Vor wenigen Wochen hat Merida seine Teams vorgestellt, einmal das Multivan Merida Biking Team um Weltmeister José Antonio Hermida, andererseits die United Merida Freeriders, auch unter dem Namen UMF bekannt.
Im letzten Jahr konnte das Multivan Merida Biking Team vor allem den Sieg von José Hermida bei den Weltmeisterschaften in Mont Sainte Anne feiern, der Spanier holte mit dem Titel den insgesamt elften Weltmeistertitel für das Team. Ebenfalls siegreich im Team waren Ralph Näf, der Europameister im Marathon wurde sowie Moritz Milatz, Andreas Kugler und Jochen Käß, die jeweils bei den nationalen Meisterschaften gewinnen konnten.
Eine Zahl, die dabei kaum jemand mitzählt ist die der insgesamt gefahrenen Rennen, zu denen das Team sich auf den Weg macht. 98 Einsätze zählte die Mannschaft im letzten Jahr, was im Vergleich zu z.B. einem Downhillteam schon eine ganz andere Hausnummer ist, was die logistische und menschliche Herausforderung angeht.
Zur Saison 2011 haben sich folgende Teamfahrer im Kader zurückgemeldet:
José Hermida (Cross Country)
Ralph Näf (Cross Country)
Jochen Käß (Cross Country, Marathon)
Andreas Kugler (Marathon)
Hannes Genze (Marathon)
Gunn-rita Dahle Flesjå (Cross Country, Marathon)
Für sie wird es ein besonders Bike zum Testen geben, das neue BIG.NINE Carbon Team. Die 29er Version des bekannten O.NINE folgt damit dem anhaltenden Trend hin zu den großen Reifen im XC und Marathon Bereich. Nach aktuellen Informationen wird es das Bike jedoch vorerst nicht für den privaten Endkunden geben – es soll zunächst dem Profiteam vorbehalten bleiben.
Zu den Vorteilen der größeren Räder zählen die Sportler das bessere Überrollverhalten der größeren Räder, eine verbesserte Traktion am Berg sowie einen verbesserten Komfort gegenüber den 26″ Kollegen. Tendenziell neigten die großen Räder jedoch zu geringerem Druck auf dem Vorderrad, so Jürgen Falke. Aus diesem Grund sei die vier Zentimeter höhere Front durch ein extrem kurzes X-Taper-Steuerrohr und einen abfallend montierten Vorbau entschärft worden, damit die Erhöhung wieder gemindert werden könnte.
Bei der Entwicklung scheinen dann große Parallelen zwischen dem 0.NINE und dem BIG.NINE zu bestehen, immerhin ist das O.NINE mittlerweile zwei Jahre alt und die Merida-Ingenieure dürften einige Erkenntnisse gewonnen haben, die sie bei der Entwicklung des BIG.NINE nutzen konnten. Das Ergebnis ist ein 29″ Rahmen, der in Rahmengröße 17″ mit innen verlegten Zügen und BB30 Tretlager unter 1100g wiegen soll. Ihr wollt mehr Zahlen? Ihr kriegt sie. Im Vergleich zum 0.NINE soll das Tretlager um 20% steifer geworden sein und soll gleichzeitig für einen Q-Faktor von 156mm geeignet sein. Ebenfalls steifer soll der Steuerrohrbereich geworden sein. Diese Versteifung soll die geringere Steifigkeit der 29″ Laufräder ausgleichen.
Vergleicht man das BIG.NINE mit dem auf der Eurobike präsentierten Twenty-Nine Lite Aluminiumrahmen, so fällt auf, dass das Oberrohr beim Carbonrahmen minimal gekürzt worden ist. Außerdem gibt es asymmetrisch konifizierte Kettenstreben und ein gebogenes Sitzrohr mit Direct-Mount-Umwerfer-Aufnahme für maximale Reifenfreiheit. Zur Versteifung des Hecks soll der Rahmen außerdem eine 12x142mm Steckachse (Syntace X-12) verwenden.
Komplettiert wird der Aufbau des Bikes für die Teamfahrer mit einem kompletten Sram 2×10 Antrieb, DT Swiss Federungen und PRC-Komponenten. Komplett neu soll die extraleichte 150g Sattelstütze entwickelt worden sein, die EN-geprüft ist und für angenehmen Restkomfort sorgen soll.
Auf welchen Strecken das Bike zum Einsatz kommen wird ist bislang noch nicht geklärt – hier soll den Profis freie Hand gelassen werden. Wir werden sehen, wie sich die 29er in dieser Saison in den Startfeldern und auf dem Podest verteilen werden, denn nach wie vor gibt es nicht nur Befürworter der neuen Riesen.
Sponsoren des Multivan Merida Biking Teams:
VW, Merida, Maxxis, Motorex, Alpina, DT Swiss, Sram, Alexrims, Selle Italia, Adiv, PRC, CST, Texmarket, Powerbar, VDO.
Zu den Teamfahrern im UMF-Team werden folgende Damen und Herren gehören:
Thomas Genon, Belgium, 1993
Dominik Raab, Austria, 1985
Alban Aubert, Swiss, 1971
Alfred Scherom Scholze, Austria, 1987
Tanja Hendysiak, Germany, 1988
Clemens Kaudela, Austria, 1990
Ana Raecke, Germany, 1982
Hannes Klausner, Austria, 1980
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