike bewegen muss, um Fahrsituationen und Geländevariationen auszugleichen. Laut Mondraker und anderen Verfechtern ähnlicher Geometriekonzepte hätte das eine bestmögliche Balance der Gewichtsverteilung zwischen Vorder- und Hinterrad und damit wiederum ein effizientes, kraftsparendes und vor allem ein äußerst sicheres Fahrverhalten zur Folge.

Erreichen möchte man dieses Ziel über einen langen Hauptrahmen in Kombination mit einem kurzen Vorbau. Der lange Hauptrahmen soll nicht nur das Vorderrad zugunsten der Laufruhe weit nach vorne schieben, auch soll der Fahrer aus einer passiv hecklastigen Fahrhaltung in eine aktive Fahrposition über dem Bike geholt werden. Damit der Fahrer beim Lenkmanöver besagte Fahrposition möglichst wenig verändern muss, setzt Mondraker beim „Forward Geomentry“-Konzept auf sehr kurze Vorbauten. Der Abstand von Lenkerende (Grifffläche) zum Steuerrohr wächst beim Einschlagen des Lenkers daher deutlich geringfügiger als unter Verwendung eines langen Vorbaus – der kurvenäußere Arm des Fahrers wird beim Lenken somit weniger weit nach vorne gezogen.


# Unzählige Prototypen mit Forward-Geometry stapeln sich in Mondrakers R&D-Office. 

Da der sehr lange Hauptrahmen der Agilität des Bikes abträglich ist, erlaubt es diese Art der Geometrie-Umsetzung einen deutlich moderateren Lenkwinkel zu fahren als bei herkömmlichen Bikes, die auf einen flachen Lenkwinkel zugunsten der Laufruhe angewiesen sind. Zudem fällt auch der Hinterbau relativ kurz aus, was ebenfalls für Wendigkeit sorgen soll. Alles in allem haben Bikes mit Forward Geometry aber dennoch einen deutlich längeren Radstand als vergleichbare Bikes ihrer Gattung – und dennoch verspricht Mondraker dass ihre Bikes nicht weniger verspielter sein, und das trotz deutlicher verbesserte Laufruhe.


# Vergleich Forward Geometry

Im konkreten Fall des neuen Foxy Carbon bleibt die Geometrie zum Aluminium-Vorgänger nahezu unverändert. Der Hauptrahmen fällt mit 501mm Reach (Gr. L) nach wie vor enorm lang aus, kann aber neuerdings je nach Gusto des Fahrers mit 10mm-, 30mm- oder 50mm-Vorbauten kombiniert werden. Zugunsten der Agilität fällt der Lenkwinkel überraschenderweise um 1° steiler aus als am Vorgänger und beläuft sich neuerdings auf 67,5°. Wer mit dem Foxy abfahrtslastiger unterwegs seien wird, für den empfiehlt sich die Version Foxy XR, welche mit einer 160mm statt einer 140mm Federgabel aufgebaut ist und somit einen Lenkwinkel von 66,5° aufweist.


# Die Geometrien der vier verschiedenen Foxy Carbon Rahmengrößen 


# Mondraker Foxy Carbon RR mit 140mm Federweg in Rahmengröße „Medium“

Ausstattungsvarianten:

Das Foxy wird in vier Ausstattungsvarianten in den Handel kommen und soll einen großen Bereich unterschiedlicher Einsatzzwecke abdecken. So bietet das Topmodell Foxy Carbon XR nicht nur einen auf den Enduro-Einsatz ausgelegten Antrieb, sondern auch 2cm mehr Federweg an der Front. Das Foxy Carbon RR soll sich mit seinen 140mm Federweg vorn und hinten in Kombination mit einem 1×11-Antrieb an geschwindigkeitsliebende Trail-Biker richten.


# Foxy Carbon XR: Fox 34 Factory Talas CTD Remote (160mm), SRAM XX.1-Antrieb mit 30t-Kettenblatt und Formula T1 Carbon Bremsen. Gewicht: 11,94kg // Foxy Carbon RR: Fox 34 Factory Float CTD Remote (140mm), SRAM X0.1-Antrieb mit 30t Kettenblatt und Crank Brothers Cobalt Laufradsatz. Gewicht: 12kg

Den Allrounder stellt das Foxy Carbon R da, welches einen 2×10-Antrieb und eine solide Ausstattung bei einem Gesamtgewicht von 12,7kg aufweist. Einsteiger sollen mit dem Foxy Carbon bedient werden. Um den Preis dieses Bikes etwas drücken zu können, handelt es sich hierbei um keinen Voll-Carbon-Rahmen. Zwar besitzt das Einsteigermodell denselben Hauptrahmen wie seine großen Brüder, doch ist der Hinterbau aus Aluminium gefertigt.


# Foxy Carbon R: Fox Float CTD Performance Fahrwerk (140mm), Shimano XT 2-fach-Antrieb mit 38t/24t-Abstufung und Formula CR3 Bremsen. Gewicht: 12,8kg // Foxy Carbon: Fox Float CTD Evolution Fahrwerk (140mm), SRAM X.9/X.7-Antrieb, Formula C1 Bremsen und Easton XR Laufräder. Gewicht: 12,5kg. 

In Bildern:


# Zu Besuch bei Mondraker Bikes in einem kleinen Industriegebiet außerhalb von Alicante. 


# Spätestens nach den DH-Erfolgen ihres ehmaligen Team-Fahrers Fabien Barel feierte Mondraker international den Durchbruch. 


# Im Rahmen eines Presse Camps zur Markteinführung des neuen Foxy Carbon, gestattete uns Mondraker einen Blick hinter die Kulissen. 


# Überraschenderweise werden Mondrakers Komplettbikes nach der Rahmenfertigung in Fernost nach Spanien geschickt, um dort ihre Endmontage zu durchlaufen. 


# Neben viele interessanten Eindrücken war es vor allem das R&D-Office das spannende Einblicke erlaubte. Wie z.B. die genauere Betrachtung dieses Regals in dem sich allerlei Prototypen von den Anfängen der Forward Geometry-Entwicklung bis heute befinden. 


# Stolz präsentiert uns Miguel Pina diesen ersten Mondraker Summum Prototyp und schiebt gleich noch die passende Geschichte von Fabien Barels glorreichem Sieg auf diesem Rahmen beim World Cup in Maribor 2009 nach. 


# Dieser Summum-Prototyp diente den Testfahrern zur Erprobung diverser Lenkwinkel. 


# Für das neue Foxy Carbon habe man bereits vor drei Jahren mit der Entwicklung begonnen und zahlreiche Muster für Form und Funktion anfertigen lassen. 


# Dieser Rapid-Prototyping-Rahmen war eines der ersten lebensechten Muster des späteren Foxy Carbon. 


# Mit Mondraker ins Herzen Spaniens. 


# Spanisches Ferienidyll – nicht für uns: auf der Isla Tabarca präsentierte Mondraker in feierlichem Ambiente das selbsternannte Wunderbike. 


# Der Kontrast vergangener Tage und einem der modernsten Bikes der Industrie dürfte von Mondraker ganz gezielt gewählt worden sein. 


# Mondrakers Foxy Carbon aufgebaut mit einem 2015er Fox Fahrwerk, welches wir im Rahmen des Press Camps ebenfalls erstmals fahren durften. 


# Miguel Pina hielt sich zurück, taute pünktlich zur Präsentation jedoch auf präsentierte voller Stolz den neuesten Wurf seiner Marke. 


# In vier verschiednen Größen und Ausstattungsvarianten möchte Mondraker das Foxy Carbon an den Mann bringen. 


# Die Formsprache des Foxy ist einzigartig…

Video:

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