
Maxxis Ikon – Kurz & knapp
Der Maxxis Ikon ist ein Reifen, wie es im XC/Trail-Einsatz nicht viele gibt: Flach profiliert, das kennt man – aber einerseits mit dicht platzierten, eher kleinen Stollen, andererseits mit recht viel Volumen. Der mit 2,35″ angegebene Pneu streckt sich auf 57 mm. Er bringt es in 29″ auf ein Gewicht von 695 g und ist dabei bereits bereit für die Tubeless-Montage. Maxxis empfiehlt den Trail-Reifen Ikon für den Einsatz auf harten und mittelweichen Böden – für tiefe und feuchte Böden sollte man sich nach einem anderen Reifen umschauen.
- 57 mm breit (2,35″ auf 25 mm Felge)
- 695 g leicht (in 29″)
- Gleichmäßiges Profil mit eher kleinen Stollen
- Tubeless-Ready, 3C-Gummimischung
Technische Daten des Maxxis Ikon
Hersteller | Maxxis |
---|---|
Modell | Ikon |
Modelljahr | 2015 |
Kategorie | Reifen |
Einsatzbereich | XC, Trail, AM |
Abmessungen | 29 x 2,35" / 60-622 |
Faltbar | ja |
Karkassenbreite | 56 mm (25 mm Felge) |
Aufbauhöhe | 57 mm (25 mm Felge) |
Profilbreite | 57 mm (25 mm Felge) |
Profiltiefe | 3,5 mm (Neuzustand, Mittelstollen) |
Gummimischung | 3C Maxxspeed |
Karkasse | 120 TPI |
Gewicht | 695 g |
Preis | 59,90 € |
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Der Maxxis Ikon In der Hand
Der Maxxis Ikon ist als Reifen für harte bis leicht lose Böden schon seit ein paar Jahren im Programm der Amerikaner. Er soll auf Felsen und Wurzeln auch dann überzeugen, wenn es etwas feucht wird. Schauen wir uns seine Konstruktion genauer an.

Aufbau des Maxxis Ikon
Die Stollen des Ikon sind, von innen nach außen verlaufend, jeweils auf V-förmigen Linien angeordnet und leicht zueinander versetzt. Die Abstände zwischen den Reihen sind recht groß, durch die jeweils versetzt liegenden Stollen wirkt er dennoch recht glatt, die Schulterstollen sind eher klein. Im Gegensatz zum Ardent gibt es im Profil keine Trennlinien zwischen Schulter- und Mittelstollen, der Übergang ist fließend.
Aufgebaut ist das Profil auf der leichten 120 TPI XC Karkasse, die die Basis für ein gutes Abrollverhalten und das niedrige Gewicht stellt. Hier finden sich keine zusätzlichen Einlagen zum Schutz der Seitenwand und gegen Durchschläge – eine etwas robustere EXO-Version wird jedoch auch angeboten, sie wiegt etwa 50 g mehr. So bietet Maxxis insgesamt acht verschiedene Ausführungen des Ikon in 29“ an, die von fünf 27,5“ und acht weiteren 26“ Varianten ergänzt werden. Damit soll der Reifen Einsatzbereiche von XC bis Trail und sogar leichten Enduroeinsatz abdecken.
Die vom Hersteller versprochenen 695 g für den Reifen in der TR-Ausführung ohne EXO-Verstärkung können unsere Testmodelle nicht ganz halten, die Abweichung ist mit 3 % aber nicht dramatisch.
Montage des Maxxis Ikon
Der Reifen wird als „Tubeless Ready“ bezeichnet, soll heißen: Eine Montage ohne Schlauch ist bei Verwendung von Milch möglich. Ohne Milch wird der Reifen aber nicht dauerhaft dicht sein. Uns gelang die Montage im zweiten Anlauf auch ohne Kompressor, hier ist aber wie immer die Reifen-Felgen-Kombination entscheidend.
Maxxis Ikon – Auf dem Trail
Für den Praxistest des Maxxis Ikon haben wir ihn auf dem Yeti SB4.5c und auf einem Alutech ICB2.0 montiert. Trailbikes also – und die müssen heutzutage quasi alles können, was ihre Reifen vor eine große Herausforderung stellt.
Traktion und Dämpfung
Wie viel Grip können die – verglichen mit echten Enduro-Reifen – kleinen Stollen aufbauen? Und wie schlägt sich das 3C Maxxspeed Gummi? In den meisten Situationen am Hinterrad ist die Frage leicht beantwortet: gut! Insgesamt lohnt die differenzierte Betrachtung.

Auf Waldboden und Brechsand verzahnt er sich richtig gut. Auf losem Schotter entscheidet der Reifendruck, hier darf man nicht zu viel erwarten. Doch egal auf welchem Grund: Der Ikon gewährleistet hinsichtlich des Seitenhalts einen sanften Übergang von Grip zu kein Grip. Soll heißen: Ein seitliches Wegrutschen kündigt sich bereits früh an und ist dadurch kinderleicht zu kontrollieren. Andererseits verliert der Reifen so auch schon etwas früher an Präzision. Die (Brems-)Traktion ist klasse, in Längsrichtung kann der Reifen deutlich mehr als seine schmalen Stollen erwarten lassen.
Die Dämpfung des Reifens ist dabei eine kleine Schwäche. Eher hartes Gummi und geringes Gewicht prädestinieren offensichtlich nicht für eine gute Eigendämpfung und so wird der Reifen bald unruhig, wenn Schläge fordern.

Selbstreinigung
Zwischen den V-förmigen Stollenreihen ist viel Platz. Matsch wird dadurch schnell abgeschüttelt und auch klebriger, lehmiger Boden kann dem Reifen nicht lange anhaften. Der Grip ist dabei moderat, solange der Matsch nicht zu tief ist, gelingt die Verzahnung. Doch bei echt matschigen Bedingungen rutscht er fröhlich weg und das Heck kommt quer. Dann ist auch in Längsrichtung nicht mehr viel zu machen und es verlangt nach einem gröber profilierten Reifen.
Rollwiderstand
Der Maxxis Ikon rollt gut und vor allem gleichmäßig, auch in Kurvenfahrt. So fühlt er sich besonders am Hinterrad wohl. Was den absoluten Rollwiderstand angeht, haben wir keine Messungen getätigt, sondern uns nur im „Wettrollen“ mit anderen 29-ern versucht. Mit echten XC-Reifen wie Rocket Ron kann er nicht mithalten, an seinen Konzernbruder Aspen kommt er aber erstaunlich nah dran.

Haltbarkeit des Maxxis Ikon
Das 3C-Compound von Maxxis konnte im Test mit einer guten Haltbarkeit überzeugen. Keine Stollen rissen ab, und trotz steiniger Testbedingungen blieb die Tubelesseignung erhalten. Wer viel wiegt oder zu Reifenschnitzern neigt, kann die stabilere EXO-Variante in Betracht ziehen. Der Verschleiß entspricht dem von vergleichbaren Produkten bei Continental, Onza oder Schwalbe (zwischen Pacestar und Trailstar). Das große Volumen gibt bei Fahrten mit geringerem Luftdruck etwas Sicherheit bezüglich Durchschlägen – man sollte aber immer in Erinnerung haben, dass 700 g für einen 29″-Reifen nicht viel sind.
Fazit – Maxxis Ikon
Wir haben den Ikon richtig schätzen gelernt, und zwar vor allem am Hinterrad. Er kombiniert geringes Gewicht und guten Rollwiderstand mit vernünftigem Grip, stellt somit einen sehr guten Kompromiss für den Allround-Biker dar. Er ist tubeless-geeignet und mit sanftem Übergang von Mittel- zu Seitenstollen fürs Hinterrad prädestiniert. Am Vorderrad könnten Dämpfung und Spurtreue besser sein, weshalb wir den Ikon am Hinterrad, wenn wir innerhalb des Maxxis-Portfolios bleiben, eher mit dem Ardent Race am Vorderrad kombinieren würden.
Stärken
- überraschend hoher Längsgrip
- Gutmütiges Querverhalten vor allem am Hinterrad ein Genuss
- geringer Rollwiderstand
Schwächen
- Dämpfung gering
- Spurtreue fürs Vorderrad nicht optimal
Testablauf
Als Testbike für den Review der Maxxis Ardent Race und Ikon Reifen haben wir ein Yeti SB4.5c Trailbike verwendet. Das Bike ist die richtige Basis gewesen, um zu überprüfen, wie die Reifen sich auf dem Trail schlagen und wie es um ihre Haltbarkeit bestellt ist.
Hier haben wir die Maxxis Ikon Reifen getestet
- Pod Smrkm, Tschechien: Feste Naturböden und Brechsand
- München, Voralpen: Isartrails, Tegernseer Land
- St. Moritz, Schweiz: Steinig, Waldig, gebaut
- Testername: Stefanus Stahl
- Körpergröße: 177 cm
- Gewicht (mit Riding-Gear): 70 kg
- Schrittlänge: 82 cm
- Armlänge: 65 cm
- Oberkörperlänge: 63 cm
- Fahrstil: Verspielt, sauber und mit vielen Drifts
- Was fahre ich hauptsächlich: Trail, Enduro
- Vorlieben beim Fahrwerk: Die richtige Mischung aus Komfort und Popp macht’s
- Vorlieben bei der Geometrie: Relativ niedrig, relativ lang
Preisvergleich Maxxis Ikon
Weitere Informationen
Webseite: http://maxxistires.de
Text & Redaktion: Stefanus Stahl | MTB-News.de 2016
Bilder: Tobias Stahl, Stefanus Stahl
31 Kommentare
» Alle Kommentare im ForumIch habe bei der diesjährigen Transalp etwa auf der Hälfte am Hinterrad von Race King (Protection) auf IKON gewechselt und war sehr positiv überrascht. Ein größerer Rollwiderstand ist mir zumindest nicht aufgefallen, wohl aber, dass der IKON mit Milch sofort und dauerhaft absolut dicht war, ohne durch die Seitenwände zu schwitzen. Im wechselhaften Gelände kam ich mit dem IKON besser zurecht, vor allem hat er mir auf eher feuchten Abfahrten mehr Sicherheit gegeben (da kann der Race King aber auch einfach nix).
Mittlerweile fahre ich vorne und hinten X-King, weil das für die hiesigen Mittelgebirgsverhältnisse der beste Kompromiss ist.
Die im Test oben gefahrene Kombi aus Ardent Race und IKON würde ich sofort bei Marathons einsetzen, wenn die Schluppen nicht so teuer wären. (jaja, die UVPs sind den Contis nicht unähnlich, aber wer kauft schon Conti zum UVP?)
Ist der Reifen mit dem Ardent Race in 2.20 am Vorderrad in Kombination (beide 2.20) geeignet für ein XC HT, das leicht aggressiv gefahren wird? Sind die Reifen auch tubeless ready?
Dem entnehme ich, dass die den Thread nicht gelesen hast. Vielleicht ergibt sich ja da irgendwo auch die Antwort auf deine erste Frage.
Übrigens bin ich jetzt die letzten 1800km wieder mit der Kombi Ardent Race 3C Maxxspeed am Vorderrad und Ikon 3C Maxxspeed EXO am Hinterrad unterwegs gewesen, beide in 2.2 mit 1,3 bar vorne und 1,7 bar hinten. Der Ikon am Hinterrad hat zwar etliche kleine Punktierungen, die aber allesamt von der Milch zuverlässig geschlossen wurden - also bisher keine Ausfälle. Das Profil vom Ikon ist allerdings grenzwertig abgefahren, ich gebe dem noch maximal 500km. Der Ardent Race am Vorderrad sieht aus wie neu. Beide Pellen halten dauerhaft die Luft, ich kontrolliere den Luftdruck bei jeder zweiten/dritten Ausfahrt.
Für mich ist das derzeit die beste Marathon-Universalkombi, die bei uns im Teuto auf Forstwegen und Trails am besten funktioniert. Den auf dem Rollenprüfstand ermittelten, höheren Rollwiderstand kann ich im Gelände nicht nachvollziehen. Auch rolle ich bergab auf Asphalt nicht langsamer als meine Kollegen mit Racekings.
Der Reifen gehört wohl zur Grundausstattung vieler XC-Bikes. Beim letzten Gardasee Marathon mit leicht feuchtem Waldboden, waren das die Reifen, die bergauf immer wieder leichten Schlupf und seitliche Wegrutscher hatten... Fand ich auffällig...
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